ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Warum lobst du deinen Hund nie? Weder fürs brav am Wegrand Spuren anzeigen, noch für das den Abbruch sofort befolgen noch für das prompte kommen auf deine Aufforderung hin? Hast du absichtlich quasi null Kommunikation zwischen euch extra in den Videos oder ist das immer so? Interessierst du dich sonst auch für seine Funde, Spuren, Welt?
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Meine Hunde dürfen nicht auf Feldern oder sonstwo jenseits des Weges stöbern.
So ist das hier auch.
Sobald sie auch nur interessiert ins Gestrüpp oder den Wald kucken, wird zurückgerufen, sonst ist das hier nicht mehr kontrollierbar.
Wenn meine Hunde so stöbern gehen dürften, wären sie weg, noch bevor ich meinem Herzkasper erliege.
Mich stört vor allem die schleppende Schlepp.
Vielleicht bin ich auch übervorsichtig, aber für mich gehört auch eine Schlepp in die Hand und nicht auf den Boden.
Wenn der Hund durchstartet, hast du mit einer schleppenden Schlepp keine Chance.
Wenn du in der Gewichtsklasse drauftrittst, brichst du dir im schlimmsten Fall alle Knochen - und der Hund ist trotzdem weg.
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Also bei uns ist auch die Schleppleine dran. Allerdings deutlich kürzer. Warum? Wenn sie wirklich mal ne Spur hat, dann kann man ohne Schleppleine vergessen, die wieder einzusammeln. Sie schleppt die aber nur auf Wiesen, sonst ist sie immer in der Hand.
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nur zur Klarstellung: in diesen Videos wird extra gar nicht gesprochen, weil die Aufgabe war, den Hund nur in dem was er tut zu filmen ohne drauf einzuwirken (außer natürlich es wird irgendwie gefährlich). Das war eine reine Aufnahme des Ist-Zustandes ohne Korrektur/Lob oder Training. Die restlichen 2,5h Spaziergang hat er den Weg nicht mehr verlassen, weil ich es ihm verboten habe.
Ich interagiere mit Charlie deutlich mehr auf den Spazierengängen, keine Sorge alleine schon, weil jedes in-den-busch-springen und aufs Feld laufen unterbunden wird (allerdings wohl nicht nachhaltig - sobald ich es nicht mache, geht er ja trotzdem hin, d.h. er hat noch nicht verstanden bzw ignoriert es, dass sowas nicht erlaubt ist). Außerdem geht er ja oft ein bisschen der Spur hinterher (auch direkt am Weg) und bleibt dann stehen und wartet auf mich, sowas wird dann natürlich gelobt und jede Orientierung zu mir wird belohnt.
Die schleppende Schlepp ist für uns momentan ehrlich gesagt kein Thema, der Rückruf sitzt nämlich zu 99,9%. Ich kann ihn (momentan) jederzeit aus jeder Lage zurückrufen, wir haben das auch die letzten zwei Monate konsequent mit Schlepp in der Hand trainiert. Außerdem muss man dazusagen, dass er außerhalb dieser Videos ja einerseits den Weg nicht verlassen hat und andererseits durch das bisherige Training einen Radius von ca 10-12m hat, die Schlepp ist also so auch immer bei mir. Er zeigt mir ja auch viele Dinge sehr schön und deutlich an (vor allem für mehrere Sekunden) und da steige ich notfalls schonmal pro forma auf die Schlepp drauf.
Jetzt aber zu den (für mich) schwierigen Themen, weshalb ich auch einen Trainer zur Hilfe hole:
1. Ich habe noch keinen Weg gefunden, wirklich zu ihm durchzudringen. Wenn ich ihm am Spaziergang die ersten 10x verbiete den Weg zu verlassen, stehen die Chancen ganz gut, dass er das über weite Strecken des Spaziergangs akzeptiert. Beim nächsten Mal geht das aber wieder von vorne los - d.h. nachhaltig wirkt das irgendwie nicht und wir fangen immer wieder von neuem an zu diskutieren.
2. Ich bin mir momentan sehr unsicher, wo Lob, wo Strafe und wo Ignoranz angebracht ist. Beispielsweise beim in-die-Büsche-springen: ich habe es eine Zeitlang über den Rückruf gelöst, wodurch sich ein Ping-Pong-Spiel entwickelt hat. Er rein in den Busch, ich gerufen, er zurückgekommen, Käse abgeholt, 10m weiter wieder reingesprungen.
Ignorieren und an der Schlepp weiterziehen bringt ihm 0, wahrscheinlich denkt er da ich hab's gar nicht bemerkt
Abbrechen funktioniert je nach Erregungslage sehr gut (so wie beim Video), manchmal braucht er dann 5s bevor er kommt - danach trotzdem loben? Wieviel Lob? Ich denke wir neigen dazu solche unerwünschten Verhaltensketten aufzubauen, wo er ein schlechtes verhalten zeigt weil er weiß, dass er für den Abbruch von diesem Verhalten gelobt wird .
Loben wenn er sich in so einer Situation mir zuwendet? Hab das Gefühl er versteht es als Lob für die ganze Situation und nicht für den Moment, wo er sich mir zuwendet.
3. Ab welchem Punkt breche ich etwas ab oder rufe ihn zurück: bei jedem Blick in den Wald hinein? Wenn er länger wo steht und starrt? Wenn er am Weg Spuren hinterher geht (ist ja noch am Weg)? Wenn er hektischer wird am Weg?
Also wie sehr soll/kann ich ihn "Hund sein lassen" und wie sehr muss ich das unterbinden. Er kommt von selbst ziemlich gut runter, nach diesen Videos hat es jeweils nur 2,3 min gebraucht und er war wieder komplett entspannt und ist am Weg gelatscht. Also so gesehen steigert er sich manchmal in einer gewissen Situation rein, wenn ich das dann abbreche und wir ne Minute warten ist es fast immer wieder gut. Und normalerweise lasse ich es ja gar nicht so weit kommen wie auf den Videos zu sehen!
4. Ist der momentane Zustand überhaupt so "schlimm"? Bekomme von fast allen Freunden/Bekannten Lob dass er ja so brav ist usw, eben weil der Rückruf ja sitzt und sie meinen, ich soll "ihm doch den Spaß lassen", weil er ja eh zurückkommt. Ich hätte aber gerne nicht jeden Spaziergang erstmal die Diskussion, was ist heute erlaubt und was nicht, und außerdem soll er ja irgendwann auch ohne Schlepp laufen, und da möchte ich nicht ständig mit Argusaugen beobachten wie er gerade drauf ist, was er tut um dann zu reagieren. Ich hätte ehrlich gesagt gerne ein etwas kontrollierbareres und gemäßigteres Spuren schnüffeln und Ausschau halten
Ist das überhaupt realistisch?
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Bis ein Hund solche Regeln absolut verinnerlicht hat, dass die Wege nicht verlassen werden dürfen, dauert es schon seine Zeit. Er ist doch noch sehr jung. Einfach dran bleiben und die Regel eben immer wieder durchsetzen ohne wenn und aber.
Bei Rückruf muss man aufpassen, dass man da wirklich keine unerwünschen Verhaltensketten erzeugt, man belohnt immer die vorherige Aktion indirekt mit, wenn der Hund für den Rückruf belohnt wird. Nützlich wäre es, wenn man hier ein Abbruchkommando hat, was anfänglich auch mit Strafe aufgebaut wird (was später für korrektes Ausführen aber auch belohnt wird), so kommt es nicht dazu, dass man Verhaltensketten implizit trainiert.
Ansonsten denke ich, dass du ein gutes Gefühl hast, wenn du merkst, dass er aufgeregt wird und diese Aufregung auch wieder runter regulieren kannst. Da scheinst du schon viel richtig zu machen.
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Ping Pong hast du ihm selbst beigebracht
Tönt gemein gell, ist aber nett gemeint. Also: wenn der Hund einen „Fehler“ macht, zB ins Gebüsch hüpft, du rufst ihn, er kommt und bekommt DAFÜR eine Belohnung - tja dann belohnst du ihn eben genau für den Aufbau dieser Verhaltenskette!!
>> ich hüpfe ins Gebüsch, sie ruft, ich komme zurück- Keks <<
Lösung: allgemein halt dich an eine Grundregel und verpass dir jedes Mal eine Kopfnuss wenn du sie brichst...
... in der Erziehung (Aufbauphase) wird NUR dann gelobt, wenn der Hund es korrekt gemacht hat.
Nicht loben, wenn er einen Fehler macht weil dann stärkst du den Fehler. du korrigierst, er reagiert und wird für das Reagieren auf die Korrektur nach dem Fehler belohnt. DAS geht immer schief.
Alos:
Er hüpft ins Gebüsch, du rufst, er kommt raus, ihr geht weiter. Punkt. Nix Belohnung!
Unterschied 1:
Er will ins Gebüsch, bleibt aber vor dem Gebüsch stehen, hupft nicht rein, feeeein! weitergehen.
Unterschied 2:
Er sieht Wild, verharrt, du gehst ZU ihm hin und stopfst ihm die Leckerchen ins Maul. Super verharrt. Genau das wollen wir. Warten bis die Spannung nachlässt (immer warten bis Spannung nachlässt, sonst löst er gleich wieder auf etwas aus, Hormone lassen grüssen) und dann ruhig weiter gehen.
Ruf deinen Hund nicht wegen jedem Furz zu dir. Ein gut sitzendes Abbruchkommando ist sehr hilfreich. Wenn er was macht, das er nicht soll, kommt bei mir ein ruhiges „nö“ und dann geht es ganz normal weiter.
Wenn er steht und guckt, feeein gucken, kurz mit ihm warten und weiter gehen.
Er SOLL die Umwelt wahrnehmen. Wir können unsere Jäger nicht an den Reizen vorbeilotsen und hoffen, dass sie keinen davon wahrnehmen.
Sie SOLLEN sie wahrnehmen - und dann mit Hirn darauf reagieren.
Wenn du ihn bei etwas mehrmals hintereinander immer wieder korrigieren musst, dann passt was nicht.
Entweder zu viel Spannung im Hund, oder die Sicherungen kaputt, oder das Kommando sitzt nicht, etc etc
Auf jeden Fall ist es hilfreicher, den Hund an die kurze Leine zu nehmen wann immer du mehr als - sagen wir 4x - hintereinander das Gleiche sagen musst und es nicht nachhaltig ist. Dann braucht es anderes Management. Dann nützt das, was du gerade machst, nix.
Also musst du die Situation verändern so dass er umsetzen kann was du forderst.
Soweit verständlich?
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Der Mali jagt bepinkelbare Grasbüschel
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Der Mali jagt bepinkelbare Grasbüschel
Der Mali ist ein Drecksack. Rein faktisch (also: hetzen, packen etc) hat er noch nie gejagt. Aber jeder, der jagen kennt, weiß, was er da tut...
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Wenn ich den dackel bei sowas zur Ordnung rufe, bekomme ich von begleitenden Personen immer gesagt "der schnüffelt doch so friedlich"....
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