ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Ich vermelde voller Stolz, dass sich mein Schoko heute zwei Mal mit dem DRR problemlos vom (Fast-) Hetzen abrufen ließ.
Das waren zwar keine schlimmen Situation, also keine Kaninchen, aber ich bin trotzdem total begeistert. Einmal schnell fliegende Plastiktüte im Gebüsch und das zweite Mal in ein Fischreiher einen Meter vor ihm plötzlich aus dem Kanal aufgestiegen. Beide Male war er gerade am Umschalten in Jagdmodus. Und ich Doofnuss hat keinen Jackpot mehr in der Tasche. Nur schnöde Normalokekse. Aber eine Party gab's dann!
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Hi
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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@Theobroma
Danke für die Tipps!
An den Punkten sind wir dran, aber das mit dem Spielzeug....könnte eher schwierig werden.Freut mich, daß es bei euch schon so gut klappt!
Vielleicht statt Spielzeug einen (Futter-)Dummy? Da ist Shila in ihrem Element. Den bekommt sie auch nur beim Training oder wenn wir kleine Suchen machen.
Wir haben einen mit Fell. Bekommst du u. a. bei http://www.felldummy.de - die haben auch nur Fellstücker, die für viele Hunde schon allein sehr attraktiv sind.
Gute Grundübungen zum AJT finde ich:
- Stopp. Bring ihr das stoppen bei. Wir haben es so gelernt und so funktioniert es auch am besten: Du rufst deinen Hund (in ablenkungsarmer Umgebung) zu dir, hast ein Leckerli in der Hand und hebst den Arm und wirfst das Leckerli direkt Richtung Hund. Das machst du einige Male hintereinander. Wenn du merkst, dein Hund bleibt bei Arm hoch stehen und ist in der Erwartungshaltung "Da kommt was leckeres geflogen", dann setzt du nach dem Arm hoch ein verbales "Stopp". Wenn dein Hund das auch verknüpft hat, nutzt du das "Stopp" wenn dein Hund nicht auf dich zu läuft, sondern von dir weg.
Wichtig ist - bei allen Übungen! - das du in ablenkungsarmer Umgebung anfängst und dann die Ablenkung langsam steigerst.
Die meisten Hunde kapieren recht schnell was kommt. Du könntest auch ein Spielzeug werfen oder deine Hündin bekommt nach dem stoppen das ok, weiterzulaufen, schnüffeln zu gehen usw.- "Raus da" - Der Hund soll aus dem Gebüsch, von der Wiese, wo auch immer rausgehen. Geh mit deinem Hund an der Leine auf die Wiese. Ansprechen und "Raus da", Hund an der Leine mit auf den Weg nehmen und auf dem Weg belohnen. Auch hier, Ablenkung steigern.
Ich nutze das gerne im Wald, wenn Shila meint, sie müsste in den Wald reingehen zum stöbern.- "Äh äh" oder "schade", "lass es", was auch immer, was dem Hund zeigen soll: das was du jetzt machst ist nicht gewünscht. Wir haben es gelernt in Bezug auf, der Hund soll nicht die Weggrenze verlassen und ins Gebüsch gehen. Der Übergang Weg/Wiese war die Grenze. Mit dem Hund an der Leine, haben wir uns der Grenze genähert, kurz vorher das entsprechende Wort, kurzes zögern des Hundes belohnt bzw. wenn er an der Leine war und nicht weiter konnte, gelobt und Belohnung zur Mitte des Weges hin gegeben. Nach ein paar Mal, haben die meisten Hunde verstanden, dass das Wort in Bezug zu der Grenze steht und das sich abwenden sich lohnt.
- Pfeife - ACME Pfeife kaufen und den Hund auf die Pfeife konditionieren. Sprich: Pfeifen --> Futter. Erst wenn dein Hund aufmerksam bei dir ist, später unter Ablenkung. Bei uns ist es ein Doppelpiff, der heißt "Komm zurück". Einmal langgezogen, einmal kurz gepfiffen. Du kannst dahinter auch einen Anker setzen, heißt du pfeifst den Doppelpfiff, danach in Abständen nur einmal kurz. Um so näher der Hund kommt, um so kürzer werden die Pfiffe, quasi wie ein anfeuern. Hintergrund: stell dir vor, du liest ein total spannendes Buch und jemand ruft dich. Du bist aber so vertieft in das Buch, dass du das Rufen zwar wahrnimmst, aber noch weiter liest. Wenn der jemand dich jetzt nochmal ruft und dich daran erinnert, das du ja auf das Rufen reagieren wolltest, dann wirst du das Buch weg legen und zu demjenigen gehen. Nicht anders ist es bei Hunden, die im schnüffeln oder im jagen vertieft sind.
Man kann den Rückruf auch noch anders aufbauen, müsstest du mal googeln oder vielleicht kann ihn dir jemand hier noch erklären....
Du kannst dir eine Trillerpfeife dazu holen und das Pfeifensignal bei dem Stopp verwenden, in dem du, nachdem Sicht- und Hörzeichen klar sind, dahinter noch den Pfiff mit dem Triller setztst.
Das sind so meine Übungen, die ich gelernt habe und so auch mit meiner Hündin immer wieder übe. :)
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Suuuper!!!
Das mit dem Stopp werd ich gleich mal morgen anfangen!
"Raus da!" hat sich von selbst ergeben (is einfach aus mir rausgeplatzt und funktioniert ganz gut)
Ähäh! mach ich auch, hat sich irgendwie auch so ergeben!
Mit der Pfeife haben wir gerade angefangen, weil 1. kann ich nicht auf den Fingern ordentlich pfeifen oder sooo laut schreien, ausserdem hört sich das auch immer anders an.
Das sind tolle Tipps! Danke!
Wie lange und wie oft habt ihr denn die einzelnen Sachen geübt bis sie (einigermaßen) geklappt haben?
Ach ja, mit dem Felldummy.....kommen die süssen Monster da nicht erst auf den "Geschmack"? Fell -> Hase.....hm, lecker!
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So sehen unsere einzelnen Elemente auch aus. Die kamen nebenbei, weil es im Grunde ja zum Grundgehorsam gehört. Auch einem Nichtjäger würde ich das Verlassen des Weges z.B. nicht gestatten wollen. Olly hat das total verinnerlicht und lässt sich mit einem "Raus da" ziemlich zuverlässig zurück holen. Richtig gut ist bei uns auch die Freiverlorensuche....entweder relativ leicht in der Rückspur oder anspruchsvoller in der Wiese oder im Unterholz. Er sucht mittlerweile sehr gezielt und ausdauernd und lässt sich nicht von Spuren ablenken. Und es lastet den Kopf halt prima aus.
Ich war vor ein paar Tagen mit jemandem zum Gassi verabredet, sie hatte einen 6 Monate alten Bloodhound dabei. Der hatte einen Radius....Wahnsinn. ...plötzlich war er mitten im Wald und die Besitzerin hat das nicht die Bohne beunruhigt. Rückruf war auch nur solala. Jeder, wie er meint...Aber wenn der Jäger das mitbekommt. Mein Hund war völlig entrüstet und hat ihn auch immer aus den Augen verloren und mich dann angeguckt "Äh, DARF der das???" Er ist nicht hinterher, klar, gesichert an der Schlepp. Aber die konnte ich eigentlich schleifen lassen.
Unsere gute Phase hält an, heute habe ich ihn im Wald (im Wald!!!!! ) abgeleint, weil er auf dem Hinweg schon so prima obertoll war!
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Also die meisten Hunde begreifen recht schnell das Stopp. Gerade die, die gerne futtern Die Erwartungshaltung, dass da jetzt Futter kommt, ist recht groß.
Ich hab es so gelernt, dass ein Hund rund 1000 Wiederholungen in verschiedenen Umgebungen mit verschiedenen Ablenkungen benötigt, bis er ein Kommando tatsächlich verstanden hat, dass er es zuverlässig ausführen kann.
Shila hat das Stopp sehr schnell gelernt. Wir haben das bei einem Workshop Mitte diesen Jahres gelernt und von da an auch immer geübt und es klappt sehr gut. Ich bin leider oder zum Glück noch nicht in die Lage gekommen, es zu müssen wenn Shila am jagen ist.
Wegen des Felldummy: die, die man kaufen kann, sind gegerbt und riechen nicht mehr wirklich nach Wild, ich nehme an, die meisten Hunde finden einfach dieses Fell toll. Unsere Dummy sind aus Kaninchenfell. Man kann auch noch Duftstoffe kaufen und die auf die Dummys geben, aber das mache ich nicht. Da in unserem Dummy meistens Trockenfisch drin ist, riecht der inzwischen ziemlich nach Fisch...
Bei einem Seminar hatten wir ungegerbtes Fell, z. B. von einem Reh, frisch abgezogen, eingefroren und zum Seminar rausgeholt, dass fanden die Hunde auch total spannend.
Der Dummy steht ja nicht zur freien Verfügung und bei uns ist der auch an bestimmte Sachen gebunden, d. h. der Hund muss einen gewissen Gehorsam zeigen, bevor er ihn bekommt. Shila ist durch den Felldummy nicht triebiger geworden.Genauso kann man auch mit einer Reizangel traniern, z. B. eben einem Felldummy an einer Angel und dann trainiert man damit auch, z. B. erst hinterher nach Freigabe, abrufen aus der Hatz usw.
Und vor allem muss man lernen seinen Hund zu lesen. Gestern war ich mit einer Freundin und ihrem Hund im Wald, wo sich immer auch Damwild aufhält. Shila war an der langen Leine; Tapu lief frei. An einigen Stellen, weiß ich, da steht in der Regel kein Wild, da darf Shila auch mal leinenlos flitzen, an anderen Stellen weiß ich, da ist die Gefahr höher, da ist sie angeleint. Gestern dann an so einer Stelle, hat Shila auf einmal an Tempo zugelegt und die Nase ging hoch. Da weiß ich genau, da steht irgendwo was. Und tatsächlich standen ein paar Meter weiter zwei Stück Damwild. Und in dem Moment ist Shila auch nur bedingt ansprechbar.
Was witziges noch: in dem Wald, den ich oben beschrieben habe, steht ein Forsthaus mit einer großen Wiese hinten dran, die zum Teil eingezäunt, aber an vielen Stellen ist der Zaun weg. Da steht sehr oft Damwild, total gechillt. Gestern standen da auch welche, Shila sieht sie, aber keinerlei Anstalten, da hin zu wollen. Das ist scheinbar Tierpark-Feeling :-) Im Tierpark findet Shila die auch total uninteressant.
Und sie haben sich nicht bewegt, wären sie gerannt, wäre es nochmal was anderes gewesen. v -
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Zitat von *yvi*
Ich hab es so gelernt, dass ein Hund rund 1000 Wiederholungen in verschiedenen Umgebungen mit verschiedenen Ablenkungen benötigt, bis er ein Kommando tatsächlich verstanden hat, dass er es zuverlässig ausführen kann.
Bei richtiger Motivation benötigt mein Labbi schätzungsweise zwei Wiederholungen um zu verstehen, was man von ihm will.
Er hat gelernt, seinen Napf aus dem Garten zu holen vor dem Abendessen, und bekommt dafür vorab etwas davon.
Diese Belohnung ist so hochwertig, dass er seitdem auf das " Bring" wartet oder es auch von allein macht
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Betteln am Tisch
Einmal Betteln am Tisch und Hund bekommt das Essen runtergestellt.Hund ab dem Moment ohne Wiederholung bestimmt absolut zuverlässig "Betteln am Tisch".
Falls es nicht klappt, nochmal wiederholen, kann jeder 3 mal täglich ausprobieren.....
Wenn ein Hund das nach 1000 mal erst gerafft hat, dann zweifel ich ernsthaft an desses Geistesgesundheit. Ich würde sagen das Kurzzeitgedächtnis ist ernsthaft geschädigt. :-)
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Erstmal danke für die ganzen Anregungen!
@*yvi*
Ich hab angefangen das "Stopp" zu üben. Geht recht flott.
Auch unterwegs, allerdings bisher ohne besonders grosse Ablenkung.
Das werden wir jetzt langsam mit dazunehmen.Vielleicht warte ich mit Felldummys, Reizangel, etc. bis wir unseren Termin haben, weil ich mir nicht wirklich sicher bin wie ich das richtig mache. Da können wir uns das bestimmt zeigen lassen. Ich glaub das wäre mir lieber, bevor ich da jetzt irgendwas total verpfusche.
Uns ist letztens auch was Witziges beim Spazierengehen passiert.
Emmi läuft frei, immer schön in der Nähe.
Wir kommen an einem Mini-Mini-Wäldchen vorbei.
Emmi flitzt gerade hin und her und plötzlich in Richtung Miniwald.
Mann und ich schauen, sehen beide einen weissen Puschel, woah, die war aber jetzt schnell, Abruf.....Hund kommt angeflogen (yeah jipieee yeah) aber von ganz woanders!Das war wohl ein Rehpopo der uns da angeleuchtet hat....
Emmi hat anscheinend gar nicht bemerkt, dass keine 10 m neben ihr ein Reh stand!
Wir aber auch nicht!Gehört wahrscheinlich eher in "Bemerkenswert"
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Hmm, wie soll ich es erklären? Man muss schon unterscheiden zwischen das was ein Hund will und das was ich will. Am Beispiel betteln: Ja, mein Hund hätte das auch sehr, sehr schnell kapiert. Aber wenn ich ihn davon abhalten will zu jagen, was ja per se selbstbelohnend ist, dann könnte ich mir nem halben Rind winken, dass würde die nicht interessieren.
Wenn man jetzt, z. B. das Stopp übt, dann ist die Erwartungshaltung, natürlich auch von der Belohnung abhängend sehr hoch. Aber in dem Moment wo die Ablenkung größer ist, gerade am Anfang, wenn das Kommando noch nicht gefestigt ist, wird die Belohnung nicht ziehen, sondern das was er jagt. Es ist für den Hund wahnsinning schwierig dem Reiz zu widerstehen und tatsächlich stehen zu bleiben. Daher kommt das mit den rund 1.000 Wiederholungen. Ausnahmen bestätigen die Regel
Aber wir haben das Phänomen ganz oft auf dem Hundeplatz, da gibts z. B. eine kleine Dackelmixhündin, die hat jetzt auch das Stopp gelernt, raus da, äh-äh und den Rückpfiff mit Pfeife. Sie hat es wahnsinnig schnell kapiert, auf dem Platz kein Problem, im Feld um den Hundeplatz auch kein Problem, aber ihre Besitzerin hat letztens gerade gerade gesagt, sie ist im Wald auch besser ansprechbar aber wenns hart auf hart käme wäre sie (noch) weg.
Die Besitzerin war anfangs auch verwöhnt, weil es in ablenkungsarmer Umgebung so gut und schnell geklappt hat.@tinkar
Das klingt super
Wenn du dich dann sicherer fühlst, würde ich das mit Dummy und Co. auch erstmal mit der Trainerin besprechen. Sie kann euch da sicher gute Tipps geben. BIn sehr gespannt wie das Training laufen wird, berichte doch dann mal.Jaaaaaaaaaaaa, die Situation kommt mir bekannt vor, wie mit dem Reh. Da ist man dann immer froh, wenn die Hunde es scheinbar nicht gesehen haben. Super, dass deine Maus direkt dann zu dir kam.
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Bei uns läuft es einfach derzeit gar nicht. Ich komm mir grad vor als hätte ich mit Oskar nie trainiert. Entweder ich bin zu blöd für das AJT oder mein Hund rafft es nicht.
Schlepp im Wald machen wir schon ewig. Wir waren soweit, dass er sie schleifen lassen konnte. Jedes sich zu mir umorientieren wird bestätigt, er darf den Weg nicht verlassen, wir clickern bei jedem scannen und schnüffeln, ich fährte 2x pro Woche, wir machen auch kleine Spielchen im Wald, wenn der Abstand zu mir zu groß ist wird er mit einem "dableiben" angehalten und er darf erst auf mein Kommando weiter. Bei Richtungswechsel ein kurzer Pfiff wenn er vor mir läuft und er dreht um.
Aber zur Zeit ist es echt ätzend. Gestern und heute ist er nur Spuren nachgegangen, heute hat er sogar 1 min. gehetzt.
Ich hab die ganze Runde ihn mal ignoriert. Kein Kommando, nix. War für ihn vermutlich toll. Wollte echt mal wissen wie er reagiert. Nach dem kurzen hetzen (ja ich finde es scheisse) ist er ab und zu ins Gebüsch, einmal hab ich gepfiffen und er kam. Später hat er mehr nach mir geschaut, weil ich eben manchmal dann auch einfach weg war.
Jetzt ist mir klar warum mir die Leute immer sagen ja ihr Hund würde ja nicht jagen, denn Oskar war ja auch immer in 1 min wieder bei mir. Für mich ist das frustrierend.
Frag mich grad ob ich wieder von vorne anfangen kann. Habt ihr die Schlepp nur im Wald oder auch sonst dran? Im wildfremden Gebiet geht's bei uns ganz gut. Er rennt halt auch sehr gerne, daher will ich ihm schon auch viel Freilauf gönnen. Aber im Wald....
Wie habt ihr das hingekriegt?
LG Sabine
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