ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Beim Dummy belohne ich nicht am Ende der drei Suchen (gestern) sondern dazwischen bekommt Lola dann auch für jedes Mal ein Stückl aus der Dose. Am Ende dann die große Portion, eben mit dem Ziel letztlich nur noch nach der Arbeit zu belohnen. Aber das muss sie erstmal verstehen und auch genug Durchhaltevermögen aufbauen, das ist schon klar.

    Das sieht aber nicht aus, als könntest Du sie damit motivieren und ein Durchhaltevermögen aufbauen. Was soll denn die Motivation des Hundes sein? Hunger?


    Normalerweise baut man so was kleinschrittig auf und belohnt einzelne Elemente. Das fördert beim Hund das Durchhaltevermögen. Dem Hund bei einer komplexen Aufgabenstellung dagegen bloß am Ende eine große Belohnung in Aussicht zu stellen, verlangt viel, wirklich richtig viel Durchhaltevermögen und einen schon lange Zeit kleinschrittig gut strukturierten Trainingsaufbau, in dem der Hund sehr genau gelernt hat, was er tun soll. Du solltest besser beim ersten Schritt anfangen.

    D.h., Dein Ziel, am Ende zu belohnen, rückt erst in Erreichbarkeit (wenn jemals), wenn Dein Hund schon Durchhaltevermögen hat.

  • Wieso muss dein Hund zuerst viel arbeiten, bevor er belohnt wird?
    Wieso sollte ihn das motivieren?


    ZB im klassischen Dummy Training wird der Hund für jeden gebrachten Dummy, für jeden korrekten ArbeitsSchritt belohnt. Alles was neu aufgebaut wird sowieso.


    In der UO, im ZOS im was auch immer - überall wird in kleinen Schritten und mit Lob und Belohnung gearbeitet.


    Weshalb nicht bei deinem Hund?


    Das kann nicht motivierend sein


    Ich empfehle dir, den Aufbau von irgendwas - sprich die Lerntheorie - mal zeigen zu lassen.


    Dann kommst du viel besser voran und ihr beide landet nicht im Frust. Soll ja Spass machen das Ganze - egal was.

  • Sammle auch du dich. Überleg dir zuerst in Ruhe, was und wie du es machen willst. Je besser du vorbereitet bist, desto sauberer führst du den Hund.
    Das erhöht die Chance, dass dein Hund überhaupt eine Aufgabe lösen kann.
    Alles schön sauber, Schritt für Schritt.

    Notiert.



    Das sieht aber nicht aus, als könntest Du sie damit motivieren und ein Durchhaltevermögen aufbauen. Was soll denn die Motivation des Hundes sein? Hunger?


    Lola ist schon über Futtermotivation zu kriegen. Ich weiß, dass ihr das Suchen an sich Spaß macht. Wenn ich es nicht versemmle. Was sie nicht mag ist mir etwas bringen...deshalb der Futterjackpot (Frühstück). Und letztlich kann sie sich ja ihr Frühstück verdienen.
    Gestern war es einfach zu fade. Heute zu verwirrend. Das nächste Mal hab ich einen Plan.

    D.h., Dein Ziel, am Ende zu belohnen, rückt erst in Erreichbarkeit (wenn jemals), wenn Dein Hund schon Durchhaltevermögen hat.

    Hab ich verstanden. :bindafür:



    Das ist mir auch aufgefallen. Und ich habe mir die Frage gestellt, was das Ziel ist. Apportieren üben oder Suchen aufbauen :ka:

    Das hatte ich gestern so verstanden, dass ich eben mit dem Dummy (Knotenseil) ein paar Meter eine Schleppe lege quasi, dann Schlangenlinien gehe und immer wieder den Dummy auf den Boden ditsche. Lola soll suchen und es mir dann bringen.


    Das nächste Mal werde ich nachmittags üben und das Gelände wechseln.

  • Was mir noch nicht klar ist:


    WAS genau soll der Hund lernen?


    Suchen? Aber was? Freiverloren? Dann darfst du aber nicht ins Suchengebiet latschen.


    Menschenspur zum Dummy verfolgen? Bubieinfach. Das ist nach 2x langweilig.


    Schleppe? Das baut man aber etwas differenzierter aus.


    Apportieren? Kannst du nicht bei der Suche aufbauen, das läuft separat.


    Also was genau soll der Hund tun und lernen. Wie soll diese Übung überhaupt aussehen. Dann kann man anfangen. Nicht aufbauen. Anfangen.

  • Muss er doch nicht. Irgendwann soll es ja eine anspruchsvolle Suche geben und dafür Frühstück. Normalerweise lobe ich auch verbal anders schon andauernd auf dem Rückweg quasi - das ist gut, was du machst, mach weiter, yeay! quasi. Mit Handy in der Hand bin ich unkoordiniert und verhaltener und das Loben muss ich mir wirklich bewusst machen. Ich bin eher der Typ "wenn ich nicht schimpfe, ist alles super" - hab da aber viel gearbeitet an mir und zB gelernt Verhalten wie Blickkontakt auch entsprechend zu würdigen und nicht nur "hinzunehmen".


    Ich höre mich nach einem guten Trainer schon um, werde Freitag beim Trailen auch nochmal in die Runde fragen. Das ist hier wirklich nicht sehr leicht.


    Für das Jagdliche ziehe ich jetzt nochmal meine HuSchu ran bei der ich war wegen Lolas "Ich muss zu jedem Hund, jetzt!". Die bilden auch jagdlich aus (haben selbst Drahthaare) und sollten mir meinen Hund erklären können und evtl kann ich dort auch zumindest mal einen Dummy-Crashkurs bekommen, habe schon angeschrieben.
    Von der HuSchu, die ich letztens erwähnt hatte, habe ich keine Antwort bisher und via E-Mail sollte das nicht ewig dauern heutzutage.

  • Also was genau soll der Hund tun und lernen. Wie soll diese Übung überhaupt aussehen. Dann kann man anfangen. Nicht aufbauen. Anfangen.

    Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden.


    Denn das ist für doch "Aufbauen", für sich zu klären, was der Hund lernen soll, und natürlich, wie die Übung dann am sinnvollsten gestaltet werden soll (also einen Plan haben, zu Ziel, Motivation, Aufbau).


    Wieso dann nicht aufbauen?

  • Ach ich meinte mehr, solange noch nicht klar ist, WAS man machen will hat man ja nix worauf man aufbauen kann.
    Zuerst muss man mal überlegen was man will, dann kann man anfangen.
    Momentan ist Chaos, darau kann man nicht aufbauen. Man muss nochmals sauber anfangen. So war das eigentlich gedacht :D

  • Muss er doch nicht. Irgendwann soll es ja eine anspruchsvolle Suche geben und dafür Frühstück.

    Aber das hast Du doch eben beschrieben? Kurz ein kleines Guddie und erst wenn er das oder die anderen holt, gibt es mehr (oder hab ich das falsch verstanden?).


    Wie soll sich Dein Hund denn dann auf die Arbeit konzentrieren, wenn der Bauch grummt? Möchtest Du das Real Life eines Wildtieres simulieren? Wer nicht jagt, der hungert? Das lässt sich dann m.E. aber schlecht auf Dummy konditionieren, dabei dürfte dann das nächste Karnickel/Reh erfolgversprechender wirken. Und dafür braucht sie Dich nicht wirklich, also das Gegenteil von Teamwork fördern. Du behinderst sie doch nur bei der Nahrungsbeschaffung. (Das ist übrigens in der Natur der Zeitpunkt, an dem der Nachwuchs seine Selbständigkeit bei der Jagd entdeckt und abwandert)


    Klar, man kann ihn vorher nicht vollfüttern, das ist auch nicht so gut, macht träge. Wie wäre es mit einem Mittelweg? Oder wieso nicht mit Spielsequenzen motivieren? Das scheint doch bei Deinem Mann auch gut zu funktionieren.

    Zuerst muss man mal überlegen was man will, dann kann man anfangen.

    Ah, ok, ja klar, dann hast Du völlig recht.

  • Muss er doch nicht. Irgendwann soll es ja eine anspruchsvolle Suche geben und dafür Frühstück.

    Mal ganz klar: Dieser Gedanke: "Du ARBEITEST für dein Frühstück!" ist falsch.


    Dahinter steckt der Gedanke: Du bekommst dein Frühstück nur, wenn du vernünftig arbeitest.


    Glaub mir - DA willst du nicht hin!


    Mit deinen Such-Angeboten willst du das Bedürfnis deines Hundes auf Jagderleben bedienen - weil ihn das glücklich macht. Da bist du aber noch nicht.


    Mit Futterentzug machst du deinen Hund nicht glücklich (Aber das machst du auch nicht - BISHER! Geh da auch nicht weiter, denn damit machst du dir die gewünschte Motivation für gemeinsames Jagen MIT deinem Hund kaputt).


    Das Futter NACH einer erfolgreichen Trainingseinheit geben, hat nur EINE Funktion: Du machst damit deinen Hund GLÜCKLICHER.


    Das heißt: Er muss schon mit dem Training eine gehörige Portion GLÜCK bekommen haben!


    Also: EINE Suche, die deinem Hund Spaß macht - und danach ist Schluss!


    Direkt im Anschluss daran dann die Futterportion - dann ist dein Hund GESÄTTIGT, und dieses Sättigungsgefühl bewirkt einen Ausstoß an SEROTONIN. Das erzeugt noch mal ein glückliches, zufriedenes Gefühl bei deinem Hund.
    Danach geht es schnurstracks nach Hause.


    DANN verknüpfen sich die Glücksgefühle aus dieser EINEN, ERFOLGREICHEN Suche und der anschließenden SÄTTIGUNG, und ergeben eine höhere Motivation, die sich dann beim nächsten Training sofort einstellt.

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