Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

Hallo,

wir haben unseren Labi-Mix-Rüden mit etwas über 3 Jahren mit dem Chip kastrieren lassen und sind wirklich froh, dass wir das gemacht haben. Kurz bevor er 3 Jahre alt wurde, fing er an, alle anderen Rüden ziemlich übel zu attackieren und er war nur noch darauf aus, alles zu rammeln, was nicht bei 3 auf den Bäumen war.

Mit dem Chip hat sich die sexuelle Aktivität dann wirklich gelegt (und damit auch seine Nervosität), er war in dieser Hinsicht wesentlich ruhiger und entspannter. Ansonsten hat er seinen Spieltrieb behalten und ist genauso "flippig" wie vorher auch.

Insofern haben wir diesen Schritt nicht bereut! Da der Chip ja nur eine begrenzte Zeit wirkt, haben wir ihn dann vor Ablauf der Wirkung richtig kastrieren lassen.

Das haben wir also nicht gemacht, weil es vielleicht einfacher ist als sich mit einem sexuell überaktiven Rüden zu beschäftigen, sondern weil wir sicher sind, dass es so unserem Hund wesentlich besser geht.

Ich kann den Chip also nur befürworten und ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Natürlich nicht, um z. B. fehlende Erziehung zu kompensieren - aber um einem sexuell derart überspannten Rüden zu einem besseren Befinden zu verhelfen.

Viele Grüße

Gundula

Zitat

Hallo,
mal unabhängig vom Verhalten: Mir hat die Tierärztin gesagt, dass sie das Implantat nur empfehlen würde bei Rüden, die komplett ausgereift sind. Bei meinem 18-Kg-Hund bin ich mir sicher (auch nach Rücksprache mit dem Hundetrainer) dass er jetzt, mit 14 Monaten, "fertig" ist, in jeder Hinsicht.
Aber wenn Dein Hund 54 Kg wiegt, also eine größere Rasse ist, würde ich sowieso lieber noch ein bißchen warten...

Mit "fertig" meinte ich körperlich ausgewachsen, geistig entwickelt und v.a. geschlechtsreif.

Genau das möchte ich mit dem Doc voher noch besprechen. Das ist das einzige, was uns im Moment noch unsicher macht. Aber mir haben schon zwei Ärzte unabhängig voneinander gesagt, dass es egal ist in welchem Alter man das macht. Sogar: desto eher, desto besser! Bin nicht so sicher, was ich davon halten soll und bin daher auf die dritte Meinung gespannt. Wir haben Mittwoch einen Termin...

Der Chip ist tatsächlich eine Möglichkeit zu prüfen, ob eine Kastration sinnvoll ist. Bei meinem Rüden hat es tatsächlich 6 Wochen gedauert bis eine Wirkung eintrat. Andererseits haben wir mit unseren aggressiven Rüpel auch hart trainiert, damit man überhaupt mit ihm vor die Tür gehen konnte und ohne durchgeschwitzt nach Hause zu kommen, weil jeder Hund angegriffen werden wollte. Und siehe da, 3 Monate später waren Hundebegegnungen und Spiele möglich sodass wir nach 5 Monaten den Maulkorb absetzten. Ging auch noch kurze Zeit gut, doch dann der Schock. Er hat einen kleinen Hund beim Bei-Fuß-Vorbeigehen geschnappt und stark verletzt (es geht dem Kleinen inzwischen wieder gut). Der TA meinte, dass es die Hormone sein könnten, die die Aggressionen wieder hervorgerufen haben. Die Wirkung des Chips hatte zu dem Zeitpunkt wieder nachgelassen. Kurz danach wurde er kastriert, an der wiedergekehrten Aggression arbeiten wir noch, aber der Agressionspegel hat zum Glück auch wieder stark nachgelassen.

Aber es gibt auch andere Beispiele: Der Hund einer Bekannten war bereits nach 2 Wochen so ruhig, dass es den Hundebesitzern schon zu ruhig war.

Von Kastration als Allheilmittel halte ich auch nichts, aber manchmal ist es eben das Mittel der Wahl.

LG
Punktehund

Zitat

also meiner ist jetzt 3 und auf die geistige Entwicklung warte ich seit langem

Hihi,der ist gut.

Ist denn jemand hier der seinen Rüden vor dem 2ten Lebensjahr chippen lassen hat???

Schade, dass sich keiner mehr von den grossen Rassen meldet... habe nachher den Termin beim Doc... mal sehen...
Wenns noch nicht geht, kommen noch ein paar harte Wochen/Monate auf uns zu...

Ich persönlich halte überhaupt nichts von dem Chip und schon mal gar nicht vor dem 3. oder besser noch 4. Geburtstag.
Als Begründung stell ich in den Vordergrund, dass der Chip dem Hundehalter etwas vorgaukelt und somit das eigentliche Problem nicht durch Erziehung behoben wird.
Ich bin der Ansicht, wenn man die harten Jahre des Erwachsenwerdens mit dem Hund durchgestanden hat und dann immer noch der Meinung ist, man müsste zu diesem Hilfsmittel greifen.