ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Was genau heißt denn "aversiv" und wo fängt das an?
Das hängt vom Hund ab, von der Konsequenz beim Einüben und manchmal auch von glücklichen Zufällen.....
Falls du gerade das Buch liest, worüber wir gesprochen haben...... Das braucht so kein Hund mehr..... Früher hat die keiner angefasst, bis die ein Jahr alt waren.... und besonderen wert auf führerweiche Hunde hat da auch keiner gelegt
Die Didaktik im Buch ist super und der aufbau.... die Methodik ist nicht mehr zeitgemäß und auch unnötig.
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Hi
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Die Didaktik im Buch ist super und der aufbau.... die Methodik ist nicht mehr zeitgemäß und auch unnötig.
Ja genau das Buch. Den Aufbau finde ich auch super. So eine Art Fahrplan hatte ich gesucht und die Erklärungen sind ja tiefgründig und fundiert. Aber die Umsetzung . Beim "Sitz" und so einfachen Sachen war mir das klar. Aber "Down" begegnet mir dann doch nicht so häufig, dass ich da schon modernere Methoden im Kopf hätte.
@Vakuole
Danke für den Link. Werde ich noch lesen! -
Ich möchte gern auch einmal nach Tipps oder Meinungen fragen.
Seit drei Monaten habe ich eine junge Hündin, inzwischen ist sie 13 Monate alt. Sie ist ein Border Collie und soll für die Arbeit an Schafen ausgebildet werden.Und.... sie jagt wie wahnsinnig (finde ich). Sie geht auf Sicht (passiert recht selten), vor allem auf Spur und "auf Verdacht". Draussen ist sie von Sekunde 1 an wie in einem anderen Film. Unsere Schafe stehen 20 Meter unter dem Haus und die Rinder des Nachbarn 10 Meter vor der Haustür. Wenn wir an diesen Weiden vorbei sind, kommen die Flächen auf denen die Füchse nachts (manchmal auch tags) unterwegs sind und die Katzen der Nachbarn im hohen Gras sitzen. Dann die nächsten Rinderweiden, dann das Reh- und Fuchsgebiet. Sehen tun wir die Tiere höchst selten, aber der Geruch muss für sie unglaublich sein. Sie ist völlig absorbiert davon.
Ich versuche das Übliche. Schleppleine oder kurze Leine dran. Jeden (der seltenen) Rückblick(e) bestätigen, meistens mag sie nicht extra zurück kommen um Futter abzuholen. Stehen und Schauen bestätigen, Rückruf üben, Impulskontroll-Übungen (sind noch ganz in den Anfängen), Programm möglichst ruhig halten, nicht zu viel Action.
Wenn sie schnüffelnd abdriftet, gehe ich nah zu ihr und hole sie mit der Leine auf den Weg zurück. Sie ist dann für mich nicht erreichbar. Oft kommt sie an die kurze Leine und wir treten den Rückzug/Rückweg an, weil gar nichts mehr geht.
Der Alltag ist recht schwierig mit dem entzückenden Hündli. Die Intensität ihrer Jagerei beeindruckt mich. Wird das irgendwann einmal bessern?
Ich lese mich durch das ganze Thema. Aktuell bin ich auf Seite 396. Ich schätze euer geballtes Wissen ¨
Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen.
Liebe Grüsse
Franziska -
Ja genau das Buch. Den Aufbau finde ich auch super. So eine Art Fahrplan hatte ich gesucht und die Erklärungen sind ja tiefgründig und fundiert. Aber die Umsetzung . Beim "Sitz" und so einfachen Sachen war mir das klar. Aber "Down" begegnet mir dann doch nicht so häufig, dass ich da schon modernere Methoden im Kopf hätte.
Das hatte ich dir doch vorher gesagt..... damit man keinen Schlag kriegt
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Geht das auch "sanfter"
Ja. Null aversiv, rein positiv.
Du nimmst ein Verhalten des Hundes, was er total gerne macht (Zergeln, Apport, Suchspiel), und wo du selber eine Rolle bei spielst (du bist derjenige, der dieses Spiel initiiert, hast das notwendige Werkzeug dazu).
Dieses Verhalten verknüpfst du mit einem FREUDIGEN Markerwort.
Irgendwann, mit immer wieder üben, ruft dieses Markerwort diese freudig belegte Aktion reflexartig hervor. Erfordert, dass nach diesem Markerwort zwingend auch die damit verknüpfte Aktion erfolgt.Einfache Konditionierung, die auf freudiger Basis aufgebaut und mit Fleiß und auch Spaß seitens des Menschen ins Hundehirn zementiert wird.
Das ist MEINE Lebensversicherung bei meinem Vollblutjäger Amigo.
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Ich möchte gern auch einmal nach Tipps oder Meinungen fragen.
Seit drei Monaten habe ich eine junge Hündin, inzwischen ist sie 13 Monate alt. Sie ist ein Border Collie und soll für die Arbeit an Schafen ausgebildet werden.Und.... sie jagt wie wahnsinnig (finde ich). Sie geht auf Sicht (passiert recht selten), vor allem auf Spur und "auf Verdacht". Draussen ist sie von Sekunde 1 an wie in einem anderen Film. Unsere Schafe stehen 20 Meter unter dem Haus und die Rinder des Nachbarn 10 Meter vor der Haustür. Wenn wir an diesen Weiden vorbei sind, kommen die Flächen auf denen die Füchse nachts (manchmal auch tags) unterwegs sind und die Katzen der Nachbarn im hohen Gras sitzen. Dann die nächsten Rinderweiden, dann das Reh- und Fuchsgebiet. Sehen tun wir die Tiere höchst selten, aber der Geruch muss für sie unglaublich sein. Sie ist völlig absorbiert davon.
Ich versuche das Übliche. Schleppleine oder kurze Leine dran. Jeden (der seltenen) Rückblick(e) bestätigen, meistens mag sie nicht extra zurück kommen um Futter abzuholen. Stehen und Schauen bestätigen, Rückruf üben, Impulskontroll-Übungen (sind noch ganz in den Anfängen), Programm möglichst ruhig halten, nicht zu viel Action.
Wenn sie schnüffelnd abdriftet, gehe ich nah zu ihr und hole sie mit der Leine auf den Weg zurück. Sie ist dann für mich nicht erreichbar. Oft kommt sie an die kurze Leine und wir treten den Rückzug/Rückweg an, weil gar nichts mehr geht.
Der Alltag ist recht schwierig mit dem entzückenden Hündli. Die Intensität ihrer Jagerei beeindruckt mich. Wird das irgendwann einmal bessern?
Ich lese mich durch das ganze Thema. Aktuell bin ich auf Seite 396. Ich schätze euer geballtes Wissen ¨
Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen.
Liebe Grüsse
FranziskaHi,
ich freu mich, dass du hier gelandet bist.
BCs sind elende Jagdsäue.
Das muss so....(eigentlich...)
Denn das was sie tun sollen, das Vieh hüten, ist letztlich jagen.Das was die Hunde dann wieder "besonders" macht, ist ihr unglaublicher Wille zur Kooperation.
ABER, auch das ist etwas unterschiedlich, je nachdem aus welchen Linien der Hund abstammt.Das, was du beschreibst, nämlich, dass der Hund dich nicht mehr wahrnimmt, kenne ich nur zu gut...und wenn du deinen Hund im GLOTZEN (Auge zeigen) an der Stelle sehr sehr sehr bestätigst, können die Hunde da sehr "irre" werden.
Ich habe das mit meinem "Jadtborder" auch so aufgebaut, aber ich muss(te) (meine Güte, er ist jetzt 13...wo ist die Zeit geblieben) immer sehr genau hingucken, dass ich nicht zu sehr bestätige, dass er nur noch am Horizont scannt, dann glotzt, um dann belohnt zu werden.
BC sind Meister der Verknütfung von Handlungsketten.
Dein Hund ist 13 Monate, das ist die zeit, wo sie körperlich vor Kraft strotzen, der Kopf/Hirn, aber mit dem fertig werden nicht hinterherkommt.
Weniger ist hier mehr! Reizabschirmung und ein guter erfahrener HÜTEHUND-Trainer! (mir fällt da immer nur Corinna ein, aber die kann auch nicht überall sein.
Die unglaublich Kraft des BC, sich nicht aus seiner "Arbeit" rausholen zu lassen, da kann ich ein Lied mit 100 Strophen von singen. Meine alte Hündin kann das auf die Spitze treiben, jetzt wo sie taub ist, muss ich immer warten, bis sie guckt oder hingehen. Aber diese ENORME Hartnäckigkeit, die ein Arbeitshund einsetzt, um das zu machen, was er gerade tud, ist unglublich...und ERWÜNSCHT.
Man vergisst gerne, dass der Hund das nicht nur einsetzt, wenn er grade geniales tud
Erzähl doch mal wie du den als Arbeitshund einsetzen möchtest. Kennst du den "Hütehund bei der Arbeit Thread"? Sehr empfehlenswert.
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Hallo!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Man vergisst gerne, dass der Hund das nicht nur einsetzt, wenn er grade geniales tud
Oh ja! Das vergisst man!
Wir helfen mehrmals pro Woche auf einem Hof mit einer grösseren Schafherde bei allen anfallenden Arbeiten.
Ich halte meine Hunde für gut und "rassegerecht" beschäftigt. Sollte ich Liz zusätzlich Nasenarbeit "bieten"?
Ja, "Hütehunde bei der Arbeit" kenne ich und lese ich sehr gern. Danke dir!
Liebe Grüsse
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Ja. Null aversiv, rein positiv.
Du nimmst ein Verhalten des Hundes, was er total gerne macht (Zergeln, Apport, Suchspiel), und wo du selber eine Rolle bei spielst (du bist derjenige, der dieses Spiel initiiert, hast das notwendige Werkzeug dazu).
Dieses Verhalten verknüpfst du mit einem FREUDIGEN Markerwort.
Irgendwann, mit immer wieder üben, ruft dieses Markerwort diese freudig belegte Aktion reflexartig hervor. Erfordert, dass nach diesem Markerwort zwingend auch die damit verknüpfte Aktion erfolgt.Einfache Konditionierung, die auf freudiger Basis aufgebaut und mit Fleiß und auch Spaß seitens des Menschen ins Hundehirn zementiert wird.
Das ist MEINE Lebensversicherung bei meinem Vollblutjäger Amigo.
Bei "Wild und Hund" gibt es dazu ein Video, dass das gut erklärt. Welches Buch liest du denn?
Ich hab auch positiv aufgebaut, aber offenbar noch nicht fertig.@Südwind
Huhu!
Ich bin ja nicht der BC-Kenner, aber wenn ein Hund so sehr verschwindet, bin ich ein Fan von Ruhe erstmal. Den Hund wirklich mal runterfahren und dann in relativ geringem Radius neu aufbauen.
Lola ging mir bestimmt 4 Wochen nur an 3M-Leine und reizarm. Bis die wieder bei mir war. Dann konnte ich zügig wieder freigeben.
Ob das bein BC auch ein Weg wäre, kann @flying-paws sicher einschätzen und hat evtl auch einen Trainertipp? -
Danke für deine Antwort!
Das Herunter fahren und RuheRuheRuhe versuche ich, wahrscheinlich aber nicht konsequent genug. Manchmal kommt auch noch "das Leben" dazwischen
Wie gesagt, die Reize (für Liz) beginnen direkt vor der Haustür. Ich dachte, ich spaziere seit Jahren reizarm mit meinen Border Collies... Ich müsste für Spaziergänge also immer ins Auto und ich-weiss-wirklich-nicht-wohin fahren.Aktuell üben wir, ruhig zu sitzen an der Haustür während ich die Hand auf die Türklinke lege, um nicht schon wie ein Geschoss hinauszuschiessen....
Liebe Grüsse!
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Alle meine BCs waren und sind niemmermüde Jagdschweine. (Wenn ich sie lasse.)
Derzeit "diskutiere" ich mit meiner Jüngsten etwas intensiver über das Thema. Das Schwierigste bei denen ist ja, dass die einem aus dem, was man lobt und belohnt nicht gleich wieder einen Strick drehen. Zu ihren eigenen Gunsten. Zu gut Deutsch: Ich achte bei meinen darauf, dass ich ganz viele Sachen lobe und belohne, bei denen keine jagdliche Handlung vorausging. Beim Border Collie heißt das, dass die auch nicht dran gedacht haben dürfen, denn das reicht schon, dass die einem einen Strick draus drehen.
Beispiel: Meine Jüngste erquickt sich an der Vogeljagd. Als sie jünger war, war das so plakativ, dass jeder erkannt hat: Die "scheucht Vögel" auf. Jaja ... sie hat sie gejagt. Ganz ernsthaft. Und einmal sogar einen erwischt und ihm das Leben ausgehaucht. Nun könnte man meinen: Ja, warum macht die Frau den Hund nicht an die Leine. Das hatte sie. Das Border-Ding war so flink und schnell, dass es reichte an einem Busch vorbeizugehen ... wo Frauchen meinte keinen einzigen Piepmatz zu sehen. Pf. Hat durch diesen Hund auch erst Mal gelernt wo die überall sitzen.
So, nun kamen wir also in die Phase, wo der Hund gelernt hat, dass man nicht mehr "kawumm" losstartet. Man könnte meinen, es war alles gut. Was so gut wie keiner gesehen hat, der Hund berauschte sich mit Vogelgezwitscher! Der stand da unauffällig herum und war high.Border Collies sind so ätzend ... echt ...
Also sind wir da gegangen, wo es möglichst wenig zwitscherte und es wurde alles belohnt, was nichts mit Wildtieren zu tun hatte.
Das mit den Piepmätzern ist durch, jetzt sind die Hasen dran. Die sind ja zum Glück leise. Aber die hinterlassen Spuren und, wenn man sie findet, dann rennen die in so schönen Haken weg. Voll geil beim Nachjagen. Okay, der Hund hängt an der Schleppleine und es wird pingelig darauf geachtet, dass alles, was nicht Jagdlich ist belohnt wird, damit das Tier normal spazierengehen kann, wenn es mal groß ist ... (Es wird nächste Woche zwei Jahre alt!)
Noch was zur Beschäftigung bzw. Arbeit. Meiner Erfahrung nach ist es ein schmaler Grat. Macht man zu wenig, sind sie jagdlich aktiver, macht man zu viel, auch! Der Bereich dazwischen ist eng gesteckt. Beim Junghund verschiebt der sich auch noch dauern. Den muss man finden.
Ich mache übrigens mit meiner jungen Hündin nix weiter an Beschäftigung. Nur die Ausbildung am Schaf und Alltag. Mehr bekommt die derzeit nicht auf die Kette. Sie ist aber auch ein richtiger Spätzünder so im Bezug auf den Alltag. An den Schafen ist ihrem Alter entsprechend, würde ich sagen. Da ist sie übrigens vom unlenkbaren Haudegen zum ganz leicht zu führenden Hund geworden. Sieht man mal, dass die Führigkeit dort nichts damit zu tun hat, wenn draußen ein Hase hochgeht ... dann ist derzeit nur "gib ihm" angesagt.
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