ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Das der Hund jetzt nur noch an der Schlepp läuft, ist klar. Ich nehme an, ich sollte ihr Alternativen bieten auf dem Spaziergang? Kopfarbeit und Suchspiele? Bisher dürfte sie schnüffeln, ab und zu habe ich sie angerufen, ein paar Kommandos eingefordert, kurz angeleint usw. und dann wieder schnüffeln und rennen.
Eigentlich dürfte ich nicht so schockiert sein, es ist immerhin ein Hund. Aber trotzdem, es steckt einem in den Knochen.
Das "Problem " ist, dass du evt. die Population des Wildes unterschätzt hast und deinen Hund überschätzt (in Sachen Nicht-Jagen)
15Minuten (ehrlich?) das ist irre viel. Dann hat dein Hund aber wirklich wirklich einen Leidenschaft entdeckt.
Es ist ein Labrador Mix, also eine Jagdhundmix.
Mein Weg ginge über ein Anzeige am Wild. Das kann ja dann noch expliziert erklärt werden.
Und als 2. "Strang"...Erziehung
und 3. Jagdersatzarbeit, aber ich mache das dann an anderer Stelle und nicht an der unerwünschten Stelle, wo Hund mir aus dem Gehorsam geht und sich selbst bespasst.
Denn auch ein Jagdhund kann lernen zu unterscheiden: jetzt wird Gassi gegangen und alles was kreucht und fleucht, ist in Ruhe zu lassen!
Dieses Bespassen auf den Spaziergängen wie Kopfarbeit und Suchspiele ect. pp mach ich nicht.
Wenn ich was "arbeite" mit meinen Hunden, dann ist das deutlich gekennzeichnet.
Das kann eine bestimmte Wiese sein, oder auch das Zeug (Dummys ect.,) was man dann mitschlept.
Also eine ganz deutlich Trennung von Gassie und NICHT jagen, nicht arbeiten, kein Kopfarbeit zu: Jetzt wird hier "gespielt" /gearbeitet/trainiert, wie auch immer man das nennt. Ganz schön wäre natürlich sowas auch in einer Gruppe mit gleichgesinnten.
Was ich oft sehe ist, ein Hund an der Schlepp, der gar nicht händelbar ist unter Wildsicht.
Oder ein Hund an einer Leine, der Wildsichtung schon auskekst.
Dann ist natürlich ohne Leine=NULL Chance!
Wenn der Hund gelernt hat sich umzuorientieren bei Wildsichtung oder schon einfach Wild sieht und weitergeht an der Leine, dann....wäre der Zeitpunkt das ganze mit sehr langer Sicherrungsleine noch mal zu überprüfen. Aber bis dahin: Leine.
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Hi
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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So ein sehr naher Bewegungs(an)reiz - ein Reh das 2m vor einem wegspringt - ist selbst für einen gut im Jagdtraining stehenden Hund oft zu hoch.
Wie kommt es, dass du das Reh nicht gesehen hast? Hat dein Hund das nicht vorher "angezeigt"?
So ein Reh ist ja eigentlich recht groß, damit es so nah am Menschen noch unsichtbar ist, bedarf es schon recht hohes und dichtes Gewächs.
An diesen Stellen bin ich selber auch sehr achtsam, bin ich mir bei meinem Hund unsicher, leine ich dort an.
Bei einem jagdlich ambitioniertem Hund reicht es nicht, an Impulskontrolle losgelöst vom Jagdtraining zu arbeiten.
Ein jagdlich ambitionierter Hund muss BEIM JAGEN Impulskontrolle lernen - also sogenanntes Jagdersatztraining, bei dem die Jagdfähigkeiten des Hundes geschult werden. Dazu gehört als Basis, nicht jedem Jagdimpuls spontan nachzugehen, sondern zu ÜBERLEGEN.
Von Antijagdtraining bei einem Hund - also das Arbeiten GEGEN die Jagd - halte ich für jagdlich ambitionierte Hunde gar nichts.
Es wird nicht GEGEN die Veranlagung eines Hundes gearbeitet, sondern MIT ihr.
So wird sie für uns Menschen einschätzbar und lässt sich managen.
Guten Morgen,
der Weg und die Stelle liegen zwischen zwei abgeernteten Feldern. Neben dem Weg sind so 20m2 Gestrüpp, vielleicht 40 cm hoch.
Ich behaupte Mal, Merle hat das Reh vorher nicht angezeigt. Sie war völlig entspannt, Rute unten, Ohren unten - sie war auch überrascht, ist erst nach einer Schrecksekunde hinterher (die ich mit einer Schleppleine vermutlich hätte nutzen können...).
...Und ich sollte jetzt davon ausgehen, einen jagdlich ambitionierten Hund zu haben, schätze ich. Hast du denn Lektüretipps zum Thema Kontrolle und Jagd-Ersatz-Training?
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Das "Problem " ist, dass du evt. die Population des Wildes unterschätzt hast und deinen Hund überschätzt (in Sachen Nicht-Jagen)
15Minuten (ehrlich?) das ist irre viel. Dann hat dein Hund aber wirklich wirklich einen Leidenschaft entdeckt.
Es ist ein Labrador Mix, also eine Jagdhundmix.
Mein Weg ginge über ein Anzeige am Wild. Das kann ja dann noch expliziert erklärt werden.
Und als 2. "Strang"...Erziehung
und 3. Jagdersatzarbeit, aber ich mache das dann an anderer Stelle und nicht an der unerwünschten Stelle, wo Hund mir aus dem Gehorsam geht und sich selbst bespasst.
Denn auch ein Jagdhund kann lernen zu unterscheiden: jetzt wird Gassi gegangen und alles was kreucht und fleucht, ist in Ruhe zu lassen!
Dieses Bespassen auf den Spaziergängen wie Kopfarbeit und Suchspiele ect. pp mach ich nicht.
Wenn ich was "arbeite" mit meinen Hunden, dann ist das deutlich gekennzeichnet.
Das kann eine bestimmte Wiese sein, oder auch das Zeug (Dummys ect.,) was man dann mitschlept.
Also eine ganz deutlich Trennung von Gassie und NICHT jagen, nicht arbeiten, kein Kopfarbeit zu: Jetzt wird hier "gespielt" /gearbeitet/trainiert, wie auch immer man das nennt. Ganz schön wäre natürlich sowas auch in einer Gruppe mit gleichgesinnten.
Was ich oft sehe ist, ein Hund an der Schlepp, der gar nicht händelbar ist unter Wildsicht.
Oder ein Hund an einer Leine, der Wildsichtung schon auskekst.
Dann ist natürlich ohne Leine=NULL Chance!
Wenn der Hund gelernt hat sich umzuorientieren bei Wildsichtung oder schon einfach Wild sieht und weitergeht an der Leine, dann....wäre der Zeitpunkt das ganze mit sehr langer Sicherrungsleine noch mal zu überprüfen. Aber bis dahin: Leine.
Das klingt hilfreich und macht mir Mut. Ich denke, sowas würde ihr viel Spaß machen.
... Ich hatte gerade auf die Uhr geschaut um zu sehen, wie lange wir noch Zeit haben, drum weiß ich genau, nach 19.16 Uhr ging es ab und um 19.29 Uhr war sie zurück. Sie hat bestimmt auch 5min reine Wegzeit zu mir zurück gehabt. Wobei es das ja nicht besser macht, weil es zeigt, wie weit sie wirklich weg war
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Uh. 2m sind ja kaum machbar für einen Hund mit jagdlicher Motivation.
Ich empfehle Pia Gröning als Einstieg, dann habe ich noch Leben mit Jagdhund, das finde ich auch schlüssig aufgebaut und eine gute Übersicht, was man machen kann. Alles wird nicht auf jeden Hund passen.
Dann musst du üben, deinen Hund zu lesen. Das wird mit der Zeit aber immer leichter. Fand ich jedenfalls.
Klar hat Lola Momente, da zeigt sie nur mega kurz an, aber idR sieht man den Energieumschwung im Hund, wenn die angeknipst wird.
Das Runterfahren hinterher dauert.
Aber 15 min sind für einen ersten Jagdausflug schon ziemlich lange. War das sicher der Erste? Besonders, wenn sie zuvor andere Besitzer hatte.
Übrigens bin ich Verfechter von Arbeit bei Gassi. Allerdings, wie hasilein75 so schön sagt, "put it in a box".
Also mache dem Hund deutlich, was jetzt folgen wird. Wenn ich Lola auf die Seite rufe und dann anfange "Ich hab Schweini verloren....", dann lacht mein Hund und will los in die Rückspursuche.
Beim Dummy nehme ich einen Futterdummy. Da zeige ich dann schon, dass ich den dabei habe. Meist darf sie mal dran schnüffeln.
Ich finde aber ZU viel darf man auch nicht machen. Ich lasse Lola viiiiieeeel Zeit zum Schnüffeln, damit hat sie dann schon recht gut einen Teil abgedeckt.
Sie geht gerne mal 1 bis 2m auf einen Wechsel, kommt aber zu 99% alleine wieder (dank Schlepp kann ich mir das angucken).
Was gerade aktuell ist: Eichhörnchen. Sagt mal beim Gucken lasst ihr so lange gucken bis der Hund sich wieder zu euch orientieren kann? Lola guckt Eichhörnchen nicht völlig ruhig an, aber ich hab auch nix Fiependes in der Leine. Dauert halt bis sie ablassen kann.
Gestern musste ich sie aber mitnehmen, großer unangeleinter Hund von vorn zusammen mit eh etwas aufgeregter Lola, nicht gut. Hab sie auch mit Click bekommen, aber ihr Schweini war nur den Hetzsprung wert und dann fade (versteh ich, olles Quietschtier gegen echtes Tier).
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ich habe einen jagdgebrauchshund der aus gesundehitlichen gründen nicht tauglich ist für die jagd.
wir haben sie als 11 wochen altern welpen bekommen und mir war bewußt was für einen hund ich habe.
von anfang an war klar ,GEGEn den jagdtrieb trainieren ist NICHT das ziel.jagdtrieb ist genetisch angelegt,und den bekommt man nicht wegtrainiert..........ich haben diese veranlagung also angenommen ,so wie sie ist und nutze sie im alltag.
klar darf änni keine rehe jagen.... aber zusammen beobachten macht auch spaß,ebenso eichhörnchen u.a. getier.
das hab ich schon vor 10 jahren mit unserem alten hütehund so gemacht ,der hat ja auch jagdtrieb,allerdings komplett anders als die klm hündin.
die münsterländerin steht gerne vor ,das haben wir dann "gemeinsam" gemacht.... da braucht es dann schon mal das 3 fache für eine kurze strecke.... aber egal
spuren lasse ich bewußt schüffeln,bei beiden hunden........bei sam habe ich damals im winter angefangen spuren zu zeigen und zu benennen.macht spaß für mensch und hund.
sam ist mir in seinen fast 11 jahren ein einziges mal hinter einen reh her... dies war ihm direkt vor die füße gesprungen und der bewegungsreiz hat dann das hinterher ausgelöst.....auf ein "zurück zu mir" hat er dann auf halber wiese kehrt gemacht..... am weg dann noch mal geschaut wo das reh herkam ,ob evtl noch weitere folgen.......
wir haben von anfang an bei ihm geübt,bei wildsichtung wird sich hingesetzt,schauen darf man,bellen ist unerwünscht...........macht sam heute von ganz allein wenn er was sieht.
bei änni arbeiten wir dran...sie sieht rehe meist garnicht......
mäuseln dürfen beide hunde und anch mäusen buddeln auch.........eine gefangen hat bisher noch keiner,sobald die maus sichtbar ist wird sie laufen gelassen.
eine buchempfehlung hätte ich auch
jagdhund ohne jagdschein von sabine middelhaufe
es gibt auch dvd von ihr die zu empfehlen sind ,einfach mal auf der website schauen.
ich habe dies buch seit 10 jahren.
lg
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Ich bleibe mit meinen beiden Jägern mal auch hier hängen ☺️
Und hab gleich ein konkretes Anliegen ... Ich shoppe gerne Bücher, aber die letzten bzgl Jagdhund waren mMn eher so Griff ins Klo ?
Hätte jmd das Vertrauen mir Pia G. u ev etwas von Günther Bl. auszuborgen? Ich bezahle natürlich das Porto!
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Ich finde ja die Bücher von Ines Scheuer-Dinger sehr gut. Bei Greta habe ich schon sehr gute Erfolge erzielt.
Evtl besuche ich nächstes Jahr mal ein Seminar bei ihr.
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Hast du denn Lektüretipps zum Thema Kontrolle und Jagd-Ersatz-Training?
Nicht wirklich ...
Ich arbeite nicht mit einer "Methode", sondern mit Lernverhalten, Kooperation und Bedürfniserfüllung.
Lernverhalten nutze ich einerseits in Form von Konditionierung (Behaviorismus): Eine Verknüpfung mit einem Signal (Kommando, Pfiff, Handzeichen etc.) wird so lange geübt, bis sie sitzt. Positive Verstärkung (durch Leckerlie, Lob, Erfolg) hilft dabei, diese Konditionierungsschiene FREUDIG zu etablieren.
Andererseits nutze ich das Lernverhalten, um meinen Hund das Denken zu lehren (Kognitivismus, Konstruktivismus).
Daraus leitet sich Kooperation ab: Mit mir zusammen zu arbeiten lohnt sich. Nicht nur wegen der Belohnungen, die von mir kommen, sondern weil diese Zusammenarbeit dem Hund den gewünschten Erfolg bringt. Er lernt Teamarbeit, und er lernt, diese zu bevorzugen.
Über diese Kooperation erhält der Hund die nötige Bedürfniserfüllung: In JEDEM Hund ist das Beutefangverhalten genetisch angelegt. Sonst wäre er kein Canis LUPUS familiaris.
Bei manchen Hunden wird durch die lange Selektion (Spezialisierung) diese genetische Anlage durch andere Veranlagungen überdeckt; Sie kommt nicht mehr so deutlich zum Vorschein, es werden andere Verhaltensweisen bevorzugt gezeigt. Trotzdem ist diese Veranlagung NOCH DA, und diese ist mit Dopaminproduktion verbunden. So kann es durchaus passieren, dass ein nicht auf Jagd spezialisierter Hund durch eine zufälligerweise gemachte Jagderfahrung dieses Erlebnis als beglückend abspeichert, und von sich aus nach weiteren solchen beglückenden Erlebnissen SUCHT.
Umso mehr ist diese Suche wahrscheinlich bei einem auf Jagd spezialisierten Hund - denn bei diesem ist dieses Beutefangverhalten deutlich näher an der Oberfläche seiner Verhaltensweisen angesiedelt, und wird dementsprechend leichter durch äußere Reize initiiert.
Deshalb lehre ich meine Hunde (Golden Retriever, Apportierhunde, bei denen auch die Jagdverhaltensweisen Stöbern, Spur aufnehmen, Beute stellen und greifen erwünscht sind und dementsprechend gezielt selektiert werden) beizeiten, diese Bedürfniserfüllung durch gemeinsame Aktion mit mir zu bekommen (Apportiertraining halt ).
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Hundundmehr vlt hast du nen Tipp bzgl Bedürfnisse erfüllen bei nem dackel ? so was richtig tolles neben lecker Tubenfutter hab ich noch nicht gefunden. Zergeln wäre mal noch ne Idee für draußen
Apportieren find er als bautenjäger unnötig....
Bei Fräulein Laufhund bin ich ja eh noch völlig am Anfang, da hab ich noch keine Idee wo die Reise hin geht, außer, ok,stöbern u rennen...
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Ich habe auch einen jagdlich seeeehr interessierten Hund und Mäuse sind tatsächlich das einzige, was ich sie jagen lasse. Zum einen ist das für mich vom Tier her "was anderes" (kann man natürlich drüber streiten) und zum anderen haben wir damit ein Jagdverhalten, das ok ist und ich ihr nicht verbieten muss...(sie kriegt die Mäuse eh seltenst) an allem anderen arbeiten wir, aktuell arbeite ich mich durch das Buch von Pia Gröning.
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