Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Fiete hat in den ersten Wochen geheult wie ein Wolf. Hat er vorher und nachher nie wieder gemacht.

    Das Foto ist entstanden, als ich ihn aus dem Büro geschmissen habe, weil er dort auch schon ohne Pause gemault hatte.

    b0e64f6fc.jpg

  • Also die Erstverschlimmerung beim ersten Halbjahres-Implantat kann gar keine Einbildung gewesen sein.

    Selbst Menschen, die nichts davon wussten, haben mich gefragt, was mit Darko los sei.


    Unter anderem war er stellenweise überhaupt nicht der Lage, draußen auf mich zu achten, zudem hat er extrem gefiept.


    Am 29.08.23 bekam er 6-Monate-Suprelorin, aufgenommen wurde das Video am 08.09.23:

    https://youtu.be/ZnAQwAwryl8

  • Diese Erstverschlimmerung gibt es übrigens nicht. Das redet man sich wohl eher selbst ein. Zumindest konnte in Studien nie festgestellt werden das sowas existiert und von der Funktionsweise her geht das wohl auch gar nicht.

    Die Studienlage ist bezüglich der Auswirkungen auf das Verhalten tatsächlich mau, das stimmt. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass es kaum Studien hierzu gibt.

    Es ist aber hinlänglich bekannt, dass GnRH-Agonisten wie Deslorelin (also der Wirkstoff des Chips) anfangs zu einem Anstieg der Sexualhormone führen. Erst dadurch wird - ganz unwissenschaftlich gesagt - die körpereigene Produktion runtergekurbelt.


    Dass sich das bei Hunden, die sexuell eh schon "drüber" sind oder die anderweitig ein instabiles Nervenkostüm haben natürlich deutlicher bemerkbar macht als bei Hunden, die an sich stabil und sexuell eh nicht so interessiert sind, sollte klar sein.

    Der initiale Testosteronanstieg dauert ungefähr 48 Stunden. Auch im Beipackzettel steht dass es direkt nach dem Einsetzen des Chips zu einer Hypersexualität kommen kann.

    Das es keine Erstverschlimmerung gibt vor der in Foren immer gewarnt wird hab ich mir ja nichts selbst ausgedacht.

    Was ihr hier alle schreibt im Sinne von reizoffener, aggressiver ist ja eben das Gegeteil von dem was Testosteron bewirkt. Nämlich Selbstsicherheit, Fairness, verhindern von Aggression.


    Es ist also eher eine Auswirkung vom fehlenden Testosteron was sich (aber das ist jetzt nur Vermutung) vielleicht später wieder einpendelt wenn sich der Hormonspiegel durch die Dauerabgabe des Deslorelin stabilisiert.

  • Hmm, also hier war es schon krass, fand ich. Das war definitiv nicht normal. Und soviel kann sich weder Hund noch Mensch einbilden.

    Und es steht doch auch im Waschzettel - von daher finde ich das nicht ungewöhnlich. Nicht schön, aber nicht ungewöhnlich. Wenn auch als "sehr selten" aufgeführt, aber es steht da..... und ja, ich habe es auch schon erlebt....

    Nein ich ja auch nicht. War mir vorab bekannt und kann ich bestätigen.

    hat ja irgendwer anderes geschrieben, dass das nicht nachgewiesen werden kann und quasi Einbildung wäre 🤷‍♀️

  • Der initiale Testosteronanstieg dauert ungefähr 48 Stunden. Auch im Beipackzettel steht dass es direkt nach dem Einsetzen des Chips zu einer Hypersexualität kommen kann.

    Das es keine Erstverschlimmerung gibt vor der in Foren immer gewarnt wird hab ich mir ja nichts selbst ausgedacht.

    Hier sagt doch niemand, dass die Erstverschlimmerung durch einen dauerhaft erhöhten Testosteronspiegel entsteht, oder habe ich was überlesen? :???:


    Zumindest ich spreche in meinen Beiträgen ganz bewusst von einem Hormonchaos. Damit meine ich v.a. die starken Ausschläge im Hormonsystem: Den plötzlichen heftigen Anstieg und den anschließenden langsamen Abfall.


    Dass so eine hormonelle Achterbahnfahrt eine Erstverschlimmerung (im Sinne einer Verschlimmerung des Verhaltens, nicht des Testosteronspiegels) auslöst, ist doch nicht verwunderlich.


    Was ihr hier alle schreibt im Sinne von reizoffener, aggressiver ist ja eben das Gegeteil von dem was Testosteron bewirkt. Nämlich Selbstsicherheit, Fairness, verhindern von Aggression.

    Zu viel des Guten ist halt trotzdem des Guten zu viel. Laut dem müssten Rüden mit einem deutlich erhöhten Testosteronspiegel ja die entspanntesten, nettesten und umgänglichsten Vertreter ihrer Art sein. Und das ist in aller Regel einfach nicht der Fall.

  • Na das was du beschreibst gibt es so ja eben nicht. Der plötzliche Testosteronanstieg geht so 48 Stunden. Dann wird kontinuierlich Deslorin abgegeben.

    Die Erstverschlimmerung wird immer mit gesteigertem Sexualverhalten genannt.

    Ich will euch ja auch gar nicht abreden dass sich eure Hund teilweise anders verhalten haben. Aber es gibt keine grundsätzliche Erstverschlimmerung durch den Chip. Und das sind ja nicht meine Worte sondern von Leuten die da viel mehr Ahnung und Erfahrung haben.


    Woher kommt deine Annahme dass Hunde mit höherem Testosteronspiegel keine verträglichen Hunde sind bzw. dass sie es durch den erhöhten Spiegel nicht sind?

    Testosteron steigt z.B. durch gewonnene Kämpfe. Das heißt es ist Wirkung nicht Ursache. Aggressionen haben so viel mehr Hintergrund.

  • Was ihr hier alle schreibt im Sinne von reizoffener, aggressiver ist ja eben das Gegeteil von dem was Testosteron bewirkt. Nämlich Selbstsicherheit, Fairness, verhindern von Aggression.

    Das habe ich z.B. nicht geschrieben und wir hatten auch nie ein Problem mit Aggression, weder vor noch nach dem Implantat.

    Er glich einfach einem kopflosen Hühnchen, gebeutelt vom Hormonchaos, hatte keinen klaren Kopf mehr und war ein Dauerfiep.

  • Na das was du beschreibst gibt es so ja eben nicht. Der plötzliche Testosteronanstieg geht so 48 Stunden. Dann wird kontinuierlich Deslorin abgegeben.

    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. :???:


    Mein Exkurs zum Testosteron-An- und Abstieg bezog sich auf deine Aussage, dass eine Erstverschlimmerung nicht möglich sei, weil der Chip so nicht wirke.


    Meine Antwort darauf sollte einfach nur sagen: Der Chip führt zu plötzlichen hormonellen Veränderungen, erst in die eine und dann in die andere Richtung und gerade so ein hin & her (= hormonelle Schwankungen) können natürlich eine Erstverschlimmerung auslösen.


    Hormone sind mächtig und gerade ein kurzzeitiges Ungleichgewicht oder plötzliche Veränderungen und Schwankungen können einen ganz erheblichen Einfluss auf das Gemüt und damit auch auf das Verhalten haben. Und zwar weit länger als die eigentliche Schwankung andauert.


    Und das sind ja nicht meine Worte sondern von Leuten die da viel mehr Ahnung und Erfahrung haben.

    Wie gesagt: Es gibt meines Wissens nach keine wirklich belastbare Studie zu dem Thema.


    Woher kommt deine Annahme dass Hunde mit höherem Testosteronspiegel keine verträglichen Hunde sind bzw. dass sie es durch den erhöhten Spiegel nicht sind?

    Hast du schon mal einen Hund mit deutlich erhöhtem Testosteron-Spiegel erlebt? Also live? Und welche langfristigen Auswirkungen die Kastration auf einen solchen Hund hatte?


    Testosteron steigt z.B. durch gewonnene Kämpfe. Das heißt es ist Wirkung nicht Ursache. Aggressionen haben so viel mehr Hintergrund.

    Neben der Tatsache, dass es sicherer, souveräner und selbstbewusster machen kann, steigert Testosteron auch die Aggressionsbereitschaft, senkt in vielen Fällen die Toleranzschwelle, führt zu einer erhöhten Reizbarkeit und Risikobereitschaft und verstärkten Reaktionen auf Außenreize. Von der Aggression aufgrund von Sexualverhalten und allem, was damit gekoppelt ist (also z.B. Territorialverhalten) mal ganz abgesehen.


    Natürlich heißt das nicht, dass Testosteron prinzipiell aggressiv macht. Aber ein Zuviel (nicht viel, sondern zu viel) an Testosteron kann durchaus aggressiv machen.

  • Ist doch auch letztlich wurscht. Kaum einer wird ja wohl die Entscheidung für einen Chip davon abhängig machen, ob es eventuell eine Erstverschlimmerung gibt oder nicht.

    Hormone machen was mit dem Hund, da sind wir uns wohl alle einig.


    Das durchzuanalysieren hilft mir im Zweifelsfall eh nur bedingt. Wenn ich weiß, mein Hund dreht am Rad, weil... macht es das im entsprechenden Moment auch nicht besser.

    Durch muss man trotzdem :woozy_face:

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