Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Da überlege ich eigentlich auch nicht mehr... ich hätte ihn eigentlich schon früher setzen sollen, das hätte ihm den Stress jetzt erspart. Aber ich mache mir Gedanken eben ums erwachsen werden, die Bemuskelung und ob er villeicht noch reizoffener wird... er ist ja noch so jung und eigentlich war ich von Anfang an gegen eine Kastration. Ich finde die Situation grade echt schwierig:verzweifelt:

    Für mich wäre der Chip klar, aber das muss ja jeder für sich entscheiden.

    Ich bin auch gegen Kastration, aber irgendwann ist ( war) für mich der Punkt erreicht wo ich, erwachsen hin- oder her, einfach keine Lust mehr hatte auf einen mega gestressten Hund.

    Und bei dir klingt es wirklich schlimm.

    Aber jeder hat nen anderen Punkt wo es ihm/ihr reicht.

  • Bei Emil war der Punkt erreicht als er das Fressen komplett eingestellt hat und so abgemagert war, dass wir wirklich überlegt haben wie wir Nahrung in den Hund bekommen weil er rapide abgebaut hat, ein halbes Kilo pro Woche abgenommen hat.

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    Dazu fing er an mit allen Mitteln zu versuchen aus der Wohnung zu kommen, sprang aus dem Fenster im 1. Stock, usw.

    Das extreme Verhalten draußen wäre noch händelbar gewesen, deswegen hätte ich ihn auch nicht chippen lassen, aber irgendwann wurde es einfach lebensgefährlich für ihn.

  • SheltiePower genau das denke ich auch. Wenn er nichts bringt dann heißt das für mich einfach mir Geduld haben und weiter machen. Sollte er was bringen denke ich darüber nach ihn trotzdem auslaufen zu lassen und einfach schauen was passiert. Dann ist er ja noch mal etwas älter...

    SabethFaber das sehe ich eben im Gegenteil. Ich würde es lieber aufsitzen, anstatt es mir und ihm jetzt grade leicht zu machen und dafür aber Spätfolgen riskieren die sein ganzes Hundelebenlang bleiben. Anderseits... wer garantiert mir dass es sich einfach so bessert? Wer garantiert mir Spätfolgen? Ich bin hin und her gerissen.


    RafiLe1985 ja wir arbeiten. Wir machen Dummy und Unterordnung. Beides alleine und nicht im Verein, aber er brennt dafür zu arbeiten. Sein Herz schlägt für den Dummy. Nur leider nicht in dieser Phase... der einzige Weg ihn im Moment zu motivieren ist: erst raus gehen und Geschäfte erledigen, wieder nachhause und eine oder zwei Stunden beruhigen lassen, noch mal raus und ganz schnell bestenfalls ohne zu schnüffeln auf den großen Parkplatz am Ende der Straße. Dann ist er tatsächlich etwas motiviert.

    Wir waren auch schon in einer Hundeschule, das Training hat in den einzelstunden mit der Trainerin und ihrem Hund (frühkastrierter Rüde) wunderbar geklappt. Dann kam ein Rüde dazu und vorbei wars mit seinen Nerven. Er ist eine ganze Stunde lang wie ein Flummi gehüpft und hat gebellt. Das hab ich dann noch 3 mal versucht aber da war er genauso drauf, deswegen trainieren wir alleine.. ansonsten fahren wir eigentlich Fahrrad (nur ein paar wenige Kilometer), aber daran ist jetzt grade nicht zu denken.

    Du schriebst dass wir jetzt mit 15 Monaten eigentlich am Ende der schlimmsten Phase sein müssten. Ich habe von der Pubertät eigentlich nicht viel gemerkt. Er ist auch wirklich leicht zu erziehen, akzeptiert Regeln und Grenzen (manchmal brauch ich da zwar einen Dickkopf aber ich habe bisher alles durchgesetzt bekommen). Daher glaube ich dass das nur an den Hündinnen in der Nachbarschaft liegt..


    Chestergirl ohje der war ja richtig mager!

    Chako ist noch nicht mager, er frisst auch ganz normal. Er er hat so einen Stress dass er trotzdem abnimmt. Er bekommt im Moment 100g trofu mehr als höchstens angegeben. Gestern war ich schockiert beim Tierarzt: 27,3 kg! Vor 2? Monaten hatte er 28,5 und da hat er nur die empfohlene Menge bekommen...

  • SabethFaber das sehe ich eben im Gegenteil. Ich würde es lieber aufsitzen, anstatt es mir und ihm jetzt grade leicht zu machen und dafür aber Spätfolgen riskieren die sein ganzes Hundelebenlang bleiben. Anderseits... wer garantiert mir dass es sich einfach so bessert? Wer garantiert mir Spätfolgen? Ich bin hin und her gerissen.

    Du, so anders sehe ich das auch nicht - ich würde da genauso in der Zwickmühle stehen wie du.


    Ich würde das bis zum letzten Moment rauszuzögern, bis für uns kein anderer Weg mehr offen bleibt und wirklich alles andere vorher ausprobieren was geht.

    Wenn es aber untragbar wird für alle Beteiligten, dann würde ich den Chip trotzdem setzen, mögliche Folgen für später nicht egal, aber weniger wichtig.

    Wann diese Grenze erreicht ist, ist bei jedem Gespann anders.


    Du wirst für euch schon die richtige Entscheidung treffen.

    Ich wollte nur sagen, dass ich es absolut verstehen kann, wenn man irgendwann an dem Punkt ist, wo man keine andere Möglichkeit mehr sieht und es dann absolut in Ordnung ist sich pro Chip zu entscheiden :nicken:

  • Hat hier jemand erfahrung mit einem frühkastrierten Rüden? Haben sie sich im Verhalten verändert? Wie siehts mit der Bemuskelung aus? Sind sie richtig erwachsen geworden? Chako muss wohl kastriert werden , ich habe aber Bedenken was die Psyche und auch die körperlichen Veränderungen angeht, er ist ja erst 15 Monate jung.. Er leidet an einer vergrößerten Prostata (Er hat schon Probleme mit dem Kot absetzen) und er ist hypersexuell...

    Weil er gestern geimpft wurde kann der Chip erst nächste Woche gesetzt werden..


    Dexter wurde mit knapp 7 Monaten kastriert von der Vorbesitzerin, weil sie sein Jaulen nicht ertragen hat (so hat sie es mir gesagt, er hätte so schlimm gelitten und sie konnte das nicht mit anschauen).

    Bekommen haben wir ihn mit 11 Monaten, und heute ist er ziemlich gut bemuskelt (wir machen aber auch bißchen was dafür, Joggen, diverse Balanceübungen, Cavaletti und bißchen Anfänger-Agility). Er ist auch erwachsen geworden und ansich ein netter Hund. Allerdings neigt er zur Hysterie und hat allgemein nicht die besten Nerven.

    Ob das von der Frühkastration kommt oder allgemein sein Wesen ist... kann man so halt nicht sagen :ka:



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  • Mein erster Boxer war als er mit 1,5 kam schon länger kastriert.

    Ein lustiger (todkranker) Hund der mit jedem Hund konnte, sich nie geprügelt hat. Er bestand nur aus Muskeln.

  • Das hat jetzt echt gut getan das alles mal so von der Seele zu schreiben.. danke euch für eure Antworten!

    Für mich steht jetzt fest, nächste Woche wird der Chip gesetzt. Den kann ich ja auch Notfalls einfach auslaufen lassen... ich werde Berichten

  • RafiLe1985 ja wir arbeiten. Wir machen Dummy und Unterordnung. Beides alleine und nicht im Verein, aber er brennt dafür zu arbeiten. Sein Herz schlägt für den Dummy. Nur leider nicht in dieser Phase... der einzige Weg ihn im Moment zu motivieren ist: erst raus gehen und Geschäfte erledigen, wieder nachhause und eine oder zwei Stunden beruhigen lassen, noch mal raus und ganz schnell bestenfalls ohne zu schnüffeln auf den großen Parkplatz am Ende der Straße. Dann ist er tatsächlich etwas motiviert.

    Wir waren auch schon in einer Hundeschule, das Training hat in den einzelstunden mit der Trainerin und ihrem Hund (frühkastrierter Rüde) wunderbar geklappt. Dann kam ein Rüde dazu und vorbei wars mit seinen Nerven. Er ist eine ganze Stunde lang wie ein Flummi gehüpft und hat gebellt. Das hab ich dann noch 3 mal versucht aber da war er genauso drauf, deswegen trainieren wir alleine.. ansonsten fahren wir eigentlich Fahrrad (nur ein paar wenige Kilometer), aber daran ist jetzt grade nicht zu denken.

    Du schriebst dass wir jetzt mit 15 Monaten eigentlich am Ende der schlimmsten Phase sein müssten. Ich habe von der Pubertät eigentlich nicht viel gemerkt. Er ist auch wirklich leicht zu erziehen, akzeptiert Regeln und Grenzen (manchmal brauch ich da zwar einen Dickkopf aber ich habe bisher alles durchgesetzt bekommen). Daher glaube ich dass das nur an den Hündinnen in der Nachbarschaft liegt..

    Also das hört sich doch zumindest so semi-gut an? Das Problem ist, dass du halt auch keine Garantie hast, ob es durch die Kastration besser wird. (Das wird es nur werden, wenn das Verhalten wirklich sexuell motiviert ist. Hört sich aber bei dir ehrlich gesagt schon so an.)


    Newton interessiert sich weiterhin für interessante Pipi-Stellen. Sabbert und klappert da gelegentlich auch mit den Zähnen. Nicht in dem Maße wie mein jüngerer Rüde Hunter (unkastriert), aber das ist wohl eher seines Alters (6 Jahre) und der damit verbundenen Reife geschuldet.


    Meine Befürchtung ist, dass es für Chako irgendwie ein Ventil ist, und das Problem vielleicht anderswo liegt? Klar, seine Nerven sind im Moment gespannt wie Drahtseile. Es wird auch ein Stück weit ein Teufelskreis sein aus dem er schwer raus kommt.


    Hast du denn den Eindruck, er schläft erholsam? Das war bei Newton das bei dem ich mich am meisten darin bestätigt gefühlt habe, dass die Kastration schon das Richtige für ihn war. Der Hund hat zum ersten Mal richtig erholsam geschlafen. Im Vergleich mit Hunter merke ich das jetzt richtig deutlich was bei Newton damals das Problem war. Er war irgendwie immer "angeschaltet". Hunter ist ja mit knapp 2,5 Jahren weiterhin intakt. Der chillt auch intakt "sein Leben" (wie meine Schüler sagen würden). Bei Newton war das nicht möglich damals in dem Alter.

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