ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Zitat von angiem

Möglicherweise hab ichs ähnlich wie Ihr gemacht?...oder auch nicht. Wir können uns gerne per Telefon drüber austauschen, nicht öffentlich, zum Schutz der "Züchterin" und auch der Pflegestelle, und letzendlich auch zu meinem Schutz.So tief aus dem Nähkästchen plaudern - denn das ist ein sehr komplexes Dingens - möchte ich nur mit jemandem, den ich zuvor persönlich ein wenig gecheckt habe.

Ähm...ich weiß nicht, was da so nähkästisch und persönlich ist? Wir haben uns Essen von Freunden in der schlimmsten Phase bringen lassen, aber auf Dauer wäre das wie gesagt kein Zustand gewesen. Selbstverständlich wurde eine medikamentöse Behandlung durch TA auch versucht (leider erfolglos).

@frauchen07: Vergessen

Zitat von dragonwog

Ähm...ich weiß nicht, was da so nähkästisch und persönlich ist? Wir haben uns Essen von Freunden in der schlimmsten Phase bringen lassen, aber auf Dauer wäre das wie gesagt kein Zustand gewesen. Selbstverständlich wurde eine medikamentöse Behandlung durch TA auch versucht (leider erfolglos).

Alles, was ich gemacht habe, hängt mit der Vorgeschichte zusammen und manches , was ich gemacht habe, ist möglicherweise missverständlich, wenn mans nur in einem Forenbeitrag beschreibt.
Essen bringen lassen hab ich mir nicht und medikamentös war auch keine Lösung, bis auf die SD-Substitution.
Scheinbar besteht bei Dir kein echtes Interesse, sonst hättest Du den Vorschlag, sich am Telefon auszutauschen, angenommen. Damit vergess ich das hier nun auch.

Zitat von Theobroma

Beschreibst Du meinen Hund?Felix ist leider auch so ein "Vorläufer".
Ich hab das auf einer freien Strecke mal probiert - der läuft auch 200, 300 Meter vor ohne sich einmal umzudrehen. Wie getrieben...
Ich arbeite inzwischen mit Stopp-Pfiff und "Langsam". Ersteres heißt "Halt an und warte auf mich - egal, was du in der Zeit tust" und letzteres heißt "hier wird maximal getrabt".

Wir "spielen" deshalb oft: Felix rennt vor, ich pfeife, er stoppt, schnüffelt, markiert, ich bin inzwischen vorbei, er überholt mich wieder, rennt wieder vor usw.
Nach der 3-4 Runde beende ich das, indem ich ihn verbal "bei mir" einordne. Sprich, vorlaufen wird verboten, er darf maximal 2 Meter voraus, darf aber gerne zurückbleiben.
Bei der Einführung hab ich mit Leinenblock gearbeitet, denn nach 1,5 Jahren "Umorientieren zu mir" mit Leckerli-Belohnungstraining ist mir der Kragen geplatzt. Und plötzlich geht es.
Übrigens alles komplett Offline.

Aber Felix ist auch der Typ Hund, der aus klaren Grenzen mehr lernt als auch Kooperation.
Was nicht heißt, dass ich jede Orientierung an mir nicht weiterhin belohne. Und komischerweise zeigt er die viel öfter, seit ich ihn nicht mehr weglasse.

Aber entspannt in meinem Radius bleiben ohne dass ich ständig ein Auge auf ihn habe, klappt leider gar nicht.

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haha ich bin so froh, dass noch mehr dasselbe Problem haben wie ich

(was ich noch kurz erwähnen wollte, weil ich das Gefühl hatte, dass sich mindestens ein User hier an der Formulierung gestört hat - ja "ich bekomme es in meinen Hund nicht rein" ist sicherlich sehr flapsig und umgangssprachlich. Es ist nicht "böse" gemeint. Was ich damit ausdrücken wollte war "ich habe es in den letzten zwei Jahren nicht geschafft, meinem Hund das Konzept eines kleineren Radius so zu erklären, dass er ihn auch einhält )

Wie Du es machst, @Theobroma läuft es hier auch. Es gibt einen "weichen" (nicht den "aber jetzt sofort zu mir") Rückruf und ein "langsam" (das tatsächlich auch funktioniert, wenn wir alleine sind )
Nur das ist ja eben das, was ich nicht will - ich will nicht alle Sekunde ein Kommando geben :-/

Zitat von friedapaula

Das kann ich mir gar nicht vorstellen bzw. stelle mir das echt unangenehm vor. Ich müsste ja ständig auch nach hinten schauen, denn der Hase kann ja auch schräg hinter mir auf dem Feld aufspringen. Wenn ich das nicht mitbekommen würde, wäre Hund schon ewig weg, bis ich das mitbekäme ...

Mir geht es ganz genauso - hinter mir mag ich ihn nicht haben - da hab ich ihn zu wenig im Blick.
Wir machen das manchmal an unübersichtlichen Stellen oder in wildreichem Gebiet, wenn Mr. Smart die Sicherungen durchbrennen - aber dann IMMER angeleint

Zitat von Srinele

@blauewolke
Aus dem grund wird davon häufig abgeraten, da es dem Hund beibringen würde, dass weit weg gleich gut ist. Ich war SO froh es gemacht zu haben :)

Bei uns hat es so endlich funktioniert. Das war für milla zum ersten mal damals dann überhaupt ein sinn bei 10m Entfernung umzukehren. Das hat sie dann häufig angeboten und ich habe zügig nur variabel belohnt.

Zusätzlich habe ich freiwillige blicke und später freiwillige Nähe belohnt.

Da dein hund laut deiner aussage noch keinen radius angenommen hat, hast du ja eig nix zu verlieren oder kaputt zu machen

Es funktioniert eigentlich ähnlich, wie Barriereklickern.

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neinnein, das war gar nicht negativ gemeint :)
Und ja, Du hast Recht - zu verlieren hab ich nichts und ich werde es mal ausprobieren - ich mag nur immer gerne verstehen, was im Hundehirn passiert, wenn ich so was Neues ausprobiere.

hab ich auch nicht negativ aufgefasst @blauewolke !

Ausprobieren schadet ja nicht, wäre ja toll, wenn es klappt :)

Zitat von Juliaundbalou

Wildes Herumrennen gibt es hier eh nur im Spiel und da ist sie ja ab. Und das obwohl ich einen sehr aufgeweckten jungen Hund habe.

Wenn du einen Hund hast, der sich an der Schlepp nur in ruhigem Trab auf gut vorhersehbarer Linie bewegt, ist das natürlich eher zu schaffen. Eine schnelle Bewegung auf dich zu schaffst du nicht mit gleichzeitigem Aufwickeln! Und zB Spaniels machen das sehr oft - der kleinräumige schnelle Zickzack ist quasi ihr angezüchtetes Betriebssystem. Mag manchen wie wildes Herumgerenne erscheinen, für den Hund ist es das nicht.

Ganz abgesehen davon, dass ich einem Junghund auch einen Rennflash gönne, solange das nicht zum Dauerzustand wird.

Bretonen sind da ähnlich wie die Spaniels - KEINE CHANCE - ich hab mich wirklich beim MT nach Kräften bemüht einen absolut gleichmäßigen Zug auf der Leine zu halten - wenn dann das Zickzack oder mal ein Kreiseln auf Bretonenart, keine Chance.

@naijra ja, ein Großteil der Strecke ist so: Trab - mit Seitenwechseln alle paar Sekunden auf unserem Weg.
Ich habe keinen Hund, der jede sekunde zum Abdampfen nutzt, deswegen kann ich beim plötzlichen Zurückkommen die Schlepp fallen lassen und an passender Stelle wieder aufnehmen. Vielleicht macht mir das das Handling leichter
Rennen darf er beim Apport und im Spiel ohne Schlepp.
Habe da echt eine Luxussituation. Mit einem wuseligen echten Jäger würde ich mich auch schwer tun. Balou ist zwar sehr an Spuren interessiert, aber mittlerweile spürt er nichts mehr auf, sondern steht nur noch vor. War ein harter Weg Auf Sicht ist unser Problem. Und wenn die Rehe zwei Meter neben uns stehen und er sie riecht. Da kann man aber gut eingreifen.

Bretonen und Spaniel sind doch Stöberhunde oder?
Da kann ich mir vorstellen, dass die anders rumlaufen. Die sehen die Welt ja mit der Nase

Gestern Abend war ich mit den beiden noch im Wildgebiet joggen und in einer Laufpause sehe ich weiter vorne am Weg einen Hasen sitzen, der schließlich flüchtet. Ich hab die Hunde dann auf Spurensuche geschickt, der sie auch begeistert gefolgt sind, bis die Spur in das kleine Wäldchen geführt hat.
Dann hatte Finya plötzlich einen noch spannenderen Duft in der Nase und ist aufgeregt einmal um mich rumgelaufen, Frodo war wegen der plötzlichen Aufregung so verwirrt (ja sowas verunsichert das Sensibelchen^^), dass er direkt auf mich zugelaufen ist und zack war ich in Flexileinen eingewickelt.
Genau in dem Moment ist dann 5m vor uns ein Reh über den Weg gewechselt - ich nehm mal stark an, dass Finya das gerochen hat.
Durch das Flexichaos hab ich Fini aber zum Glück schon ins Sitz geschickt, bevor das Reh aufgetaucht ist und so hat sie mich flehend angeschaut, damit sie der Spur nach darf und hat dabei das Reh völlig verpennt
Manchmal ist es eben auch Glück im Unglück