Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Auf was genau beziehst du dich mit "so"? Darauf das er ein Stresskeks ist? Das war er schon immer ja, nur das er sich früher bei Stress eben eher umgedreht hat und zugepackt hat. Allerdings ohne wirkliche Beschädigungsabsicht, ich vermute das er einfach komplett überfordert war und sich nicht anders zu helfen wusste. Das andere ist zwar auch nicht super, aber ich hab doch lieber einen Hund der mich im Stress wie besessen abschleckt als einen der seine Zähne in meine Haut bohrt.

    Oder darauf das er nervlich am Ende ist nachdem er draußen war? Das hat ursprünglich angefangen als er angefangen hat zu bemerken das Hündinnen interessant riechen. Bis er 11 Monate war war es dann so schlimm das gar nichts mehr gegangen ist und er sowohl drinnen als auch draußen dauergestresst war. Besonders schlimm war es auch da direkt nachdem wir von draußen wieder reingekommen sind, mit der Zeit hat er sich dann drinnen gar nicht mehr beruhigt. Nachdem der Chip angefangen hatte zu wirken war das deutlich besser und er hat sich eben wie ein normaler pubertärer Hund benommen. Seit dem auslaufen des Chips nimmt der Stress wieder stetig zu udn jetzt sind wir eben wieder hier.


    Oder beziehst du dich auf etwas anderes? Sry ich bin noch nicht nicht 100% wach. Mein Schlaf wurde nach 1 1/2 Stunden von Herr Stresskeks unterbrochen der sich nicht wieder eingekriegt hat nachdem meine Schwester mit ihm draußen war zum morgendlichen Gassi.

  • Auf was genau beziehst du dich mit "so"? Darauf das er ein Stresskeks ist?

    Ja,

    genau.

    Wie er so vom Wesen her ist.

    Also quasi von Welpenbeinen an.




    Wenn der Hund sowieso schon im "Streßmodus" ist, ist irgendwie klar, daß Setzen von neuen Inputs - in diesem Fall zum ersten Mal eine Läufige Hündin bewußt wahrzunehmen - ebenfalls stressend.


    Ich habe - ehrlich gesagt - keine Ahnung, empfinde allerdings das Setzen von Chips bei einem so jungen Hund noch als viel zu früh.

    Klar, es kann anstrengend sein, wenn die Hormone aktiv werden. Aber das "erste Erwachen" sollte ja auch eine "erste Lektion" für den Hund sein.

    Ich dachte immer, diese Chips werden später gesetzt. :denker: :ka:




    Okay, wenn Deiner so ein Streßkeks ist, und zwar schon recht lange:

    Wurde mal die Schilddrüsen gecheckt?

    Wurde auch mal am Tagesablauf was geändert, also mal was reduziert? Wenn ja, also für mehrere Wochen - hatte es Erfolge gebracht?


    Sicherlich, mit "Erwachen der Hormone" kann es für den Menschen sich etwas krasser anfühlen, ich hätte jetzt nur die Ursachen woanders gesucht :denker:

  • Wenn der Hund sowieso schon im "Streßmodus" ist, ist irgendwie klar, daß Setzen von neuen Inputs - in diesem Fall zum ersten Mal eine Läufige Hündin bewußt wahrzunehmen - ebenfalls stressend.

    Aber so lange und massiv? Als er damals zum ersten Mal bemerkt hat das Hündinnen interessant sind und deswegen Stress hatte hab ich mir auch nichts weiter dabei gedacht. Aber als er dann wirklich praktisch 24/7 nur noch gestresst war und man überhaupt gar nicht mehr zu ihm durchgekommen ist fand ich das doch nicht mehr normal. Wobei ich auch zugeben muss das ich keinen einzigen intakten Rüden wirklich kenne. Alle Rüden im Verwandten und Bekanntenkreis waren entweder schon kastriert (Tierheim) oder wurden mehr oder weniger "weil man das eben so macht" kastriert als sie alt genug waren. Für mich ist dieses ganze Verhalten also sehr weit weg von dem was ich generell kenne.

    Ich habe - ehrlich gesagt - keine Ahnung, empfinde allerdings das Setzen von Chips bei einem so jungen Hund noch als viel zu früh.

    Klar, es kann anstrengend sein, wenn die Hormone aktiv werden. Aber das "erste Erwachen" sollte ja auch eine "erste Lektion" für den Hund sein.

    Ich dachte immer, diese Chips werden später gesetzt. :denker: :ka:

    Er war auch sehr jung und wir haben mehrere Wochen darüber nachgedacht, mit einer Trainerin lange darüber gesprochen und es auch mit unserem Tierarzt abgesprochen der nicht generell für eine Kastration ist. Letztendlich waren sich alle einig das es den Versuch wert wäre, eben auch damit wir überhaupt herausfinden können ob es überhaupt wirklich zusammenhängt und um uns eine Chance zu geben einen Fuß in die Tür zu bekommen.

    Wurde mal die Schilddrüsen gecheckt?

    Ja ist aber schon ne Weile her, die Stressproblematik hatte er aber schon. Da waren die Werte laut Tierarzt vollkommen in Ordnung.

    Wurde auch mal am Tagesablauf was geändert, also mal was reduziert? Wenn ja, also für mehrere Wochen - hatte es Erfolge gebracht?

    Soweit möglich ja, aber eine wirkliche Änderung gab es nicht. Auch wenn man jeden Tag die gleiche wirklich kurze Strecke geht und er ansonsten nur ruhen soll bekommt er Stress. Das einzige was ist ist das er im Winter wenn es richtig eisig ist deutlich weniger Probleme hat. Da kann er zwischenzeitlich so gut wie jeden Tag für 2-3 Stunden Stunden draußen sein ohne das er danach großartig Stress hat. Sobald der Frühling anfängt fangen auch die Probleme wieder an und ziehen sich dann wieder bis zum Winter durch.

  • Aber so lange und massiv?

    Ich glaube, diesen Teil hast Du von mir etwas falsch verstanden.

    Ich meinte ja dann tatsächlich von Welpenbeinen an.

    Dann ist Hündinnenduft, neu wahrgenommen, tatsächlich nur ein weiterer, neuer Input.


    Und ja, Streßlevel hält sich sehr lange, wenn dieser einmal aufgebaut wurde.

    Hochfahren geht recht einfach und schnell! Egal, ob man mit dem Hund eine neue Gegend erkundigt, andere Hunde kennen lernt, mit denen stundenlang im Garten tobt, und so weiter. Die "Ursachen" können vielfältig, und bei jedem Hund anders sein, bzw. sich anders auswirken.


    Einmal aufgebaut, hält sich dieser echt wochenlang - bevor dies wieder abgebaut werden kann!

    Neuer Input hält diesen Level oben, bzw. sorgt dafür, daß der Level anstatt zu sinken, sich eher nur noch weiter in die Höhe steigern kann.

    Und jeder neue Input sorgt dafür, daß sich diese "Abbauphase" weiter nach hinten verschiebt.


    Das nur mal so zur Erklärung, für den Hinterkopf.


    Heißt, wenn der Hund eigentlich schon immer arg gestreßt war - wegen was auch immer - und quasi täglich neuen Input bekommt, kann sich da auch nichts im Körper runterregeln.


    Deshalb ist der neue Duft für die Nase ja auch nur ein weiterer, neuer Input für den Hund.

    Das einzige was ist ist das er im Winter wenn es richtig eisig ist deutlich weniger Probleme hat. Da kann er zwischenzeitlich so gut wie jeden Tag für 2-3 Stunden Stunden draußen sein ohne das er danach großartig Stress hat.

    Interessant!

    So was in der Form habe ich bisher noch nie gehört. Das ist für mich jetzt echt neu!

    Eventuell sollte man das mal in einem anderen Licht sehen?


    Ich kenne es ja eher so - auch von meinen Hunden - daß sie im Winter die Natur interessanter finden, weil die Gerüche wohl durch die Kälte und dem Schnee anders "konserviert" werden und für sie alles interessanter wird. Denn sie haben dann gerne ihre Nase am Boden und "überhören" schon mal gerne was.

    Sobald der Frühling anfängt fangen auch die Probleme wieder an und ziehen sich dann wieder bis zum Winter durch.

    Okay - ich glaube, ich würde da komplett anders ansetzen wollen :denker:

    Denn es wird ja auch im Winter läufige Hündinnen geben. Wenn Deiner dann darauf nicht anspringt, nur weil es Winter ist, hm?


    Eventuell eine gesundheitliche Ursache?

    Unverträglichkeiten?

    Allergien?

    Irgendwas, was dann draußen in der Natur, und somit auch im Körper von Deinem Hund "aktiv" wird, und ihn so "handeln" läßt?

    :denker: :ka:

  • Auch wenn man jeden Tag die gleiche wirklich kurze Strecke geht

    Dabei würde selbst meiner Machostress kriegen...... dann ist das nämlich seine Hood die auf Paarungsbereitschaft abgecheckt werden muss.... dann bekommt er ja auch mit, wie der Zyklus und somit der Geruch sich ändert


    Mein Senf zum Thema...

    Als ich Moro bekommen habe, habe ich auf einem Hof gelebt, auf dem auch zwei Hündinnen waren..... unkastriert, daher recht motiviert.... teils kam ich kaum aus der Türe, ohne dass eine versuchte rückwärts unter ihm einzuparken..... das fand er ne Zeitlang spannend, dann hat er gecheckt, dass er damit nichts zu kriegen hat....

    Ansonsten traf er läufige Hündinnen beim Hundekurs und da wurde ja gearbeitet..... Ich hatte das Thema also ein für alle Mal gelöst, so dachte ich


    Dann bin ich umgezogen in die große kleine Stadt..... auf der anderen Straßenseite ging der Anfang der Gassiroute aller Hunde vorbei..... mein Wohn und Esszimmerfenster war zu dieser Seite..... und plötzlich hatte ich die fiepende Pest zuhause..... er wollte alle Nase lang pinkeln gehen und wirkte leicht anorektisch und gestresst..... ich mittlerweile auch.... ich servierte also Agnus Castus und trug Kopfhörer.....


    Dann begab es sich, dass mein TA in Urlaub fuhr und seine WK Hündin, die Tante Arwen zu uns brachte.....

    fbaed.jpg


    Die war auch zunächst eine ganz verständnisvolle Tante, sie hat mit ihm über die Damenwelt gefachsimpelt und hat ihn bedauert


    Aber irgendwann war Moro dann der Meinung... "du bist doch auch ein Mädchen"..... und zudem hat er mit dem Gefiepe ihren Schönheitsschlaf gestört

    Und obwohl Moro ja eigentlich der Mahatma Ghandi unter den Hunden ist.... und Arwen die hündische Reinkarnation von Mutter Theresa..... hat es irgendwann kräftig gescheppert und sie hat ihn einmal durch die Wohnung gekloppt.... es war noch nicht mal Sabber an Moro, aber es war wohl seeeehr beindruckend..... und unsere kleine Welt war wieder schön und harmonisch


    Was ich damit sagen möchte, ist dass Hunde auch lernen müssen mit ihren Hormonen und der großen weiten Welt umzugehen.....

  • Mico ist ein Stresskeks der gerne Mal mit so ziemlich allem überfordert ist und dann durchaus auch blöd wird. Inzwischen ist er wenigstens so freundlich hauptsächlich wahnsinnig nervig zu werden und statt sich umzudrehen bekommt er zumindest zuhause meistens nur noch Leck-, Kau- und Rammelanfälle wenn ihn iwas zu sehr stresst. Wobei sich das lecken fast immer auf mich bezieht (also ich werd abgeschleckt wie besessen) und beim Kauen bevorzugt er meine Tshirts, immer in eben diesen Stressanfällen.


    An einen gestressten Mico bin ich also eig gewöhnt, aber langsam aber sicher verlassen wir auch den für ihn normalen Bereich.

    Also, das oben Beschriebene als "normal" zu betiteln, finde ich schon krass. Der Hund scheint mit seinem kompletten Leben ein sehr großes Problem zu haben.


    Hier müsste man mal den kompletten Tages- und Wochenablauf anschauen. Umgang mit Euch Menschen, mit Hunden, Auslauf, Beschäftigung etc ...

  • Ich habe - ehrlich gesagt - keine Ahnung, empfinde allerdings das Setzen von Chips bei einem so jungen Hund noch als viel zu früh.

    Der Hund ist doch 3 Jahre alt, wenn ich richtig gelesen habe, das finde ich nicht "zu früh".


    Unbefriedigter Sexualtrieb kann je nach Hund ein riesen Frust- und Stressfaktor sein. Aber ich denke, das wird sicher nicht das einzige Problem bei deinem Hund sein. Mein Hund ist auch ein riesen Stresskeks, der mit der Außenwelt viel überfordert ist. Die Hormone, waren bei ihm nicht die Ursache, aber ein zusätzlicher Stressfaktor in seinem eh schon stressigen Leben.

    Er hat erst einen Chip bekommen und wurde später kastriert und wir arbeiten zusätzlich sehr viel ein seiner Stressproblematik. Die Kastration würde ich jeder Zeit wieder machen, denn es hat ihm immerhin einen Stressfaktor genommen. Und jeden Stressfaktor, dem ich ihn nehmen kann, bietet ihm mehr Lebensqualität.

  • Der Hund ist doch 3 Jahre alt, wenn ich richtig gelesen habe, das finde ich nicht "zu früh

    Der Hund wurde aber erstmalig mit 11 Monaten gechippt und hat daher vermutlich nie wirklich gelernt wie er mit den Hormonen / Gefühlen umgehen soll.

  • Der Hund ist doch 3 Jahre alt, wenn ich richtig gelesen habe, das finde ich nicht "zu früh

    Der Hund wurde aber erstmalig mit 11 Monaten gechippt und hat daher vermutlich nie wirklich gelernt wie er mit den Hormonen / Gefühlen umgehen soll.

    Wenn der Chip aber nur 3 Monate gehalten hat und der Hund jetzt drei ist, liegen da eigentlich einige Monate zwischen, in denen sich was hätte tun können.

    :sweet:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!