Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Wie sind denn seine Hoden? Hattest du sie vor und während dem Chip kontrolliert? Sind sie in den letzten Wochen/ Tagen wieder größer geworden?

    Das ist ein recht guter Anhaltspunkt wie lange der Chip wirkt…

  • Wie sind denn seine Hoden?

    Bin mir tatsächlich recht sicher, dass der (ist nur noch einer) lange kleiner war und jetzt wieder deutlich größer ist. Dann ist es wohl so.



    Ich hatte irgendwie echt gehofft, dass mein Trainingstalent dazu geführt hat, dass wir keine Probleme mehr hatten. Weil er mit Chip auch nicht gerade geschlechtslos unterwegs war und das auch etwas geschwankt, aber sich zuletzt eingependelt hatte. Das ist gerade ziemlich ernüchternd :omg:


    Passend dazu hat er jetzt mehrfach seinen Napf nicht geleert und bekommt wieder Probleme, sich in irgendeinem vorgegebenen Rahmen draußen zu lösen.

  • Ich hatte irgendwie echt gehofft, dass mein Trainingstalent dazu geführt hat, dass wir keine Probleme mehr hatten. Weil er mit Chip auch nicht gerade geschlechtslos unterwegs war und das auch etwas geschwankt, aber sich zuletzt eingependelt hatte. Das ist gerade ziemlich ernüchternd :omg:

    Das beste Trainingstalent bringt dir nichts, wenn der Hund ohne Chip so durch ist, dass er das Training gar nicht annehmen und umsetzen kann.


    Mein Rüde hatte z.B. stressbedingt (also durch den starken Sexualstress und -frust) große Schwierigkeiten mit jeglichen Außenreizen. Leinenführigkeit, Menschen- und Hundebegegnungen waren eine Katastrophe.

    Ich habe mir damals 2 Jahre lang ohne Chip/Kastration einen Wolf trainiert, mit minimalen Fortschritten. An guten Tagen kamen wir z.B. auf 20 Meter an nen anderen Hund ran, an schlechten Tagen hat er auf über 50 Meter alles verbellt, was ein Hund sein könnte.

    Sobald der Chip gewirkt hat, kamen wir innerhalb einer Woche (!) mit genau demselben Trainingsansatz auf 5 Meter an andere Hunde heran.


    Klar, die Kastration ersetzt keine Erziehung. Aber manchmal ist sie der Grundstein, damit Erziehung und Training erst möglich wird und der Hund das auch abrufen kann.

    Unter dem Chip hat das Verhalten bei uns übrigens auch immer mal wieder geschwankt. Wirklich dauerhaft hat es sich dann mit der chirurgischen Kastration eingependelt.

    Wobei "eingependelt" hier eben auch heißt, dass sich mein Hund jetzt wie ein durchschnittlicher intakter Rüde verhält: Immer noch gestresst in Gegenwart von ner läufigen Hündin oder interessanten Pipistellen, aber eben nicht mehr so gnadenlos drüber und in anderen Sphären wie ohne Kastration.


    Wenn der Hund unter der Kastration Trainingserfolge zeigt, die sich nach dem Chip auch mit entsprechendem Training nicht wiederherstellen lassen UND der Hund trotz Chip ein gewisses Maß an Sexualverhalten beibehält, ist das für mich persönlich eine ziemlich klare Indikation für eine Kastration.

  • Ich werde jetzt erst nochmal versuchen, Auslastung und (gesteuerte) Bewegung hochzufahren, dann schauen wir weiter. Ist halt nicht so geil, wenn man den Hund draußen quasi gar nicht mehr schnüffeln lassen kann, weil anscheinend alle zwei Meter überall der beste Geruch aller Zeiten zu finden ist. Ist die Frage, ob sich das noch einpendeln wird.


    Aber andererseits finde ich ihn gerade irgendwie sehr lustig, muss ich sagen. Noch ist er gut drauf, teils wirklich albern. Und gestern hat er (drinnen) sehr ausdauernd und halbwegs strategisch gesucht. Ambitionierter als sonst, also werd ich schauen, ob ich das ausbauen kann und darüber auch ein bisschen Futter reinkriege.

  • Bei uns ist der Chip vor einigen Wochen schon ausgelaufen. Hat nichtmals 9 Monate gehalten.

    Es ist... anstrengend.

    Die Hormone purzeln wieder bunt umher, jeder Tag bietet neue Überraschungen.


    Bei jedem Mädel hat er gleich Herzchen in den Augen und will unbedingt hin. Ist eins in Reichweite, wird sich das gleich zwischen die Pfoten geklemmt und berammelt. Also wenn er dürfte, darf er natürlich nicht. Sein Schniedel kriegt viel frische Luft derzeit. Sein Wachtrieb ist enorm hochgefahren. Er schlägt jetzt nicht mehr nur kurz an, wenn wer an der Haustür vorbei geht, sondern, wenn es ein Hund ist, "verfolgt" er ihn von innen quasi und bellt an jedem Fenster. Auch das haben wir natürlich im Blick. So wie wir alles nur noch im Blick haben und deckeln und aufpassen und nach Rüden zur Zeit auch Hündinnen aus unseren gemeinsamen Spaziergängen gestrichen haben, weil es einfach nur anstrengend ist.


    Wie zum Henker bekommt man es hin, dass eine Ansage auch nachhaltig wirkt? Er hört zwar, wenn ich ihm deutlich sage, er soll es lassen, aber immer nur kurz.

    Wenn ich hier die erfahrenen Hundebesitzer lese, dann hört sich das immer so nachhaltig an: einmal klar machen was Sache ist und dann weiß der Hund Bescheid.

    Wie mach ich das? Bei mir hält es nur gefühlt zwei Minuten, dann wird die Hundefreundin wieder angegangen und alles fängt von vorn an.


    Seine Rüdenaggressivität ist wieder heftiger geworden. Das Thema ist ja altbekannt, was es nicht einfacher macht. Auch das ist anstrengend.


    Zur Zeit hab ich das Gefühl ich krieg gar nichts mehr hin und bin den ganzen Tag nur dabei den Hormonbollerkopf zu deckeln. Neue Pubertät aber mit mehr Ernsthaftigkeit dabei. Von dem ewigen festschnuppern an Pipistellen red ich gar nicht, die sind ja quasi pillepalle, auch wenn es nervt, dass ich auch da ständig eingreifen muss.


    Ich hatte so sehr gedacht, wir haben einen Fuß in die Tür gekriegt, er ist erwachsen geworden, gechillter, ruhiger und wenn der Chip ausläuft, fehlt nur noch der neue Feinschliff. Es macht grade echt keinen Spaß und so sehr ich ihm seine Glocken ja gönne, zur Zeit verfluche ich die.

    Und mich, weil ich es nicht hinkriege. Und die kurzen Tage, weil man gefühlt so wenig Zeit für alles hat.


    Bin grade echt im Herbstblues, sorry für's Geschwafel.

  • Wenn doch mit dem Chip vieles/alles chic war, dann lass doch einen neuen setzen oder lass ihn direkt kastrieren :ka:

  • Eine neuen Chip will ich nicht. Einfach weil der nur so kurz hält und man immer wieder ein auf und ab der Hormone hat, weil ja nicht immer gleich zu erkennen ist, wenn er ausläuft. Und wenn man es merkt, sind die Hormone ja schon wieder etwas zurück. Und auf gut Glück nach 8 Monaten immer neu setzten ist auch Mist. Wenn dann gleich Kastra.


    Ich sag mir ja immer, der Hund kann ja nichts dafür, dass ich so oft so anfängermäßig unterwegs bin. Das braucht nur Training. Auch wenn ich mich manchmal frage, ob dadurch nicht mehr negative Zeit, als positive Zeit in Summe bleibt, weil's so lange dauert. Ich wollte es halt probieren, der Chip sollte uns ja nur einen Tür in die Fuss bringen, war ja ganz optimistisch, dass wir das dann auch mit Hormonen hinbekommen. Tja und dann war ja der blöde Vorfall mit dem anderen Hund und seitdem geht nichts mehr, hab ich das Gefühl.


    Ist schon lustig, normalerweise kriegt man immer sofort einen auf den Deckel, wenn das böse "Kastrationswort" auch nur gedacht wird. Und Du sagst gleich, dann mach doch schnippschnapp.

  • Nyriah ich habe hier den direkten Vergleich zwischen zwei Rüden, bei dem einer ein normales Sexualverhalten hatte (fiept wenn die Hündin im Haus oder direkter Umgebung läufig ist, frisst dann ne woche wenig, ansonsten recht unauffällig)

    und dem Supergau: Nächtelanges Bellen, null Konzentration, im Haus ständig gestresst (draußen komischerweiße relativ ruhig) , wundlecken der Hoden, nicht geschlafen bzw immer nur sehr kurz....


    Letzterer ist jetzt Kastriert (und sehr viel entspannter ohne negative Auswirkungen was Energielevel angeht) und ich kenne Leute, die auch Hund 1 Kastrieren würden (oder ihren kastriert haben) wegen übertrieben gesagt "ein bisschen winseln".

    Ist hald nicht alles Dog Forum bubble. Ich finde wenn der Hund ständig gestresst ist ist das kein Leben für ihn (und auch dich). Aber es liegt in deinem Ermessen (und dem des TAs), wie sehr dein Hund eingeschränkt wird.

  • Eine neuen Chip will ich nicht. Einfach weil der nur so kurz hält und man immer wieder ein auf und ab der Hormone hat, weil ja nicht immer gleich zu erkennen ist, wenn er ausläuft. Und wenn man es merkt, sind die Hormone ja schon wieder etwas zurück. Und auf gut Glück nach 8 Monaten immer neu setzten ist auch Mist. Wenn dann gleich Kastra.


    Ich sag mir ja immer, der Hund kann ja nichts dafür, dass ich so oft so anfängermäßig unterwegs bin. Das braucht nur Training. Auch wenn ich mich manchmal frage, ob dadurch nicht mehr negative Zeit, als positive Zeit in Summe bleibt, weil's so lange dauert. Ich wollte es halt probieren, der Chip sollte uns ja nur einen Tür in die Fuss bringen, war ja ganz optimistisch, dass wir das dann auch mit Hormonen hinbekommen. Tja und dann war ja der blöde Vorfall mit dem anderen Hund und seitdem geht nichts mehr, hab ich das Gefühl.


    Ist schon lustig, normalerweise kriegt man immer sofort einen auf den Deckel, wenn das böse "Kastrationswort" auch nur gedacht wird. Und Du sagst gleich, dann mach doch schnippschnapp.

    Ich bin wohl eine der wenigen, die da kein Problem mit hat…..Ja, ich habe zwei unkastrierte Rüden, die haben aber auch kein Problem mit Nix….und das hat nicht nur was mit Erziehung zu tun…. Vorher hatte ich ne kastrierte Hündin und einen kastrierten Rüden….und es war angenehm einfach….beide hatten sich durch die Kastra nicht verändert….und ich hätte auch kein Problem, bei Kasper und Yoshi die Eier abnehmen zu lassen, wenn ich sagen müsste….hm, irgendwie überwiegt die negative Zeit, die positive …..und dafür ist der Chip ja auch einfach super….man kann die Kastra im Grunde „ausprobieren“…..Kasper hat einen Chip bekommen, als Yoshi so langsam geschlechtsreif wurde, weil er sich wirklich komisch benommen hat…..Kasper ist regelrecht depressiv geworden….für ihn käme eine Kastra für mich tatsächlich nur aus medizinischen Gründen in Betracht

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