ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Jetzt muss ich mich mal einklinken:
Ihr laßt den Hund eine Wildspur "anzeigen" (= stop und guck zu Frauchen)?
Und entscheidet dann, ob da weiter geschnüffelt werden darf oder auf dem Weg weitergegangen wird?
Ich habe es nach einem Seminar mal kurzzeitig praktiziert. Wie gesagt ist mir der Hund da viel zu sehr hochgefahren. Ich habe allerdings auch im Nachgang rausgehört, dass es eine Art Türöffner sein soll, falls der Hund keine Belohnungen nimmt und auf die Kooperation einzustimmen. Da ging es um Stücke zwischen 3-7m-. Es gibt auch Leute die wirklich in Wechsel reingehen und den Wechseln weit folgen. Ich persönlich habe schon mit den kurzen Distanzen ein persönliches Problem.
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Hi
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Wir können auch Erfolge vermelden Dank Ullieren, also schaun lassen, loben, Ruhe, buddelt Chilly kaum noch nach Mäusen und heute morgen war er wirklich super. Chilly an der Flexi, rennt 50 Meter entfernt eine Katze im Galopp zu ihrem Zuhause, Chilly schaut nach, zieht nicht an der Leine, ich rufe "schau", er dreht sich zu mir um und kommt .
Er war zwar aufgeregt, aber ansprechbar und hat dann auch mit dem Ball zur Belohnung gespielt :) -
Jetzt muss ich mich mal einklinken:
Ihr laßt den Hund eine Wildspur "anzeigen" (= stop und guck zu Frauchen)?
Und entscheidet dann, ob da weiter geschnüffelt werden darf oder auf dem Weg weitergegangen wird?
Das gibt mir auch zu knacken - ich frage mich, was das Ziel ist - und wie ich dem Hund das begreiflich machen soll?
Mein Gedankengang geht eher in diese Richtung:
1. Anzeigen hochwertig belohnen. Die hochwertigste Belohnung ist tatsächlich die Bedienung des durch die Spur ausgelösten Jagdverhaltens - und das muss nicht immer Spuren sein!
2. Durch jagdliche Beschäftigung mit dem Hund dieses Bedürfnis zu befriedigen. Das es ein Ersatz für den Hund ist, weiß dieser nicht. Der merkt nur, ob sein Bedürfnis befriedigt wird oder nicht, ob er dabei Dopamin ausschüttet oder nicht.
3. Desensibilisierung von jagdauslösenden Reizen. Wenn ein Hund beim kleinsten Anreiz wegdriftet in sein Jagdverhalten, ist etwas falsch gelaufen.
4. Förderung und Stabilisierung der Kooperationsbereitschaft des Hundes mit seinem Menschen. Dabei wird auch die innere (intrinsische) Bereitschaft des Hundes zur Impulskontrolle auf- und ausgebaut.Bei meinem Amigo hat sich im Laufe der Jahre dieses Management bewährt.
!. Merke ich, dass sein Erkundungsdrang immer stärker in Richtung Jagderlebnisse geht, arbeite ich mit ihm richtig intensiv. (Evtl. leine ich dann kurz an, bis ich mit ihm ein dafür geeignetes Areal erreiche)
Dann gibt es unterschiedliche Aufgaben, mit denen ich einzelne Jagdsequenzen ausgiebig bediene:
- Die Frei-Verloren-Suche; mit ihr bediene ich ausgiebig das Stöbern und Beutegreifen
- Die Markierung: Mit ihr bediene ich das Hetzen mit anschließendem Beutegreifen
- Die Einweisung: Jagen von nicht durch Sicht zu findender Beute unter Berücksichtigung meiner Hilfen (Richtungsweisung, Aufmerksamkeitspfiff, wenn er sich vom zu findenden Dummy entfernt, Suchort-Pfiff wenn er den Bereich erreicht wo das Dummy irgendwo sein muss)2. ist für uns lebenswichtig : Immer wieder (also regelmäßig, aber nicht übermäßig) jagdliche Beschäftigung anbieten. Amigo ist deutlich ruhiger und weniger auf der Suche nach jagdlichen Reizen, wenn ich ihn ausreichend jagdlich auslaste. Damit wird er für mich führbarer, was für Amigo deutlich mehr Freiraum bedeutet.
Sonst gibts hier öfter Mal Waldagility, hat zwar nichts mit seinem Jagdverhalten zu tun, aber das liebt er abgöttisch und es erinnert ihn daran, dass er nicht allein im Wald ist
... und es macht deinen Hund GLÜCKLICH. Letztendlich lernt er doch dadurch auch, dass es neben dem Jagen auch noch andere Erlebnisse gibt, die beglückend sind. Auch das kann eine Belohnung sein nach einem erfolgreichen Jagdabbruch, weil so etwas "den Kopf freibläst" und Glückshormone ausschüttet.
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Hm, Hundundmehr, das ist mir zu komplierziert zu lesen ... sorry :-/
Ich lasse meinen Hund gar nicht "jagdlich" anzeigen ... solche Ideen unterbinde ich sofort und belohne dann mit Leckerlie-Schmeissen-Suchen-Müssen ...
Ist das das, was Du meinst? -
!. Merke ich, dass sein Erkundungsdrang immer stärker in Richtung Jagderlebnisse geht, arbeite ich mit ihm richtig intensiv. (Evtl. leine ich dann kurz an, bis ich mit ihm ein dafür geeignetes Areal erreiche)
Meine Arschkrampen würden so was gnadenlos ausnutzen.
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Meine Arschkrampen würden so was gnadenlos ausnutzen.
Also VERSUCHEN tut Amigo das auch
Ich bin da nur ziemlich "gnadenlos".
Ist die Arbeit beendet, dann IST sie beendet.
Hat mich 3 Monate absolute Konsequenz gekostet (das war echt hart - versuch mal wirklich ausnahmslos solchen leuchtenden, bettelnden Hundeaugen zu widerstehen, wo dir bei einem "Nö, ist Schluss!" nahezu das Herz bricht ), aber ich stand vor der Wahl, meinem hochgradig suchtgefährdeten Hund entweder komplett die Droge zu entziehen ... oder einen Weg zu finden, gemeinsam mit ihm MIT seiner Passion zu leben.
Amigo fragt euch heute noch immer mal wieder nach: "Können wir nicht noch ein wenig arbeiten? Büüüüütteeeee ".Ich bin da immer noch sehr konsequent - und freue mich immer noch JEDES MAL darüber, wenn er sich dann achselzuckend anderen Dingen zuwendet. Sich etwas eigenes zum Tragen sucht, z. B., oder auch anfängt wieder die "Nachrichten" anderer Hunde zu lesen - oder auch einfach rumhüpft auf der Suche nach anderen Dingen, die ihn interessieren könnten.
Aber ein paar Tricks, mir doch noch ab und an ein Dummy rauslocken zu können, hat er auch drauf. Da lasse ich mich manchmal lächelnd drauf ein - und manchmal lächelnd nicht.
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Ich arbeite meine Hunde auch. Aber nie auf Spaziergängen. Sie würden sonst in dauernder Erwartungshaltung laufen und mir ständig weismachen wollen, dass sie das jetzt bitte brauchen.
Wenn ich sehe, dass sie beim normalen Gassi immer mehr auf Jagdreize reagieren und es liegt daran, dass ich zu wenig getan habe, dann arbeite ich die am nächsten Tag oder unabhängig vom Gassi irgendwie, irgendwann.
Meine werden übrigens auch deutlich sensibler und reaktiver auf Jagdreize, wenn ich sie zu viel arbeite. Das habe ich im Augenblick bei zwei Kandidaten, weil ich die für einen Wettbewerb fit mache.
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Hm, Hundundmehr, das ist mir zu komplierziert zu lesen ... sorry :-/
Ich lasse meinen Hund gar nicht "jagdlich" anzeigen ... solche Ideen unterbinde ich sofort und belohne dann mit Leckerlie-Schmeissen-Suchen-Müssen ...
Ist das das, was Du meinst?Frag einfach wenn dir was zu kompliziert ist - ich bin nicht immer die Geschickteste im Erklären, und meine Gedankensprünge sind da manchmal auch ... na ja
"... und belohne dann mit Leckerlie-Schmeissen-Suchen-Müssen ..." - ich befürchte, da sind die Grenzen bei einem jagdlich sehr passioniertem Hund sehr schnell erreicht.
Deshalb fahre ich da nie eingleisig, sondern baue dazu parallel die Bereitschaft des Hundes auf Jagen MIT MIR auf.
In der Ausbildung von Amigo bin ich auch nie den Schritt gegangen, mir Sachen anzeigen zu lassen.
Tatsächlich freue ich mich darüber, wenn ich sehe er bemerkt da was - und entscheidet dann selber: "Nö, nicht interessant genug!" - und geht dann weiter.Ich kann die Gerüche der Umwelt nicht ausblenden. Deshalb ist es so wichtig (für mich, nach meiner Erfahrung) die Reizschwelle des Hundes zu erhöhen, so dass nicht jeder mit Jagd verbundene Reiz auch spontan ein Hetzen auslöst. Mein Amigo gerät durch Hetzen in seinen Jagdtunnel, weshalb er ausschließlich im Team mit mir (also bei der Dummyarbeit) hetzen darf.
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Hundundmehr, Deiner Terminologie kann ich als Blondie oft nicht folgen ...
- ich befürchte, da sind die Grenzen bei einem jagdlich sehr passioniertem Hund sehr schnell erreicht.
Warum?
Sie lernt, dass sie nicht selbständig den Weg verlassen und Spuren ins Unterholz nachschnüffeln darf (das ist für mich "Jagen") und wird belohnt, indem ich ein Leckerlie ins Gras werfe, das sie dann erschnüffeln und fressen kann.
Und dann gehen wir weiter ... -
Deshalb ja noch meine Erinnerung, dass das anfängliche auf die Spuren lassen ein Türöffner sein soll, wenn der Hund quasi noch gar nicht auf Kooperation ausgelegt ist, noch keine Belohnungen etc. aufgebaut sind o.ä.. Am Freitag geht es bei uns wieder in den Wald, werde die besagte Stelle (und zwei weitere befahrene Wechsel) nochmal gezielt angehen. D.h. so viel Leine geben, dass ich schnell ausbremsen kann. Da wird sie dann in der Leine stehen und sich vermutlich erste nach einigen Sekunden umorientieren- oder wir haben mal einen super Tag und sie zeigt an (bei einem Wechsel ging sie bisher immer!!! rein). Mal davon ab, wann die Umorientierung erfolgt, kann ich dann a) die Alternative bei mir bieten (wobei ich das Dummy ja noch verstecken muss, oder aber Futtersuche) b) ihr die Variante beten, Futter auf den Spuranfang zu streuen um sie dort ruhiger zu bekommen (wobei hier, erstmal gar keine Anzeige abgewartet werden soll- es geht erstmal darum den Hund am Spurbeginn ruhiger und nachfolgend in eine Erwartungshaltung zu bekommen)...
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