ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Flying paws, du hast ihn gerade auf den Punkt genau beschrieben. Das beruehrt mich gerade sehr.
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Mach doch selber "Flächensuche" und fang ganz einfach an - mit Gedächtnistraining, im Wohnzimmer ...
Hund anleinen, mit ihm gemeinsam ins Wohnzimmer gehen, dort für ihn sichtbar EIN Leckerchen auslegen, gemeinsam mit ihm raus, und nach zwei Minuten den Hund wieder reinschicken - unangeleint.
Geht er zielsicher zum Leckerchen, kannst du es beim nächsten Mal mit zwei Leckerchen ausprobieren
Hat dein Hund ein Mal gelernt, dass er sich Sachen MERKEN soll (Ein Ziel, bei dem er DENKEN muss), kannst du variieren, je nachdem, was DU vorhast mit ihm: Du kannst umschwenken auf Apportel, die er sich merken und bringen soll, du kannst ihn auch anleinen und von dir zu den Ablageorten führen lassen, du kannst ihn VOR dem Wohnzimmer warten lassen, etwas dort verstecken und ihn dann ganz gezielt in einen bestimmten Bereich des Wohnzimmers einweisen, wo er das Versteckte finden kann ...
... und dann transportierst du in kleinen Schritten (reizarmen, bekannten Umgebungen) diese Lernerfahrungen in den Außenbereich.Mantrail ist raus, wenn er danach tagelang kaum haendelbar ist, ist das fuer Mich definitiv ein Ausschlussgrund.
Wurde dir auch schon gesagt: Wenn dein Hund bisher nur kennt, dass er die über die Nase aufgenommenen Reize kontrollieren muss bzw. kontrolliert bekommt, und dann wird ihm auf einmal erlaubt: "Nutze deine Nase!!!"
... dann ist der so dermaßen "drüber" - der Cortisolschub kickt ihn für mehrere Tage ins Aus!
Kleinschrittig Nasenarbeit erlernen lassen, nicht direkt das Ziel, eine lange Strecke mit der Nase zu erkunden, ohne Sinn (das Ziel, einen MENSCHEN zu finden, kann er bei dieser kurzen Erfahrung noch gar nicht erkannt haben) und Verstand (er kann noch gar nicht gelernt haben, seine Nase gezielt einzusetzen und EINEN Duftanreiz rauszufiltern und diesem gezielt zu folgen).
Ist wie bei einem Kind, welches im Elternhaus nie Schokolade bekommen hat, nur manchmal etwas bekam beim Besuch von Freunden ... und dann einen Berg Schokolade vorgesetzt bekommt mit dem Auftrag: "Teil es dir ein, das ist dein 10-Jahres-Vorrat"
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Nein! Das verändert richtig viel! Das ist eine strukturelle Veränderung des Gehirns, die sich tatsächlich - würde man den Hund nach seinem Tod obduzieren lassen - darstellen lässt.
Im Hier und Jetzt für ein Deprivationssyndrom zu vielschichtigen "Probelmen", die einen solchen Hund von einem "normalen" unterscheidet: Das Immunsystem ist nicht so leistungsfähig wie das eines Hundes ohne diesen Schaden. Das Lernverhalten ist ganz anders. Der Hund kann keine Lernerfahrungen auf neue Situationen übertragen. Die Lernerfahrungen finden in einem ganz starren Rahmen statt. Und jede Störung lässt auch dort das ganze System sofort wieder zusammenbrechen. Ein solcher Hund ist nicht trainierbar wie ein normaler Hund. Und je besser man das versteht, desto besser kann man das Training auf einen solchen Hund anpassen.Ein Deprivationssyndrom ist kein Hokuspokus, sondern für das Lebewesen bittere Realität!
Ist kein Hund, den man nach Schema F trainieren kann. Aber das überfordert viele Trainer ... :/
Job haben und passenden Job haben kann manchmal einen sehr großen Unterschied machen.
Es müssen ja keine 15 km sein.
Wenn feste Kurse oder Seminare schwr möglich sind, gibt es z.B. auch das Buch Nasenarbeit von Ann Lil Kvam. Sehr gut für eben Nasenarbeit in Eigenregie. Verschiedenste Formen Indoor und Outdoor. Ich habe damals auch mal den Fehler gemacht und gedacht Wurstwasserfährte dreht unseren Beagle ultrahoch (hatte es ganz am Anfang sehr stümperhaft gemacht). Dann im Zuge eines Seminares unter richtiger Anleitung- und der Beagle lief wie ein Uhrwerk. Ohne danach himmelhochjauchzend drauf zu sein.
Das mit dem Deprivationsschaden ist meinerseits eine Idee- aber bei Kettenhunden nicht unabwegig- und wie Flying-Paws schon sagt, ändert für den Hund sehr viel. Der "Stempel" ändert nichts, wenn dies dann als eine Entschuldigung für alles vorgeschoben oder dieser ignoriert wird (was ich Dir hier damit ausdrücklich nicht unterstellen will- es gibt solche Besitzer einfach).
15km sind für einen untrainierten Hund eine Menge und auf Dauer würde man sich da noch einen Dauerläufer mit konditionieren.
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Edit geht nicht mehr, deshalb im Nachtrag:
Es ist sooooo toll, wenn du das erste Mal mitbekommst, wie dein Hund bei der Arbeit anfängt zu DENKEN ... Als Amigo das erste mal beim Aufspüren eines Dummy stehenblieb und die Nase in den Wind reckte, als er das erste Mal stehenblieb um auch nach OBEN zu schnuppern, ob das Apportel vielleicht höher abgelegt war... als er das erste Mal über kurze Standortwechsel die Richtung lokalisierte, aus der er die Duftspur aufgenommen hatte ...
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nochmal nur kurz, wir muessen jetzt naemlich arbeiten.
Tausend Dank fuer euren sehr hilfreichen Antworten, ich drucke mir die aus dass ich nochmal alles nachlesen kann und werde euch auch heute Abend nochmal genauer antworten.
Im ersten halben Jahr, haben mir zwei Trainer zum Einschlaefern geraten. Mittlerweile meistern wir jede Situation inkl Urlaub, die das Leben an uns stellt. Unser Anker ist Schlaf und Ruhe. Zu Hause oder im Auto, danach kann er wieder denken.
Auch habe ich nicht das Gefuehl dass er unzufrieden ist, er ist halt wie er ist. Meiner Trainer sagt mir immer dass man gerade mit Tierschutzhunden nicht immer am Ziel ankommt, aber alles verbessern kann. Er hat sich von Vollkatastrophe zu, ich habe ab und an Aussetzer, bin aber direkt im Anschluss wieder ansprechbar, das ist weit mehr als alle fuer moeglich gehalten haben.
Im Umgang zu viel Veraenderungen gehen mit dem Spinner nicht (aber mit Umweltfaktoren und das ist ein verdammt grosser Fortschritt)
Was ich im Moment fuer Mich so als Plan habe (langfristige Ziele ggf)
- gesundheitlich weiter abklaeren, hormonell und auch Richtung Deprivation
- 1x pro Woche Rad fahren
- 1x pro Woche Nasenarbeit ( das Gedaechtnistraining fand ich als Vorschlag super)
- 1x pro Tag, wenn er entspannt ist (unabhaengig vom Radius) an der 25m Schlepp freigeben fuer ein paar Meter bzw Minuten -
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vielleicht noch das Buch bestellen?
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Meiner Trainer sagt mir immer dass man gerade mit Tierschutzhunden nicht immer am Ziel ankommt, aber alles verbessern kann.
Welches ZIEL!
Ich frage das provokant, aber nicht gegen dich provokant.
Sondern, weil eine 08/15 Erziehung mit 08/15 Ziel, nicht ein Ziel sein kann für Hunde mit handikaps.
Okay, deiner hat "nur" ein seelisches handykap.
Also es muss doch wohl klar sein, dass Hunde mit Vergangenheit eben manchmal nicht die "ja waseigentlich für Super tollausgebildete Wunderhunde" sind.
Für 3 beinige Hunde ist das Leben dahingehend manchmal leichter. Da sieht man die Einschränkung und muss den eigenen Ehrgeiz (oder den der "Trainer") anpassen.
Bei seelischen Schäden, sieht man nichts.....
Wenn man nicht hinguckt. -
Nicht falsch verstehen: Ich finde es super, was du erreicht hast und ziehe den Hut! Du gibst nicht auf, machst Schlachtpläne und das alles FÜR Deinen Hund!
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Ziel war vor langer, langer Zeit Reitbegleithund, dann Freilauf.
Und jetzt, nachdem ich ihn lieben gelernt habe: ein entspanntes Leben. -
Vergess nicht die Arbeit mit den Jungs ... eine völlig andere Perspektive, die du ja überhaupt nicht auf dem Plan hattest, oder?
Auch wir Menschen sind anpassungsfähig - und das auch noch mit Spaß!
"Es muss nicht immer alles Sinn machen, was man tut - oft reicht es auch, wenn es einfach Spaß macht!"
(Spruchbild bei meinem Lieblingsfrisör - Recht hatter!)
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