ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Ähem ... Du weißt schon wofür ein Terrier benutzt wird?
Ich versteh Thea schon auch (und da ich gelesen habe, wie jung Felix noch ist ... es besteht noch gaaaanz viel Hoffnung!), denn nur, weil man einen Jagdhund hat, heißt das ja noch lange nicht, dass der Hund immer unkontrollierbar am Wild (oder sogar manchmal ohne unmittelbares Wild) ist.
Hunde, die mit dem richtigen Training trotzdem dauerhaft an der SL laufen müssen, sind nach meinen bisherigen Beobachtungen einfach eher die Ausnahme.
Alle (einheimischen) Jagdhunde in meinem Umfeld, die ich so mitbekomme, sind kontrollierbar, zumindest meistens und laufen frei, auch die Terrier. Oft war nicht einmal ein aufwändiges Training nötig.
Da denk ich mir auch oft, wozu machst du das alles?
(Bei mir ist es aber wieder ein anderer Hundetyp, bei dem es durchaus oft vorkommt, dass Freilauf eher weniger möglich ist.)Was ich sagen will ist einfach:
Auch wenn man sich bewusst einen Jagdhund angeschafft hat und akzeptiert, dass er jagdliches Interesse hat und das vielleicht auch sogar toll findet, muss man doch nicht davon ausgehen, dass das Verhalten extrem sein wird. Ich verstehe den Frust, wenn man im Training immer wieder Rückschläge erlebt.Mich würden da auch mal eure Erfahrungen oder Beobachtungen interessieren. Ich bekomme z.B. viel öfter mit, dass typische Jagdhundrassen eher sehr wenig mit dem Jagen am Hut haben (also wenig Passion haben) als dass das Gegenteil der Fall ist.
Bsp.: Kleiner Münsterländer ohne Jagdtrieb, KLM, der sich mit Bällchen von flüchtenden Rehen ablenken lässt, PRT ohne Jagdtrieb, eine Bekannte erzählte mir vor kurzem sogar von einem Patterdale ohne jagdl. Interesse, Viszla ohne ..., mehrere Weimaraner, bei denen der Freilauf nie ein Problem war.Oder bekomm ich nur nicht mit, wenn bei denen mal was schief läuft??
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Was ich sagen will ist einfach:
Auch wenn man sich bewusst einen Jagdhund angeschafft hat und akzeptiert, dass er jagdliches Interesse hat und das vielleicht auch sogar toll findet, muss man doch nicht davon ausgehen, dass das Verhalten extrem sein wird. Ich verstehe den Frust, wenn man im Training immer wieder Rückschläge erlebt.Danke!
Ich habe einen Jagdhund. Und ich habe beim Kauf akzeptiert, dass das mehr Arbeit macht bezüglich Freilauf als andere Rassen. Kein Thema. Das wollte ich doch so und es macht mir Spaß. Was den Spaß raubt, ist die Tatsache, dass er einfach sehr extrem ist, in dem, was er tut. Dass "normale" Maßnahmen, die bei 95% der Jäger, auch Terrier, ziehen, bei ihm eben nicht funktionieren. Zumindest nicht ausreichend.
Ja, ich wollte es so. Dennoch darf ich doch sagen, dass die Situation sehr unbefriedigend ist.Oder bekomm ich nur nicht mit, wenn bei denen mal was schief läuft??
Alleine hier im Wald: zwei Viszla, 5 JRTs, 2 Bassets, unzählige Cocker, einige Whippets. Alles Jäger und alle können freilaufen. Ich kenne einen Basset, der immer an der Leine geht, weil er schon Jagderfolg hatte. Die beiden anderen Bassets der gleichen HH stehen oben - die laufen frei. Und dann sind da noch 3 Drahthaar, die immer freilaufen und halt jagen gehen. Die sind aber auch einfach völlig unerzogen.
Und das krasse dabei - keiner dieser Hunde hat irgendein AJT hinter sich. Maximal ein Viertel hat überhaupt ne Hundeschule gesehen. Training? Naja.
Und wir trainieren uns nen Ast, versuchen Ausgleich zu bieten und der Hund kann nicht offline-laufen... -
Meiner Erfahrung nach erzählen einem viele Hundebesitzer einen vom Pferd, weil sie es nicht zugeben wollen oder schlichtweg für sich eine eigene “alltagsfreundliche“ Definition gefunden haben ... “es ist erst Jagen, wenn der Hund es getötet hat“ ...
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Ehrlich gesagt ist das auch genau mein Eindruck @friedapaula. Alle Viszlas, die ich kenne, laufen frei. Und die, die ich sehe, sind irgendwie auch meistens frei. Zwei mir bekannte Weimaraner können laut Aussage des Besitzers nur im tiefsten, wildreichen Wald nicht frei laufen, ansonsten schon. Allgemein wundere ich mich manchmal, wie wenig Leute mit dem Jagdtrieb ein Problem zu haben scheinen. Manchmal frage ich mich, ob das vielleicht auch damit zusammenhängen könnte, dass die ihre Hunde schon als Welpen hatten und vielleicht -bewusst oder unbewusst- viel richtig gemacht haben. (Ich habe meine erst, seit sie 1,5 Jahre alt ist).
Wahrscheinlicher ist wohl (zumindest mein Eindruck), dass die klassischen Jagdhunde im Wesen oft recht ausgeglichen sind (Ich bin einen Malimix gewohnt) und eine ganz gute Reizschwelle haben, nicht so krass hochdrehen. Das ist schon mal ein Vorteil gegenüber den Hütern.
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Ein Vizsla ist doch keineswegs mit einem solitär jagenden Terrier zu vergleichen. Völlig andere Aufgabengebiete, völlig andere Problemstellen
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Ein Vizsla ist doch keineswegs mit einem solitär jagenden Terrier zu vergleichen. Völlig andere Aufgabengebiete, völlig andere Problemstellen
Klar muss man immer nochmal nach Verwendung unterscheiden.
Bei den Vizslas ist es ja wohl so, dass sie wirklich lieber MIT dem Menschen zusammen jagen. Eigentlich ideal für einen nicht jagdlich geführten Jagdhund, oder?
@flying-paws. Ich sehe diese (nicht alle, aber einige) Hunde ja auch selber, wie sie sich draußen verhalten. Da kann ich schon auch ein bisschen einschätzen, wie sie ticken. Vielen Haltern kann ich dann schon glauben, was sie erzählen.
Was mir allerdings gerade einfällt: Mir wurde auch immer wieder mal brühwarm und ohne Bedenken auf Spaziergängen erzählt, dass Strom gegen das Jagen "gewirkt" hat.
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Bei uns laufen auch Hunde sämtlicher Rassen frei und "jagen nicht" laut Besitzer, weil sie noch nichts erwischt haben. Jagen tun viele davon trotzdem.
Dass einem der Hund mal entwischt, kann passieren, aber wenn man den Cocker oder die zwei Aussies mehrfach hinter Hasen herhetzen sieht, die Border zu dritt einen Fuchs vor sich hertreiben, der Jagdhundmischling uns das Reh fast direkt vor die Füße treibt, der Weimaraner gleich eine ganze Rehgruppe über sämtliche Felder hetzt und die Halter dzau nur meinen, "Ach der erwischt das eh nicht!", dann frage ich mich allerdings auch, warum ich mich so aufführe, wo meine nicht die kleinste Chance hätte ein Tier zu erwischen und töten würde sie es sowieso nicht.
Ach ja stimmt - ich hab ein Gewissen.
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@Hempel oh nee! Das tut mir leid. Wie ist es denn passiert? Vielleicht hilft die Entschleunigug aber ja wirklich und ihr provitiert dann letztendlich doch.
Jaaa, also, Willi ist im Wald einer Katze hinterher, dabei ist es passiert...mein Mann hatte laut eigener Aussage zwar die Schlepp dran, wurde aber unvorbereitet erwischt und konnte sie nicht halten.
Bisher ist das Ergebnis der Erschleunigung: der Hund nervt mich (ich hab dafür grad null Zeit), er jagt jetzt auch im Garten, also bellt zB Vögel in den Bäumen an, scannt und so. Also wieder rein - da seh ich, dass so 1-2 mm große Viecher auf ihm rumkrabbeln, so rot-braun. Sagt mir dass das keine Flöhe sind bitte
Ich hab ihn jetzt gleich mal gewaschen und alles in die Waschmaschine gesteckt, womit er Berührung hatte. Jetzt darf er also nicht mehr spazieren und auch nicht mehr in den Garten
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Rot-Braun klingt eher nach Zecken als nach Flöhen...
Kannst Du ihn nicht drinnen Trockenfutter suchen lassen? Wenn mal gar nichts geht, verstecke ich Mini-TroFu einzeln überall im Zimmer und er sucht danach. Dauert lange und strengt ihn gut an. -
Bei uns laufen auch Hunde sämtlicher Rassen frei und "jagen nicht" laut Besitzer, weil sie noch nichts erwischt haben. Jagen tun viele davon trotzdem.
Dass einem der Hund mal entwischt, kann passieren, aber wenn man den Cocker oder die zwei Aussies mehrfach hinter Hasen herhetzen sieht, die Border zu dritt einen Fuchs vor sich hertreiben, der Jagdhundmischling uns das Reh fast direkt vor die Füße treibt, der Weimaraner gleich eine ganze Rehgruppe über sämtliche Felder hetzt und die Halter dzau nur meinen, "Ach der erwischt das eh nicht!", dann frage ich mich allerdings auch, warum ich mich so aufführe, wo meine nicht die kleinste Chance hätte ein Tier zu erwischen und töten würde sie es sowieso nicht.
Ach ja stimmt - ich hab ein Gewissen.
Genau so ist es hier auch. Ich hab ja nun nen wirklich ambitionierten Jäger und treffe immer wieder auf Leute, die der Meinung sind, ich könne ihn schon laufen lassen, er würde ja ein Reh eh nicht erwischen. Blödes Weichei, ich. Aber zum Glück hatte ich nie den Anspruch, Caspar im Wald frei laufen zu lassen, das hab ich mit unserem Dackel schon nicht gemacht. Risiko zu hoch.
Sunny ist ja zu 99% Sichtjägerin, bei der geht es. Eigentlich. Eigentlich bedeutet hier: neulich stob neben uns ein Hase hoch. Caspar beschwerte sich nachdrücklich über die Schleppleine, Sunny hingegen war halt dann mal weg. Zum Glück nicht weit und zum Glück hat es sie so schwer verwirrt, dass der Hase auf einmal weg war, dass sie doch lieber zu mir gekommen ist. Aber auch hier hat sich mir mal wieder gezeigt, dass ab einem gewissen Punkt der Reiz einfach zu groß ist.
Caspar und ich üben ganz massiv hinsetzen (er, nicht ich) bei Wildsichtung. Anfangs war da gar nicht dran zu denken, mittlerweile sitzt er und jammert dabei ganz kläglich, weil er dem lecker Rehlein nicht hinterher darf. Aber er ist in einem Maße ansprechbar, da war vor zwei Jahren noch nicht dran zu denken. Dennoch würde ich ihn niemals in wildreichem Gebiet ableinen - sobald er zuviel schnüffelt, ist die Leine auch in wildarmen Gebieten wieder dran. -
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