ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Mensch du, jetzt kommst du noch mit einer Idee. :lol: Ich baue weiter frei verloren auf. Bei der Quersuche soll der Hund ja vorstehen, oder? Das lass ich erstmal, denn ohne fachliche Anleitung traue ich mir das nicht zu.
    Leider weiß ich nicht genau, was drin ist. Ursprünglich haben wir Lola ja als Labbi-Boxer-Mix gekauft (lach nur, ich höre dich bis hierher... aber Lola hatte damals keinen Bart, der erkennbar gewesen wäre für Leute, die sich mit Bartträgern nicht auskennen. Ein Fachmann sieht den Ansatz ... aber das jetzt zu behaupten ist ja auch leicht).
    Für einen Labrador ist Lola eigentlich etwas sehr schmal. Und da denen der Apport eigentlich wohl im Blut liegt und meistens auch Wasserarbeit ... neee. Beim Boxer käme das Grobmotorische gut hin und dieses typische "Boxen" mit den Vorderpfoten, zudem springt sie einen im Spiel so Body-Check mäßig an. Boxernase verschwindet in F1, könnte hinkommen. Ich überlege noch, ob ich mal einen Gentest mache aus Neugier.)

  • Du darfst das Ganze ruhig etwas schwieriger machen. Sie läuft ja von Mal zu Mal langsamer los. Aber vom Prinzip ist das doch schonmal schön.


    Du kannst auch ruhig mal mehrere Apportel auf der Wiese verteilen und sie immer wieder losschicken. Da gibts 1000 Möglichkeiten. Oder mal Richtung Waldrand arbeiten (warte damit ruhig noch was)

    Ich fand es auch recht leicht. Wollte aber erstmal verknüpfen: arbeiten, dann Frühstück.
    Waldrand warte ich noch.
    Würde ihr dann die Sachen vorher zeigen? Und Dummys oder andere Sachen?


    Bis auf den Wald läuft Lola sehr schön an der 10m Schleppe inzwischen (hatte das ja erst auf 3m gekürzt zum an mir Orientieren, dann 5m und jetzt hat sie ihre 10m). Die Schleppleine wird uns auch noch eine Weile begleiten, weil ich den Hund abgesichert haben möchte und den Radius kontrollieren muss. Ich dachte, ich gebe ihr 20m, weil sie eben ja eine Weile damit laufen wird. Oder würdet ihr bei 15m stoppen? Lola natürlicher Radius liegt viel zu hoch bei 50m Minimum.


    Und wie oft arbeitet ihr?
    Ich würde auch mal tauschen, morgens normal bissl spazieren, 1/2 Frühstück und dann nachmittags arbeiten für dann 1/2 Rest-Frühstück und vielleicht noch bisschen was vom Abendessen?

  • Bei der Quersuche soll der Hund ja vorstehen, oder?

    Dafür müsste ja was zum Vorstehen drin sein....... solche Flächen würde ich tunlichst vermeiden, wenn ich du wäre.


    Es ist egal, wie du das nennst...... schick den Hund immer gegen den Wind rein.... sie sollte die sachen vielleicht kennen, aber schlussendlich bringt der Hund das mit raus, was er findet

  • Waren das 3 Suchen hintereinander?


    Würde erklären, warum sie bei der 3. Suche von Beginn an unkonzentriert ist (erkennst du daran, dass sie sofort nach dem Losschicken erst mal etwas anderes abschnüffelt, bevor sie zu dem eigentlichen Suchort sprintet)


    Die erste Suche finde ich fantastisch!


    Da sprintet Lola direkt zu dem Ort, wo das Apportel liegen müsste, bleibt dort stehen, verharrt mit HOHER NASE - und lokalisiert so sofort, wo das Apportel liegt, und springt zielgerichtet dorthin.


    Die zweite Suche ist dann schon nicht mehr so spannend - welche Spuren verfolgt sie da mit tiefer Nase? Sind das deine, bist so so kreuz und quer gegangen als du das Apportel dort abgelegt hast?


    Die 3. Suche ... war überflüssig :bussi:


    Stell dir Folgendes vor: Auf einem Spaziergang bewegt ihr euch durch ein Duftareal mit viele unterschiedlichen Gerüchen. Da gibt es alle paar Meter etwas anderes, neues zu erschnüffeln...


    Du lässt Lola an ein und derselben Stelle die gleiche Beute erschnüffeln - dass sie sich beim dritten Mal erst mal anderen Düften zuwendet, die sie vorher ausgeblendet HATTE (was großartig und erwünscht ist!), ist ein Zeichen für geringere Konzentration ... und Langeweile...


    Hast du dort drei Dummies gleichzeitig ausgelegt? Oder ein Dummy drei mal hintereinander?


    Dann hat Lola 3 mal warten müssen, das zweite und dritte Mal auf eine schon bekannte Aufgabe ... wie liest sich das für dich? ... langweilig, ne? :streichel:


    Eine Bekannte von mir hat jetzt einen Dummykurs gebucht - für absolute Einsteiger, erst mal Basiswissen.
    Vielleicht hast du ja bei dir in der Ecke auch eine solche Möglichkeit?


    Das Areal finde ich nicht so toll für eine solche Frei-Verloren-Suche. Zu weitläufig, zu wenig abgegrenzt von anderen Arealen.


    Wäre das eine wuchernde Grasinsel, die aus ansonstem kurz geschnittenen Gras herausragt, wäre das besser. Für dich, weil du so besser erkennen kannst wann Lola den Suchbereich verlässt, und ihr dann eine HILFE geben kannst, um zum Suchbereich zurück zu kehren - und für Lola, weil auch sie dann zumindest bei den Anfängen für dieses Frei-Verloren, wo sie ja noch SEHEN soll, in welchem Bereich du die Apportel ablegst, das Suchareal besser abgrenzen lernt.


    schau mal in deinem Umfeld, wo es solche Areale gibt. In parkähnlichen Landschaften hast du öfter solche "begrünten Inseln", die aus der Landschaft herausragen. Aber auch in landwirtschaftlich genutzten Bereichen gibt es immer mal wieder so kleinere, abgegrenzte Areale, wo gut Dummies ausgelegt werden können.


    Aber auch im Wald, am Wegrand, gibt es so interessante Sachen wie aufgehäuftes Totgehölz (nicht zu dicht geschichtet - da könnten sich Tiere drin befinden), Bäume, die unten eine Aushöhlung haben, wo man prima ein Dummy etwas verstecken kann, höhere Baumstümpfe, wo ein Dummy drauf abgelegt werden kann für eine Ortungsaufgabe in der Höhe (also nicht am Boden).


    Ich persönlich würde eine so große Freifläche wie in deinen Videos ausschließlich für Markierungen nutzen (also sichtbar für den Hund geworfene Dummies).
    Das hohe Gras, in dem das Dummy versinkt, ohne irgendwelche weiteren Geländemarken zur Orientierung (Büsche, ein Baum, oder ein Pfahl oder eine Erhebung) ist KEIN geeignetes Gelände für Anfänger. Es lädt nämlich zum Rennen ein, und Rennen puscht auf = erhöhter Ausstoß von Stresshormonen - und genau DIESE sollen ja im kontrollierbaren Bereich bleiben.


    Auch Hetzen und Suchen miteinander zu verbinden, ist nichts für Anfänger.


    Für das Suchen benötigt der Hund Konzentration, er muss alle seine Sinne gezielt einsetzen. Puscht er sich auf dem WEG ZUR SUCHE auf (ist da im Hetzmodus), wirkt sich das möglicherweise kontraproduktiv auf die anschließend geforderte Konzentrationsfähigkeit aus.


    Also für Lola lieber deutlich abgegrenzte Areale für diese Suchen, und sie UNMITTELBAR AM RAND dieses Areals ansetzen. Wenn du ein größeres Areal von ihr absuchen lassen willst, dann legst du die ERSTE SCHLEIFSPUR direkt da, wo du Lola ansetzen willst - also am Rand dieser Fläche. Dann kannst du zunächst erst mal ein paar Meter geradeaus in das Areal, streichst dabei alle 5-10 Schritte mit dem Apportel den Boden ab, bevor du dann Schlangenlinien gehst (bei denen du auch immer mal wieder mit dem Apportel den Boden abstreichst), bevor du das Apportel dann - möglichst unbemerkt vom Hund - irgendwo ablegst.
    Willst du Lola noch einmal dort reinschicken zur Suche, dann leg direkt bei dieser ersten Begehung zwei Dummies ab.


    Ach ja - bitte nach dem Ablegen des Dummies noch mal einen Moment lang weiter in Schlangenlinien gehen, und dabei so tun als würdest du den Boden mit einem Dummy abstreifen - sonst lernt dein Hund nämlich: "Ah - sobald mein Mensch auf geradem Weg rauskommt aus dem Buschwerk, hat er das Dummy abgelegt!" - und dein Hund sprintet sofort zu dieser letzten Stelle, wo er das Dummy vermutet xD


    Für Lola würde ich derzeit maximal 2 Apportel gleichzeitig auslegen. Möglicherweise "stolpert" sie nach dem Auffinden des ersten Apportel schon über das zweite - und tauscht!
    Klar, das soll sie eigentlich nicht ... in einer Prüfung gibt es dafür Punkteabzug ...
    Aber du bist nicht bei einer Prüfung - du willst Lola ihrem Bedürfnis entsprechend beschäftigen (und dabei lernen, ihr Jagdverhalten in umweltkonforme Bahnen zu bringen).
    Also bitte auf keinen Fall in dem Moment des Tauschens irgend etwas sagen, was zu einem Abbruch führen könnte.
    Lieber mit einem freudigen: "Ja, APPORT!" (oder Bring, oder was auch immer du als Signal für das Bringen nutzt) dazu motivieren, schnellstmöglich mit dem Apportel zu dir zu kommen.


    Dann ist das Bringen des zweiten Dummies eben ein Gedächtnistraining .... Lola wird sich dann nämlich diese Stelle merken, wo sie das erste Apportel fallen gelassen und mit dem zweiten getauscht hat... ;)


    Markierungen in dieser weiten Grasfläche (also sichtbar für den Hund geworfene Apportel) sind sehr schwierig gerade für ungeübte Hunde. Manche Hunde bringen von Beginn an sehr viel Talent dafür mit, Entfernungen richtig einzuschätzen. Andere müssen auch das erst Lernen.


    Wenn Lola das leicht fallen sollte, kannst du es auch dort für sie schwieriger machen, indem du


    - die Distanzen vergrößerst; dazu lässt du Lola abliegen und gehst von ihr weg und wirst dann das Dummy, gehst zu ihr zurück und schickst sie
    - das Dummy wirst, dann aber mit Lola dann zu einem anderen Startpunkt gehst, von wo aus du sie schickst.
    - zwei Dummies wirfst (bitte unbedingt zu Beginn in entgegengesetzte Richtungen - nicht das Lola unnötig aufgepuscht wird, weil sie zwischen zwei Markierungsstellen hin- und her läuft!).


    Kleiner Tipp: Wenn du zwei Dummies wirfst, dann gehe mit Lola zunächst ein paar Schritte in Richtung des Dummies, welches sie als ERSTES holen soll. Auch würde ich zu Beginn einer solchen Herausforderung darauf achten, dass die Distanz, aus der du Lola zum Dummy schickst, deutlich kürzer ist als die Distanz zum Dummy, welches sie erst als zweites holen soll.
    Ich habe schon oft erlebt, dass der HH seinen Hund nach Vorne zu einem Dummy geschickt werden sollte, welches 20 oder 30m entfernt lag - und der Hund hat nach dem Schicken eine Kehrtwende gemacht und das 10m hinter ihm liegende Dummy geholt ...


    Sich auf EINE AUFGABE zu konzentrieren, und dabei die Anweisungen seines Menschen zu beachten ... will GELERNT sein.


    So - Glückwunsch und Danke, wenn du es bis zum Ende dieses Roman geschafft hast - ich hoffe, du findest ein paar Anregungen dabei.

  • @hasilein75 Hast du mit diesen großen Flächen angefangen - oder zu Beginn erst mal bis zu 10m (mal als Beispiel) vom Weg weg, oder erst mal die Fläche begrenzt indem du näher zum Rand gegangen bist?


    In den Videos von @Pueppi.Schlappohr ist ja deutlich zu sehen, dass Lola erst mal ein ganzes Stück rennen muss, bis sie das Suchareal erreicht.


    Wieso ich das zu schwierig und damit kontraproduktiv finde, habe ich in meinem Vorpost erklärt.


    Für einen Hund mit einer guten Basisausbildung ist eine solche Fläche eine Herausforderung, der er gewachsen ist.


    Bei Lola sehe ich diese Basis aber noch nicht.

  • Ich fand es bei der ersten Suche gut... danach ist der Hund unterfordert und wird daher langsamer.....


    Nein, ich habe nie begrenzte Flächen genommen, weil ich den Hund nicht ausbremsen wollte, die sollen ja zügig suchen

  • Ich habe die Flächen auch nie begrenzt, aber ich habe am Anfang 3-4 mal hintereinander tatsächlich nur kurze Passagen gemacht - einfach damit der Hund das Verloren Ritual kennt (er hat ja auch getrailt, konnte schon ZOSen und Schleppen suchen - und das war alles schon über ein paar Jahre etabliert, bevor die nächste Suchart kam) - damit er genau weiß, was jetzt kommt.

  • Ich würde auf jeden Fall auch ein begrenztes und nicht zu großes Areal zum Suchen nutzen.
    Was ich mich aber frage ist, was das zu bedeuten hat

    Habs auf Sicht gemacht

    Vielleicht kannst du ja noch genauer darauf eingehen, wie du probiert hast die Suche aufzubauen.

  • Na ich hab Lola so abgelegt, dass sie mich sehen konnte.


    Begrenztes Arreal... schwer. Wir haben hier die Elbwiesen - also viel Fläche wie im Video. Manchmal hat man an Waldrändern noch bissl Wiese davor, aber Wald finde ich noch nicht so günstig. Und ich finde, Lola hat sich ja nicht unnötig weit von der Suchfläche entfernt, oder? Ich hab ja unweit von ihr angefangen eben ZickZack zu laufen und immer mal den "Dummy" auf den Boden zu ditschen. Irgendwann hab ich den liegen lassen und nur mit der Hand geditscht, damit Lola eben nicht gleich weiß, wo das Ding liegt.


    @Hundundmehr
    Ja, das Unkonzentrierte hab ich auch gesehen und mir auch damit erklärt, dass ja die Fläche schon "zerlatscht" ist mit Gerüchen.
    Ich fand die zweite Suche auch gut. Lola spurt da tatsächlich mich. Bei der dritten driftet sie ab, genau.
    Warum findest du das Suchobjekt zu weit? Wenn ich das Lola quasi vor die Füße werfe oder verstecke, hat sie da überhaupt keine Lust drauf. Aber so auf der Hälfte der Strecke vielleicht?
    Wir haben ja schon gearbeitet - aber mit Futterdummy bis Lola generell ein Motivationstief (Läufigkeit) hatte. Dann hatten wir andere Baustellen und ich habs erst vor Kurzem wieder aufgenommen - aber Lola hatte nicht so Lust. Deshalb sucht sie jetzt für Hauptmahlzeiten.
    Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Post. Ich werde mir gleich Stichpunkte ausschreiben, da kann ich bei Bedarf nochmal gezielt gucken.
    Beim Markieren habe ich schon so gearbeitet. Werfen, Lola zu einem anderen Standpunkt rufen oder erst warten und dann los.
    Morgen bekommt sie mal zwei Objekte zugleich frei verloren, mal sehen was passiert.


    @hasilein75
    Dein Moro ist eh toll! :herzen1: (Die anderen Hunde auch, aber so bisschen häng ich inzwischen an DK und DD.)



    @Hummel
    Ich werde morgen einfach eine Suche links von Lola legen und dann auf der anderen Seite von ihr, so dass ich das nicht zerlatsche. Ich finde anfangs ja auch mehrere Durchläufe sinnvoll, dafür eben kürzer.
    Ich habe heut Lola erst markiert für Vögelchen angucken. Dann wollte Lola doch unauffällig hinschlendern, das habe ich abgebrochen. Genauso als sie anfing sich im ländlichen Gebiet aufzuregen. Völlig entspannt war sie nicht, aber hat sich nicht so reingesteigert und war definitiv ansprechbar.

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