ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Ja, lustig. Was genau heißt mit dem Jagdtrieb arbeiten? Anzeigen bestätigen? Und dann?
Ich will nicht, dass der Hund Wild jagt und ich will, dass der Hund das weiß.
Ich seh ein, dass der Hund ausgelastet gehört und dass man mit ihm "Jagdersatz" macht, der keiner ist. Die weiß doch, ob sie nen Prey- Dummy mit Rinderlunge im Wald sucht oder ob sie einer Hasenspur nachgeht.
Ersteres ist super und wird fein bestätigt, letzteres wird abgebrochen.
Also was genau heißt die Phrase "mit dem Jagdtrieb arbeiten und nicht dagegen"?
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Danke. Das war eine hilfreiche Antwort.
Natürlich will ich keinen Hund, der im Freilauf, der ja dann keiner ist, nur noch mich wahrnimmt. Ich will Anbindung, also dass er mit drei Gehirnzellen bei mir bleibt und auf das achtet, was ich mache und generell ansprechbar bleibt.
Das Veto funktioniert ja, wenn ich schnell genug bin, aber halt nicht völlig zuverlässig.
Ich entnehme deiner Antwort, naijira, dass man bei manchen Hunden da immer wach bleiben oder anleinen muss. Oder dass der Hund auch mal kurz weg ist, nach deiner Erfahrung.
Jagdreize findet Kaya schon echt spannend, aber sie knallt auch nicht richtig durch. Ich habe immer das Gefühl, sie wägt ihre Chancen da knallhart ab.
Wie alt ist nochmal Kaya?
Meine Ziele sind ganz ähnlich den deinen. Ich will auch keinen Zombie, sondern die drei Hirnzellen bei mir. Aber auch bei einem moderat jagdlich veranlagten Hund wird es dauern, bis es immer drei und nicht nur eine oder zwei sind. Mein Jungspund Emrys wird in einer Woche 10 Monate alt, ist grad am auspacken, pubertärer Rotzlöffel plus jagdlich interessiert. Kaum Impulskontrolle.
Trotzdem schätze ich ihn vorläufig als leichter kontrollierbar in jagdlichen Ambitionen ein, obwohl er nach DF-Standard eine einzige Katastrophe ist. Zur Sicherung hängt aktuell fast immer eine 15 m Schlepp dran.
Splash hat in gewissen Gebieten Leoinenknast. Ich kann ihn mittlerweile gut lesen und weiss, wann es Zeit ist anzuleinen. Ist für uns beide entspannter als ständiger Abbruch jagdlicher Explorationen. Wo nix akut ist, kann er entspannt am Wegrand schnüffeln, und Wildwechsel nur anzeigen.
Kaya ist heute au den Tag genau vier. Und ich würde in den meisten Bereichen soweit "fertig". Also sie weiß, was erwünscht ist und was nicht und kann sich benehmen.
Aber beim Punkt Jagen sind wir halt nicht durch. Deshalb frage ich mich halt, ob wir vielleicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben und ich damit leben muss, dass ich sie an manchen Stellen, z.B Wald mit Argusaugen überwache, oder halt alleine. Mei, damit leben könnte ich auch. Aber vielleicht hat ja noch jemand den genialen Tipp.
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Sorry, furchtbares Geschreibsel. Lese künftig Korrektur, ich schwöre.
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Ja, lustig. Was genau heißt mit dem Jagdtrieb arbeiten? Anzeigen bestätigen? Und dann?
Ich will nicht, dass der Hund Wild jagt und ich will, dass der Hund das weiß.
Ich seh ein, dass der Hund ausgelastet gehört und dass man mit ihm "Jagdersatz" macht, der keiner ist. Die weiß doch, ob sie nen Prey- Dummy mit Rinderlunge im Wald sucht oder ob sie einer Hasenspur nachgeht.
Ersteres ist super und wird fein bestätigt, letzteres wird abgebrochen.
Also was genau heißt die Phrase "mit dem Jagdtrieb arbeiten und nicht dagegen"?
Mit dem jagdtrieb arbeiten bedeutet, dass du nicht versuchst krampfhaft zu verbieten, sondern fördert und umleitest. Damit machst du etwas, was deinem Hund liegt und konzentrierst ihn durch den Aufbau auf dich und nicht das wild (wird zumindest hier so gehandhabt)
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Heisst das, dass ich den Hund dauerbeschäftige? Oder wie darf ich das "auf mich konzentrieren" verstehen?
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Heisst das, dass ich den Hund dauerbeschäftige? Oder wie darf ich das "auf mich konzentrieren" verstehen?
Ich handhaben es zb so (der Hund wird hier jadl. Ausgebildet) - spazieren gehen am Geschirr ist immer just for fun, gearbeitet wird mit Halsband oder nackig.
Zeigt er mir nun wild an, bestätige ich sein ruhiges Verhalten. Zur Belohnung darf er mit mir gemeinsam fährten folgen.
Das mache ich zb bei sehr hoher reizschwelle, direkt neben uns stehendes oder Kreuzungen wild. Damit ist sein "jagdbedürfnis" erstmal gestillt und er hat eine Bestätigung das er was gut gemacht hat.
Bei anderen Situationen hole ich ihn dann körperlich oder stimmlich ab, lenke um (zb durch ein sitz oder wende oder oder) und orientiere den Spaziergang dann um das es weiter geht
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Zuallererst habe ich akzeptiert, dass der Hund ist, wie er ist. Eine Jagdsau, die eben mit allen Sinnen jagt. Auch ich gehörte zu den Halter*innen, die eine zeitlang überwiegend im Wald herumstanden, auf das Smartphone starrten (GPS-Tracker) und die Rückkehr ihres Hundes erwarteten. Das war nicht ok, aus verschiedensten Gründen.
Ich bin dann dazu übergegangen, mit ihr an der Schlepp zu stöbern, zu beobachten. An ausgewählten Orten ist inzwischen Freilauf möglich, an anderen Orten eben nicht. Das ist einfach so. Eichhörnchen, Kaninchen und Rehe sind für sie nach wie vor extrem reizvoll. Freilauf ist demnach - je nach Tagesform - an ausgewählten Orten möglich. Im Auslaufgebiet Grunewald (ca. 810 ha) fühle ich mich sicher mit ihr. Das war lange nicht so.
Ausschlaggebend war für uns sicherlich auch, dass wir die Möglichkeit nutzen konnten, den Hund kontolliert auf der Rennbahn hetzen zu lassen. Das hat meiner Ansicht nach neben dem gemeinsamen Stöbern und dem Training an Rückruf und Impulskontrolle den Durchbruch gebracht. Sie ist nicht unter allen Umständen und in jeder Umgebung ableinbar. Das ist ok. Es ist mein Job, damit umzugehen und sie ihren Bedürfnissen entsprechend auszulasten - mit aller gebotenen Rücksicht auf Wildtiere, Umwelt und Mitmenschen.
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Heisst das, dass ich den Hund dauerbeschäftige? Oder wie darf ich das "auf mich konzentrieren" verstehen?
Ich handhaben es zb so (der Hund wird hier jadl. Ausgebildet) - spazieren gehen am Geschirr ist immer just for fun, gearbeitet wird mit Halsband oder nackig.
Zeigt er mir nun wild an, bestätige ich sein ruhiges Verhalten. Zur Belohnung darf er mit mir gemeinsam fährten folgen.
Das mache ich zb bei sehr hoher reizschwelle, direkt neben uns stehendes oder Kreuzungen wild. Damit ist sein "jagdbedürfnis" erstmal gestillt und er hat eine Bestätigung das er was gut gemacht hat.
Bei anderen Situationen hole ich ihn dann körperlich oder stimmlich ab, lenke um (zb durch ein sitz oder wende oder oder) und orientiere den Spaziergang dann um das es weiter geht
Ja, aber wenn du Jäger bist und den Hund jagdlich ausbildest, wäre es ja auch völlig kontraproduktiv das Jagen zu verbieten. Das ist ja dann sein Job.
Vielleicht steh ich ja voll auf dem Schlauch, aber mein Ziel wäre ja eher, dass der Hund schnallt, dass Jagen verboten ist.
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Ja, aber wenn du Jäger bist und den Hund jagdlich ausbildest, wäre es ja auch völlig kontraproduktiv das Jagen zu verbieten. Das ist ja dann sein Job.
Vielleicht steh ich ja voll auf dem Schlauch, aber mein Ziel wäre ja eher, dass der Hund schnallt, dass Jagen verboten ist.
Ich selbst bin kein Jäger (habe einen jagdhund der halt das bekommen soll wofür er gezüchtet wurde) und natürlich soll er jagen, aber nicht immer und überall. Deshalb bei uns die Unterscheidung halsband und Geschirr. Wenn das angelegt wird, wird nicht gejagt. Ich entscheide ob er zur Belohnung dann noch mal fährten darf oder ob es weiter geht.
Der ist zu 90% offline unterwegs und auch am pferd, da muss er das können (also nicht einfach jagen gehen). Das bekomme ich halt bei ihm damit hin, das er dann trotzdem seine Bestätigung bekommt, wenn er zb anzeigt.
Das richtige Anzeigen muss er aber auch lernen. Und darin vollführt er ja auch eine jagdl. Handlung. Damit ist er dann beschäftigt und "belohnt" und ich habe die Möglichkeit ihn da abzuholen und weiter zu führen.
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Ja, aber wenn du Jäger bist und den Hund jagdlich ausbildest, wäre es ja auch völlig kontraproduktiv das Jagen zu verbieten. Das ist ja dann sein Job.
Vielleicht steh ich ja voll auf dem Schlauch, aber mein Ziel wäre ja eher, dass der Hund schnallt, dass Jagen verboten ist.
Ich selbst bin kein Jäger (habe einen jagdhund der halt das bekommen soll wofür er gezüchtet wurde) und natürlich soll er jagen, aber nicht immer und überall. Deshalb bei uns die Unterscheidung halsband und Geschirr. Wenn das angelegt wird, wird nicht gejagt. Ich entscheide ob er zur Belohnung dann noch mal fährten darf oder ob es weiter geht.
Der ist zu 90% offline unterwegs und auch am pferd, da muss er das können (also nicht einfach jagen gehen). Das bekomme ich halt bei ihm damit hin, das er dann trotzdem seine Bestätigung bekommt, wenn er zb anzeigt.
Das richtige Anzeigen muss er aber auch lernen. Und darin vollführt er ja auch eine jagdl. Handlung. Damit ist er dann beschäftigt und "belohnt" und ich habe die Möglichkeit ihn da abzuholen und weiter zu führen.
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