ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Wie habt ihr das hingekriegt?

    Bisher gar nicht.
    Wenn Felix in dieser "Stimmung" ist, kommt er an die Flexi. Fertig. Wir trainieren weiter, aber solange ich ihm nicht wirklich trauen kann, hat er Pech gehabt und geht im Wald halt im 8m-Radius.
    Ich glaube auch nicht mehr dran, dass das anders wird. Er hat diesen Jagdtrieb, der wichtiger ist als sein Leben. Ist halt so. Muss er an die Leine.


    Ich hab die ganze Runde ihn mal ignoriert.

    Ich hab heute auf einer "sicheren" Strecke mal was ähnliches gemacht. Er lief vor, ich blieb stehen. Tat einfach mal nichts. Ich konnte ihn sehen, er hat sein Ding gemacht. Geschnüffelt, markiert, ein paar Bäume nach Eichhörnchen abgecheckt. Nach geschlagenen 5 Minuten kam er zurück gerast - da war ihm wohl aufgefallen, dass jemand fehlt. Der "braucht" mich da draußen nicht. Null. Frustrierend...

  • Jedes sich zu mir umorientieren wird bestätigt, er darf den Weg nicht verlassen, wir clickern bei jedem scannen und schnüffeln

    Vielleicht hast Du es damit übertrieben und eher gefördert?


    An sich ist die Idee ja gut vom Ansatz her, aber meiner Erfahrung nach kippt es an einem bestimmten Punkt und man fördert das Jagen ...


    Ich belohne Orientierung an mir sehr sporadisch, wenn ich es aufgebaut habe. Dabei belohne ich auch gezielt die Versionen, die mit wenig Aufregung einhergehen.


    Beim Scannen belohne ich nur, wenn was da ist. Sehe ich nichts, gibt es auch keine Belohnung. Scannen die, damit sie mir Belohnung aus dem Rippen leiern und spinnen sich rein, gibt es einen Anschiss.

  • Hier klappt auch grad gar nichts, aber wirklich überhaupt nichts.
    Es ist zum heulen, alle Ohren auf kompletten Durchzug!


    Im Wald nur mit der Schlepp, ohne ging gar nicht, die spinnt grad so derart rum, dass ich sogar die Schlepp gegen die normale Leine tausche und trotzdem wird gesponnen.


    Zum Mäuse melken. Macht ja auch nicht wirklich Spaß.
    Vielleicht liegt es am Wetter, wir haben Föhnwind.
    Die spinnt auch drinnen rum, rennt hin und her, kläfft die Wand an,...


    @hobitzker
    Wie alt ist denn dein Hund?

  • Vielleicht hast Du es damit übertrieben und eher gefördert?
    An sich ist die Idee ja gut vom Ansatz her, aber meiner Erfahrung nach kippt es an einem bestimmten Punkt und man fördert das Jagen ...


    Ich belohne Orientierung an mir sehr sporadisch, wenn ich es aufgebaut habe. Dabei belohne ich auch gezielt die Versionen, die mit wenig Aufregung einhergehen.


    Beim Scannen belohne ich nur, wenn was da ist. Sehe ich nichts, gibt es auch keine Belohnung. Scannen die, damit sie mir Belohnung aus dem Rippen leiern und spinnen sich rein, gibt es einen Anschiss.

    das sehe ich genauso und für mich hört sich das auch danach an.

  • Danke für eure Meinungen. Jetzt kommt im Wald erstmal wieder die 12m Schlepp dran. Dann werde ich das scannen mal mehr unterbinden. Wobei er sich dann oft hinsetzt und schwer zum weiterlaufen zu motivieren ist. Aber dann kann ich ja mal den Geschirrgriff anwenden. Das ich damit das Jagdverhalten verstärkt habe war mir gar nicht bewusst. Ich hab das so in einem AJT Seminar gelernt und Fan das ganz gut.


    Ware also ignorieren manchmal besser?


    Oskar ist jetzt 4,5 und vermutlich ein Herdimix.


    LG Sabine

  • Ach ja was ich noch vergessen habe.


    Oskar ist ein Hund, der sich leider im Freilauf nicht sooo häufig zu mir umdreht. Also habe ich angefangen mal jedes zu mir schauen mit einem "fein" zu bestätigen.


    Das clickern beim sich zu mir umorientieren mache ich nur wenn wir im Wald sind und er eben grad extrem am scannen oder schnüffeln ist. Manchmal kriegt er dafür ein Leckerchen, manchmal erlaube ich ihm auch weiterzuschauen. Und bisher habe ich eben in den scannen reingeclickert weil er es einfach zu Beginn nicht schaffte sich umzuorientieren. Ich habe dann mal langsam angefangen erst dann zu clickern, wenn er sich zu mir dreht, dann gabs auch immer ne kleine Party und ich hab ihm zu weitergehen aufgefordert.


    Aber zur Zeit ist es so, daß er gar nicht groß stehenbleibt und glotzt sondern sofort durchstartet.


    Ich würde mal gerne von jemand, der es geschafft hat den Hund im Wald Freilauf zu ermöglichen hören, wie das funktioniert und wie lange geübt wurde.


    LG Sabine

  • Oskar ist ein Hund, der sich leider im Freilauf nicht sooo häufig zu mir umdreht. Also habe ich angefangen mal jedes zu mir schauen mit einem "fein" zu bestätigen.


    Das clickern beim sich zu mir umorientieren mache ich nur wenn wir im Wald sind und er eben grad extrem am scannen oder schnüffeln ist. Manchmal kriegt er dafür ein Leckerchen

    Also lohnt es sich für Deinen Hund mehr, extrem zu scannen und damit in höhere Erregungslage zu gehen, weil er dafür die hochwertigere Belohnung bekommt?

  • Alles was Ihr hier beschreibt haben wir natürlich auch trainiert, wobei das mit dem Stopp am Schwierigsten war. Bei unserem Rüden macht es in der Regel aber auch erst 'Klick', wenn wir das Training einige Tage/Wochen unterbrechen und dann wieder anfangen. Keine Ahnung warum.


    Stopp sitzt, Rückpfiff sitzt, Raus da kennt er und wenn die Nase in die Luft geht, kann ich das mit Äh, Äh abbrechen.


    Aber nun zu meiner Frage, funktioniert das bei Euch wirklich alles, wenn ein Hase/Reh o.ä. direkt vor Euren Hunden hochgeht? Da würde ich bei uns nämlich nie und nimmer dran glauben.


    Vielleicht machen wir auch etwas falsch.

  • Direkt vor der Nase hatten wir lange nicht mehr. Aber drei Meter neben uns erst gestern. Balou geht auf Sicht noch mehr ab, als auf Spur, deswegen war ich froh, dass er die drei Rehe nur gerochen und gehört hat.
    Auf meinen RR gepaart mit rückwärts schnell weggehen und riesigem Stück Ente in der Hand kam er gsd zu mir.
    Er hat überlegt. Zweimal auf den zehn Metern, aber sich für mich entschieden.
    Darauf bin ich sehr stolz.


    Wenn ein Hase direkt vor ihm aufspringt oder er zufällig auf einen Fasan stößt, bin ich aufgeschmissen.
    Wir üben weiter :ka:

  • Ich würde mal gerne von jemand, der es geschafft hat den Hund im Wald Freilauf zu ermöglichen hören, wie das funktioniert und wie lange geübt wurde.

    Das würde mich auch mal interessieren. Ich denke ja, dass es zuerst Mal davon abhängt wie stark der Jagtrieb ist. Meine Beiden haben in ihrem früheren Leben bereits Jagderfolge gehabt und zumindest die Hündin würde die Tauben und Mäuse auch fressen, da sie offensichtlich in Madrid davon gelebt hat. Als sie neu zu uns kam und ich über den Marktplatz ging, hat sie mir demonstriert wie sie die Tauben fängt und sofort killt. Das ging in Millisekunden und an der Leine.


    Der Rüde kennt Kaninchen und bekommt die im Zweifelsfall auch. Er apportiert sie dann aber lebend. Er nimmt auch die Spur auf und sucht sie, die Hündin geht nur auf Sicht.


    O.K. durch all das Training kann ich ihn sofort rausholen, wenn er die Nase in die Luft nimmt aber wie schon gesagt, wenn das Kaninchen neben uns hochgehen würde wäre er weg.


    Gemeinsam gibt es nur beim Hundetraining Freilauf, denn dann bekommt das Ganze nochmal eine andere Dynamik. Es läuft lange prima und plötzlich gibt es von der Hündin einen bestimmten Blick in Richtung Rüde und weg sind sie. Dann gehen sie Wild suchen. Mit der Pfeiffe kommen sie zwar in 80% der Fälle sofort zurück aber die restlichen 20% sind mir einfach zu viel Risiko.


    Klar kann ich sie einzeln im Wald ableinen, muss aber immer scannen und hoffen, dass nicht wirklich ein Wildtier in nächster Nähe auftaucht. Das ist mir zu anstrengend.


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man das ändern kann. Selbst wenn ich mit Rinderfilet werfen würde. Da setzt es aus im Kopf.


    Wenn man die Chance hat einen Jäger als Welpen zu bekommen, kann das funktionieren. Wir haben seit einem halben Jahr eine Pointer Hündin, sie ist jetzt 9 Monate alt und natürlich ist das Näschen von Anfang an im Wind und auf dem Boden gewesen. Das haben wir aber immer konsequent unterbunden und sie läuft bisher immer und überall frei, brav im eintrainierten Radius. Bin mal gespannt, wie sich das hier weiterentwickelt.


    Deswegen auch von mir die Frage, gibt es hier Irgendjemand, der so einen Hund wie oben beschrieben in allen Situationen vom Jagen abbringen kann und wenn ja, wie habt Ihr das gemacht?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!