ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Och nööö, bitte nicht auf diese subtile Art. Das hast du nicht nötig.

    Schade dass du das Mittel der Diskreditierung wählst, statt auf meine Erklärungen und Argumente einzugehen.

    Das ist nicht in Ordnung, wie du dich jetzt vermeintlich zum Opfer und mich zum Täter machst.


    Hier geht es um Hund, die jagen.

    Hast du mir persönlich was zu sagen dann tu das an geeigneter Stelle.

  • "sich wegbeamen möchte" setzt einen freien Willen voraus.

    Ob es den überhaupt beim Menschen gibt, darüber streiten sich schon seit Jahrtausenden deutlich fähigere Köpfe (Gerhard Roth z. B.) als du und ich ...


    Jetzt mal Butter bei die Fische:


    Da steht doch ganz eindeutig von dir geschrieben: "sich wegbeamen möchte" setzt einen freien Willen voraus.

    Öhm - die Bemerkung dass der Hund sich "wegbeamen MÖCHTE" kam nicht von mir, sondern von flying-paws .


    Mit meiner Anmerkung hatte ich diesen "freien Willen" angezweifelt - so wie du ja auch.


  • Oh, das sollte nicht falsch rüber kommen. Also Leckerli oder Spieli hetzen findet er natürlich super!

    Er ist sehr leicht zu begeistern, was ich natürlich super finde und von Anfang an gefördert habe.

    Aber natürlich steht das Hetzen im Belohnungssystem viel höher als ein Stück Schinkenwurst oder ein Ball.

    Um die Erwartungshaltung beim Markern eines Vorstehverhaltens bspws zu erhöhen, schiebe ich ihm nicht nur einen Keks in den Mund, sondern rolle ein Leckerli oder werfe hin und wieder ein Spieli.

    Also um das Ablassen vom Hetzen/Stöbern mit etwas ungefähr Gleichwertigem zu belohnen, wohlwissend, dass es nichts Höherwertiges gibt.

    Nun frage ich mich aber ob das nicht wiederum das Hetzen an sich fördert oder fördern könnte.

    Allerdings würde mir dann die Belohnung ausgehen, denn 3 mal Keks in den Mund gestopft und dann wird ihm die Belohnung zu langweilig (klar).

    Für wenig triebige Sachen reicht ihm ein Keks in den Mund aber um ein Vorstehen oder ein Ablassen von einer Fährte zu belohnen muss ich mir schon mehr einfallen lassen, damit die UO auch zuverlässig klappt.

    Das bringt natürlich auch Anstrengung und Stress in den Spaziergang, und ist extrem anstrengend für die Impulskontrolle.


    Da er ein Mischling ist, kann ich leider nichts zum genetischen Jagdverhalten sagen :ka: Vorstehen tut er schon seit einiger Zeit (er ist jetzt 3, genau das Alter wo sie eben den starken Jagdtrieb auspacken).

    Er schafft es aber auch nur 2m neben/vor mir zu laufen, bekommt Witterung in die Nase, taucht ein und adios! Da muss er auch gar nicht weit weg gehen, er hat es auch schon geschafft eine Wiese "abzusuchen" die nur wenige Meter weg war. Er war die ganze Zeit direkt vor mir und einfach nicht abrufbar. Musste hingehen und ihn festhalten damit er raus kommt :fear: Das war auf jeden Fall eine krasse Erfahrung. Danach angeleint und er läuft wieder relativ entspannt neben mir. Also er "geilt" sich nicht so sehr danach hoch, er auch aus der Kalten losschießen und danach ist er fast so als sei nix gewesen.

    Spurlaut hat er nicht, nur bei Hetzen auf Sicht. Das ist aber erst 2 mal passiert, vor einiger Zeit.

  • Da steht doch ganz eindeutig von dir geschrieben: "sich wegbeamen möchte" setzt einen freien Willen voraus.

    Das war nicht wirklich von Ihr, diese Formulierung wurde von flying-paws benutzt und mit Ironie bedient, was Hundundmehr nicht verstanden hatte und deswegen meinte, das korrigieren zu müssen.

  • Wann fängt bei euch denn Jagen an?

    Das sagt Dir der Hund. Jeder Hund ist genetisch anders gestrickt und beamt sich daher mit anderen Jagdreizen weg - sofern er sich wegbeamen möchte.

    Auf diese Aussage von flying-paws war meine Antwort bezogen.


    "Wegbeamen möchte" heißt, der Hund hat eine Wahlmöglichkeit - und die zweifel ich an, genau wie du.


    Wo ist also dein Problem?




    Deshalb ist es schwierig, wenn hier zum Beispiel Hundundmehr immer nur von genau 2 oder 3 Hunden derselben Rasse berichtet und ihren Umgang mit den Hunden als allgemeingültige Regeln hinstellt.

    Das hier war meine Aussage, bei einem post zuvor:


    Das lässt sich nicht bei jedem Hund umsetzen, weil hier viele Faktoren eine Rolle spielen:

    Reizschwellen, Reaktionsnorm, Lernfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, Erfahrungen, die Fähigkeit zur eigenen Impulskontrolle des Hundes, Nerventätigkeit, genetisch vorgegebenes Beuteschema - um nur mal einige zu nennen.

    Das beruht mitnichten auf Erfahrungen mit meinen Hunden - denn das sind Grundlagen der Verhaltensbiologie, die vor mir deutlich schlauere Köpfe als ich es bin gemacht haben.


    Ich bin nur Nutznießer dieser Erkenntnisse.


    Dass ich das am Beispiel meiner Hunde an manchen Stellen näher erläutere, erlaubt nicht den von dir gezogenen Rückschluss, ich hätte diese Erkenntnisse an meinen Hunden gewonnen (und würde daraus allgemeingültige Regeln ableiten ... wo habe ich DAS denn gemacht?????).

  • Spurlaut hat er nicht, nur bei Hetzen auf Sicht. Das ist aber erst 2 mal passiert, vor einiger Zeit.

    Bin immer noch dafür, das jemand drauf schauen sollte, der sich in dieser Richtung Hund besser auskennt (sich auch individuell auf Deinen Hund einlassen kann). Kann Dir das nicht beantworten.


    Sagen wir es so, ich habs relativ einfach, denn für meine ist Hetzen nur Mittel zum Zweck, die wollen Beute machen und fressen, Jagderfolg haben (wie Wölfe ... natürlich finden sie hetzen auch spannend ... und Hörmönchen ... sonst bewegt sich ja nix, würden sie als Wildtiere glatt verhungern). Hetzen alleine jow ... wenn sie jung sind ... macht ja - mehr oder weniger - allen Spundies Spass.


    Was sich aber bei all meinen Hunden (waren nicht alle so einfach) als Vorteil erwiesen hat (langfristig), ist die strikte Trennung von Aktion und Spazieren. Andere Gebiete, andere Areale, anderes Ritual (manchmal gehen die Strecken ja ineinander über ... bzw. marschiere ich zu Fuss dort hin).


    Wichtig wäre für mich, dass es beim Spaziergang erst mal gar nicht soweit kommt, notfalls per Schlepp und/oder sehr gut ausgesuchtes Gebiet, nahezu wildfrei. Erst wenn ich das Gefühl habe, beim Ersatztraining, dass die Impulskontrolle sitzt und sich bei mir etwas abholen (was auch immer) das Grösste ist, handhabe ich das laxer (aber wie gesagt, das Grösste ist für meine eben die Beute fressen ... mir das vorher auch zu bringen, dazu mussten sie begreifen, dass man es ohne mich nicht fressen kann .. ;)). Er Rest dazwischen, die vielen Grautöne, über Gehorsam (und meine Aufmerksamkeit, natürlich).


    Wenn Hunde sich zu häufig selbst belohnen konnten, ist es echt schwierig, finde ich ... denn dann hat man eben das Problem, was Du ansprichst: Nichts kommt besser ... (es sei denn, man findet noch was).


    Denke aber nicht, dass Dir das weiter hilft.

  • Thema „wegbeamen“

    Erbse (jagt auf Spur und auf Sicht), 2016 (Video) von den Gerüchen und Geräuschen im Wald völlig überfordert.

    [Externes Medium: https://youtu.be/uCGOnYQ2quw]


    Bei ihr war es relativ schwierig, sie ohne eine permanente Erwartungshaltung „Keks“ bzw. „Was darf ich für dich tun“ in das sich aktiv Abwenden von Reizen zu bekommen und nicht mehr alles in sich aufzusaugen, und hat auch sehr lange gedauert.

    Ihre „Ersatzhandlung“ ist der Zughundesport. Welcher ebenfalls hilfreich war, um inzwischen entspannt mit ihr durch den Wald zu laufen. Durch die Kombination gemeinsam mit mir durch den Wald zu „jagen“, Ventil für den Stress, die Reize nur nebenbei im Schnelldurchlauf wahrzunehmen & anschließend ein Teilstück der Strecke im Freizeitmodus ( also strickte Trennung) abzulaufen, war sie dann irgendwann soweit, dass „wirkliche“ Reize wie Vögel, Wild und co ihr halt nicht mehr das Hirn haben völlig rausfliegen lassen...


    Heute sieht es so aus: sie schnüffelt, ist ansprechbar und war neulich so entspannt, dass sie, als das Reh 2 Meter neben uns hochgegangen ist, sich sofort beim Marker umorientiert hat.

    :applaus:


    [Externes Medium: https://youtu.be/TrFs-_uuZ-0]
  • Ihre „Ersatzhandlung“ ist der Zughundesport.

    Das machen wir auch noch ... (wobei Sport es bei uns nicht richtig trifft ;) .. aber die meinen müssen auch mal ihre Kraft wo lassen ... und es bedient wohl auch - bin mir ziemlich sicher, Jagdmodi, als wäre es ein durchs Revier streifen, zwecks Nahrungsbeschaffung ... aber eben auch auf Routen, die wir sonst nicht bedienen)

  • Das scheitert bei uns gerade noch an mir. Ich hab das für nächstes Jahr mal auf dem Schirm.


    Wenn Lola anfängt sich so aufzubauen wie Erbse im ersten Video, brech ich sofort ab. Je nachdem wie viel Energie da ist, leg ich sie ab, dann kann sie ganz in Ruhe scannen und fährt dabei runter oder ich nehm sie ins Fuß und will, dass sie das lässt.

    Kekse oder dergleichen gibt es dafür nicht.


    Bei Lola merke ich schön am Radius, wie entspannt sie ist. Ich hab Runden, da läuft die total easypeasy im nicht mal 5m-Radius. Also im Wald, auf Wegen. Auf der Wiese nutzt sie gern mehr Radius.

  • Ihre „Ersatzhandlung“ ist der Zughundesport.

    Das machen wir auch noch ... (wobei Sport es bei uns nicht richtig trifft ;) .. aber die meinen müssen auch mal ihre Kraft wo lassen ... und es bedient wohl auch - bin mir ziemlich sicher, Jagdmodi, als wäre es ein durchs Revier streifen, zwecks Nahrungsbeschaffung ... aber eben auch auf Routen, die wir sonst nicht bedienen)

    ZHS is jagen. Wer was anderes behauptet, lügt. :hust:


    Pueppi.Schlappohr

    Das bei Erbse im ersten Video ist kein Aufbauen. |) Das war ihr mühselig trainierter ISTzustand für ne komplette Gassirunde. =)

    Frag nicht, wie die vorher war. :hust:

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