ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Ich gehe zum Beispiel einfach nur Gassi. Und da wird nicht gejagt.
Wenn irgend was anderes anliegt, sage ich dem Hund das. Wenn ich das nicht tue, passiert auch nichts jagdliches.
Da sind wir wieder bei meinem put it in a Box.
Jagdliche Aufgaben fangen mit Ritual an und hören mit einem auf. Klar abgegrenzt.
Ich bin da sehr bei Mehrhund inhaltlich.
Nach das mache ich auch. Ich sage, wann wir anfangen und die Art wie wir anfangen, zeigt dem Hund schon, was er erwarten kann.
Dein "Put it in a box" hab ich sowas von im Ohr!
Und bei normal Spazieren sage ich auch "Wir gehen spazieren!" Arbeit wird beendet mit "Fertig" und dann "Komm (sie soll mit), wir gehen spazieren." Betonung auf komm und spazieren. Das schnallt sie schon.
Und klar, ich belohne Lola eben nicht für jedes mal nachspuren oder auch kurzes Vorstehen. Wozu? Die soll ja nicht anfangen, mir jeden Mist anzuzeigen, um Belohnung abzugrasen.
Wenn sie sehr entspannt ist, schick ich sie weiter. Ist sie schon bissl aufgeregter, dann arbeite ich da schon mal rein, um das Erregungslevel zu nutzen und zu zeigen, es lohnt sich da stehen zu bleiben.
Aber mit der Zeit kann man a) seinen Hund lesen und b) führen ja viele Wege nach Rom.
Natürlich darf man sich keinen Junkie anziehen, der schon deshalb jagt, weil es jedes Mal die Party schlechthin gibt, sobald der Hund ansatzweise Jagdsequenzen zeigt, damit er bloß nicht weiter jagt.
Wie lange ist deine süße Maus denn jetzt da? Und was genau zeigt sie an Verhalten?
Ich würde erstmal schauen, nicht unbedingt in Hasencity spazieren zu gehen, damit du erstmal normales Schnüffeln lesen lernst und ihr eine Bindung aufbaut.
Übe Namen, orientieren an dir und Regeln im Umfeld.
Das Jagdverhalten würde ich möglichst noch gar nicht triggern (klar, nicht 100% vermeidbar, aber man muss ja eben nicht in DAS Wildgebiet fahren.
Bis dahin mach dir einen Plan, was du willst und was dein Hund überhaupt anbietet. Wofür isser denn gemacht?
Loli ließ sich gut ins stehen und gucken bringen, weil eh Vorsteher drin ist. Wir üben jetzt, uns zu setzen, wo Stehen gut klappt.
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Hi
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flohalsband stimmt! Sowas habe ich oft mit dackel u Baby gemacht, schadet ja nix das wieder aufleben zu lassen
Btw, Beagle ❤️ die lieb ich ja!
Pueppi.Schlappohr sie ist Lauf u meutehund, Kaninchenjagd, aber auch Schwarzwild
4 Wochen, also noch absolut nicht lange
Das Fährten lesen u mäuseln ist relativ klar erkennbar bei ihr u ja, momentan geht es bei ihr um ankommen u Basis (Name, Gewöhnung etcpp)
Um eben nen vernünftigen Plan zu bekommen bin ich ja auch hier ?
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Willste mein "Leben mit Jagdhund" mal haben?
Das andere lese ich gerade selber noch. Aber so als Einstieg?
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Welche Belohnung nutzt ihr denn wenn das Hetzen oder auch das Stöbern für den Hund selbst die größte Belohnung ist?
Also würdet ihr zb einen Hund, der von einem startenden Vogel ablässt zur Belohnung ein Leckerli oder ein Spieli "hetzen lassen"?.
Ich habe hier einen Hund der beides macht. Also sowohl auf Witterung sofort los als auch auf Sicht. Wobei ich niemals so hoch belohnen kann, wie für ihn das Hetzen belohnend wäre.
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Willste mein "Leben mit Jagdhund" mal haben?
Das andere lese ich gerade selber noch. Aber so als Einstieg?
sehr gerne!
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Die Frage ist bei so was immer, ob man da gerade versucht zu bekämpfen, was man selbst verursacht hat - also, ob das Bedürfnis so hoch ist WEIL man immer wieder für jagdliche Sequenzen im Spaziergang sorgt oder der Hund tatsächlich genetisch so gelagert ist ...
Diese Frage würde ich mir tatsächlich stellen, wenn diese Beurteilung von mir stammen würde. Tut sie aber nicht.
Alle Trainer, aber auch die Richterin bei der Feststellung der Wesensveranlagung haben mich darauf hingewiesen, dass dieser Hund jagdlich ausgelastet werden MUSS, weil er eine so hohe jagdliche Veranlagung hat. Ich bin dann gemeinsam mit meinem Hund da reingewachsen.
Natürlich gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die kennzeichnend für unser Zusammenleben sind, die sich auch nur deshalb entwickelt haben.
So hat Amigo z. B. für sich erkannt, dass er durch das Starten einer Scheinjagd mir manchmal einen Arbeitsauftrag (Apport) entlocken kann.
Das tendiert allerdings gen Null, wenn ich seinen Jagdbedarf ausreichend bediene.
Wann fängt bei euch denn Jagen an? Ist schnüffeln am Boden nach Wildgerüchen schon jagen, was ihr nicht zu lasst? Wenn ja, wie unterscheidet ihr das, wonach euer Hund gerade am Boden schnüffelt? Lasst ihr hinterhergucken von Wild zu? Ist ja auch schon eine Form von Jagdsequenz.
Ich kann tatsächlich an seiner Körpersprache/Spannung erkennen, ob das was er da gerade mit seiner Nase inspiziert jagdliche Motivation betrifft oder nicht.
Was sich tatsächlich im Laufe der Zeit ergeben hat: Bis zu einem bestimmten Level lösen jagdliche Reize nicht mehr zwingend ein Abspulen von Jagdverhalten aus.
Hat zu Beginn jegliches Knacken im Gebüsch dazu geführt, dass Amigo dort impulsiv hinhechtete, so reagiert Amigo mittlerweile gar nicht mehr auf dieses Geräusch.
Es passiert sehr häufig, dass ich sehe, Amigo hat da einen jagdlich interessanten Reiz entdeckt - und er befasst sich kurz damit und entscheidet dann von sich aus, diesem Reiz nicht nachzugehen.
Alles kleine Bausteine die mir dabei helfen, meinen Hund einzuschätzen, sein Verhalten für mich kalkulierbar zu machen - und mein Management entsprechend anzupassen.
Das Sahnehäubchen ist der "Superrückruf" - der kein Rückruf ist.
Sondern ein Jagdangebot an Amigo, welches so verlockend für ihn ist, dass er es nicht ausschlägt. Das ist konditioniert, und deshalb so gelungen, weil die Basis dafür die hohe, intrinsische Motivation von Amigo ist, die ich damit bediene.
Jeder Hund ist genetisch anders gestrickt und beamt sich daher mit anderen Jagdreizen weg - sofern er sich wegbeamen möchte.
"sich wegbeamen möchte" setzt einen freien Willen voraus.
Ob es den überhaupt beim Menschen gibt, darüber streiten sich schon seit Jahrtausenden deutlich fähigere Köpfe (Gerhard Roth z. B.) als du und ich ...
Also dann fasse ich zusammen, ihr unterbindet alles an Jagdsequenzen, was euren Hunde in "Jagdrausch" verfallen lässt, aber nicht grundsätzlich jegliche Ansätze von Jagdsequenzen?
Ja und nein ... was verstehst du unter "unterbinden"?
Ich unterbinde z. B. auch, indem ich einen Hund erst gar nicht etwas kennen lernen lasse.
Präventives Arbeiten halte ich immer noch für den besten Weg, um erwünschte Verhaltensweisen zu bewirken. Leider macht einem das Leben manchmal einen Strich durch diese Rechnung.
Kleine Anekdote aus meinem persönlichen Erleben:
Vor einigen Monaten begegnete mir ein Paar mit ihrem ca. 7 Monate altem Beagle. Der Hund lief frei, im Umfeld waren Felder, und diese waren zu der Zeit mit Wildgänsen belegt.
Wir kamen kurz ins Gespräch:
Ich: "Haben Sie keine Angst, dass ihr Hund die Wildgänse jagt?"
Paar: "Nö, der jagt nicht."
Ich: "Hm - die Wildgänse sind aber zum Teil ganz schön nah am Wegrand..."
Paar: "Nö - der JAGT nicht!"
Okay ... ich habe dann gesehen, dass das Paar mit seinem Hund um die Ecke bog, und auch, dass dort nach dem auf der Ecke befindlichen Gebüsch auf dem Feld ungefähr 10-15m neben dem Weg eine größere Schar an Wildgänsen war.
Ich habe es gewusst, ich schwöre euch, ich habe es gewusst - und ich kann euch nicht sagen, warum ich das gewusst habe, aber es ist genau das passiert, wovor ich das Paar zu warnen versucht habe: Ihr Hund rannte zu den Wildgänsen ... und diese flogen auf, der Beagle hinterher, die Wildgänse setzen sich ein ganzes Stück weiter wieder auf das Feld, bis der Beagle sie erreichte, flogen wieder auf, der Beagle weiter hinterher, wieder das gleiche Spiel ...
Jegliches Rufen war vergeblich, das Feld war geschätzt 400/500m lang ... und es war Glück, dass die Feldbegrenzung keine Straße, sondern die Gärten der dort befindlichen Häuser war... der Hund konnte erst wieder eingefangen werden, als die Wildgänse sich entschieden, nicht mehr auf DIESEM Feld zu verweilen.
Seitdem kann der Beagle nur noch an der Leine geführt werden, weil er bei jedem geflügeltem Tier ausflippt ...
Wäre das wirklich so ein Akt gewesen, den jungen Beagle mal eben kurz an die Leine zu nehmen und diese Stelle, wo der Anreiz der Wildgänse so hoch war, mal eben völlig unspektakulär und ohne Interesse zu passieren?
"Unterbinden" kann auch Abbrechen sein - ich breche ein Verhalten ab, indem ich ein anderes einleite. Das kann durch ein Verbot sein, dass kann aber auch ein anderes Verhalten sein, welches ich über Signal vorgebe.
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Alle Trainer, aber auch die Richterin bei der Feststellung der Wesensveranlagung haben mich darauf hingewiesen, dass dieser Hund jagdlich ausgelastet werden MUSS, weil er eine so hohe jagdliche Veranlagung hat. Ich bin dann gemeinsam mit meinem Hund da reingewachsen.
? Ich glaube, Du hast meine Text komplett falsch verstanden. Wenn ich Zeit habe, werde ich es noch mal in anderen Worten versuchen.
"sich wegbeamen möchte" setzt einen freien Willen voraus.
Nein. Bei meinen Hunden ist die Voraussetzung die starke genetische Veranlagung auf Jagdreize zu reagieren und die jagdlichen Handlungen zwanghaft auszuführen.
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Es hieße jetzt für mich, Gassi im fährtenfreien/armen Raum. Hmmm, schwierig
Na ich denke bissl dran rum
In meinen Augen kommt das aber auch stark auf den Hund an. Bei meinen Hunden klappt eigentlich das Gegenteil, bewusstes Aufsuchen und Auseinandersetzen mit Jagdreizen ziemlich gut.
Bei Paco gingen damals z.B. bei Enten die Sicherungen raus und Hund war absolut nicht mehr ansprechbar und vor Aufregung am Zittern und Winseln. Durch unseren Umzug hatten wir Enten auf fast jeden Spaziergang und ich konnte wunderbar gutes/von mir gewünschtes Verhalten bestätigen (erforderte am Anfang natürlich erstmal ausreichend Abstand, damit er nicht komplett dicht machte). Das brachte schnell Fortschritte und Enten werden entweder gar nicht mehr extra beachtet oder er ist, wenn sie dann doch ausnahmsweise mal sein Interesse erwecken, gut ansprech- und kontrollierbar.
Bei Kaninchen gehen wir im Moment ziemlich genauso vor, da haben wir abends eine wirklich gute Stelle zum Üben. Für Pepe ist es noch recht schwer und er braucht deutlich mehr Abstand als die anderen Beiden, aber man merkt die Fortschritte auch bei ihm.
Welche Belohnung nutzt ihr denn wenn das Hetzen oder auch das Stöbern für den Hund selbst die größte Belohnung ist?
Also würdet ihr zb einen Hund, der von einem startenden Vogel ablässt zur Belohnung ein Leckerli oder ein Spieli "hetzen lassen"?.
Ich habe hier einen Hund der beides macht. Also sowohl auf Witterung sofort los als auch auf Sicht. Wobei ich niemals so hoch belohnen kann, wie für ihn das Hetzen belohnend wäre.
Pepe jagt auch sowohl auf Sicht als auch auf Spur und da ich dabei sowieso nicht mit einer Belohnung höherwertig sein kann, gibt es auch nur normale Leckerchen (im Moment zum Großteil Trockenfutter). Ich versuche es aber auch zu verhindern, dass er überhaupt losstartet oder eine Spur wirklick verfolgt und belohne schon vorher ruhiges Verhalten oder Umorientieren zu mir vorher.
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Ich gehe zum Beispiel einfach nur Gassi. Und da wird nicht gejagt.
Wenn irgend was anderes anliegt, sage ich dem Hund das. Wenn ich das nicht tue, passiert auch nichts jagdliches.
Da sind wir wieder bei meinem put it in a Box.
Jagdliche Aufgaben fangen mit Ritual an und hören mit einem auf. Klar abgegrenzt.
Ich bin da sehr bei Mehrhund inhaltlich.
So ähnlich handhabe ich das auch.
Wenn Sina auf den besonderen Wiesenwegen "jagen" darf, dann bekommt sie das Geschirr und die lange Leine dran und dann geht es mit einem Kommando los. Wenn die Jagd beendet ist, kommt das Geschirr wieder ab.
Ansonsten gehen wir normal Gassi (mit Freilauf) und dann meide ich diese "besonderen Wege" auf denen es extrem nach Wild riecht, sonst wäre das Stress pur für uns beide wenn sie relativ lange im Gehorsam stehen muss (damit sie frei laufen kann oder angeleint nicht zieht wie eine Irre) weil dort sehr viel Wildgeruch ist.
Ich denke, wir haben so einen guten Mittelweg gefunden mit dem wir beide zufrieden sind.
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Vielleicht beschreibst du einfach mal, wie du das mit deinen Vollblut jägern machst.
Übst du dauernd mit denen? Bei jedem Gassigang? Bist du mit den Hunden immer jagen?Nutzt du den Superrückruf? Hälst du sie permanent im Gehorsam?
Nein natürlich NICHT - wie kommst du denn auf sowas? Ich habe doch ausdrücklich geschrieben, ass sich diese jagdliche Bespassung unterwegs ganz von selber ausgeschlichen hat, bzw. bei Splash in dem Rahmen gar nie möglich war.
Beim Junghund, ja, da kann man fast nicht raus ohne was zu üben - und wenn es nur ein halbwegs akzeptables Verhalten an der Leine ist. Aber das läuft über ganz normales Erfolg-durch-ziehen verhindern, und bestätigen vom laufen an loser Leine. Und wenn die gesamte Welt vom Hund als Jagdrevier gesehen wird, wird man nicht drum rum kommen, sich mit dem daraus resultierenden Jagdverhalten zu befassen, ausser man ignoriert es. Was ich idR nicht sinnvoll finde. Bleibt nur Abbruch (wieauchimmer) und/oder Umleiten.
Wie ich das mit Rhian gemacht habe, habe ich ja bereits beschrieben. Mit Ersatzjagd den Fuss in die Türe gekriegt und gleichzeitig ein erlaubtes Ventil geschaffen für ihre jagdlichen Anlagen. Dadurch auch den Gehorsam (dessen Grundlagen an ablenkungsarmen Orten geschaffen wurden) verbessert. Mit zunehmendem Fokus auf mich hat sich die Unterwegs-Bespassung allmählich verringert, und sie kam in ein Alter für richtiges Dummytraining - Gassi und Auslastung wuren also weitgehend getrennt.
Unsere typische grosse Gassirunde: wir dackeln so 700, 800 m angeleint durch die Quartierstrassen, kommen in den Hundewald (ausser Vögeln und Eichhörnchen und gelegentlich Füchsen (fast) widfrei) und da ist Freilauf. Sagen muss ich da wenig, Rückruf braucht es kaum. Normalerweise keinerlei jagdliche Betätigungen - habe meist nix dabei. Einen Superrückruf habe ich nie genutzt, nie aufgebaut. Am Ende sammel ich die Hunde ein, und wir dackeln durchs Quartier nach Hause. Soviel zum Thema: muss aus jedem Spaziergang 10 Jahre lang eine Jagdveranstaltung machen, wenn man Jagdersatztraining nutzt.
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