ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • hey, ich nochmal:)
    Das mit den Mantrail behalte ich im Kopf, in die Richtung hatte ich frueher auch gedacht, alleine trailen, in einer stressfreien Umgebung, den Gedanken habe ich aber nicht verfolgt weil ich das Gefuehl hatte, mir fehlt das Wissen. Das empfohlene Buch fuer die Nasenarbeit habe ich leider nicht gefunden.. Kann mir vllt jmd noch eins empfehlen? Wichtig waere mir, mit kleinen Uebungen drin anfangen zu koennen und erst langsam nach draussen zu gehen.
    Blut kam zurueck, Leberwerte sind erhoeht, das heisst Entgiftung und erneutes Blutbild in vier Wochen. Ich fordere mir nochmal das Schilddruesenblutbild von der Klinik an, Zucker ist in Ordnung und fuer Cushing untersuchen wir Morgenurin, dann ist alles abgedeckt, oder?
    Mein Rad hole ich jetzt bald bei Gelegenheit bei meiner Mom, fuer den Rest: lange SL und Buecher wird es Februar (ungeplanter Autokauf).
    So wie ich ihn kenne, wird es eh monate Dauern bis er annaehernd taeglich so entspannt ist, dass er kurz an die SL darf, mal schauen bei welchen zeitlichen Dimensionen wir da anfangen. Aber Nasenarbeit und Rad fahren ist sofort super umsetzbar:)


    @Dackelbenny grandioser Erfolg:) echt super :)

  • @SabineTaco:


    So wie du beschrieben hast und wie dir geraten wurde ("4 Stunden rennen lassen"), habe ich es überhaupt nicht gemeint, nicht auspowern, sondern ohne irgendwas von ihm zu fordern "einfach" (sorry, schreibt sich so leicht, ich weiß) möglichst langsam spazieren zu gehen, auch viel stehen und schauen, schnüffeln. Der Kerl muss mal irgendwie zur Ruhe kommen. Das dauert sicher lange, bis das klappt, wäre aber doch mal ein Ansatz.


    Was mich interessiert: Wie verhält er sich denn, wenn er (alleine) in einem Auslauf ist?

  • War auch nicht böse gemeint. Von a nach b ist das Problem. Irgendwo stehen bleiben und ihn schnueffeln lassen geht ganz gut. Auch ohne Leine theoretisch(dann mit viel Risiko)Alleine im Auslauf hat er auch gar nicht das Beduerfnis gross zu rennen, klar, kurz am Anfang aber dann nur noch mit mir.
    Unsere Spaziergaenge sind aber sehr oft (zum Glueck mittlerweile) mit sehr viel schnueffeln und schlendern geschmueckt:) Die Huerde ist, so entspannt wie moeglich, durch das bebaute Gebiet zu kommen.
    Wenn er schnueffelt entspannt er sich auch ganz gut. Wenn er rumballert wie ein gestoerter schnueffelt er beispielsweise eigentlich gar nicht, sondern rennt wie ein Bekloppter von Reiz zu Reiz

  • Wenn ich längere Zeit krank bin (im April hatte ich meine Bänder gerissen), merke ich nach ca 3 Tagen dass er unausgeglichen wird. Dann gehe ich mit ihm in ein Café, sofern es meine Gesundheit zulässt, dort sind viele Reize für wenig Bewegung. Dann klappt das wieder einige Tage.

    da könntest du dann eben mit der "Beschäftigung" anfangen, anstatt "Beschäftigung über Reize" abzudecken eben "positive Beschäftigung" bieten, u.a. ich kenn das von meiner von früher auch, dass ich oftmals über "anstrengende Situationen kennenlernen" den Hund ausgelastet habe. Wenn ihr euch den Alltag doch so gut eingespielt und zurechtgelegt habt, ginge grade in solchen Momenten, oder aber nach ein paar Tagen Ruhe eben, ne "andere Art der Auslastung als "diese" Reize". Meinst du nicht?


    Das empfohlene Buch fuer die Nasenarbeit habe ich leider nicht gefunden..

    Ich auch zuerst nicht. Häng mal ein "e" an den Vornamen "Ann", dann findest du, zumindest auf a.azon was ;)


    Hab englisch sprachige Bücher gefunden und konnte mich leider an den restl. Namen der Autorin nicht erinnern, aber evtl hilft dir das auch schon weiter?

  • Die Huerde ist, so entspannt wie moeglich, durch das bebaute Gebiet zu kommen.

    Wie lang ist denn diese Strecke durch das bebaute Gebiet?


    Ich habe gerade Probleme nachzuvollziehen, was du immer mit "Probleme bei Strecken von a nach b" meinst :???:


    Meinst du damit Strecken, wo der Hund eben nicht (oder nur im geringen Maße) seinen eigenen Bedürfnissen nachkommen kann, und womöglich deshalb "hibbelig" wird?


    Meine Gedanken dazu sind jetzt natürlich mein persönliches Kopfkino:
    Sobald ich mit meinen Hunden das Haus verlasse, geht es um deren Bedürfniserfüllung. Ich denke immer: "Die können nicht selber bestimmen, wann sie zum Klo gehen!", weshalb ich ihnen als allererstes die Möglichkeit gebe, genau dieses Bedürfnis zu erfüllen, bevor ich ihnen irgendetwas abverlange. Die wollen die Welt mit ihrer Nase erkunden, und nach Stunden im Haus sind sie begierig danach, draußen auf Erkundung zu gehen.
    Ich würde also in deinem Fall dem Hund auf jeden Fall die ersten Minuten geben, um den größten Druck beim Hund abzubauen. Erst dann würde ich die zu bewältigenden Strecke durch das bebaute Gebiet bewältigen, in Form einer Übung mit einer supertollen Ablenkung für den Hund - z. B. eine Leberwursttube.
    Irgendwann ist dann auch ins Hirn des Hundes gesickert: "Draußen erst mal eine kurze Zeit die Nase einsetzen und schnell mal pinkeln - dann geht es zackig und ohne Unterbrechung dahin, wo endlich der Raum ist um meinen hündischen Bedürfnissen nachkommen zu können."


    (Ab-)Warten zu können ist eine Fähigkeit, die erlernt wird. Manchen Hunden muss (und sollte!) man mit positiver Ablenkung diese Lernlektion erleichtern. Das ist keine Gehorsamsübung, sondern das Einspielen eines sozialen Miteinanders.

  • @SabineTaco


    Wenn du möchtest kannst du mich per PN anschreiben. Ich helf dir gerne weiter mit einem sinnvollen Aufbau passend auf deinen Hund für‘s Mantrailing. Auch für diesen Kandidaten gibt es den passenden Weg.
    Man muss halt als Trainer ein bisschen mehr darüber wissen als nur gerade Schema F.

  • Das ist schwer zu beschreiben.
    Im bebauten Gebiet potenzieren sich die Reize die er nicht kennt/aushalten kann. Auf dem Ausdiedlerhof habe ich ihn manchmal direkt fetzen lassen und ihn erst danach angeleint was dazu gefuehrt hat, dass sich all unsere Probleme (das erste war, dass ich nicht mal am Schuhregal (was auf dem Weg zur Toilette lag) vorbeilaufen konnte, ohne dass er ausgeglippt ist) deutlich verschlimmert haben. Er ist da einfach von Reiz zu Reiz geflogen, meist, ohne beim Ziel anzukommen (wie so ein fluechtender Hase). Erst das Training von damals - flippst du aus, zieh ich meine Schuhe wieder aus / -dein Geschirr/Jacke etc. Und im Anschluss haben wir vor der Tuer nochmal gewartet bis er ruhig war (verhaeltinsmaessig) , dann 10 Meter einigermassen strukturiert laufen (auch mit Pipi machen duerfen), wieder Ruhe und 10 Meter Flexi Radius (einziges Kriterium, wenn er jagd oder mir den Arm raus reisst war es zu viel, sonst war alles erlaubt)- hat deutliche Besserung gebracht. Zu Beginn waren wir ca. 1,5 Stunden draussen und haben ca 200 Meter gemacht, 45 Minuten war das Anziehen, jeden 2. Tag Hundewiese zum fetzen, das Aussteigen und die 100 Meter zur Wiese haben ebenfalls zu Beginn 1,5 Stunden gedauert.
    Der Weg ins Feld jetzt ist ca 200 Meter, in den Wald 300. Die ersten 3 Monate bin ich ihn gefahren, weil er mir bei jedem (jeden!) Weg komplett durchgedreht ist. Wir sind dann den Rueckweg gelaufen. Mittlerweile laufen wir den Weg in einem Rutsch (oefter mal sogar ohne Korrektur) durch. Muss er dringend pinkeln im Stechschnitt, wenn nicht schlendern wir. Er darf immer(!!) stehen bleiben und schnueffeln, an Haeuserwaenden pinkeln natuerlich nicht. Ich bin immer unterwegs ein Leckerlieautomat. Ruhe, gutes Laufen, Impulskontrolle wird immer belohnt.
    Von a nach b laufen in bebauten, bzw unbekannten Gebiet ist halt schwierig weil er nach wie vor jeden Reiz in sich aufnimmt und den mit Bewegungsenergie quittiert. Wuerde ich ihn lassen, wuerde er einen Dauerzug auf die Leine haben, sofort enormen Stress, ob er noch mit rueckgerichteten Aggressionen reagieren wuerde, weiss ich nicht, den Stress vertraegt er aber definitiv nicht.
    Ich hoffe das beantwortet deine Frage einigermassen verstaendlich.

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