Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Hallo, alle zuammen,
    seit längerem verfolge ich euren Thread und finde ihn super interessant.
    Mein Mexx ist ein 15 monatiger American Pitbull Terrier und hat gestern den Wesenstest mit :gold: bestanden.
    Trotzdem habe ich ihn heute 'chipen' lassen, obwohl seitens des Sachverständigen eine Kastration nicht erforderlich sei. Doch seit seine Hormone ihr Unfug treiben, kann er mit anderen Rüden, hauptsächlich seiner Größenordnung, nicht mehr so gut. Da legt er sich schon gerne mal ins Halfter und macht auf wilden Hengst :steckenpferd: . Hündinnen findet er klasse und ihre Nachrichten um so doller, die Nase klebt förmlich auf dem Asphalt. Und die Zunge erst :igitt: . Er grast die Straßen förmlich ab. Das es mich hinten noch gibt, ist unerheblich für ihn, Kommandos kommen auch nicht so gut an :mod: .
    Eine entgültige Kastration kommt für mich derzeit nicht in Frage, daher habe ich mich zur chemischen entschlossen. Meine Hoffnung ist, ihm über die Pupertät zu helfen und sein Wesen noch zu festigen.

  • Hallo,
    auch von mir mal ein erster Bericht, der Chip ist vor ca. 9 Wochen gesetzt worden. Die Hoden sind schon ziemlich schrumpelig, aber noch nicht sooo klein (eine Hälfte vielleicht so groß wie ein Daumen von mir, keine Ahnung, ob das noch kleiner wird..?)


    Läufige Hündinnen sind kein Thema mehr, das ist seeehr erleichternd, da wir viele davon hier im Umkreis haben :smile:
    Folglich auch kein ständiges Auflecken und Zähne klappern mehr sondern viel ausgelassenes Gespiele, sofern der andere Hund mit meinem Clown mithalten kann. Außerdem wirkt er insgesamt viel entspannter und nicht mehr so hibbelig und hat dadurch auch schon etwas zugenommen.
    Andere Hunde sind auch nicht mehr sooo interessant, ich kann ihn viel besser abrufen. Endlich scheint sich das monatelange Schleppleinen-Trainig auszuzahlen! Es ist ein schönes Gefühl, wenn mein Hund mit mir mitkommt und nicht mehr kilometerweit mit anderen Hunden läuft! :D
    Auch an der Hündin meines Freundes wird nicht mehr ständig hinten geleckt. Und es ist wieder ein Training mit ihm möglich! Er ist mehr auf mich konzentriert, bleibt mehr in meiner Nähe, ich kann ihn frei bei Fuß über mehrere Meter bei mir behalten ohne dass er nach 5 Sekunden hektisch anfängt, am Boden rumzuschnüffeln.
    Also, kurz gesagt, er ist mehr auf mich und seinen Futterdummy fixiert als auf andere Hunde bzw. deren Gerüche.
    Mit Aggressionen im Freilauf hatten wir eh keine Probleme, da ist er nach wie vor verträglich. Die Leinenaggression ist aber immer noch da, scheint also kein hormonelles Problem zu sein, aber ich denke, mit (nochmal) einer Trainerin und dank seiner neuen Konzentration auf mich wird das auch in Griff zu kriegen sein...



    Einziger Wermutstropfen: Die Unsicherheit gegenüber fremden Menschen und Hunden hat sich etwas verstärkt. Damit kann ich aber gut leben, denn seit der chem. Kastra ist er gut mit Futter abzulenken. Wenn ich merke, er guckt jemanden/ etwas mißtrauisch an, halte ich ihm ein Leckerchen vor die Nase und dann kommen wir entspannt dran vorbei.


    So wie es jetzt aussieht, bin ich also geneigt, ihn entweder nächstes Jahr nachchippen oder komplett kastrieren zu lassen.

  • Zitat

    Könnte es eventuell sien, dass er, als er den Chip noch nicht hatte bereits Kontakt zu läufigen Hündinnen hatte und sich daher sozusagen "erinnert"? Ist denn sonst eine Wirkung vom Chip zu merken?

    Das letzte Mal (Frühling), als wir eine läufige Hündin so nah gekreuzt haben, hat er nichts dergleichen versucht. Damals ware er nochohne Implantat.


    Das einzige, was auf die Wirkung von Suprelorin hindeutet, sind die stark geschrumpften Hoden. Ca. 2 Wochen lang hatte er auch mit dem Markieren fast aufgehört. Das macht er aber inzwischen wieder fast gleich intensiv wie früher. Urin der Hündinnen, deren Schnauze und zwischen den Beinen lecken, rundherum Markieren etc. macht er nach wie vor. Auch auf Rüden ist er nach wie vor schlecht zu sprechen. Allerdings gab es wegen meiner Aufmerksamkeit (Trainig, Leine) keine Zwischenfälle mehr.


    Habe übrigens vor etwa 10 Tagen einen Neufundländer getroffen, bei dem Suprelorin auch nicht gewirkt hatte. Dieser ist nun chirurgisch kastriert und lässt die läufigen Hündinnen seitdem in Ruhe.


    Mag sein, dass er im Moment nur heisse Luft produzieren würde, aber wie gesagt ist bei uns ist ja das Verhalten das Problem und nicht die Zeugungsfähigkeit...


    Zitat

    Es gibt chirurgisch kastrierte Rüden, die den ganzen Geschlechtsakt vollziehen...

    Das schockiert mich aber ein Bisschen und macht mir keine Hoffnung auf die Wirkung einer chirurgischen Kastration. Wir trainieren für's Erste mal fleisseig und schauen weiter...

  • Ich habe auch schon von Hunden gelesen, wo das Implantat keine sechs Monate gehalten hat. Evtl. lässt die Wirkung wieder nach? Ich würde in dem Fall noch einen zweiten setzen lassen und schauen, was passiert. Sprich doch mal mit deinem TA drüber.


    LG Theresa

  • Zitat

    Ich habe auch schon von Hunden gelesen, wo das Implantat keine sechs Monate gehalten hat. Evtl. lässt die Wirkung wieder nach? Ich würde in dem Fall noch einen zweiten setzen lassen und schauen, was passiert. Sprich doch mal mit deinem TA drüber.


    LG Theresa


    Mein Chico wiegt 56kg und der Doc hat mir von vornherein gesagt, dass der Chip bei ihm nicht so lange wirken wird. Er hat auf 4 Monate getippt. Dafür bei kleinen Hunden wohl länger als 6 Monate. Das stimmt schon.

  • Zitat

    Ich habe auch schon von Hunden gelesen, wo das Implantat keine sechs Monate gehalten hat. Evtl. lässt die Wirkung wieder nach? Ich würde in dem Fall noch einen zweiten setzen lassen und schauen, was passiert. Sprich doch mal mit deinem TA drüber.


    Wir werden kein 2. Implantat setzten lassen, da es unserer Ansicht nach nie "richtig" gewirkt hat. Er hatte einfach ca. 2 Wochen lang fast nicht mehr markiert, das war alles... Das würde wohl auch das 2. Implantat nicht ändern. Wenn überhaupt kastrieren, dann chirurgisch.

  • Heute mal mein Erfahrungsbericht mit Suprelorin bei meinem (ehemals)hormongesteuerten Max.
    Er hat den Chip jetzt 5 Wochen und ich bin begeistert. Alle seine hormongesteuerten Verhaltensweisen sind so gut wie weg. Kein Aufreiten mehr, kein "Ich-markiere-jeden-Grashalm", kein ständiges sabbern und aufgeregt sein draußen, kein Dominazverhalten gegenüber anderen Rüde mehr und was die Hauptsache ist: ich kann endlich wieder mit ihm arbeiten, weil er sich endlich wieder auf mich konzentriert. Er läuft wie ein Engel an der Leine, kein Ziehen mehr und er himmelt mich die ganze Zeit an beim Laufen, wiel nur noch ich (und die Leckerlies in der Tasche). Er frisst auch endlich wieder. Vorher hat er kaum noch gefressen und ich konnte ihn nicht mal mehr mit Leckerlies motivieren. Da funktioniert jetzt alles wieder. Natürlich ist er trotzdem noch ein kleiner frecher Terrier.... aber das darf er ja auch sein.

  • Dann berichte ich auch mal. Chico hat den Chip jetzt seit 7 Wochen. Seine Hoden sind ziemlich geschrumpft. Er markiert noch, aber viel seltener. Seine Nase klebt aber nicht mehr ständig am Boden. Eine läufige Hündin haben wir leider noch nicht getroffen. Was mir sehr gut gefällt, er geht nicht mehr allzeit bereit sich zu messen auf andere unkastrierte Rüden zu. Er hat ja nie provoziert, aber ist drauf angesprungen, wenn ein anderer ihn provoziert hat. Meistens geht er dem Streß jetzt aus dem Weg. Oder er schaut mich an oder kommt direkt zu mir, damit ich das regel und das finde ich super. Wenn ihn doch mal einer im Freilauf anmacht, gibt es aber auch keine Keilerei, er bellt und knurrt dann einmal kurz zurück und geht dem anderen dann aus dem Weg. Bin echt froh darüber. :gut:
    Und, wie ihr auch berichtet, arbeitet er wieder viel besser mit mir. Das gefällt mir natürlich auch super! Abruf, wenn er frei läuft und uns ein anderer Hund angeleint entgegen kommt, kein Problem mehr! So, kann ich ihm jetzt super zeigen, welches Verhalten in brenzligen Situationen angebracht und erwünscht ist und welches nicht. Das war kurz vor dem Chip unmöglich, da hat ihn das gar nicht interessiert. Also ich bin rundum zufrieden. Aber ich sehe auch, dass sein Verhalten nur zum Teil hormongesteuert ist. Wenn ihn jetzt ein anderer Rüde unverhofft besteigen will, gibt es trotzdem saures zurück. Und er paßt immer noch wahnsinnig auf in der Dämmerung. Also er weiß sehr wohl seiner Kräfte und ist keine Duckmaus. Aber wie gesagt, er läßt sich jetzt bereitwillig von mit korrigieren. Und das ist das allerwichtigste!!!
    Mal abwarten, wie lange es bei ihm wirkt und ob er dann Gelerntes beibehält oder ab er wieder homongesteuert durchstartet.

  • Hallo Fories,


    da wir eine Hündin zu unserem nicht kastrierten Rüden holen möchten, diese jedoch noch zu jung (6 Monate. noch nicht läufig gewesen) für eine Kastration ist, lese ich diesen Thread mit Interesse. Unser Mickie ist schon sehr aktiv und bei läufigen Hündinnen nicht einfach zu handeln (jault, quietscht, nicht abrufbar etc.).


    Ich habe ein paar Fragen zum Chip:


    - Welche Nebenwirkungen habt Ihr bemerkt?
    - Bilden sich die Hoden wieder zurück, will heißen, nach Ablauf der Wirkung kann der Hund wieder zeugen / bzw. ist wieder der "Alte"?
    - Unser TA scheint die Methode nicht zu kennen oder wendet sie nicht an, gibt es eine Empfehlung für einen TA im Raum Düren / Jülich / Linnich, der den Chip einsetzt?


    Wir möchten Mickie nicht dauerhaft kastrieren, sondern der kleine Hündin die Zeit geben erwachsen zu werden, ohne das er bei einer Läufigkeit leiden wird.


    Danke Euch für Eure Antworten.


    Mark

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