ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Mit welchem Vergleich ich "gesegnet" bin, hat mir immer wieder mein Trainer deutlich gemacht; Da ich eine längere Zeit immer mit beiden Hunden zum Training kam (und auch in einer Gruppe mit ihnen arbeitete), fragte mich der Trainer vor einer Übung immer: "Wenn hast du denn jetzt da - den Ruhigen oder die Rakete?"

    xD

  • Der Dackel eines Jägers in meiner Heimat war auch einmal 7 Tage weg! Danach kam er auf Rufen an ähnlicher Stelle angerannt. (wurde natürlich immer wieder im Revier gesucht)

    Er war von seinem Ausflug ziemlich unbeeindruckt. Es gab sogar nochmal ein "verschwunden sein" , aber nur zwei Tage.

    Die Kleinen sind echt erstaunlich!

  • Die meisten Dackel die hier gerade im Jagdeinsatz sind haben deshalb ein GPS dran.

    Wenn sie nicht im Einsatz sind, bleiben sie an der Leine.

    Erst vorgestern hab ich mich mit einem Jäger unterhalten der bis vor Kurzem einen Dackel hatte. Er hat mir erzählt, dass das früher ganz normal war wenn man nach der Jagd mal ein paar Tage auf den Dackel warten musste und er dann oftmals wieder zusammengeflickt werden musste.

    Er selbst hat seinen Dackel nicht in einen Fuchs- oder Dachsbau geschickt weil er das seinen Kindern nicht antun wollte.

  • Ein Hund, der auf Reize anspringt, wie Vögel, die aufsteigen, oder mal 5 Schritte hinter irgendwas herläuft, sich aber abrufen lässt(d.h. ansprechbar bleibt) - das ist für mich nicht wirklich 'echter' Jagdtrieb.

    Interessante Definition. Hier passionierter Jäger bei der Jagd, der bei jedem Schritt ansprechbar, abbrechbar und dirigierbar ist:


    zwei Dinge hierzu.


    Du fehlst mir in den letzten 300 Seiten sehr.

    Aber ich gehe ja bei Problemen gezielt nach deinen Beiträgen suchen, wenn bei mir Fragen auftauchen. Wann schreibst du endlich mal ein Buch aus all den Beiträgen?


    Ich lebe seit über 20 Jahren mit Hunden mit ausgeprägtem Jagdtrieb/Motivation zusammen und bin auch anfangs hängen geblieben bei der Pia Gröning und der Umleitungsgeschichte. Bin ich gänzlich von weg.

    Der Hund mit "was auch immer für Veranlagung" muss dieser Veranlagung entsprechen nachgehen können, ist Schritt eins.

    Aber doch nicht auf jedem Gassie Pipie-Kaka Gang.

    Niemand würde beim "IPO" Schäferhund oder Mali auf die Idee kommen, der müsse seinen Schutzinstinkten auf Spaziergängen nachkommen und man übt dann, wenn der Hund Passanten in den Arm beissen möchte mit dem Schutzärmel und kanalisiert mal eben "diesen Trieb".


    Ein JAGDhund kann und muss lernen dass Spazieren gehen eben nicht Jagd ist.


    Was es schwierig macht für Anfänger:

    Es gibt Hundeerzieher, die aber genau das als den Königsweg sehen: Jeder Spaziergang ist eine Jagd mit dem Besitzer. Daraus haben sich ganze Kulturen von Trainern ergeben, die mit dem tollen Futterbeutel jeden Spaziergang den Hund trainieren. Dummys als Belohnung werfen, wenn der Hunde die schon begonnene Jagd abbricht...ect.

    LEIDER funktioniert das mit sehr schnellen Hunden nur bedingt.

    Hier fängt das ganz stinknormale Erziehung an. ABER an der triebstärksten Stelle, die Raubtier Hund so aufweist im Leben: Direkt an der Beute ist Wahnsinn und evt. schafft das ein Teil der Hundehalter, der andere Teil bleibt auf der Strecke und hat zeit (Hunde) lebens einen unerzogen jagenden nicht kontrollierbaren Hund.


    Trieb umleiten....


    Die andere Richtung ist die, dass der Halter sich der "Triebe", der Motivationen, der Genetik des Hundes bewusst machen muss/sollte.

    Und dann den Hund erstmal erziehen sollte für ein Leben in der menschlichen Welt und dann die HOCHSCHULE, eine Ausbildung, die dem Wesen des Hundes entgegenkommt, anzubieten.

    Beim Retriever ist das ganz klar der Dummysport.

    Aber es gibt ja nicht nur Retriever. Jeder Hütehund ist ein "Jagdhund", und die übrigen Jagdhundhalter wissen in etwa was sie an der Leine haben.


    Hier tauchen ja immer wieder Anfänger aus.

    Und ich möchte denen jetzt mal zurufen:

    Bevor ihr euch dazu entschliesst, jeden Spaziergang zu einer Jagdveranstaltung zu machen, überlegt, wie ihr die nächsten 10 Jahre Gassi gehen wollt!


    Das zweite Ding:

    schaut euch 100 mal das Video von oben an.

    Das ist Ausbildung in Perfektion.

    Auf höchstem Niveau. Nicht nur in Deutschland.

    Und nein, das bringt der Hund sich nicht selbst bei:D

    Der Hund bringt lediglich die Veranlagung zur Jagd mit.

    Und ich bin mir sehr sicher, das flying-paws nicht mit Superrückruf und Dummywerfen auf ihren normalen Gassiegängen arbeitet. Und dass ihre Hunde dennoch nicht jedes Reh aus dem Wald holen wollen.

  • Mehrhund Das funktioniert auch nur, solange man einen Hund hat, der gerne mitmacht. Mit den sehr unabhängigen Hunden, die sich selbst versorgen können, wird man so auch nicht weiterkommen.


    Meinen Hütimix vorher konnte ich nach entsprechendem Training auch im Wald frei laufen lassen. Verbales Lob war Belohnung genug und umlenken musste man auch nichts. Die war extrem kooperativ im Vergleich zu der Hündin, die hier jetzt sitzt. :ka:

  • Oh ja, das erinnert mich an den Hüte(mix?)hund den ich letztens von weitem sah - der tollte da um sein Herrchen rum, das da eigentlich nur langging und nix weiter machte - so nach dem Motto: "Du bist so toll, gefalle ich Dir? Was kann ich machen? Schau' her, gefällt Dir das?"


    Während ich... mit unserer mal an der Leine 'nachschnüffeln' ging, was denn da so interessantes rumlag, wo die Hundenase unbedingt hingeführt werden wollte(waren Dönerverpackungsreste).


    Und - wenn ich eines auch gelernt habe - ich kann mir das Video 100x anschauen - aber das bringt mich auch nicht weiter mit meinem Typ Hund.

    Nicht jeder Hund ist für jede Ausbildung geeignet.

    Ich kann mir auch schöne Dogdisc-Videos oder Dogdancing Sachen angucken - auch supertoll, was es da so gibt - wird meine nur auch nie machen.


    Mittlerweile haben wir uns zu einem ziemlich guten Deal gemausert, der auch respektiert werden sollte - aber aus 'freien Stücken' einfach aus Freude and er Sache was machen - nope(bis auf ganz selten Ausnahmen, wo sie mal irgendwo raufspringt - ohne, dass wir was sagen - und das 'anbietet' - aber das ist auch nur an ... genau einer Bank so.). Entspricht nicht ihrem Charakter.


    Ich glaube btw. auch nicht, das hier irgendwer denkt, ein Hund im trainierten 'Endzustand' hätte sich das allein beigebracht.


    Andere Hunde beachten z.B. Essen gar nicht auf dem Boden - bei uns war es sozusagen der Hauptgewinn, als sie sich das erste mal FREIWILLIG von Brot/essbarem auf dem Boden abgewandt hat - hart trainiert - für manche nicht mal erwähnenswert, da ihr Hund eh nix aufsammelt oder da evtl. mal ein 'verbales' 'Nein' als Abbruch genügt hat.


    Ich weiß auch nicht... ich sehe nicht jeden Gang als 'Jagdspaziergang' - hat das im Forum irgendwer geschrieben? Ich sehe jedoch jeden Gassigang als potentielle Möglichkeit, dass da was aus dem Gebüsch oder sonstigem ankommen könnte und habe das immer im Hinterkopf.


    Und ein jagen-wollender Hund ist für mich per se auch nicht ein "Jagdhund"(denn die sollten auch führbar sein in dem Falle, dass sie Kooperation mit dem Menschen haben sollen).

  • Ein JAGDhund kann und muss lernen dass Spazieren gehen eben nicht Jagd ist.


    Was es schwierig macht für Anfänger:

    Es gibt Hundeerzieher, die aber genau das als den Königsweg sehen: Jeder Spaziergang ist eine Jagd mit dem Besitzer. Daraus haben sich ganze Kulturen von Trainern ergeben, die mit dem tollen Futterbeutel jeden Spaziergang den Hund trainieren. Dummys als Belohnung werfen, wenn der Hunde die schon begonnene Jagd abbricht...ect.

    LEIDER funktioniert das mit sehr schnellen Hunden nur bedingt.

    Hier fängt das ganz stinknormale Erziehung an. ABER an der triebstärksten Stelle, die Raubtier Hund so aufweist im Leben: Direkt an der Beute ist Wahnsinn und evt. schafft das ein Teil der Hundehalter, der andere Teil bleibt auf der Strecke und hat zeit (Hunde) lebens einen unerzogen jagenden nicht kontrollierbaren Hund.

    Ich weiß nicht, ob ich es falsch verstehe, aber heißt das, dass dein Ansatz ist/wäre, sämtliches Jagdverhalten beim Spazieren zu unterbinden?


    Von Futterbeutel/Dummy bei jedem Spaziergang halte ich auch nicht (mehr) so viel, das war früher mal mein Ansatz, hat aber weder dauerhaft den gewünschten Erfolg gebracht noch habe ich da Lust zu noch finde ich das mit mehreren Hunden, wo solche Ressourcen zu Streitereien führen können, sonderlich praktisch. Mal abgesehen davon, dass Pepe, bei dem der Jagdtrieb im Moment ein Problem ist, davon einfach nur zu schnell blöd wird und erstmal ewig geiernd um mich rumläuft.


    Aber Jagdverhalten beim Spazieren komplett zu unterbinden wäre eher nicht mein Ansatz und stelle ich mir irgendwie auch sehr schwierig vor, das immer genau abzugrenzen, ab wann es schon Jagdverhalten ist und wann nicht (gerade beim Orientieren als Jagdsequenz stelle ich es mir schwer vor, das zu unterbinden). Aber vielleicht verstehe ich die Aussage auch einfach nur falsch.

  • Mehrhund Das funktioniert auch nur, solange man einen Hund hat, der gerne mitmacht. Mit den sehr unabhängigen Hunden, die sich selbst versorgen können, wird man so auch nicht weiterkommen.


    Meinen Hütimix vorher konnte ich nach entsprechendem Training auch im Wald frei laufen lassen. Verbales Lob war Belohnung genug und umlenken musste man auch nichts. Die war extrem kooperativ im Vergleich zu der Hündin, die hier jetzt sitzt. :ka:

    Schön, dass du einen Hund gut führen kannst/ könntest.


    Ich finde es erst erwähnenswert, wenn jemand viele Hunde in einer Disziplin ausbilden kann.


    Ich kenn auch „Hütehasis“, die einfach nur süß sind. Meine laufen auch „frei“;)

  • Ich nehme auch nicht auf jeden Gang Leckerchen und Dummy mit. Und trotzdem lobe ich mal kurz verbal, wenn mein Beagle den Kaninchen beim Hoppeln zuguckt. Ich gehe damit konform, dass Hunde (und mein Beagle hat längst nicht viel WTP-mittlerweile deutlich mehr als vor vier Jahren) lernen können, das nicht jeder Gang Aufregung bedeutet (ob es jetzt in Form von Beschäftigung, Training oder geiernd in der Leine hängend bei Wild ist). Diese Langeweile und Ruhe kann erlernt werden. Das ein jagdlich ambitionierter Hund beim Gassi dahinschlurft dürfte utopisch sein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!