ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Aber gerade ein Zögern möchte ich ja erreichen.
Ja, aber doch nicht, in dem Du Guddis auf die Spur wirfst und/oder solche Spuren verfolgst (oder habe ich Dich jetzt mit jemandem verwechselt)?
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Hi
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Damit sie nicht wie im Video direkt abkachelt.
Meinst das hier:
[media]https://www.youtube.com/watch?v=giaxJuam6do[/media]
Auf dem Video kachelt Dein Hund nicht direkt ab
Oder meinst Du ein anderes? -
Ja, aber doch nicht, in dem Du Guddis auf die Spur wirfst und/oder solche Spuren verfolgst (oder habe ich Dich jetzt mit jemandem verwechselt)?
Ich möchte es ja auch anders lösen. Aber nichtsdestotrotz kann es ja trotzdem funktionieren. Hund steht mit Leine gesichert am Wegesrand am Anfang der Spur, ich warte auf eine Umorientierung (mich angucken) und könnte, wenn ich denn wollte den Hund ein paar Meter auf die Spur lassen oder Futter auf den Anfang streuen. Einfach drauf laufen lassen bringt natürlich nichts. Wenn das kontinuierlich erfolgt, und der Hund am selbstständigen auf den Wechsel gehen gehindert wird, lernt er ja, dass nur eine Kooperation mit (sprich der Blick) ihn weiter bringt. Zweifeln daran, dass es so funktioniert tue ich nicht. Nur ist das Spuren verfolgen aus den genannten Gründen nicht mein DIng.
Guck mal bei dem anderen Video, da steht sie schön und guckt mich an. DAS (!) Verhalten möchte ich.
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Hallo zusammen
Ich reihe mich nun auch in die Reihe der "Jagd-Säue" mitein bzw. meinen Hund.
Kurz zur Vorgeschichte von meinem Leo: Ursprünglich stammt er aus Serbien und wurde mit ca.1.5 Jahren aus der Tötungsstation in die Schweiz geholt. Dort durfte er 1.5 Jahre auf einem Bauernhof verbringen direkt am Waldrand. Wirklich gearbeitet wurde dort mit ihm nicht, dafür hatte er ausreichend Zeit immer wieder stiften zu gehen und im Wald herum zu hetzen Die Familie hatte dann aber irgendwann keine Zeit mehr und er sollte weitervermittelt werden. Leider wurde mir zu Anfang nicht alles erzählt (die Wahrheit kam erst nach und nach raus) und so stand ich da mit einem 3-Jährigen, völlig unerzogenen Jagdhundmischling (Im Pass steht istrische Bracke Mischling, sieht aber aus wie ein Labrador-Vizsla-Mix).
Zu Beginn wurde folgendes auf Sicht gejagt: Autos, Motorräder, Fahrräder, Katzen, Vögel, Eichhörnchen
Die Nase möchte aber auch noch das verfolgen: Katzen, Rehe, Füchse, HasenIch habe also das Glück, das meiner auf beide Sinnesreize anspringt
Nun ja, wir haben wirklich viel mit ihm gearbeitet und haben so ziemlich alles gut hingekriegt. Sprich, es werden keine keinerlei Tiere oder Fahrzeuge mehr gejagt egal ob da ne Schleppleine, Leine oder nichts dran ist. Ich kann mich das schon wirklich auf ihn verlassen Jedoch zeigt er im Wald noch immer eine grosse Anspannung bzw. Nervosität, daher bleibt dort die Schleppleine dran, damit ich einfach zu 100% ruhig bleibe. Ich habe nun von einigen hier gelesen, dass "schlafzieren" helfen würde. Wir sind eh seeeeeeehr gechillt im Wald unterwegs um einfach Ruhe rein zu bringen. Also ich setze mich auch mal für 20 Minuten auf den Baumstamm um ihm zu zeigen, dass der Wald nicht mehr für Action da ist, sondern zur Entspannung. Ist aber ziemlich schwer, wenn er so lange alleine Party da drin veranstalten durfte.... Denkt ihr, es könnte helfen, wenn ich wirklich mal länger sitzen bleibe, ein Buch lese und warte, bis er einschläft? Ich kann ruhig damit Leben, ihn im Wald an der Schlepp zu lassen. Ich brauche die nicht zu halten und er ist immer in meiner Nähe und achtet auf mich. Also ist das kein Aufwand mehr. Aber ich fände es halt toll, wenn er diese Ausflüge ebenfalls geniessen könnte und nicht immer so unter Strom steht. Es ist zwar schon nicht mehr so schlimm wie am Anfang aber doch ganz anders, wie wenn wir an Feldern und Wiesen entlang gehen.
Falls es noch wichtig ist: Er hat die Nase nie am Boden sondern in der Luft und steht vor.
Für Tipps und Anregungen wäre ich Euch wirklich sehr dankbar.
Liebe Grüsse
Meli und Leo
PS. Es ist mein erster jagdlich ambitionierter Hund, daher habe ich da noch nicht die grosse Erfahrung. -
Guck mal bei dem anderen Video, da steht sie schön und guckt mich an. DAS (!) Verhalten möchte ich.
Das habe ich mir auch angeschaut.
Aber ich habe mir die Frage gestellt, warum Du beim Video 1 Deinem Hund keine Handlungsanweisung gibst Dann würde es sich einfacher (und unmittelbar) für ihn besser erschliessen, was Du von ihm sehen willst, wenn ER eine Spur in die Nase bekommt (anzeigen tut er ja schon).
(ok, vll. hast Du ja, hab den Hahn bis zum Anschlag aufgerissen, aber nix gehört).Dein Hund schaut Dich zuerst an (macht er im 2. auch). Im 1. Video kommt aber erst mal nichts von Dir und "schwupps", seine Entscheidung. Dann erst korrigierst Du "Zurückkommen". Würde schon vorher ansetzen, wenn er Dich anschaut. Das bestätigen und belohnen sowie ein Alternativverhalten einfordern. Was immer am einfachsten geht, Ablegen, Zurückkommen ...
Denke, bei Video 2 handelt es sich um die gleiche Stelle, gleiche Spur und Dein Hund denkt, Du trainierst (und bestätigst) "Zurückkommen" (?)
Nu iss ein Video eben immer nur eine Momentaufnahme ... deswegen, wenn ich was Falsches sehe ... oder nix gehört habe
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Das habe ich mir auch angeschaut.
Aber ich habe mir die Frage gestellt, warum Du beim Video 1 Deinem Hund keine Handlungsanweisung gibst Dann würde es sich einfacher (und unmittelbar) für ihn besser erschliessen, was Du von ihm sehen willst, wenn ER eine Spur in die Nase bekommt (anzeigen tut er ja schon).
(ok, vll. hast Du ja, hab den Hahn bis zum Anschlag aufgerissen, aber nix gehört).Dein Hund schaut Dich zuerst an (macht er im 2. auch). Im 1. Video kommt aber erst mal nichts von Dir und "schwupps", seine Entscheidung. Dann erst korrigierst Du "Zurückkommen". Würde schon vorher ansetzen, wenn er Dich anschaut. Das bestätigen und belohnen sowie ein Alternativverhalten einfordern. Was immer am einfachsten geht, Ablegen, Zurückkommen ...
Denke, bei Video 2 handelt es sich um die gleiche Stelle, gleiche Spur und Dein Hund denkt, Du trainierst (und bestätigst) "Zurückkommen" (?)
Nu iss ein Video eben immer nur eine Momentaufnahme ... deswegen, wenn ich was Falsches sehe ... oder nix gehört habe
Witzigerweise guckt sie an der Stelle nie, sondern kachelt ab. Das ich dem Blick verpasst habe, ist der Kamera geschuldet- habe es ja im Nachhinein selber auch bemerkt. Außerdem ist sie ja mittig im Weg weshalb ich es noch weniger in dem Moment registriert habe. Glaube mir, ich bin geschult was Rückblicke angeht- am Anfang habe ich um ein Ohrenzucken gekämpft. Zu Video zwei, ja es ist die gleiche Stelle, da nimmt sie sich zurück und kriegt die Bestätigung. Wenn es wie in Video 2 beim ersten vorbeilaufen klappt, wird das was.
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Glaube mir, ich bin geschult was Rückblicke angeht- am Anfang habe ich um ein Ohrenzucken gekämpft.
Nu, wenn das Video sonst keine Aussagekraft hat (weil Hund gerade nicht tut, was er ansonsten tut), dann doch zumindest soweit, dass sich etwas tut . Wenn Du mit dem Video beschäftigt bist, dafür kann Dein Hund ja nix .
Außerdem ist sie ja mittig im Weg weshalb ich es noch weniger in dem Moment registriert habe.
So eine Beagle-Nase reicht halt ein paar Meter weiter .
Wenn es wie in Video 2 beim ersten vorbeilaufen klappt, wird das was.
Zumindest sieht es so aus, als hättest Du eine Chance. Ist ja noch kein Meister-Beagle vom Himmel gefallen.
PS: Aber gerade einen Beagle würde ich nicht auf Spur setzen ... Die Spur an sich ist schon selbstbelohnend. Deswegen, so, wie von Dir angedacht, also vorher dürfte m.E. schon der richtige Weg sein.
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Nu, wenn das Video sonst keine Aussagekraft hat (weil Hund gerade nicht tut, was er ansonsten tut), dann doch zumindest soweit, dass sich etwas tut . Wenn Du mit dem Video beschäftigt bist, dafür kann Dein Hund ja nix .
So eine Beagle-Nase reicht halt ein paar Meter weiter .
Zumindest sieht es so aus, als hättest Du eine Chance. Ist ja noch kein Meister-Beagle vom Himmel gefallen.
PS: Aber gerade einen Beagle würde ich nicht auf Spur setzen ... Die Spur an sich ist schon selbstbelohnend. Deswegen, so, wie von Dir angedacht, also vorher dürfte m.E. schon der richtige Weg sein.
Und da sie Belohnungen nimmt und ansprechbar ist, lasse ich sie auch nicht auf die Spur. Mit einem Hund der weder Leckerchen noch Spielzeug nimmt, und Lob nicht als Lob empfindet, sondern als Störung- da kann man es, wie schon geschrieben, als Türöffner nutzen. Und mit wachsender Ansprechbarkeit auf die anderen Motivationen zurück greifen. -
Karo, Du hast mich mißverstanden. Ich lenke nicht mit Leckerlie von der Spur ab, sondern belohne das Abwenden/Gehorchen und bringe ihn dadurch auf andere Gedanken als das Spurverfolgen.Und solange das Abrufen nicht 99 %ig klappt, bleibt der Fiffi an der Schleppleine. Da kann ich das Abwenden einfordern (und dann belohnen).
Danke fürs Aufklären! Bei uns schaut das gerade so aus, dass er sich bei tollen Spuren gar nicht abwendet, also angespannt in den Wald starrt und dann losmarschiert, das verhindere ich mit der Schleppleine. Vlt werde ich das mit dem Abwenden einfordern auch mal probieren, bzw. mal schauen ob und wie sich das bei uns bewerkstelligen lässt.
Selbst wenn ich den Hund ein Stück weit kontrolliert eine Spur verfolgen lasse - WAS steht am Ende dieses Verfolgens?
Ich habe die Vorstellung, es meinem Hund und mir unnötig schwer zu machen, wenn ich zunächst seinem Bedürfnis eine Wildspur zu verfolgen nachkomme, das dann aber später wieder abbauen zu müssen.
Der Theorie nach ein freudiger Abbruch, aber frag mich nicht genau wie der ausschauen soll, müsste ich nochmal nachlesen bzw. mir was Gutes überlegen und rumprobieren. Die zwei Male die ich bereits Spuren verfolgt habe, war der nicht sehr freudig. Die Spur hat ihn zwar nicht weiß Gott wie hochfahren lassen, aber er wollte sie noch weiterverfolgen (eh klar), was ich aber nicht wollte. Wir konnten danach aber ganz normal weitergehen, trotzdem natürlich suboptimal.
Und da sie Belohnungen nimmt und ansprechbar ist, lasse ich sie auch nicht auf die Spur. Mit einem Hund der weder Leckerchen noch Spielzeug nimmt, und Lob nicht als Lob empfindet, sondern als Störung- da kann man es, wie schon geschrieben, als Türöffner nutzen. Und mit wachsender Ansprechbarkeit auf die anderen Motivationen zurück greifen.
Genau, das soll es sein, ein Türöffner, falls auf nichts anderes reagiert wird. Später kann man dann auf andere Belohnungen zurückgreifen!
Ich gebe aber zu, dass ich auch immer mehr von der Idee des Spurenverfolgens abkomme, zum einen deswegenZumal ich ja bei einer Aufgabe auf dem Weg bei mir mit der Zeit auch eine Erwartungshaltung schaffe und damit ein Zögern an den Wechseln.
und wenn ich es mir genau überlege gibt das unser Wald gar nicht wirklich her, die Stellen, die ich innerhalb von einer Stunde von den Parkplätzen aus erreichen kann, sind entweder mehr Jungle als Wald, also sehr unübersichtlich oder es ist sehr offensichtlich, dass sich dort viele Wildschweine aufhalten, denen ich echt nicht begegnen will. Außerdem gibt es ja noch die Brut- und Setzzeit usw.
Merlin ist jetzt 10 Monate alt und wir arbeiten seit ca. 2 Monaten an seinem Jagdverhalten, ich werde zuerst mal schauen ob er es nicht doch schafft sich selbstständig von der Spur abzuwenden und weiterhin so viel wie möglich zu dem ganzen Antijagdthema lesen. Ich glaube ich mache auch einfach mal einen Monat Pause mit unseren Waldspaziergängen, ich merke einfach, dass ich mir gar nicht so sicher bin welchen Weg ich verfolgen will und möchte das Problem nicht unabsichtlich verschlimmern. Und da mir gerade einfach die Zeit fehlt mich dem Thema mit der nötigen Intensität zu widmen, wird es hier mal nur Spaziergänge in wildfreien Gebieten geben, in denen er gut freilaufen kann, bis bei mir der Zeitdruck etwas nachgelassen hat.
Vielen Dank für eure Anregungen! @Hundundmehr riesiges Dankeschön für deine ausführlichen Erklärungen, du hast mir echt gute Denkanstöße geliefert!
Ich werde jetzt mal wieder zu meinem Dasein als stille Mitleserin zurückkehren, der Thread hier ist echt toll, aber leider fehlt mir gerade etwas die Zeit für einen aktiven Austausch .
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Der Theorie nach ein freudiger Abbruch, aber frag mich nicht genau wie der ausschauen soll,
Vielleicht so?
1. Mache viele Markierungen mit deinem Hund. Du wirst ein Dummy, und lässt deinen Hund dies aber erst auf Kommando holen. Biete dabei Abwechslung
- durch die Bodenverhältnisse: flacher Boden ohne Bewuchs ist leichter, als hohes Gras oder niedriges Gewächs. Bodensenken, die den Landepunkt nicht genau lokalisieren lassen sind auch schwieriger. Ein Dummy das in Laub versinkt, ist unglaublich schwer zu finden für eine ungeübte Hundenase. Eine Landestelle, die durch Buschwerk nicht genau zu lokalisieren ist, ist genauso schwierig wie das Verfolgen einer Flugbahn des Dummies, die teilweise durch Bäume verdeckt ist. Helfe deinem Hund, wenn du merkst dass du eine Aufgabe zu schwierig gestaltet hast. Helfe ihm aber nicht zu früh - er soll ja selber Ehrgeiz und Ausdauer entwickeln. (Gerade diesen Tipp mit dem Helfen finde ich selber sehr schwer umzusetzen ... da ist echt Fingerspitzengefühl für notwendig, und mein Trainer hat da so manches mal eine schwere Nuss bei mir zu Knacken gehabt )2. Belege diese Markierung mit einem besonderen Signal - also eine ANKÜNDIGUNG für deinen Hund: "JETZT!!!!! werfe ich ein Dummy!!!" Du brauchst die Aufmerksamkeit deines Hundes, DAMIT er die Flugbahn des Dummies beobachtet. Gleichzeitig bekommst du damit aber auch die notwendige Verknüpfung: Aufmerksamkeit auf das Apportel und die darauf folgende Aufgabe (Aktion).
Bei mir ist dieses Wort "Jepjep" (das ganz variabel von mir in ein Jepjep-jeeeeepjepjep abgewandelt werden kann und viel freudig-motivierende Stimmungsübertragung beinhaltet).
Hast du diese Verknüpfung, kannst du bei einem Spaziergang in einem Moment, wo dein Hund so ca. 10m von dir entfernt ist, NICHT mit etwas Anderem intensiv befasst ist, dich aber in dem Moment auch nicht ansieht, dann DIESES Wort rufen - und in dem Moment wo dein Hund zu dir sieht, mit einem "Apport" (oder Brings, oder was ihr sonst als Kommando nutzt) einen Dummy werfen, dem dein Hund dann sofort hinterherhetzen darf.Das Markerwort für die Dummyankündigung bringt ja die Aufmerksamkeit des Hundes - schaut er, ist der dann geworfene Dummy der Bewegungsreiz, auf den die angekurbelte Hatz des Hundes umgelenkt wird.
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