ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Wie fange ich denn überhaupt an, die Umorientierung zu üben?

    Habt ihr einen Marker dafür wie ihren Namen? Drinnen positiv verknüpfen, langsam draußen benutzen.


    Ich nehme aber ein Click als Markerwort, darauf folgt ja Belohnung und dafür wendet Lola sich zu mir. Musst bei einem niedrigen Reiz anfangen das zu üben.


    Feyra478

    Ich sage Lola meistens gleich, dass wir weitergehen. Ist es ein größerer Reiz, kann ich aber durchaus aus mal "gucken" als Belohnung nutzen. Und dann gucken wir zusammen noch. Außer sie ist zu angespannt.


    Lola wollte gestern Katze fangen. Katze vor Lolas Nase aus der Hecke durch den Garten. Lola hinterher (waren grade am Longieren). Katze durch die Hecke. Lola in zwei Anläufen auch. Derweil war die Katze weg, Lola wollte dann zum Gartentor wieder rein. Das war zu. Was macht der Hund dann? Schlawinern gehen. Hab mir den Rückruf geschenkt. Zwei Mal Platz, dann hat der Hund die gefundene Katzenkacke im Halbliegen gefressen und sich einsammeln lassen.

    War nicht leicht, ruhig zu bleiben. Ich war sauer. Durch die Hecke, echt? Und natürlich hätte sie ja deutlich weiter rennen können und wir wohnen städtisch.

    Ich überlege, wie ich das übe?! Katzenduft auf Spielzeug um den Triebschalter zu triggern? Dann meinen Mann als Anheizer flitzen lassen, Schlepp und Abbruch?

    Auf zB Hasenfell geht der Abruf zu 99% gut. Platz aus der Bewegung auch. Ich variiere natürlich das Übungsobjekt. Aber lebende Katze 0,5m vor dem Maul... schwierig. Weiter weg haben wir schon erfolgreich vorbeiflitzen lassen können.

  • Casper sieht 8m-10m entfernt mehrere Vögel, teilweise lustig hüpfend. Er bleibt stehen, schaut sie an, schaut zu mir, ich lobe ihn, er kommt, es gibt ein Leckerli.


    Er stellt sich nun aber direkt wieder dorthin, schaut zu den Vögeln, schaut zu mir und ich gebe erneut ein Leckerli.


    Casper macht selbiges aber nun wieder. Er stellt sich wieder hin, schaut die Vögel an und schaut zu mir. Diesmal sage ich zu ihm „Weiter“, er dreht sich weg, läuft weiter und beachtet die Vögel nicht mehr.


    Wollte er nur wieder ein Leckerli? Wenn er weiß, dass es für Verhalten X draußen ein Leckerli gibt, macht er das öfter und schaut mich dann schon erwartungsvoll an.
    Ist es falsch ihn einfach nur zu loben ohne ihm zu sagen was er stattdessen machen soll (Weiter gehen)?

    Je nach Hund ist das eine super Anzeige.


    Meine BC Hündin hat dann im Alter zu mir geguckt: ich ich hab mich gefreut, so nach dem Motto: "Mein feines altes Mädchen", und das hat sie als: "Lass es krachen, jag einfach mal wieder Vögel, is absolut in Ordnung , wenn du damit mit 12 anfängst.....super Idee." verstanden.....

  • Noch dazu ist jagen/hetzen sehr selbstbelohnend, so hoch kann ich ja gar nicht belohnen.

    Warum nicht?

    Ich habe für meinen Knallkopf eine Reizangel (dabei muss man sich als Mensch natürlich schon ordentlich bewegen :D) und ein Felldummy mit Gummiseil. Beides darf er nicht hirnlos hetzen, sondern hat über das Training gelernt, sich zu kontrollieren, zu konzentrieren und dass er seinen "Kick" über Kooperation, Impulskontrolle und Freigabe bekommt.

    Kleinschrittig und in einem zunächst reizarmen Rahmen aufgebaut lassen sich damit auch reale Bewegungsreize (Wild) sehr gut kontrollieren und der Hund kann seinen Jagdtrieb in einem sicheren Rahmen ausleben, ohne sein Hirn zu verlieren.

  • Wenn der Hund denn überhaupt an einer Reizangel interessiert ist, nicht jeder jagdlich ambitionierte Hund hat an gefakten Jagdtobjekten Interesse.

    Ich habe vor Jahren Kurse/ Workshops zum Thema JET besucht. In erster Linie waren die Hunde deshalb nicht interessiert, weil der Fehler am anderen Ende der Angel lag oder weil sie so stark mit ihrem Umfeld beschäftigt waren, dass sie sich nicht konzentrieren konnten.

  • Noch dazu ist jagen/hetzen sehr selbstbelohnend, so hoch kann ich ja gar nicht belohnen.

    Warum nicht?

    Ich habe für meinen Knallkopf eine Reizangel (dabei muss man sich als Mensch natürlich schon ordentlich bewegen :D) und ein Felldummy mit Gummiseil. Beides darf er nicht hirnlos hetzen, sondern hat über das Training gelernt, sich zu kontrollieren, zu konzentrieren und dass er seinen "Kick" über Kooperation, Impulskontrolle und Freigabe bekommt.

    Kleinschrittig und in einem zunächst reizarmen Rahmen aufgebaut lassen sich damit auch reale Bewegungsreize (Wild) sehr gut kontrollieren und der Hund kann seinen Jagdtrieb in einem sicheren Rahmen ausleben, ohne sein Hirn zu verlieren.

    Sorry dass ich jetzt deinen post "missbrauche" und das was mich anspringt so fett hervorhebe, @Juno2013 - ABER: Genau DAS ist die Kunst!


    Das Jagdverhalten in Kombination mit der LERNFÄHIGKEIT des Hundes so nutzen, dass er lernt, sein Hirn einzusetzen und gleichzeitig aber den für das Wohlbefinden seines Organismus nötigen Dopaminkick in für mich lenkbaren Bahnen zu erhalten.


    Der sinnvolle Einsatz im wohlüberlegten Training mit so Medien wie Reizangel oder Zugseil ist dabei eine sehr wertvolle Hilfe -wobei die Betonung auf "sinnvoll und wohlüberlegt" liegt (Sonst "erziehe" ich mir einen Dopaminjunkie, also das genaue Gegenteil von einem lenkbaren Hund).

  • Meiner Erfahrung nach ist es nicht sinnvoll Hunde ständig in der Arbeitserwartungshaltung Gassi zu führen. Mir ist das zu viel Stress für den Hund und ich kann mir gut vorstellen, dass die auf Dauer davon krank werden.

  • Auf diejenigen, die sich Gedanken darüber machen wollen. Der Rest lässt es einfach.

    Ich habe wenig Lust, mir über Dein unhöfliches Rumgerotze Gedanken zu machen, flying- paws.

    Wenn Du zum Nachdenken anregen möchtest, dann finde ich eine Erklärung von Beiträgen sinnvoll, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen.

    Wenn Du einfach nur ein wenig Dampf ablassen willst, dann schreib mir eine PN oder verkneif es Dir einfach. :smile:

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