ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Dumm rum stehen kann der Hund draußen übrigens sehr gut. Sogar Tricks ausführen. KÖNNEN tut er viel, wenn man es einfordert - und arbeitet auch voller Elan mit, lieber würde er halt einfach durch die Gegend stöbern.
Das heisst nichts.
Um das wirklich beurteilen können muss ein guter Trainer der sich mit Stressverhalten draussen auskennt das ganze angucken.
Kann auch sein, dass der Hund einfach vollkommen unerzogen ist , aber du sagtest ja die Besitzerin arbeitet mit dem Hund.
Da haue ich auch noch mal in diese Kerbe.
Ich habe immer wieder mit Hunden zu tun, die können überhaupt nicht normal spazierengehen. DAS müssen die erst Mal lernen bevor man überhaupt darüber nachdenken kann denen was abzubrechen. Der Abbruch heißt ja eigentlich: Hör auf und tu das, was Du schon gelernt hast bzw. "verhalte Dich normal". Das normale Verhalten muss der Hund aber können um es überhaupt in der Situation anbieten zu können. Ist das nicht da, kann er das logischerweise nicht und der Abbruch ist quasi für den Arsch bzw. macht dem Hund noch mehr Stress, weil er keinen Plan B hat.
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Ja, klar hat das was gebracht.
Er ist bisher noch nicht durchgebrannt, also musste ich ihn beim zurückkommen auch noch nicht zurechtweisen.
Er hat 2 mal versucht Enten auf der Wiese zu jagen, zweimal ist er meinem STOP zeichen nicht gefolgt, dafür gabs Donnerwetter, damit ist das Entenjagen in meinem Dunstkreis Geschichte.
Was machen denn freilebende Hundegruppen, wenn sich jemand nicht an die Regeln hält, Clickern, Leckerlis oder ne kurze heftige Ansage und gut ist.
Zeigt mir einen besseren Weg, ich behaupte nicht das meiner der tollste ist.
Und ich rede hier nur von meinem Dunstkreis.
Wir laufen überall wo es Erlaubt ist, offline, wenn er mal 30m weg ist und ein Hase sprinngt auf und er hetzt den Hase, dann kommt er, wenn er zurück kommt, komentarlos an die Leine, der weiß auch ohne Worte das ich sauer bin, die riechen das.
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Was machen denn freilebende Hundegruppen, wenn sich jemand nicht an die Regeln hält, Clickern, Leckerlis oder ne kurze heftige Ansage und gut ist.
Was interessiert es da den anderen, wenn einer sich was zu essen besorgt? Das wäre ja völlig Banane dafür einen anderen auf die Fresse zu hauen. Schlauer wäre es eher ihn zu animieren und es ihm danach abzuluchsen.
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Deshalb habe ich von Regeln geschrieben, die gibt es auch in solchen Gruppen, nicht vom Jagen
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Der Rüde (kastriert, 4j., Labimix aus dem ungarischen Tierschutz) ist drinnen eine Seele von Hund, perfekter Kinderhund, lieb, gutmütig, devot, Tutnix etc - draußen jedoch eine ziemliche Herausforderung. Komplett auf Durchzug, zieht wie Sau, nur am schnüffeln und herumrasen, an Freilauf ist nicht mal zu denken.
Am Wochenende war die Besitzerin mit dem Hund campen, und da der Bereich nicht sicher eingezäunt war, hatte dieser (Gott sei dank!) ein GPS-Gerät drauf. Das Ende der Geschichte, der Hund stöberte sich 8km Luftlinie (!) weit weg und wurde irgendwo im nirgendwo wieder eingesammelt.
Klingt total wie mein Pudel. Diverse Trainer haben ihm ein "großes Ego" diagnostiziert, dabei weiß die arme Wurst gar nicht, wie ihr draußen der Kopf steht. Drinnen ist er ein Träumchen, draußen... nunja. Stresskeks. Schnüffeln ist auch dem Stressabbau dienlich, oft auch das Ziehen selbst, mit dem sich der Hund ins Geschirr legt, um sich zu spüren. Ist jetzt meine Interpretation deiner Beschreibung.
Nicht zwngend über Gehorsam einprügeln, sondern dem Hund das Rüstzeug geben wie er sich im freien überhaupt stressfrei Verhalten soll.
Schon klar, dass man Gehorsam nicht einprügelt, oder deckelt, aber zumindest ein gut sitzender, solider Abbruch, der den Hund aus dem Tunnel rausholt ist doch notwendig, um ihm überhaupt zeigen zu können, was man draussen von ihm will. Ich sage ja nicht, dass dies aversiv oder gar körperlich passieren soll.
Ruhiges Verhalten belohnen etc ist ja sowieso selbstverständlich, das macht die Besitzerin ja schon seit 2 Jahren durchgängig.
Wenn der Hund draußen total durch ist, hilft da auch kein Abbruch. Da bimmelt ein totaler Alarm im Kopf, da kommt nix an.
Ruhiges Verhalten belohnen finde ich bei sowas persönlich gleich am Anfang nicht so produktiv - das ist nichts, was man so einem Hund "beibringen" kann. Da geht es mmn eher um das erarbeiten und festigen von Bewältigungsstrategien, nachdem man die "Trigger" herausgefiltert hat.
Auch der gesundheitliche Aspekt muss gründlich gecheckt werden.
Ich würd das Kerlchen mal einem Verhaltenstierarzt vorstellen.
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Ich würd das Kerlchen mal einem Verhaltenstierarzt vorstellen
Soweit ich weiß war Verhaltenstierarzt schon dran, wöchentlich wird auch mit Trainerin spaziert. Da dürfte es auch besser laufen, nur sind diese Fortschritte offenbar nicht in den Alltag integrierbar.
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Man geht doch mitm Abbruch nicht anders vor, als mit nem normalen Kommando auch - sprich die Konditionierung.
Und natürlich gehört zum Abbruch wie bei vielen Dingen auch, das Drumherum dazu.
Abbruch ist hier der Notanker - nicht mehr und nicht weniger. Und das heißt, dass da ganz viel drumherum an Arbeit investiert wird.
Sowas wie am allgemeinen Erregungsniveau herumschrauben, an der Ansprechbarkeit bei hoher Erregung, am selbständigen Abwenden von Reizen etc.
Ich würde es bei meinen Hunden inzwischen unterteilen.
- Bin ich im Kopf voll da und alle tiefenentspannt: maximal kurzes Gucken und es reicht ein wirklich liebes, gesäuseltes "Lass es bitte"
- Bin ich im Kopf nicht voll da, alle tiefenentspannt: da wird schon mal genauer geguckt, Witterung aufgenommen etc. Da braucht es dann mal nen deutliches "Fräulein, lass den Scheiß".
- sind se angeknipst, egal aus welchem Grund und es geht dann was hoch: Abbruch und anschließendes Runterregeln, bis sie wieder entspannt sind.
Ah so: Hunde sind zT Spur- und Sichtjäger.
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ich schließe mich mal Sniper an was den satz "es führen viele wege zum ziel" betrifft
mir wurde anfangs von jedem angst gemacht was meine klm hündin so alles anstellen würde in sachen jagen... das hat mich total blockiert und wieder diesen beigeschmack gehabt von " ein hund in nichtjägerhand ginge garnicht".oft hatte ich das gefühl ich müsse mich rechtferigen dafür das unsere kleine leben darf(aufgrund ihres ektopischen ureters u. das dies erblich ist,hätte man sie einfach erschossen auf einer jagd....op wäre nicht wirtschaftlich gewesen)
eigentlich waren die beiden vorfälle mit den rehen unser glück......
diese und änni reaktion haben mich angespornt nicht aufzugeben(wie mir ja von hundetrainern geraten wurde) sondern intensiv nach hilfe zu suchen.
und wie mir mein helfer so nett sagt ,man kann sich durchaus alles selbst anlesen und beibringen,aber manchmal fehlt für die feinheiten doch mal ein meister.
ich kann nur betonen wie dankbar ich für diese hilfe bin .
und ich habe mein ziel geändert in ; nicht antijagdtraining,sondern gemeinsam lernen und erleben.
ist vermutlich der längere weg ,aber auch der ,zumindest für mich,schönere
lg
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Ich würd das Kerlchen mal einem Verhaltenstierarzt vorstellen
Soweit ich weiß war Verhaltenstierarzt schon dran, wöchentlich wird auch mit Trainerin spaziert. Da dürfte es auch besser laufen, nur sind diese Fortschritte offenbar nicht in den Alltag integrierbar.
Und was meint der VTA?
Training ohne Alltag ist halt auch nicht wirklich zielführend. Vielleicht fühlt der Hund sich mit der Trainerin sicherer, weil diese der Besitzerin halt gibt.
Ich würde auch ganz kleinschrittig damit anfangen, selbstständiges Umorientieren vom Hund zu mir zu belohnen, während man entspannt irgendwo rumsitzt.. Darauf kann man dann super aufbauen. Zu mir gucken und kekse essen ist beim Pudel die Lösung für ALLES, damit kann er nie was falsch machen, damit macht er es immer, immer richtig.
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Am Wochenende war die Besitzerin mit dem Hund campen, und da der Bereich nicht sicher eingezäunt war, hatte dieser (Gott sei dank!) ein GPS-Gerät drauf. Das Ende der Geschichte, der Hund stöberte sich 8km Luftlinie (!) weit weg und wurde irgendwo im nirgendwo wieder eingesammelt.
Das ist doch Stöbern, also auch Jagdverhalten - wie geht man damit um, bzw wie gestaltet sich hier das Antijagdtraining.
Mein Weg wäre ja Ansprechbarkeit über Gehorsam bzw Führung aufzubauen (mit Abbruch/Korrektur), aber na ja, es ist nicht mein Hund, ich maße mir nicht an, mich da ins Training einzumischen aber bin einfach neugierig, welche Trainingsalternativen da noch aufkommen, oder ob man bei Stöberhunden Freilauf eben nur sicher eingezäunt verantworten kann.
Aber vor allem würde ich mir für den zuckersüßen Kerl wünschen, draußen nicht ständig in so einem Stöberstress zu verfallen, so dass er auch mal ganz normal und entspannt bummeln kann!
LG
Meine Hündin stöbert auch, wenn man sie lässt. Und dann kann man auch davon ausgehen, dass sie was findet. Deshalb ist Stöbern grundsätzlich nicht erlaubt. Ansätze werden mit einem Raus unterbrochen. Klappt jetzt ganz gut, aber in der Junghundphase hatte ich das unterschätzt. Da lief sie aber auch nicht bis Timbuktu, sondern stöberte einen Radius von ca. 200m und kam zurück. Würde ich jetzt viel früher viel energischer verhindern bzw. umlenken, weil hinterher ist man immer schlauer.
Wenn der Hund durchgeht und 8km durch die Botanik jagt, ist das für mich kein klassisches Stöbern.
Ich denke, da muss man viel grundsätzlicher ansetzen. Aber wie und mit welchen Mitteln kann wirklich nur jemand sagen, der Hund und Halter live erlebt hat. Das haben ja auch viele hier schon geschrieben.
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