ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Nastro hat ein Huhn erwischt.
Hühner des Nachbarn sind Ausbrecherköniginnen und es ist direkt vor ihm gackernd über den Weg gerannt. Vier Sätze hinterher, so schnell kann ich nicht mal gucken, Huhn still.
Ich dachte noch, das Huhn hat's vielleicht zurück über den Zaun geschafft - aber nein, es hing ihm aus der Schnauze.
Er brachte es, spuckte es aus. Das Huhn sprang aus und rannte davon. Habe mit dem Nachbar gesprochen, dem Huhn geht's gut.
Aber das ist jetzt das zweite Mal, dass er eines in der Schnauze hat und dann ausspuckt.
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Weiches Maul...
Zu Ralles Zeiten kostete ein Huhn 8 DM... ich habe viele davon bezahlt
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Genau das ist mir mit meinem Amigo auch passiert, nur hat das Huhn es nicht überlebt.
Da unser Umfeld sehr ländlich ist (wir wohnen innerhalb einer kleinen Ortschaft uns sind umgeben von Landwirtschaft und Wald) und es für die meisten Bauern nicht üblich ist, ihr Federvieh umzäunt zu halten, leine ich Amigo seitdem an, sobald wir uns auf unseren Touren solchen Bebauungen nähern.
Für mich sind das immer gute Übungsmöglichkeiten, weiter daran zu arbeiten seinen Stresslevel gering zu halten.
Dazu gibt es auf einer unserer Touren zwei Anlagen mit Rassegeflügel, die ich auch wunderbar für Konzentrationstraining und Desensibilisierung nutzen kann. Der (öffentliche) Weg führt unmittelbar an den Freilaufgehegen vorbei, und dort kann ich mit dem unangeleinten Amigo sowohl Fußarbeit als auch Apportiertraining machen.
Solche äußerst hohen Ablenkungsreize unter sicheren Bedingungen (für das Federvieh) sind für mich natürlich Trainingsgeschenke, die ich auch nutze.
Mittlerweile kann ich Amigo unmittelbar neben dem Zaun absitzen lassen und mich von ihm weg bewegen. Zwar wirft er schon mal einen kleinen Seitenblick zu dem hinter dem Zaun (ungestresst!) herumlaufenden Federvieh, lässt mich aber absolut nicht aus den Augen - um ja nicht zu verpassen, welche Aufgabe(n) ich für ihn vorbereite.
Würde sich das Federvieh hinter dem Zaun unnötig aufregen, würde ich das allerdings lassen. Durch die Lage der Gehege scheinen sie derlei "Störungen" allerdings gewohnt zu sein, weshalb nicht in Stress geraten.
Natürlich zeigen sie dadurch nicht das Verhalten für in freier Natur herumlaufendes Geflügel - es fehlt das Fluchtverhalten, welches ja noch mal ein zusätzlicher Trigger bei einer Jagdmotivation eines Raubieres ist.
Ist trotzdem eine gute Übung für meinen Amigo, um mehr Resilienz für sein leicht ansprechbares sympathisches Nervensystem aufzubauen.
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Anleinen hilft nur bedingt: Wenn die Hühner ausbrechen, brechen sie oft bei uns ein (über den Zaun zu unserem Garten). Über das erste, da war er kein Jahr alt, ist er gestolpert, als er morgens in den Garten tobte.
Eigentlich weiß er, dass die Hühner nicht gejagt werden dürfen - aber es war eine Verkettung aus aufgepushtem Hund (hatte gerade getobt) und wild gackernd, flatternd, direkt vor seiner Nase.
Sonst kann er mittlerweile im Abstand von fünf Metern vorbeilaufen. Er guckt kaum noch.
Werde jetzt natürlich an der Stelle extrem vorsichtig sein - aber außer weiter an Impulskontrolle zu arbeiten, weiß ich nicht wirklich ob das nicht in ein paar Jahren in einer ähnlichen Situation noch mal passiert.
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Du, das weiß ich auch nicht bei meinem Amigo - aber wir können nun mal nicht in die Köpfe unserer Hunde schauen.
Dafür gibt es ja vorausschauendes Handeln - und die Fähigkeit, manche Dinge eben einfach hinzunehmen und das eigene Handeln so auszurichten, dass niemand zu Schaden kommt.
An den Bauernhöfen kann ich mit meinem Amigo total super "Zeigen und Bennen" machen - ist doch auch was!
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Ich bin auch recht entspannt - dass er die Hühner lebend bringt und ausspuckt hilft da wahrscheinlich.
Und im Allgemeinen macht er es ja echt großartig: Zeigt an, darf an der Leine mal einer Spur folgen und ist so verlässlich, dass er sehr viel Freilauf hat.
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Gersi bei euch im Garten ist das dann halt dumm gelaufen....
Der Hund ist, was er ist.
Find ich auch. Irgendwo ist ja mal gut. Da haben die Hühner ja nichts zu suchen.
Lola war im Stubaital vom Jagdlichen her super. Die erste Woche war nervig, weil alles neu und anders und Lola entsprechend einfach gaga. Aber danach: ein Traum. Eine vernünftige Korrektur in den leineziehenden Hund, fertig. Fast. Jedenfalls reichte dann die verbale Korrektur.
Eichhörnchen fand sie lustig, konnten wir schön gucken. Kühe kein Problem (nur ein Mal von unserem Balkon angebellt als die in den Stall kamen) und Rotwild angezeigt, auch etwas aufgeregt und ich musste etwas energischer markieren, damit es ankommt, aber ging.
Ich ging dann also auch an sehr kurzer Leine im Kuhgebiet mit lockerer Leine. Aber generell war es auch super, weil Lola natürlich gut ko war und einfach Hund sein konnte.
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Da bei mir ja so ein kleiner Stresskeks eingezogen ist, der draußen mit seiner Umwelt nur schwer klar kommt (vorallem mit den Gerüchen draußen) und eine Trainerin mich darauf brachte, dass das vorallem auch an seinem Jagdtrieb liegt (und dass er aufgrund mangelnder Sozialisierung nicht nicht gelernt hat, mit den Adrenalinschüben adäquat umzugehen), versuche ich mich gerade mehr ins Jagdthema reinzuarbeiten.
Ich habe mir das Buch von Anja Fiedler gekauft "Jagdverhalten verstehen, kontrollieren, ausgleichen: Wege in den Freilauf" und muss sagen, es ist mit Abstand das beste Buch, was ich zum Thema Jagdverhalten gelesen habe. Ich hab erst die Hälfte durchgelesen, aber ich konnte da jetzt schon so viel mitnehmen und es wird so super darauf eingegangen, warum und wie Stress bei jagdlich ambitionierten Hunden ausgelöst wird, es werden einige Jagdersatzspielchen beschrieben, die das Bedürfnis nach Hetzen, Lauern, Verfolgen etc. befriedigen sollen und später dann als Belohnung in "wilder" Umgebung eingesetzt werden können und es wird immer wieder Rücksicht drauf genommen, dass ein gestresster abgelenkte Hund draußen eben anfänglich noch nicht viel an Konzentration auf seinen Menschen abverlangt werden kann.
Also das Buch kann ich nur wärmstens empfehlen.
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Ich mag Frau Fiedler auch.
Ich war ja bei ihr im Intensivtraining mit Alma und wir haben ganz viele Dinge eingeübt und einige konnte ich komplett im Alltag intigriern (andere nicht, wie das immer so ist ).
Bei uns hat das ganz viel Stress rausgenommen draussen, den ich so gar nicht wargenommen habe
(Alma ist kein Stresskeks, hatte aber so eine Grundanspannung in sich. Die dazu geführt hat, dass sie natürlich viel schneller "ausgelöst" hat).
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