ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Liegt das allein am fehlenden Zaun?

    Da ist ein stink normaler Elektroweidezaun dazwischen.

    Ich steh da nicht auf der Schafweide.

  • Liegt das allein am fehlenden Zaun?

    Da ist ein stink normaler Elektroweidezaun dazwischen.

    Ich steh da nicht auf der Schafweide.

    Ups sorry, nicht gesehen auf dem kleinen Bildschirm. Dann verstehe ich die Aufregung nicht. Wenn die Schafe das nicht abkönnen, dass da weit hinter dem Zaun ruhiger Publikumsverkehr ist, dann gehören sie nicht dahin, bzw. besser gesichert/abgeschirmt.

  • Frage - was genau soll man sich eigentlich unter "Weichen" vorstellen?

    Laufen sie dann hektisch durcheinander und stacheln evtl. Hunde noch mehr an? Oder soll das verwirren? Oder sollen sie so eine "Masse" bilden, wo ein Hund nicht mehr ein Individuum ausmachen kann?


    Ich bin vorgestern mit Zoey an nem See entlanggejoggt - und auf einmal standen da direkt neben dem asphaltierten Weg mit beständiger sehr hoher Frequentierung (ALLES, Fahrräder, Inlinkeskater, Jogger, Hundeleute) Schafe (und Lämmer) am Ufer und mampften seelenruhig vor sich hin. Dazwischen nur ein niedriger Netzzaun.


    Ich nehme an, die sind vermutlich schon sehr abgehärtet gewesen?

  • Hi ihr Lieben,

    ich brauche mal wieder eure Meinung.

    Mein kleiner Schäfi darf jetzt seit ca. diesem Jahr frei laufen. Er läuft derzeit im Feld immer frei, vor Kreuzungen nehme ich ihn entweder auf eine Seite (da darf er zwar vorlaufen muss aber auf dieser Seite bleiben) oder ins Platz und ich schau ob jmd kommt dass er mir nicht abhanden kommt. Auf eine Seite geht er auch wenn er eine interessante Spur entdeckt, wobei das schon seit mehreren Wochen nicht mehr nötig war.

    Heute sind wir einen Weg gegangen den er schon lange nicht mehr gegangen ist. Er war also etwas aufgeregt und hat schon auf eine Taube im Gebüsch stark reagiert. Ich konnte ihn dann aber wieder zügig freigeben Ein bisschen weiter bin ich stehen geblieben und hab kurz nachgerechnet wann wir losgegangen sind, ich habe ihn also im Moment des Durchstartens nicht gesehen weil ich in Gedanken war. Jedenfalls überquerte ein Feldhase ca. 8-10 Meter vor uns den Weg. Mein Hund lief los, ich schrie ihn an und habe die Leine nach ihm geworfen und auch getroffen. Als der Hase aus dem Blick war kam mein Hund zurück. Mein Hund blieb auf dem Weg und folgte dem Hasen nicht in die Weinbergszeile. Er ist also im Prinzip nur so 10 Meter hingerannt und dann zurückgekommen. Ich war so mächtig sauer dass ich ihn erstmal von mir weggeschickt habe und ins Platz gelegt habe. Als ich mich beruhigt hatte schickte ich ihn auf die andere Wegseite und konnte komplett normal weiter gehen. Ein Stück weiter trafen wir auf ca. 70 Meter Entfernung den nächsten Feldhasen der ebenfalls den Weg kreuzte aber diesmal auch angehalten hat und sehr viel länger in Sicht war. Da konnte ich den Hund sofort anhalten aber schon auch mit viel Einsatz und Rufen aber lange nicht so bösartig und knapp wie beim ersten Mal.

    Wir sind komplett im Freilauf ohne irgendein Kommando zu haben noch nie einem Wildtier begegnet. Alle Begegungen liefen bislang zufälligerweise im Fuß ab. Da bleibt er zuverlässig da.

    Da er aber verletzt ist und ich diesen Monat arbeitslos (er ja auch, er arbeitet ja im Kinderheim) bekommt er gerade nicht sonderlich viel Input was ihm aber auch nicht schadet, er ist beim Gassigehen so entspannt wie noch nie.

    Wir haben auch ich glaube seit letzten Ostern kein Feldhasen mehr gesehen. Kaninchen suchen wir zum üben und Katzen laufen oft durchs Dorf.

    Ich bin zugegebenermaßen beim Jagen sehr aversiv und möchte das auch beibehalten. Klar, wenn er da bleibt gibts ne Party aber wer lossprintet kriegt mächtig Ärger. Vllt ist noch wichtig zu erwähnen dass er als ich ihn für über drei Jahren bekommen habe die Nase auf den Boden hat und sofort abgehauen ist. Er hat alles an Wild gefunden, wirklich alles. Wenn wir ihm beim Pferd aus dem Auto gelassen haben haben wir zu dritt auf ihn aufgepasst, er hat immer gewartet bis er eine Sekunde nicht unter Beobachtung stand und wollte dann doch drauf gehen. Das ist alles verschwunden. Zusätzlich ziehen wir jobmäßig ab 1.6. auf einen Aussiedlerhof mitten in der Pampa, die haben Schafe und Kühe und sicherlich einiges an Katzen, da ist also auch mächtig was zum üben bzw. festigen und begegnen. Darum geht es meines Erachtens nach bei ihm nur noch. Impulskontrolle festigen.

    Ich bin jetzt am Überlegen ob ich irgendeine Schepperdose mitnehmen kann die ich nach ihm werfen könnte wenn er abdüst, die ihn hoffentlich trifft und mächtig erschreckt. Schleppleine möchte ich nicht mehr so gerne weil sein Radius größer ist und er wirklich ganz toll läuft.

    Alternativ habe ich früher mit einem Ball das Stop Signal geübt und ihm vom fliegenden Ball anzuhalten. Irgendwie möchte ich das nicht weil der Ball ihn doch schon auch immer pusht und ich möchte entspannte Spaziergänge. Wenn ich irgendwo einen Ball rumliegen sehe werfe ich ihn einfach und da ist er bislang immer dageblieben.

    Was ich noch überlegt habe ist mehr geistige Auslastung im From von Schnüffelspielen und wenn seine Verletzung so weiter heilt können wir auch wieder auf den Hundeplatz gehen.

    Ehrlich gesagt übe ich nie den Rückruf, nur die Bremse und das nicht Weglaufen. Ich könnte auch den Rückruf üben aber dann müsste es ja mächtig Party geben und zack ist er wieder hochgespult.

    Ich weiß niemand kennt den Hund aber über Gedankenanstöße bin ich dankbar.

    Ich habe halt etwas Angst dass ich was kaputt mache was wir uns so hart erarbeitet haben.

  • Ich weiß niemand kennt den Hund aber über Gedankenanstöße bin ich dankbar.

    Anstatt sich wie die Axt im Wald aufzuführen , könnte man überlegen sinnvoll zu trainieren und mit dem Hund Impulskontrolltraining machen, so das die Zeit lang genug ist ihn anzuleinen bevor es lossprintet.


    Das einzige Lebewesen auf das du sauer sein solltest, ist nicht der Hund, sonder du selbst.

  • Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort.

    Ich habe ihn angebrüllt dass er anhalten soll und eine Retrieverleine nach ihm geworfen die ihn null beeindruckt hat. Als er zurück kam habe ich ihn weggeschickt und ins Platz gelegt. Danach sind wir ganz normal weiter. Ich denke ich ruf jetzt mal den Tierschutzverein an.

    Er ist seit einem Jahr nicht mehr Jagen gewesen. Aber wir bleiben natürlich dran. Der Hase war nah und die Situation neu.

  • Uff, 3 Jahre Training.... Wir haben generell Impulskontrolle geübt, am Ball, im Zoo, im Alltag, nebenbei eingezäunter Freilauf, zu Beginn sehr oft, Hundeplatz, Arbeit mit den Kids, Beziehungsarbeit.

    Ich schränke ihn körperlich massiv ein. In Situationen in denen sein Hirn noch an ist. Wenn der Reiz einfach zu gross ist manövriere ich ihn vorbei. Massiv zurückschicken, an der Seite anfassen. Körpersachlich halt aber ich möchte massives Meidenverhalten.. wenn wir im Zoo sind beobachten wir und loben, wenn er drauf möchte korrigiere ich.

    Ehrlich gesagt war er seit einem Jahr nicht mehr jagen. Ein kleines nein oder ein Blick reichte immer aus, wenn überhaupt.

    Aber wenn er sich jetzt entscheidet wieder zu jagen möchte ich dass ihm der Himmel auf dem Kopf fällt.

    Und es war ein hinterherhoppeln, kein Hirn aus, Adrenalinrausch an, er war ansprechbar.

    Aus all den Jahren Training weiss ich dass er sich dafür entscheidet zu jagen, er hat zu Beginn gewartet, Gras gefressen, den Himmel angeschaut und fleissig Belohnung abgeholt und die Sekunde die ich nicht geschaut habe wolllte er drauf. Ebenfalls beim Pferd, er lag seitlich da, hat gedöst, ein kleiner Blick und Zack ist er drauf.

    Ich wusste genau er jagt nur nicht weil er weiss er kriegt mächtig Ärger und das ist mir Recht.

    Mittlerweile legt er immer noch ne Schippe drauf, wir können hinter Katzen im Abstand von 5 Metern herlaufen etc.Ein sehr entspanntes Miteinander das ich nicht riskieren möchte weil ich an einer Stelle jetzt nachsichtig bin.

    Übrigens waren von meinen sieben Ideen eine aversiv, zwei purer Spaß, drei Gehorsam, eine zum Absichern. Aber gut. Ärgert mich tatsächlich, der Hund ist seit 3 Jahren bei mir, war hektisch ohne Ende, rückgerichtet aggressiv, konnte keine zwei Meter Freiheit haben ohne völlig kopflos zu werden und der gleiche Hund läuft jetzt im Feld völlig entspannt und ohne Leine 1 Jahr durch die Gegend aber klar, ich verhalte mich wie die Axt im Wald. Das Kompliment kann ich nur zurück geben.

  • Logelöst von der aversiv-Diskussion. Wenn mein Hund einmal durchstartet (oder auch nur einen sehr deutlichen Ansatz in die Richtung macht), kommt für den Rest des Gangs oder zumindest eine lange Zeit, die Leine dran.


    Meiner Erfahrung nach ist die Impulskontrolle irgendwann aufgebraucht und der Hund nach einer beinahe-Jagd so geflashed, dass er danach nicht mehr so beherrscht sein KANN wie normalerweise.

  • ich schrie ihn an und habe die Leine nach ihm geworfen und auch getroffen

    Ich war so mächtig sauer dass ich ihn erstmal von mir weggeschickt habe und ins Platz gelegt habe

    Ich bin zugegebenermaßen beim Jagen sehr aversiv und möchte das auch beibehalten

    wer lossprintet kriegt mächtig Ärger

    Ich bin jetzt am Überlegen ob ich irgendeine Schepperdose mitnehmen kann die ich nach ihm werfen könnte wenn er abdüst, die ihn hoffentlich trifft und mächtig erschreckt

    Ich schränke ihn körperlich massiv ein

    Massiv zurückschicken, an der Seite anfassen.

    Körpersachlich halt aber ich möchte massives Meidenverhalten.

    Aber wenn er sich jetzt entscheidet wieder zu jagen möchte ich dass ihm der Himmel auf dem Kopf fällt.


    Nur eine kleine Zusammenfassung. Gleichzeitig schreibst du "Beziehungsarbeit". Was meinst du was der Hund und du für eine Beziehung habt, bei dem Verhalten? Ich bin die letzte, die etwas gegen ne klare Ansage hat, wenn der Hund scheiße baut. Aber das finde ich wirklich, wirklich übel. Warum sollte der Hund hören? Eigl nur aus purer Angst. Ist das die Art Beziehung, die du anstrebst? Wenn nein, würde ich den Ansatz überdenken und den Hund einen Anreiz geben, sich aktiv für dich zu entscheiden, weil sich das für ihn lohnt.

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