ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Zitat von Pinky4

Ich wär echt froh, wenn ich meine Hunde auf dem Erregungslevel noch gebremst kriegen würde.

Bei mir hilft da leider nur noch die Leine.

Ich seh das nicht als "leider" oder negativ. Die physische Begrenzung durch die Leine kann dem Hund erlauben, einige Erregungsstufen runterzukommen, während unter Dauerkommando "Du darfst nicht!" stehen die Spannung viel höher hält. Trifft übrigens auch auf das hintere Ende der Leine zu....

Zitat von naijra

Die physische Begrenzung durch die Leine kann dem Hund erlauben, einige Erregungsstufen runterzukommen,

Genau das! Ich kann Nastro ohne Leine nah bei mir halten und verhindern, dass er einer Spur hinterher geht oder dem Hasen folgt. (Ist die Distanz zu groß, würde es wahrscheinlich nicht funktionieren.)

Aber: Wenn ich ihn dann anleine - ist die Erleichterung spürbar. Der ganze Hund wird weicher. "Ich darf nicht" ist viel anstrengender als "Ich kann nicht".

Zitat von Lennox0611

Hummel Es hilft das Video auch zu Ende zu schauen, nach dem schwenken auf zack hab ichs aus gemacht.

War vor euch irgendwas?

Nur Millionen Kaninchen in den Büschen.

Woran man sieht, dass Hilde nicht jagd: Sie hat keine hohe Grundspannung, sie schnüffelt wirklich selektiv.

Zitat von wildsurf

Zitat von Hummel

Aber wenn ich ihm da sag, er soll aus seinem Film raus, versteht es auch keiner. Eher im Gegenteil: Der geht so brav und ruhig neben dir!! Der ARME! Ja genau... sehr arm.

Das sieht gleich aus bei Mojito. Toll neben mir - Fokus voll auf xy, Spannung auf 200%, kurz vor abwiediesau - aber toll im selbstgewählten "fuss".

Er würd nicht mal von selbst gehen - sieht man ja, was er tut, wenn er merkt, dass ich meinen Fokus auf ihm hab *lach*: "Ich tu gaaar nix - aber warte, es könnte sich am Horizont die Lage ändern." - das ist das, was ich grad noch echt abstelle.

Zitat von Pinky4

Ist aber schon meckern auf hohem Niveau.

Ich wär echt froh, wenn ich meine Hunde auf dem Erregungslevel noch gebremst kriegen würde.

Bei mir hilft da leider nur noch die Leine.

Ich weiß, dass das für viele so aussieht und viele sich denken "Ach, würde doch mein Hund sich bremsen lassen" oder so.

Darum hatte ich das Video auch eingestellt, weil Perma-Jagen sein neues Hobby ist, was er sich ausgesucht hat (gut, ich war nicht unschuldig, ich hätt auch die Ansätze entdecken können, aber die fand ich süß und darum bügel ich das halt jetzt aus). Und die wenigsten Menschen erkennen jagen, wenn es nicht mit Spurlaut, viel Bewegung und Ungehorsam einhergeht.

Aber für mich ist es dasselbe. Klar, die Auswirkungen auf den Rest der Welt fehlen, aber: Jagen ist Jagen. Und ob mein Hund jetzt gerade meint, er liebt dieses Kick-Gefühl und dabei sehr eng um mich bleibt, oder ob mein Hund meint er liebt das Kick Gefühl und dabei durchstartet, ist aus Hundesicht für mich genau dasselbe.

Darum ist es mir ebenso wichtig, dass der Herr in einigen Wochen SO jedenfalls nicht mehr rumrennt.

Zitat von Pinky4

Zitat von wildsurf

Findest du das ist meckern?

Hab ich ungünstig ausgedrückt. Meckern ist das falsche Wort.

Ich find es toll, dass die Hunde trotz erkennbarem Trieb so gut zu bremsen sind.

Ach so, klassisches Missverständnis

Ja die grosse Führigkeit hat so ihre Vorteile

Aber auch zB Mojito hole ich immer wieder an kurzer Leine raus aus der Spannung. Es ist für ihn einfacher und es geht schneller, als wenn ich ihn das alleine regeln lassen würde.

Ich finde diese Hilfe auch nur fair! Gerade in Situationen, wo die Erregung ins Unendliche steigt, hilft die kurze Leine sehr, Ruhe reinzubringen.

Aus Hundesicht ist es bestimmt ähnlich, da geb ich dir recht.

(Wobei das Erfolgserlebnis beim Hetzen und Packen ein ganz anderes sein dürfte - auch für den Hund. So schaut das für mich eher sehr frustrierend aus.)

Dass es nix Tolles ist, da brauchen wir nicht reden, Hummel , und wollen würde ich das so auch nicht.

Aber im Endeffekt ist ein Hund, der trotz jagdlicher Erregung in hoher Anspannung eng bei einem bleibt, für jemanden, dessen Hunde lieber alleine jagen gehen würden, wesentlich angenehmer.

So im direkten Vergleich.

Besser der spult sich neben meinem Bein hoch, als dass ich ihn im Wald vom Reh pflücken muss.

Dass das nicht optimal ist, ist mir auch klar.

Zitat von Pinky4

Aus Hundesicht ist es bestimmt ähnlich, da geb ich dir recht.

(Wobei das Erfolgserlebnis beim Hetzen und Packen ein ganz anderes sein dürfte - auch für den Hund. So schaut das für mich eher sehr frustrierend aus.)

Dass es nix Tolles ist, da brauchen wir nicht reden, Hummel , und wollen würde ich das so auch nicht.

Aber im Endeffekt ist ein Hund, der trotz jagdlicher Erregung in hoher Anspannung eng bei einem bleibt, für jemanden, dessen Hunde lieber alleine jagen gehen würden, wesentlich angenehmer.

So im direkten Vergleich.

Besser der spult sich neben meinem Bein hoch, als dass ich ihn im Wald vom Reh pflücken muss.

Dass das nicht optimal ist, ist mir auch klar.

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Nein, das meinte ich auch nicht. Ich denke jeder, der sich dessen bewusst ist, dass der Hund jagt, weiß, dass das nicht cool ist. Weder für den Hund noch für einen selbst noch für den Rest der Welt.

Frustrierend ist das für Zack übrigens gar nicht. Er findet das cool, in seinen aufregenden Gedanken hängen zu können.

Ich mach die Tage mal ein Video, wie es aussieht, wenn er nicht jagt. Ich kann es ihm ja sagen - auch jetzt - ich habe das Video extra mal so gemacht, wie es ist, wenn ich ihm gar keinen "Hinweis" gebe, was mich gerade stören könnte. Was mir noch fehlt für ihn ist der Zustand, dass er es von selbst nicht mehr tut.

Der große Trugschluss, den ich so oft höre ist: Ein Mali ist ja kein Jagdhund. Und ein Mali ist ja kein Hund, der gern allein jagt. Das ist leider wirklich richtig falsch. Ein Mali jagt sehr stark - und kompromisslos. Die sind sauschnell, bekommen also fast jedes Wild auch rein über Geschwindigkeit, sehr wendig, und wenn die Zähne einmal klack machen, dann ist da auch nicht mehr viel Leben im Wildtier. Und ja, das macht denen wirklich Freude. Als genetischer Dopaminjunkie und mit sehr viel Beutetrieb ausgestattet, kann so ein Mali auch zu einem lebenslangen Leinenhund werden (grad, wenn er nicht nur Wild, sondern auch Artgenossen oder Menschen gern kriegen will ;-)).

Was hilft, ist die hohe Bereitschaft zu kooperieren. Aber auch hier - das ist nicht jedem Mali eingepflanzt. Es gibt die sehr selbständigen, die ihre eigene Entscheidung grundsätzlich besser finden und die man immer überzeugen muss. Ich hab hier n führiges Modell (Hilde), die auch jagen würde, aber da ists recht einfach über Gehorsam. Und ich hab Zack. Der ist eher ein sehr sehr selbständiger Hund - den muss man immer überzeugen, dass die eigene Entscheidung die richtige ist und der null Fehlertoleranz hat.

Aber: Einfach kann ja jeder und immerhin isser schön - sag ich mir immer.

Unser Superrückruf am Wild ist "Zackzackzack"

Kaninchen sind hier der Endgegner, die sehen wir quasi nie und können es quasi nie üben. Das Tier lernt deutlich "Artbezogen".

Dafür ist es jetzt zumindestens tagsüber endlich Fuchssicher und steht fest auch bei flüchtendem Fuchs auf 5m Distanz. Ich schätze da können wir einen Haken dran machen.

Die letzten 2 Wochen waren sehr ergibig Kamikazefuchs lässt grüßen

Zitat von Hummel

Der Labbi jagt. Genau wie der Mali.

[Externes Medium: https://youtu.be/Rg76Jd0crAg]

So Videos könnte ich von Aina auch drehen. Ich brech das dann auch ab und die meisten wissen gar nicht, was ich meinem Hund da grad verbiete. Ich habe es auch aufgegeben das zu filmen und zu zeigen, weil das meist ja eh keiner versteht.