ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Na ja, die eher schwierigen Gossis wird man eher auch nicht beim Mantrailing oder so erleben.

    xD


    Hinzu kommt, wie bei den Briards und vielen anderen Rassen halt echt drauf an, welche Linien man sich holt und wer da alles in den Genen steckt.


    Mir geht's aber zB ja tatsächlich bei der Rassewahl 0 ums Thema jagen, da finde ich die Gossis wirklich einfach - wenn man weiß, wie....


    Aber das führt hier zu sehr ins OT.

  • Was zum Thema Stress und Jagd:


    Zitat

    Bei Hunden wurde nachgewiesen, dass eine Stressreaktion nicht nur durch Wildkontakt selbst ausgelöst wird, sondern dass das Erregungsniveau bereits in Erwartung der Jagd ansteigt. Eine Studie, in der Speichelcortisol bei Hunden gemessen wurde, ergab, dass die Cortisolwerte bei Pointern, welche die Aufgabe hatten, Federwild aufzuscheuchen, bereits vor Beginn der Jagd im Vergleich zum Basalniveau erhöht waren. Nach der Jagd war das Cortisol noch weiter angestiegen. Bei Hunden, die für die Nachsuche von Schalenwild eingesetzt wurden, wurden hingegen keine signifikanten Cortisolveränderungen verzeichnet (Colussi et al., 2018).


    Finde ich durchaus relevant zu wissen wenn es um Jagdersatz Arbeit und Training geht. Der ganze lohnenswerte Artikel

    Ist hier zu finden:


    Artikel Jagdverhalten Hund

  • Wundert mich nicht bei der Ausbildung von Pointern. Nachsuche für Schalenwild ist ja mit genauso einer starker Erwartungshaltung verknüpft, oft müssen die Hunde ja am Ende das Wild töten. Die Ausbildungswege sind nicht ansatzweise zu vergleichen und da kann ich mir gut und gerne die hohe Stressbelastung bei den Pointern vorstellen

  • Wundert mich nicht bei der Ausbildung von Pointern. Nachsuche für Schalenwild ist ja mit genauso einer starker Erwartungshaltung verknüpft, oft müssen die Hunde ja am Ende das Wild töten. Die Ausbildungswege sind nicht ansatzweise zu vergleichen und da kann ich mir gut und gerne die hohe Stressbelastung bei den Pointern vorstellen

    Kann mir das jemand erklären? Wie werden denn Pointer ausgebildet und was für Unterschiede in der Ausbildung meinst du hier? Ich bin ja null heimisch im Jagdlichen.

  • Wundert mich nicht bei der Ausbildung von Pointern. Nachsuche für Schalenwild ist ja mit genauso einer starker Erwartungshaltung verknüpft, oft müssen die Hunde ja am Ende das Wild töten. Die Ausbildungswege sind nicht ansatzweise zu vergleichen und da kann ich mir gut und gerne die hohe Stressbelastung bei den Pointern vorstellen

    Kann mir das jemand erklären? Wie werden denn Pointer ausgebildet und was für Unterschiede in der Ausbildung meinst du hier? Ich bin ja null heimisch im Jagdlichen.

    Also die Ausbildung von Nachsuchenhunden läuft ganz viel über Motivation, die Hunde haben eh schon eine sehr hohe Motivation, Spuren zu verfolgen, und am Ende lockt was Leckeres oder Fellstücke oder größere Tierstücke zum Zergeln etc. (mal ganz grob zusammengefasst). Es wird eigentlich fast gar nicht gestraft in der Ausbildung.

    Ganz ganz anders bei Pointern. Die sollen ja in irrer Geschwindigkeit über die Felder brettern, Federwild vorstehen und Hasen etc. ignorieren. Ja, bei Pointern ist das Vorstehen durch gezielte Selektion zu zurechtgezüchtet, dass sie es ewig ausdauernd machen. Allerdings..wollen auch Pointer Hetzen. Das wird regulär mit massivem Stromeinsatz herausgearbeitet. Etwas elaboriertere Ansätze gibt es in den USA bzw. mit der Methode über negative Verstärkung des E Collars, wird aber außerhalb eher selten angewendet und somit die Hunde derb mit Strom traktiert. Das gilt auch für die "Sportpointer", die nur auf Field Trials antreten.

  • Zitat

    Eine Studie, in der Speichelcortisol bei Hunden gemessen wurde, ergab, dass die Cortisolwerte bei Pointern, welche die Aufgabe hatten, Federwild aufzuscheuchen, bereits vor Beginn der Jagd im Vergleich zum Basalniveau erhöht waren.

    Mal abgesehen von anderen Faktoren wie Ausbildungsland und -methoden: was für eine inkompetente Beschreibung der Aufgaben eines Pointers! Da hat wohl jemand Vorstehhunde mit Spaniels verwechselt....


    Zur Studie selber: es ist durchaus plausibel, dass die Arbeit vor dem Schuss mit einem höheren Erregungslevel verbunden ist als die Arbeit nach dem Schuss, und die Arbeit mit Höchstgeschwindikeit auch mehr Stress erzeugt als die in gemässigtem Tempo. Ganz abgesehen von der Ausbildungsmethode.


    Die Anzahl der Hunde in der Studie war sehr klein, Ausbildungsland war Italien. Die 5 Pointing Dogs waren keine Pointer, sonder English Setter (Arbeitslinien). Sie waren alle vom selben Besitzer und wurden als Rudel bzw. Meute bezeichnet und auch so gehalten im Zwinger. Setter und andere Vorstehhunde sind eigenlich keine Meutehunde. Dann gab's noch eine Vergleichsgruppe von "Huftierjägern" - diverse Laufhunde für Schalenwild. Auch alle vom selben Besitzer und als Meute eingesetzt auf echtes Wild, was auch geschossen wurde.


    Die 4 Nachsuchenhunde wurden hingegen nur auf Kunstschweissfährte gearbeitet, waren also in keiner echten Jagdsituation.


    Dann gab es noch in paar Agility- und Assistenzhunde zum Vergleich, die aber nicht wie die Jagdhunde im Zwinger gehalten wurden. Die Agilityhunde hatten den höchsten Ruhewert für Cortisol, was aber nicht wirklich erwähnenswert erschien.


    Allfällig unterschiedliche Ausbildungsmethoden bei den Vergleichsgruppen sind kein Thema, das erscheint den Autoren wohl irrelevant.

  • Gestern hab ich mal wieder Bockmist gebaut. Bin mit meinen beiden Mini- Nichten spazieren gegangen. Kaya war natürlich auch mit dabei. Man will den Kleinen ja was bieten, also sind wir erst zu den Fohlenkoppeln gelaufen und dann zu den Galloways. Kaya lief unangeleint mit. Die Galloways waren voll knuffig: Mutterkuh mit zwei halbwüchsigen Kälbern. Nichten waren begeistert, die Kälber waren neugierig und ich voll in Nichten und Kühe Beobachten versunken, die auch irgendwie ähnliche Frisuren hatten. Kaya war dann mal weg. Grad als ich mir denk: "Wo ist denn der Hund?", bricht was Braunes aus dem Wald neben der Kuhkoppel, ein Reh, und kurz danach auch Kaya. Die hetzt das Reh Richtung gegenüberliegenden Wald. Brach die Hatz ab, als das Reh in den Wald eintauchte und kam dann auf Pfiff zurück, aber ich hätte mir :headbash:. Ich kenne den Hund gut genug, um zu wissen, dass sie eine solche Gelegenheit zum Stöbern zu nutzen weiss. Also das näschste Mal, wenn das Hirn so gar nicht beim Hund ist, Leine dran oder ins Kommando nehmen.

    Ich könnt mich echt :stock1:.

  • Also das näschste Mal, wenn das Hirn so gar nicht beim Hund ist, Leine dran oder ins Kommando nehmen.

    Ich könnt mich echt :stock1:.

    Oh no, hattest du nicht auch geschrieben dass gestern eh alles nervig war? Katzen- und Hundereinundraussessions während der Nacht? Ja, oder? Da ist man auch immer beschränkter als man normalerweise ist.
    Ich glaube ja, dass dieser fromme Vorsatz, zu merken, wenn man nicht bei der Sache ist, entweder dazu führt, dass man sich einfach ständig sagt, dass man nicht bei der Sache ist und sich nur noch auf Koks traut abzuleinen oder dass man in manchen Momenten so verbacken ist, dass man nicht mehr weiß, dass man eigentlich darauf achten wollte, ob man zu verbacken ist um die Leine zu lösen.
    Meh. Ist ja glücklicherweise halbwegs glimpflich ausgegangen.


    An Alma ist inzwischen ja irgendwie durchgängig eine Leine, ich trau mich einfach gar nicht mehr. Meistens die 20m. Aber was ich als kleinen Fortschritt bewerte - korrigiert mich bitte, wenn das keiner ist - ist dass sie gerade bei Eichhörnchen zwar manchmal durchstartet, aber sobald sie merkt, dass es nicht weiter geht, zu mir kommt.

    Aber: hab ich da einen Denkfehler drin?
    Ich will sie nämlich für das zurückkommen bestätigen. Ich will aber nicht (hättehätteverhaltenskette hieß ja der Thread dazu) dass sie lernt: durchstarten, in die Leine knallen, eine Sekunde dem Objekt nachgaffen, umdrehen und zu mir gerannt kommen sind die optimalen Voraussetzungen, die sie erfüllen muss.
    Nicht losstarten wäre mir ja schon lieber.

    Ich bin froh, dass sie nicht mehr im Ende der Leine steht und nix passiert, sondern dass sie nach "Stopp!" und dem Ende der Leine direkt abdreht und zu mir kommt. Aber - hm - bau ich mir da gerade was Dummes auf?
    Oder kann ich das kleinschrittig so weiter fahren (über umdrehen vor Ende der Leine und irgendwann vielleicht nur noch anzeigen...)?

  • Ich würde bestätigen, wenn sie nicht durchstartet - nicht, wenn sie zurück kommt, weil es eh nicht weitergeht. Da sehe ich gerade den Sinn nicht drin.

    Die Gefahr einer Verhaltenskette ist nur das eine - woher weiß sie denn, was sie nicht tun soll?

    Plus: Die Bestätigung bestätigt alles - auch die Aufregung aufs Wild. Daher - wäre nicht mein Weg.

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