Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • moin,


    also meiner wurde insg. 2x per chip (je 80€), 2x per spritze (je 30€) und letztes jahr endgültig kastriert.


    der chip hat nach 6 wochen perfekt gewirkt, er war vorher ein meister der selbstbefriedigung - die anzahl der spermien im urin war rekordverdächtig - und bei diversen mädels sehr interessiert, mit der spritze war das alles komplett weg. nachteil ist dass er laut ta und klinik nicht öfter als 5x gesetzt werden darf. :muede:


    bei der spritze musste ich feststellen dass sie leider bei näherer bekanntschaft zu läufigen hündinnen sofort die wirkung verlor - nachspritzen half auch nix. :( :


    das rüdenverhalten, bzw. gepöbel geht auch nicht mit kastration weg, das liegt nicht an den hormonen, eher am charakter, bzw. wie sicher der hund ist.


    für den übergang kann ich den chip nur empfehlen, der hund neigt nicht zum dick werden, wird ruhiger und lässt die mädels in ruhe, wenn der hund aber nicht decken soll und auffällig in der bestimmten zeit ist würde ich doch eher "richtig" kastrieren... ;)

  • Hallo,


    ab wann kann ich diesen Chip beim Rüden setzen lassen? Gibt es da Altersgrenzen?
    Gibt es irgendwelche Studien und Erkenntnisse darüber, was mit einem Jungrüden passiert, wenn er den Chip bekommt? (z.B. Wachstumsstörungen u.ä. wie bei Frühkastration)

  • Laut Hersteller gibt es noch keine Untersuchungen zu dem Einsatz von Suprelorin bei Rüden vor der Geschlechtsreife, daher sollte der Chip bei noch nicht geschlechtsreifen Hunden nicht eingesetzt werden.

  • Ich würde den Rüden nicht zu früh "kastrieren" lassen. Auch wenn der Hormonhasuhalt wieder hergestellt werden kann, finde ich, sollte ein Rüde erstmal erwachsen werden. Cid war bei Chipsetzung 1 Jahr und genau 10 Monate. Also ungefährt 2 Jahre, wenn der Chip anfängt zu wirken. Der einzige Nachteil, wenn man den Hund später kastrieren lässt, ist, dass sich manche Verhaltenszüge schon gefestigt haben und auch durch die Kastration nicht mehr behoben werden können. Aber manchmal soll ja auch Erziehung Wunder bewirken;-)

  • hallo!


    bin neu hier und habe mit interesse die berichte über suprelorin verfolgt. wir überlegen auch gerade, unseren hund damit chippen zu lassen - und werden es, so wie´s aussieht, auch tun. :smile: ich berichte ggf. natürlich.


    zum thema altersgrenze kann ich zustimmen: ich habe auch gelesen, dass man den hund nicht vor der geschlechtsreife chippen lassen sollte. das genaue alter kommt auch auf die rasse an: bei großwüchsigen rassen sollte man länger warten als bei kleinen, da die später erwachsen und ausgewachsen sind. als richtwert habe ich 18 monate bis (bei den ganz großen rassen) 2 jahre gelesen. unser Mailo ist ein (recht klein geratener) berner sennenhund und jetzt 20 monate alt, da hat uns bisher jeder gesagt, dass das alter ok ist. zu lange sollte man ja eben auch nicht warten, wenn man eine verhaltensveränderung herbeiführen möchte...


    liebe grüße


    kristina

  • @ Moluccella:


    bei unserem ist es ganz ähnlich wie bei euch. ich denke, das wäre schon einen versuch mittels chip wert. wenn er danach weniger stress hat könnt ihr ja weiter überlegen. und anscheinend verschlimmert es sich mit der zeit ja doch, zumindest bei manchen hunden. man hört ja so oft, das legt sich mit dem alter. kann sicher sein, aber ich kenne einige gegenbeispiele, bei denen es eher schlimmer geworden ist oder schubweise verläuft, also immer im frühjahr und herbst besonders schlimm ist. und irgendwann ist der zeitpunkt, zu dem eine kastration noch was bringt, halt vorbei. muss sich jeder überlegen, ob er das riskieren will... aber ist eben auch wirklich kein leichtes thema. wir haben eine kastration früher immer ausgeschlossen und tun uns mit der entscheidung auch sehr, sehr schwer und wollen deshalb erst mal testen.


    und dass du hundesport machst wäre doch eine gute voraussetzung dafür, dass dein hund eben NICHT dicker wird. ich denk, das kann man mit konsequenter fütterung und bewegung schon in den griff bekommen. aber das kannst du ja mit dem chip auch austesten. in den paar monaten, die er wirkt, wirst du sicher schon was merken, ob er fett ansetzt und ob du es in den griff bekommst.


    LG!!

  • Zitat

    nachteil ist dass er laut ta und klinik nicht öfter als 5x gesetzt werden darf.


    Hallo,


    kannst Du TA und Klinik mal fragen, wo man das nachlesen kann? Ich wäre total dankbar, wenn ich mal Informationen zum Dauereinsatz des Chips finden könnte, egal ob positiv oder negativ.


    Hintergrund: Mein Hund veränderte sich sehr positiv durch den Chip, worauf ich mich schweren Herzens entschloss, ihn chirurgisch kastrieren zu lassen. Leider hat er die Narkose nicht vertragen (musste abgebrochen werden) und war sehr dramatisch zuwege, bevor er nach ein paar Stunden Infusion doch noch die Kurve kriegte. Das möchte ich kein zweites Mal riskieren.


    Wenn ich allerdings nicht für den Rest seines Lebens einsam mit ihm durch die Wälder streifen möchte, dann muss er testosteronfrei sein. Ich habe deshalb jetzt darauf gesetzt, Suprelorin dauerhaft einzusetzen. In zwei Monaten soll er den jetzt zugelassenen Einjahreschip erhalten. Drei Tierärzte, die ich kontaktiert habe, sagten mir, dass es in Deutschland keine Erfahrungen mit Langzeitbehandlung gibt, sie aber andererseits auch keine Studien kennen, die dagegen sprechen.


    Insofern würdest Du mir sehr helfen, wenn Dein TA / die Klinik Dir eine Literaturquelle nennen könnten (gern auch auf Englisch).


    LG Appelschnut

  • Hallo Appelschnut,


    ohje, das ist ja heftig mit der Narkose! Gott sei Dank ist nochmal alles gut gegangen... Aber wenn nicht unbedingt nötig würd ich da natürlich auch keine weitere riskieren.


    Ich hab leider auch keine Literaturquelle, aber mein TA hat auch gesagt, dass er den Chip nicht dauerhaft implantieren würde. Vorher hatte er gesagt, dass er ihn gesundheitlich für völlig unbedenklich hält, ich weiß also nicht recht, wieso er das sagt und was ich davon halten soll. Widerspricht sich doch irgendwie, oder?


    Dann habe ich die Tage auch mal mit einem Tierarzt von Virbac telefoniert, da ich Fragen zur genauen Wirkweise des Chips hatte, die mir sonst nirgends beantwortet wurden. Er meinte u.a., der Chip sei für die Langzeitanwendung gedacht und es gäbe Studien über 3 bzw. 5 Jahre, die in der Langzeitanwendung keine Probleme ergaben. Naja, ich weiß halt jetzt zum Einen nicht, inwiefern man sich wirklich auf das verlassen kann, was ein Mitarbeiter des Herstellerunternehmens sagt (natürlich wird er nicht sagen, der Chip sei schädlich). Und zum Anderen zeigen sich Langzeitfolgen ja oft erst im Nachhinein.


    Außerdem habe ich, wie mir gerade einfällt, irgendwo im Internet (weiß leider nicht mehr, wo genau...) gelesen, man solle den Chip nicht langfristig anwenden, da dies zu Osteoporose führen kann. Macht ja eigentlich auch Sinn, da beim Chip das Testosteron auf 0% runter gefahren wird und bei einer chirurgischen Kastration noch ca. 10% durch die Nebenniere gebildet werden. Diese 10% reichen für den Knochenbau wohl aus.


    Ist eine schwierige Entscheidung. Ich würde den Chip prinzipiell nicht länger als ein oder zwei mal anwenden, aber in eurem Fall muss man natürlich abwägen. Wenn die Alternative eine Einbuße an Lebensqualität ist, da Dein Hund nicht mehr von der Leine darf usw. wäre es schon eine Überlegung wert, ob man nicht das Risiko des Chips eingehen möchte. Keine Ahnung, wie ich mich entscheiden würde... :( :


    Aber vielleicht hat hier ja noch jemand einen Link zu einer Studie o.ä., würde mich auch sehr interessieren! Und wenn ich noch was find, sag ich auch bescheid!


    LG!

  • ich nochmal :ops:


    muss jetzt doch nochmal eine frage loswerden. habe zu dem thema schon viel recherchiert, auch hier im forum, bin aber zu keinem richtigen schluss gekommen. also: wisst ihr was darüber, ob der (einmalige) einsatz des suprelorin-chips das krebsrisiko steigert bzw. krebserregend wirken kann? mache mir auch deshalb gedanken, da ich eh eine gefährdete Rasse habe und auch Mailos mutter mit 3 jahren an krebs gestorben ist... :( :

  • Ich kann mir nicht vorstellen, das durch den Chip das Krebsrisiko steigt. Wenn aber jemand ne zuverlässige Quelle hat, wäre es natürlich schön, hier mal was zu lesen.


    Cid hat morgen den Chip 6 Wochen drin. Langsam merkt man Unterschiede. Es wird nicht mehr jeder Grashalm abgeleckt und auch der Kopf wird nicht mehr unter die pinkelnde Hündin(egal ob läufig oder nicht) gehalten. Klar markiert er noch, aber alles im Rahmen. Zu Hause ist er etwas ruhiger geworden, obwohl wir dort nicht wissen, ob es wirklich am Chip liegt oder am Wetter. Draußen ist er wie immer, also nicht träge oder so.
    Das einzige, was mir aufgefallen ist, dass Cid relativ zickig geworden ist, also er zickt schnell mal rum, wenn ihm was nicht passt. Da muss nur irgendwer an ihm schnüffeln wollen und schon bekommt er ne Bürste und zeigt auch mal drohend die Zähne. Kann das eine Nebenwirkung vom Chip sein, hatte das einer von euch auch? Oder hat er vielleicht nur ne schlechte Woche gehabt? Er kann ja auch ganz lieb mit anderen Hunden spielen.
    Achja seine Eierchen sind auch schon merklich geschrumpft, zwar noch sichtbar, aber kleiner.

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