ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
-
-
@Das Rosilein
Mir war nur sehr schnell klar, dass dieses Verhalten in Sucht führt - und bei Sucht gibt es eigentlich nur ein wirkliches Gegenmittel: Lebenslanger Entzug der Droge.
Also unterbinden jeglichen Jagdverhaltens, notfall durch dauerhafte Leine - und: KEIN Apporttraining mehr.
Hier hak ich mal ein.
Jagen aus genetischer Disposition ist ein Verhalten, was der Hund leben muss. In meinem Augen. Das ist ja mein Thema bei den Border Collies. Die drehen ja teilweise durch, wenn sie genetische Veranlagung zur Jagd(auf Schafe/Vieh) nirgends ausleben dürfen. (Die ganzen Probleme, die eine so enge zucht für Hunde mitbringt kommt noch oben drauf).
Beim Golden ist ja die Zucht auch sehr speziell und wenn ich mich recht erinnere ist Amigo Showzucht, als nicht aus jagdlichen Linien?
Verzeih wenn ich das durcheinanderbringe, kann auch sein, dass du mal berichtet hast er sei Mischlinie aus Arbeit mal Show. Fakt ist, es ist kein reiner Jagdhund und keiner reiner Showhund.
Und diese Mischungen finde ich aus eigenem Leben nochmal tricki und teilweise sehr schwierig, weil sie nicht Fisch und nich Fleisch sind.
DENNOCH, ist es falsch in meinen Augen diese Hunde von ihrer genetischen Veranlagung abhalten zu wollen. Denn erst daraus entstehen all die Zwangshandlungen und sie suchen sich je nach Charackter andere Entlastungen.
Ich finde dass, ohne es abzuschwächen, was das für Mühe kostet, ein Jagdhund ist mit Jagdersatzausbildung immer besser in den Griff zu bekommen auch für den Hund selbst, als ein vergleichbar "durchgeknallter" Hütehund.
Weil es keinen "Hüteersatz gibt".
Allerdings wird es nach einem Jagderfolg für den Hundehalter immer nochmal doppelt schwierig, diesen Hund wieder "auf Spur" zu bekommen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Das war keine Diagnose, sondern ein Vergleich
(bin auch nicht davon ausgegangen, dass der Hund tatsächlich mit Speed gefüttert worden ist)
Mich hat dieser Vergleich echt erschrocken
Keine Ahnung was ich gemacht hätte, wenn Amigo auch außerhalb der Spaziergänge solche Verhaltensänderungen gezeigt hätte - vermutlich zum nächsten TA gerannt
Mir hat schon gereicht, dass er anscheinend auf den Spaziergängen nur noch Jagdinteresse hatte.
Ich fand das furchtbar - ein Hund der nur noch auf jagdliche Reize fokussiert ist.
Zu dem Zeitpunkt habe ich dann entschieden, seine "Passion", das Apportieren, auf den Spaziergängen gezielt einzusetzen, um am "Runterfahren-Können" zu arbeiten.
Davor war das Apportieren auf wenige Male die Woche begrenzt, und klar vom Spaziergang getrennt.
Nun, immerhin weiss ich jetzt, dass der Hund in dieser Phase keinesfalls "geplatzt" ist (auch nur ein Vergleich/Platzhalter, nicht wörtlich zu nehmen), seine Unruhe umgebungsabhängig war, sich unterwegs aufbaute, das Energielevel vorher und nachher normal gewesen zu sein scheint, der Hund somit runter fahren konnte.
Wobei ich die Wahrscheinlichkeit, dass er genau das eben auch nicht mehr gekonnt hätte, wenn ich das Ganze einfach so weiter hätte laufen lassen, als sehr hoch ansehe.
Beim Golden ist ja die Zucht auch sehr speziell und wenn ich mich recht erinnere ist Amigo Showzucht, als nicht aus jagdlichen Linien?
Das hast du etwas falsch in Erinnerung. Meine Züchtern hat nie auf "Show" gezüchtet, gehört aber dem Verein an (GRC), der sich vor ca. 30 Jahren vom Retrieverclub (DRC) gelöst hat, um den Golden eben nicht mehr als reinen Jagdhund, sondern mehr als Familienhund zu züchten.
Dieser "Familientrend-Hund" hat dazu geführt, dass die jagdlichen Eigenschaften zurück gestellt wurden - und das hat zu den Ausprägungen geführt, die die Showlinie zum Ergebnis hatte. Die jagdlichen Eigenschaften stehen beim GRC wieder im Mittelpunkt, und sind Pflicht, wenn ein Hund die Zuchtzulassung erhalten soll.
Ich finde dass, ohne es abzuschwächen, was das für Mühe kostet, ein Jagdhund ist mit Jagdersatzausbildung immer besser in den Griff zu bekommen auch für den Hund selbst, als ein vergleichbar "durchgeknallter" Hütehund.
Weil es keinen "Hüteersatz gibt".
Ein "durchgeknallter" Hütehund - was das ist, hattest du an anderer Stelle mal sehr ausgiebig beschrieben, ist tatsächlich eine ganz andere Hausnummer, da stimme ich dir zu.
Du beziehst dich da auf die besondere Problematik der BC-Zucht, nicht wahr?
Allerdings wird es nach einem Jagderfolg für den Hundehalter immer nochmal doppelt schwierig, diesen Hund wieder "auf Spur" zu bekommen.
Ja, weshalb ich solche Jagderfolge auf Wild immer verhindert habe (und dennoch hatte Amigo zwei mal Erfolg - aber das war mein Fehler, und ZUM GLÜCK sind diese Erfolge erst passiert, als Amigo schon einen guten Ausbildungsstand HATTE. Hätte er diesen Erfolg als Jungsspund gehabt ...
DENNOCH, ist es falsch in meinen Augen diese Hunde von ihrer genetischen Veranlagung abhalten zu wollen. Denn erst daraus entstehen all die Zwangshandlungen und sie suchen sich je nach Charackter andere Entlastungen.
Genau das war auch mein Gedanke, der mich dazu brachte zu überlegen, wie ich Amigos Passion bedienen kann und gleichzeitig aber auch dafür sorge, dass diese Passion eben nicht zu einer Sucht führt und sein ganzes Handeln bestimmt.
-
Ich schmeiß es nochmal hier rein.
Haltet ihr die nachfolgende Sequenz noch für akzeptabel entspannt um den Hund gucken zu lassen?
Wir gucken dort Möwen, Eisenbahn auf der anderen Elbseite und Radfahrer, ebenfalls auf der anderen Seite, die Entfernung sieht man circa auf dem Bild unten.
[Externes Medium: https://youtu.be/a3C7V1E7g2E]Das bei Erbse im ersten Video ist kein Aufbauen. Das war ihr mühselig trainierter ISTzustand für ne komplette Gassirunde.
Frag nicht, wie die vorher war.
Oh, das war ja dann anstrengend. Da ist Lola dann ja schon entspannter.
-
Ich schmeiß es nochmal hier rein.
Haltet ihr die nachfolgende Sequenz noch für akzeptabel entspannt um den Hund gucken zu lassen?Wir gucken dort Möwen, Eisenbahn auf der anderen Elbseite und Radfahrer, ebenfalls auf der anderen Seite, die Entfernung sieht man circa auf dem Bild unten.
Hhm, schwer zu sagen, mir fehlt alles, was man so live wahrnimmt, wenn man daneben steht (und auch Augenausdruck ..) und alles, was man bei seinem Hund kennt
Würde aber dazu neigen: Besonders auffällig finde ich es jetzt nicht, eher normal-interessierte Neugierde. Das würde ich zwar bei einem jungen Hund (der vll. noch nicht verlässlich ist k/A) ungerne zeitlich dehnen, aber sicher auch zulassen. Muss Hund ja auch lernen, schauen, aushalten, Impulskontrolle ... u.v.a.m.
(PS: so in etwa guckt meine Kleine auch ... aber ... ich sollte sie dann schon im Auge behalten und es nicht ausreizen, man weiss nie, welcher Reiz noch "plötzlich" dazu kommt ... )
-
Na die Augen sind so schwer einzufangen. Wollte auch Lola nicht rausholen indem ich da um sie herum laufe.
Völlig entspannt ist sie nicht, keine Frage.
-
-
Na die Augen sind so schwer einzufangen. Wollte auch Lola nicht rausholen indem ich da um sie herum laufe.
Völlig entspannt ist sie nicht, keine Frage.
?
Das war kein Vorwurf, nur eine Erklärung, warum ich mich nicht so genau festlegen kann, mich auf diese meine Einschätzung beschränke. Habe ich es jetzt trotzdem getroffen oder eher nicht?
-
Oh, hab es nicht als Vorwurf aufgefasst. Entschuldige, wenn das so ankam!
-
Oh, hab es nicht als Vorwurf aufgefasst. Entschuldige, wenn das so ankam!
schön, das freut mich. Darf ich noch mal fragen:
Habe ich es jetzt trotzdem getroffen oder eher nicht?
-
Doch, ich teile deine Einschätzung!
-
Haltet ihr die nachfolgende Sequenz noch für akzeptabel entspannt um den Hund gucken zu lassen?
Wir gucken dort Möwen, Eisenbahn auf der anderen Elbseite und Radfahrer, ebenfalls auf der anderen Seite, die Entfernung sieht man circa auf dem Bild unten.
Da schließe ich mich der Meinung von @Das Rosilein an - es fehlen einfach Informationen, um das beantworten zu können.
Für mich wäre z. B. sehr wichtig, wie Lola aus dieser Situation wieder rauskommt, und wie schnell sie die im Video zu sehende Spannung dann wieder abbaut.
Was ich in dieser kurzen Sequenz sehe: Einen Hund, der sehr gespannt IST. Lola ist bereit, loszusprinten. Das ist zu sehen an der Gewichtsverlagerung, das Gewicht liegt eindeutig auf der Vorhand, ihre ganzen Sinne sind auf das gerichtet, was sie da sieht.
Ist sie da ansprechbar, wie leicht oder schwer ist das, lässt sie sich nach einem Moment leicht dort wegführen und kann sich dann wieder anderen Dingen zuwenden?
Schön ist, dass Lola dort mit durchhängender Leine sitzt - aber ob sie schon bereit ist, solche Situationen auch ohne Leine zuverlässig auszuhalten und nicht dem Impuls nachzugeben, die Beute doch zu verfolgen, hängt stark von den Faktoren ab, die ich zuvor aufgeführt habe.
(PS: so in etwa guckt meine Kleine auch ... aber ... ich sollte sie dann schon im Auge behalten und es nicht ausreizen, man weiss nie, welcher Reiz noch "plötzlich" dazu kommt ... )
Genau das ist wichtig - denn welcher Reiz plötzlich noch dazukommt, lässt sich manchmal nicht beeinflussen. Genau dieser Reiz kann das Fass aber zum Überlaufen bringen (Reizsummenregel), weshalb hier - wie Das Rosilein schon sagt - ein erhöhtes Augenmerk und die Umsicht, das nicht auszureizen, geboten ist.
Das Schauen macht Lola sehr schön, und so wie es auf dem Video zu sehen ist, wäre das auch für mich eine gute Basis, mit der sich arbeiten lässt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!