ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ich nehme mir gerne auch mal die Decke mit zu einer Bank und ein Buch mit. Hund darf dann auf der Decke stehen, liegen oder sitzen. Ein weitere Möglichkeit mal eine konditionierte Entspannung aufzubauen. Diese versetzt den Hund aber nicht in Trance, sondern macht ihn wieder empfänglich für den Menschen in dem Moment. Und nicht unbedingt Rundwege gehen, sondern einmal hin und zurück. Dann ist der Rückweg schon mal reizärmer, da ja schon bekannt.

  • Ja, das machen wir eh meistens - Hinweg = Rückweg. Nur manchmal, wenn wir etwa als Familie was vorhaben, geht das nicht immer.


    Decke und Buch ist geklärt sobald es wärmer ist. Momentan friert mein wetterfeste Jagdhund ( xD ) da eher.
    Grundsätzlich kennt Lola das Entspannen. Letztens im Eiscafè hat sie sich von selber auf die Seite gepackt und bei der letzten Hundewanderung auch.


    Jo, dachts mir ja schon. Erstmal Ruhe in den Hund an dieser aufbürstelnden Stelle.


    Gleichzeitig hofft ich, die Jagdhundschule sagt mir, warum genau die so ausflippt (also, was an Wild drin steht oder wie frisch oder was auch immer, wenn sie einen ihrer Hunde mitbringt, müsste sie das ja lesen können).

  • Ich muss noch mal nachfragen: Was macht ihr denn - außer Wild anzeigen lassen - an Jagd(Ersatz)training?


    Wo darf der Hund die Jagdsequenzen Stöbern, verfolgen/hetzen, Beute stellen (Packen, evtl. Bringen) ausleben?


    Genau darum geht es nämlich bei den Aktionen, die als "Ersatz" angeboten werden.


    Das hat sicher seine Grenzen - die aber deutlich milder ausfallen, wenn das Bedürfnis des Hundes zu einem (möglicherweise sogar großen) Teil bedient werden.


    Der Hund weiß nämlich nicht, dass es Ersatz ist - er merkt nur die Dopaminzufuhr, die damit abgedeckt wird.


    Nein - eine Jagdsau KANN man nicht zu einem jagduninteressierten Hund machen.


    Aber ausgeglichener, befriedigter-

  • Also Lola darf den Futterdummy suchen. Allerdings hängt das gerade, weil Lola lieber das Gras neben dem Dummy frisst. Drinnen ist Nassfutter. Lola ist ja auf Ausschlussdiät, da bin ich bisschen (dolle) gebunden. Das ganz üblich mit Markieren oder frei verloren.
    Wir bauen noch die Suche nach Kamille auf, aber da ist draußen die Aufmerksamkeit gerade genauso begrenzt.
    Lola zergelt regelmäßig (was, finde ich, den Jagdtrieb auch bedient, weil sie es zu aus der Ablage aus der Hand von meinem Mann springen darf oder das Ding eben auch fliegt).
    Und wir gehen zum Mantrailen.


    Insgesamt schaue ich, dass Lola unterwegs Leckerli sucht, aufbuddeln muss, das Zeug zum Hetzen fliegt tlw ins hohe Gras, dann muss sie es noch suchen.

  • Futterdummy suchen, Lecker suchen ... ist ein Bisschen öde für einen Jagdspezialisten. Ich denke, da braucht es kniffligere Aufgabenstellungen, damit das Hirn mal richtig was zu tun hat.


    Wie oft geht Ihr denn Trailen?

  • Ein Mal die Woche.


    Was schlagt ihr denn noch vor?


    Ich habe hier noch eine HuSchu gefunden, die Antijagdtraining anbieten. Klingt nicht schlecht: – theoretische Grundlagen – Sinne des Hundes – Jagdtrieb vs. Beutetrieb – Spürtrieb – Wildwechsel – Erkennen von Wildvorkommen – Wildspuren – praktische Methoden – Trainingsvarianten – Trainingspläne – alternative Motivationen – Fehleranalyse – uvm.
    Aber ich hab echt Sorge, einfach noch mehr Geld sinnlos zu verballern. Denn auf Websites kann man viel schreiben.
    Diese hier bietet an 2 Stunden intensiv im Gelände, die würden zwei bis drei Einheiten ausreichen.
    Problem ist tatsächlich, dass hier bei hoher Trainingsdichte kaum einer einen Plan hat. Entweder wird ausschließlich positiv verstärkt oooder man hat die Arbeit über Leinenruck und (gruselig) Hund auf die Seite werfen. Ich hab mich auf allen Kanälen umgehört und entweder sind die mit Leckerli-Werfern zufrieden (mag je nach Hund ja klappen) oder suchen genau wie ich.

  • Denn auf Websites kann man viel schreiben.

    Ruf doch mal an und frag ob du dir ne Stunde ohne deinen Hund angucken (als stiller Beobachter) kannst.
    Muss ja nicht Antijagd sein, aber dann merkst du doch schon, wie der Trainer so drauf ist.


    Ansonsten gute Trainer haben doch ein Netzwerk, guck doch mal wo Trainer im Jagdbereich die dich interessieren ihre Schulungen in deiner Nähe abhalten. Mit grosser Wahrscheinlichkeit arbeiten die nach dem selben Prinzipien.

  • Diese hier bietet an 2 Stunden intensiv im Gelände, die würden zwei bis drei Einheiten ausreichen.

    Verstehe ich den Satz so richtig?


    Die Hundeschule bietet pro Trainingseinheit jeweils 2 Intensivstunden im Gelände an, es würden 2-3 dieser Intensivtrainingsstunden ausreichen, um erfolgreich das Jagen beim Hund zu unterbinden? Also nach 4-6 Stunden ist das Thema "jagender Hund" erledigt?


    Hm ... ich persönlich würde mir den Trainer auf jeden Fall erst mal ohne Hund ansehen...


    Vorausgesetzt ich habe den Satz so richtig interpretiert, machen mich solche "schnellen Erfolgsversprechen" immer skeptisch, gerade hinsichtlich der Methoden, die dafür angewandt werden...



    Futterdummy suchen, Lecker suchen ... ist ein Bisschen öde für einen Jagdspezialisten. Ich denke, da braucht es kniffligere Aufgabenstellungen, damit das Hirn mal richtig was zu tun hat.


    Wie oft geht Ihr denn Trailen?

    Finde ich auch.


    Zumal der Beschreibung nach der Futterdummy noch sehr wenig Anreiz für den Hund bietet.


    Bei einer Ausschlussdiät setzt du ja gezielt EINE Proteinquelle ein (z. B. Pferdefleisch).


    Diese Proteinquelle dann gezielt als ganz klein geschnittene Futterbelohnung nutzen.


    Außerdem würde ich weg vom Futterdummy wollen - der ist eh zu langweilig für deinen Hund.


    Statt dessen ganz gezielt EINE kurze "Trainingseinheit" machen, losgelöst vom normalen Spaziergang.
    Bei dieser Trainingseinheit 2-3 Übungen machen, direkt DANACH gibt es für den Hund die Hauptmahlzeit seiner Futterration. Direkt danach heißt: Die Portion MITNEHMEN und nach der Trainingseinheit direkt am Trainingsort geben, anschließend sofort mit dem Hund nach Hause.


    (Das hat absolut nichts mit "den Hund hungern lassen" zu tun - nicht dass das jemand falsch versteht, da halte ich überhaupt nichts von. Meine Hunde bekommen alle 3 Mahlzeiten des Tages NACH dem jeweiligen Spaziergang, aus genau 2 Gründen: Erstens ruht es sich mit gefülltem Magen einfach besser, und zweitens habe ich Angst vor einer Magendrehung.
    Deshalb habe ich z. B. eine ganze Weile die Morgenrunde genutzt, und diese mit einer kurzen Trainingseinheit auf einer großen Grünfläche unmittelbar am Parkplatz abgeschlossen. Das mitgebrachte Frühstück der Hunde gab es dann unmittelbar nach diesem kurzen Training direkt auf dieser Grünfläche. Ab dem dritten "Training" dort sind meine Hunde voller Begeisterung auf diese Grünfläche, sobald wir sie erreichten, voller freudiger Erwartung auf das Ritual: "Training mit anschließendem Frühstück" ...)


    Motivation - und gerade das gezielte Hervorrufen eben solcher - ist unglaublich vielschichtig ...


    Ein weiterer "Trick", der - wie viele andere möglicherweise motivationssteigernde Anreize - auch nicht bei jedem Hund gleichermaßen funktioniert, ist das Einstreichen des Dummies (KEIN Futterdummy!) mit der Futterbelohnung, die es dann für das Bringen gibt. Ist sehr hilfreich gerade bei Hunden, denen das Bringen einer Beute nicht so sehr im Blut liegt.
    Dabei bewirkt die zigfache ERFOLGREICHE Wiederholung die Konditionierung, die wir uns als Halter wünschen.


    @Pueppi.Schlappohr Ein Video von dieser Frei-Verloren-Suche wäre schön... um einfach mal zu sehen, wie dein Hund sich dabei verhält.

  • Abgesehen von einer wirklich auslastenden Denk-Arbeit (zB Freiverloren oder schöne Schleppfährten) würde ich Spaziergänge machen und da das Reinsteigern tatsächlich verbieten. Also Auslastung und Ausgleich bieten, evtl auch körperlichen Ausgleich mit 1-2x die Woche Radeln oder Joggen - aber ebenso einfordern, dass sich eben nicht in die jagdliche Erwartung reingesteigert wird.


    Das ist für mich der ideale dreibeinige Schemel.



    Hier übrigens mal zwei Suchen von meinem Bretonen damals - das macht Spaß! (Braucht aber vorher auch den Gehorsam... sonst geht der Hund dir während der Suche lieber mal dem Wild hinterher)



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