ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Also, ehrlich gesagt, finde ich es schon extrem viel verlangt, um nicht zusagen, richtig fies, von einem jagdlich ambitionierten Hund zu erwarten, dass er eine Spur anzeigt und sich dann "abwendet".
Wir sind ja hier bei Haushunden und nicht jagdlich geführten Tieren, die von Profis zu bestimmten Zwecken gehandelt werden.
Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Haushund überhaupt nicht auf Wild (optisch oder olfaktorisch) zu reagieren hat bzw. solches Reagieren gleich/immer/konsequent zu unterbinden/umzuleiten ist. Das ist für beide Seiten wesentlich stressfreier.
Nur mal so ein Beispiel aus meiner Meutehunderfahrung:
Dort wird IMMER auf Düfte geschleppt, die nicht in der Natur bzw. dieser Gegend vorkommen.
Z.B. verwenden viele Meuten Anis, Eukalyptus, Ozelot o.ä..
Genau aus dem Grund, dass die Hunde eben nicht auf normale Wildspuren abdriften.Man muss sich und dem Fiffi das Leben ja nicht schwerer als nötig machen, gelle?
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Also, ehrlich gesagt, finde ich es schon extrem viel verlangt, um nicht zusagen, richtig fies, von einem jagdlich ambitionierten Hund zu erwarten, dass er eine Spur anzeigt und sich dann "abwendet".
Wir sind ja hier bei Haushunden und nicht jagdlich geführten Tieren, die von Profis zu bestimmten Zwecken gehandelt werden.
Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Haushund überhaupt nicht auf Wild (optisch oder olfaktorisch) zu reagieren hat bzw. solches Reagieren gleich/immer/konsequent zu unterbinden/umzuleiten ist. Das ist für beide Seiten wesentlich stressfreier.
Nur mal so ein Beispiel aus meiner Meutehunderfahrung:
Dort wird IMMER auf Düfte geschleppt, die nicht in der Natur bzw. dieser Gegend vorkommen.
Z.B. verwenden viele Meuten Anis, Eukalyptus, Ozelot o.ä..
Genau aus dem Grund, dass die Hunde eben nicht auf normale Wildspuren abdriften.Man muss sich und dem Fiffi das Leben ja nicht schwerer als nötig machen, gelle?
Okay. Wir sprechen ja hier davon, den Hund direkt nach dem Anzeigen eine Alternative aufzuzeigen. Was mich interessiert, ist wie Du einen solchen Abbruch durchsetzt bei sehr passionierten Hunden. Ein Abbruch führt i.d.R. zu enormen Frust und auf Dauer dafür, dass das "verbotene" nur noch interessanter wird. Eine Anzeige beinhaltet ja, dass der Hund sich zwar mit der Spur auseinander setzt- aber noch im denkenden Vorderhirn bleibt. Und selbst dieses kurze Auseinandersetzen ist schon ein Teil der Bedürfnisbefriedigung. Gerade bei Bracken, die ja des Suchens(hochgradig selbstbelohnend) wegen suchen und nicht zwingend um Beute zu machen.
Die Meutehunde werden ja von Jugend an auf die Ersatzgerüche geprägt und in Koppeln mit erfahrenen Tieren eingearbeitet- und trotzdem gibt es dann und wann Tiere die ausgeschlossen werden, wenn sie sich auf Wildspuren immer wieder verselbstständigen.
Tieren, die schon Jagderfolg hatten, z.B. aus dem Tierschutz brauchst Du mit so einem Ersatzstoff erst einmal nicht um die Ecke kommen.
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Okay. Wir sprechen ja hier davon, den Hund direkt nach dem Anzeigen eine Alternative aufzuzeigen. Was mich interessiert, ist wie Du einen solchen Abbruch durchsetzt bei sehr passionierten Hunden. Ein Abbruch führt i.d.R. zu enormen Frust und auf Dauer dafür, dass das "verbotene" nur noch interessanter wird.
Schon das angedeutete "Anzeigen" wird von mir mit "Nein" kommentiert und das Befolgen wird mit Leckerlie belohnt.
So lernt der Fiffi, dass "Wild" nix Erwünschtes ist und er bekommt immer eine Belohnung.
Soweit sind wir heute bereits ... eigentlich werden Gerüche "abseits der Strecke" inzwischen ignoriert und stattdessen bei Frauchen angefragt, wann mal wieder Leckerlies gesucht werden könnten oder eine Runde Knuddeln kommt.Vor einigen Monaten war ich auch noch am Verzweifeln ... bis ich hier aus dem Forum div. Tips kombiniert und für unsere Zwecke umgebaut habe.
Interessanterweise war eine deutliche Verbesserung zu spüren, als ich auf die lange Schleppleine (ca. 20 m) umgestellt habe. Daran kann sie in Ruhe herumschnüffeln und auch mal vorpreschen ... und schon waren Wildspuren abseits der Wege gar nicht mehr sooo interessant.
Abbiegen habe ich immer durch konsquentes Festhalten/nicht Weiterlassen "Nein" unterbunden, dann "Zurück" und das Befolgen immer belohnt.Das war anfangs sehr, sehr, sehr nervig und anstrengend ... aber es hat sich gelohnt!
Ich persönlich finde es auch sehr wichtig, Spazierengehen (dezentes Schnüffeln auf dem Weg) und Training (Fährten auf der Wiese) sowohl zeitlich wie räumlich stikt zu trennen!
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Schon das angedeutete "Anzeigen" wird von mir mit "Nein" kommentiert und das Befolgen wird mit Leckerlie belohnt.So lernt der Fiffi, dass "Wild" nix Erwünschtes ist und er bekommt immer eine Belohnung.
Soweit sind wir heute bereits ... eigentlich werden Gerüche "abseits der Strecke" inzwischen ignoriert und stattdessen bei Frauchen angefragt, wann mal wieder Leckerlies gesucht werden könnten oder eine Runde Knuddeln kommt.Vor einigen Monaten war ich auch noch am Verzweifeln ... bis ich hier aus dem Forum div. Tips kombiniert und für unsere Zwecke umgebaut habe.
Interessanterweise war eine deutliche Verbesserung zu spüren, als ich auf die lange Schleppleine (ca. 20 m) umgestellt habe. Daran kann sie in Ruhe herumschnüffeln und auch mal vorpreschen ... und schon waren Wildspuren abseits der Wege gar nicht mehr sooo interessant.
Abbiegen habe ich immer durch konsquentes Festhalten/nicht Weiterlassen "Nein" unterbunden, dann "Zurück" und das Befolgen immer belohnt.Das war anfangs sehr, sehr, sehr nervig und anstrengend ... aber es hat sich gelohnt!
Ich persönlich finde es auch sehr wichtig, Spazierengehen (dezentes Schnüffeln auf dem Weg) und Training (Fährten auf der Wiese) sowohl zeitlich wie räumlich stikt zu trennen!
Das würde bei uns nicht klappen. Zum einen weil ich mit dem "Nein" alle paar Meter einen großen Frust aufbauen würde und mir Madame in einem unaufmerksamen Moment das Schlupfloch bemerken und abdüsen würde. Da habe ich es lieber, dass sie steht und auf ein Feedback wartet. An manchen Stellen steht sie durchaus mal 5-10 Sekunden und wartet auf mein Feedback. Das verschafft einfach Zeit. Als wir Trixie bekommen haben, hat sie quasi 0 angezeigt und ist bei jedem Geruch direkt vom Weg ab. Dadurch, dass sie jetzt den Teil des Witterns am Wegesrand ausleben darf, muss ich auch nicht jedes Anzeigen belohnen, weil sie ja mit dem Wittern beim Stehen schon eine Belohnung hat.
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Das würde bei uns nicht klappen. Zum einen weil ich mit dem "Nein" alle paar Meter einen großen Frust aufbauen würde und mir Madame in einem unaufmerksamen Moment das Schlupfloch bemerken und abdüsen würde. Da habe ich es lieber, dass sie steht und auf ein Feedback wartet. An manchen Stellen steht sie durchaus mal 5-10 Sekunden und wartet auf mein Feedback. Das verschafft einfach Zeit. Als wir Trixie bekommen haben, hat sie quasi 0 angezeigt und ist bei jedem Geruch direkt vom Weg ab. Dadurch, dass sie jetzt den Teil des Witterns am Wegesrand ausleben darf, muss ich auch nicht jedes Anzeigen belohnen, weil sie ja mit dem Wittern beim Stehen schon eine Belohnung hat.
Zum einen: Jeder muss für seinen Hund den Weg finden, der für das jeweilige Gespann gangbar ist!
Zum anderen:
Der Frust baut sich eher beim Menschen als beim Hund auf! Es ist mega-anstrengend (!) jedes entsprechende Zucken zu sehen/korrigieren!Mein Hund war genau so "ist bei jedem Geruch direkt vom Weg ab", hat aber gelernt, dass es das bei mir nicht gibt ... sie hat gelernt, dass sie entlang des Weges solange und soviel schnuppern kann (nicht zuletzt dank der langen Schleppleine!), wie sie will und dass es auch da immer mal sehr interessante Dinge (die ich ihr hinwerfe) zu suchen gibt.
Vielleicht kann man das mit der Therapie eines abstinenten Süchtigen vergleichen?
Der kann auch nicht "ein bisschen" schnupfen/trinken owai, ohne rückfällig zu werden.
Und so sehe ich das bei jagdlich ambitionierten Haushunden auch.
Wild ist einfach tabu! -
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Zum einen: Jeder muss für seinen Hund den Weg finden, der für das jeweilige Gespann gangbar ist!
Ist doch auch okay. Ich habe ja auch geschrieben, dass nichtunser Weg wäre.Wenn ich alle 10m ein „Nein“ sagen muss, dann ist doch malwas etwas interessanter und ich muss noch lauter werden oder den Hundeinsammeln gehen, steigt meine Stimmung dabei nicht.
Einer solchen Atmosphäre, wo ich quasi darauf warte einenAbbruch aussprechen zu müssen, entziehen sich manche Hund ganz schnell. Wie ichein paar Seiten vorher schrieb, ist sie einmal nach einem sehr deutlichen „Nein“noch zwei Meter gelaufen und ab in die Böschung gekachelt. Das war kein Jagen,das war ein „dem meckernden Herrchen“ entkommen. Viele Windhundeartige sind daähnlich gestrickt. Die flüchten sich ins Jagen wenn eine maulige Stimmungherrscht.Ich fand einen Vergleich ganz gut: Man geht zusammen in eineinteressante Ausstellung und hört die ganze Zeit von der Begleitperson wielangweilig und öde doch alles sei und man doch bitte weitergehen soll.
Daher bin ich froh, über das was mein Hund eh kann undrichtig macht. Die Anzeige muss am Anfang aufgebaut werden- ich kann mich überjeden Erfolg freuen und hab i.d.R. dadurch bessere Laune. Du schriebst jaselbst wie nervig es am Anfang mit dem Abbruch war. Es hängt wie immer an sovielen Dingen: Mentalität des Halters, Hund und ggf. Erfahrungen&Vergangenheit, Umgebung. Daher gibt es ja kein Patentrezept, was auch nichtsein muss. Ich gucke ja lediglich, an welchen Schrauben ich für uns drehen kann.
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Daher gibt es ja kein Patentrezept, was auch nichtsein muss. Ich gucke ja lediglich, an welchen Schrauben ich für uns drehen kann. -
Zunächst einmal vorab: Wenn ich sehe wie deine Beaglebiene Trixie ohne Leine läuft, dann geht mir das Herz auf
Mit ihrer Vorgeschichte - sie kannte ja nur ein Leben an der Leine, wenn ich das richtig in Erinnerung habe - hast du schon so unglaublich viel bei ihr erreicht!
Meine Frage: Bietest du ihr denn Jagen (auf Ersatz) als gemeinsame Aktion an?
Mein Gedanke ist gerade bei euch, dass du genau an dem Punkt ganz schön viel ihres Jagdbedürfnisses bedienen und damit "abarbeiten" könntest.
Du hast doch bei ihr schon die Türe geöffnet
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Zunächst einmal vorab: Wenn ich sehe wie deine Beaglebiene Trixie ohne Leine läuft, dann geht mir das Herz auf
Mit ihrer Vorgeschichte - sie kannte ja nur ein Leben an der Leine, wenn ich das richtig in Erinnerung habe - hast du schon so unglaublich viel bei ihr erreicht!
Meine Frage: Bietest du ihr denn Jagen (auf Ersatz) als gemeinsame Aktion an?
Mein Gedanke ist gerade bei euch, dass du genau an dem Punkt ganz schön viel ihres Jagdbedürfnisses bedienen und damit "abarbeiten" könntest.
Du hast doch bei ihr schon die Türe geöffnet
Ja, hatte ich ja auch schon geschrieben. Dummymarkierungen, kleine Suche, Verlorensuche auf Rückspur, mal eine Dummyschleppe...das ist so unser Program.
Ich weiß auch, dass wir schon viel erreicht haben, aber den Ehrgeiz habe ich um das Thema anzugehen- zumal damit ein großer Schritt geschafft wäre.
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@Karo_95
@Meli_84
Ich möchte euch nochmal das Buch von Ines Scheuer-Dinger empfehlen "Leben mit Jagdhund" und das andere war glaub "Einfach schnüffeln". Einfach schnüffeln hätte mir als Ausleihe genügt, weil ich da Etliches bereits kannte. Aber für einen Einsteiger in Sachen Nasenbeschäftigubg fand ich das trotzdem ganz gut.
Und "Leben mit Jagdhund" fand ich erhellend, weil es auch die Kette des Jagens auseinander nimmt und gut aufzeigt, wie man welche Sequenz alternativ bedient. Als Startbuch fand ich das auch gut.Frage zum Lauern.. wie lange lasst ihr das Futter belauern? Lola hält ihr Interesse nicht sehr lang (gut, gerade gibt's Möhre).
Schlafieren ... wartet ihr bis der Hund sich alleine hinlegt oder setzt? Lola macht das einfach nicht. Ich muss vermutlich wirklich den ganzen Tag einplanen.
Gestern beim Schwager im Garten ging es wohl als er mit ihr alleine war. Aber sobald noch wer da ist oder Schwager was gemacht hat (im Garten, ohne Hund) stand sie wieder. Sie guckt, irgendwann sucht und sucht sie den Boden ab. Steht und guckt. Aber schon bis sie sich dort dann setzte, verging bestimmt eine halbe Stunde. Bevor sie sich hingelegt hat, war sie schon wieder aufgesprungen.
Also gebt ihr ein Sitz oder Platz oder wartet ihr? Ich werde das wieder vermehrt machen und überlege, ob das Setzen lassen nicht am Sinn vorbei geht.
Warten an sich geht aber, die kennt das ja vom Wildgehege oder eben, wenn ich mich unterhalte unterwegs. -
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