Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Guten Morgen zusammen :) ich habe eine Frage zum Chip. Rilke hat ihn jetzt seit 6 Wochen und ist an läufigen Hündinnen nicht mehr interessiert, markiert weniger und spielt draußen wieder mehr.


    Weshalb er den Chip aber eigentlich bekommen hat, ist sein Gehabe mit anderen unkastrierten Rüden - das hat sich nicht verändert. Kann es sein, dass das schon so in ihm drin ist und bleiben wird oder passieren Veränderungen unter dem Chip auch erst sehr viel später?

    Er scheint auch für andere unkastrierte Rüden immer noch nicht neutral zu riechen - die kommen genauso stocksteif auf ihn zu wie bisher.


    Vielleicht hat jemand eine Idee :)

  • Manches ist einfach Erziehung. :ka:

    Wie verhält er sich denn?

    Und was habt Ihr deswegen unternommen?


    Wenn ein Hund bestimmte Verhaltensweisen zeigt, die Mensch nicht will, muß er seinen Hund entsprechend erziehen, bzw. Alternativen antrainieren. Wenn man nicht von Anfang an dagegen vorgeht, kann es sein, daß es eine Art "Gewöhnung" stattfindet. War schon immer so gewesen, also macht man weiter so.


    Und, mal ehrlich, wenn ein Hund auf einem anderen Hund stocksteif zugeht, diesen fixiert, ist es kein gutes Verhalten. Für mich logisch, daß dann der "Bedrohte" darauf anspringt und nun seierseits Rabatz macht. Erst recht, wenn er sich nicht vom Halter ausreichend beschützt fühlt.

    Dann lernt er doch, er muß das selbst regeln, und nur so funktioniert es eben.

    Bis er irgendwann mal vielleicht auf den "falschen Hund" stößt.

  • Rilke hat ihn jetzt seit 6 Wochen und ist an läufigen Hündinnen nicht mehr interessiert, markiert weniger und spielt draußen wieder mehr.

    Das ist doch genau das, wofür der Chip (eine Kastration) "gemacht" sind.

    Es soll dem Rüden den Leidensdruck nehmen, wenn er sich in diese unerfüllten Instinkte zu sehr rein steigert.


    Das Gehabe gegenüber anderen Rüden ist - wie Du richtig sagst - Gehabe. Daran ändert ein Chip i.d.R. nichts.


    Wir haben es bei Iwan damals mit dem Chip ausprobiert, weil er auch seine Umwelt nicht mehr wahrgenommen hat, wenn irgendwo eine Hündin gut gerochen hat. An seinem Auftreten gegenüber Rüden hat das überhaupt nichts geändert. Da war viel Erziehung notwendig, ihm zu erklären, dass er nicht bei Rüdenkontakt die Ärmel hochzukrempeln hat.

    Aber: Durch den Chip war das Training sehr viel einfacher geworden, weil das durchgeknallte Junghund-Hirn (er war damals 2,5 Jahre) wieder aufnahmefähig für was anderes als "oh, guck, da ist ne ganz tolle Labbidame!" war.

  • Kann sein, dass sich der Körper deines Hundes noch nicht an den Chip angepasst hat. Wenn das abgeschlossen ist, verhalten sich andere (junge) Rüden aber auch nicht zwangsläufig neutral gegenüber deinem, gut möglich, dass andere im Freilauf aufreiten, er das uncool findet und dann erst recht aggro reagiert.


    Möglich (wenn nicht sogar wahrscheinlicher) ist auch, dass sein Verhalten gar nicht sexuell motiviert war, wenn die Rasse zu Territorialverhalten neigt, ändert der Chip nix.

  • Lucifer, der ja leider mit seinen Hormonen gar nicht klar kommt, hat ja jetzt den zweiten Chip (und wird kastriert). Er schreit nicht mehr 24/7, er heult nicht mehr die Nächte durch, er frisst wieder, ist ansprechbar und ein Sonnenschein. Ohne Chip war er getrieben, immer unglücklich, durchgehend Stressgesicht, etc. Das ist alles weg.

    Noch immer markiert er draussen (jetzt soviel wie ein "normaler" unkastrierter Rüde, nämlich genau wie Emil und Fiete) und wenn ihm ein anderer Hund blöd kommt motzt er vllt, versteckt sich dann aber hinter mir oder Emil. Aber das war vor dem Chip auch so. Aggression gegen fremde Rüden ist GsD (noch) nicht in seinem Repertoire. Aber generell ist sein Benehmen anderen Hunden gegenüber komplett gleich geblieben.

    Emil war ja auch mal gechipt, weil ich hoffte die Hibbeligkeit ist vllt hormonell bedingt (und mir das schlicht JEDER Trainer und mein TA eingetrichtert haben, dass alles gut ist, wenn die Eier abkommen), der hat dann zwar gepinkelt wie ein Mädchen und deutlich weniger bis gar nicht markiert, aber zu anderen Hunden war er 1:1 genauso wie vor dem Chip. Und Emil findet fremde Rüden haben keine Daseinsberechtigung. Daran hat der Chip nicht ein Mü geändert.

  • Hiho, ich reihe mich hier auch mal ein. Miko wird demnächst gechipt. Es ist kein entspanntes Laufen mit Hündinnen mehr möglich, weil ich ihn ständig deckeln muss, sonst schnuppert, leckt und reitet er in einer Tour auf. Er lässt sich da zwar verbal in Schach halten, aber es ist ein ständiges "vielleicht guckt sie grade nicht". Und der Trieb ist ja deswegen nicht weg, weil es erzieherisch in Schach gehalten wird. Also probieren wir es mit dem Chip.

    Ich bin da sehr skeptisch, weil ich schon von anderen gechipten/kastrierten soviel mitbekommen habe zwecks Wesensänderung. Von Freunden der Rüde ist die totale Schlaftablette geworden, ein anderer ist danach massiv von anderen Rüden belästigt worden. Einer wurde total ängstlich, bei noch einem ist gar nichts passiert, er war genauso triebig wie vorher. Von daher werden wir erstmal 6 Monate "testen"


    In dem Zusammenhang mal die Frage, kennt hier jemand die Studie "Sexuelle Belästigung kastrierter Hunderüden – welche Rolle spielt der Kastrationsmonat?" Würde mich mal interessieren, ob ihr das bestätigen könnt. Es war ja eine Studie mit einer recht überschaubaren Teilnehmerzahl (etwas über 1000), trotzdem fände ich es schon hilfreich, wenn man das als eine Art Grundlage für die Entscheidung nehmen könnte.


    Davon unabhängig, wie sieht es bei Euren gechipten Rüden aus? Werden sie belästigt? Habt Ihr andere negative Folgen des Chips, von denen ihr berichten könnt?


    Und wenn ihr im Anschluss des Chips kastrieren habt lassen, wann dann? Vor Auslaufen des Chips ist klar, aber wenn ich hier so quer lese, hält der Chip ja sehr unterschiedlich lang.


    Das steht bestimmt auch schon in dem Thread hier irgendwo, aber ich hab nicht alle 350 Seiten gelesen, sondern nur etwas quer, sorry dafür dann, aber das war doch etwas viel :)

  • Davon unabhängig, wie sieht es bei Euren gechipten Rüden aus? Werden sie belästigt? Habt Ihr andere negative Folgen des Chips, von denen ihr berichten könnt?


    Und wenn ihr im Anschluss des Chips kastrieren habt lassen, wann dann? Vor Auslaufen des Chips ist klar, aber wenn ich hier so quer lese, hält der Chip ja sehr unterschiedlich lang.

    Wir haben leider auch die Begleiterscheinung, dass Pablo eine Schlaftablette geworden ist. Ich habe das Gefühl dass sein Leben nur einen Inhalt hatte und das war sein übermäßiger Sexualtrieb. Der ist jetzt weg und er hat irgendwie keinen Antrieb mehr. Für nichts. Obwohl doch, kurz mit mir spielen geht und Futtergeil ist er auch. Aber ansonsten schlurft er wie ein Opa hinter mir her und guckt dabei doof. Aber seine gesundheitlichen Probleme (Prostataprobleme und dauerhafte Vorhautentzündung) sind weg. Er ist ein superbraver Verlasshund, der überall mit hin kann. Braucht eigentlich nie an die Leine (von Straßen mal abgesehen) und ist einfach nur easy going und lieb.

    Wir haben zu erst ein halbes Jahr gechipt, das hielt 5 Monate. Dann im Dezember nochmal für ein ganzes Jahr. Das hält bisher zuverlässig an. Wir haben uns dazu entschieden im Herbst ganz zu kastrieren, dann ist ein dreiviertel Jahr rum und ich will nicht, dass es erst hormonell wieder bergauf geht.

  • Davon unabhängig, wie sieht es bei Euren gechipten Rüden aus? Werden sie belästigt? Habt Ihr andere negative Folgen des Chips, von denen ihr berichten könnt?


    Und wenn ihr im Anschluss des Chips kastrieren habt lassen, wann dann? Vor Auslaufen des Chips ist klar, aber wenn ich hier so quer lese, hält der Chip ja sehr unterschiedlich lang.

    Baxter selbst hat nur „blödes“ Fell bekommen und hat arg mit dem Gewicht zu tun.


    Charakter ist immer noch derselbe wie vorher.


    Kastriert wurde er zwei Monate nach Auslaufen des Chips (war aber so gewollt, weil wir schauen wollten ob die Magen-Darm-Probleme wieder kommen. Kurz für dich: er wurde gechippt aufgrund seiner ganz schlimmen Magen-Darm-Erkrankung, die unter dem Chip vollständig weg war und so auch seit der Kastration).

  • Wir haben leider auch die Begleiterscheinung, dass Pablo eine Schlaftablette geworden ist. Ich habe das Gefühl dass sein Leben nur einen Inhalt hatte und das war sein übermäßiger Sexualtrieb. Der ist jetzt weg und er hat irgendwie keinen Antrieb mehr. Für nichts. Obwohl doch, kurz mit mir spielen geht und Futtergeil ist er auch. Aber ansonsten schlurft er wie ein Opa hinter mir her und guckt dabei doof. Aber seine gesundheitlichen Probleme (Prostataprobleme und dauerhafte Vorhautentzündung) sind weg. Er ist ein superbraver Verlasshund, der überall mit hin kann. Braucht eigentlich nie an die Leine (von Straßen mal abgesehen) und ist einfach nur easy going und lieb.

    Wir haben zu erst ein halbes Jahr gechipt, das hielt 5 Monate. Dann im Dezember nochmal für ein ganzes Jahr. Das hält bisher zuverlässig an. Wir haben uns dazu entschieden im Herbst ganz zu kastrieren, dann ist ein dreiviertel Jahr rum und ich will nicht, dass es erst hormonell wieder bergauf geht.

    Und stört dich das nicht, dass er nun so antriebslos ist? Also ich fände das schon schlimm und würde dann ernsthaft überlegen, ob ich kastrieren würde. Aber klar, man muss natürlich abwägen, was besser für den Hund ist. Ich hoffe einfach mal auf das Beste.

  • Baxter selbst hat nur „blödes“ Fell bekommen und hat arg mit dem Gewicht zu tun.


    Charakter ist immer noch derselbe wie vorher.


    Kastriert wurde er zwei Monate nach Auslaufen des Chips (war aber so gewollt, weil wir schauen wollten ob die Magen-Darm-Probleme wieder kommen. Kurz für dich: er wurde gechippt aufgrund seiner ganz schlimmen Magen-Darm-Erkrankung, die unter dem Chip vollständig weg war und so auch seit der Kastration).

    Ja das mit dem Fell hab ich auch gelesen. Mal schauen. Aber schön, dass der Rest bei Euch gut gelaufen ist.


    Naja und Gewicht bin ich auch empfindlich, da werde ich sehr drauf achten. Wobei er schon jetzt gefühlt nur Miniportionen bekommt :rolling_on_the_floor_laughing:

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