Erfahrung Angsthund+Zweithund

  • Hallo ihr :winken: ,


    Eventuell möchten wir uns zu unserer Hündin noch einen zweiten Hund holen.
    Sie hat Angst vor Baustellenlärm, rumsenden Geräuschen, Menschenansammlungen,lauten,betrunkenen Männern und Schußangst.
    Ich habe ab und zu eine zweite Hündin in Pflege, die selber ihre Problemchen hat-aber in Bezug auf andere Hunde.
    Meine Hündin vermittelt ihr extrem viel Sicherheit im Umgang mit anderen Hunden,da sie selber sehr souverän ist.
    Anders herum ist meine Hündin gelassener wenn die andere mit dabei ist- allerdings scheint mir das Tagesform abhängig zu sein.
    :ka: Keine Ahnung, denn tagtäglich erlebe ich ja beide nicht zusammen...deshalb meine Frage:


    Mich interessieren Erfahrungsberichte von "Angsthundbesitzern" die sich einen Zweithund (idealerweise einen Welpen) dazugeholt haben.


    Gibt der Zweithund dem "Angsthund" Sicherheit?


    Guckt sich der Zweithund die Ängste des Ersthundes ab
    (besonders wenn der Zweithund als Welpe dazu kommt)?

  • Hallo :D


    Mmmh schwierige Frage. Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen. Cimba ist ja auch eine sehr souveräne Hündin, die super umweltsicher ist. Sie wird sozusagen als "Therapiehund" bei unserer Hundetrainerin eingesetzt, weil sie solch eine Ruhe ausstrahlt. Alle anderen Hunde in der Gruppe haben schlimme Probleme mit anderen Hunden. Cimba ist der absolute Ruhepol in der Gruppe und die anderen Hunde orientieren sich daran. Auch auf Spaziergängen ist das so und die meisten Hunden werden ih ihrer Anwesenheit viel ruhiger.
    Meine mittlerweile beste Freundin hat eine Hündin (Labbimix), die sehr starke Angstaggressionen ggü anderen Hunden hat. Wir haben Schritt für Schritt die beiden Hunde zusammengeführt. Heute haben die beiden gar keine Probleme miteinander und die Labbihündin orientiert sich sehr stark an meiner Cimba. Die Aggressionen sind zwar nach wie vor vorhanden (es wird sehr hart und erfolgreich daran gearbeitet), aber mit Hilfe von Cimba ist sie viel gelassener geworden und ihre Reizschwelle hat sich erhöht.


    Ich würde persönlich zu einem Angsthund keinen Welpen dazuholen, sondern einen souveränen älteren Hund. Erstens kann sich Deine Maus an dem sicheren Hund orientieren und zweitens ist die Gefahr ziemlich groß, dass der Welpe teilweise diese Unsicherheit übernimmt (MUSS aber nicht sein!!!). Einen älteren, sicheren Hund zu finden, der gut zu Deiner Maus passt ist sicherlich nicht leicht, aber ich würde lieber dazu tendieren, als zu einem Welpen.


    LG Tina :D

  • Ich kann mich TIna nur anschließen.
    Einen sooo souveränen Welpen zu finden, der sich das ängstliche Verhalten nicht anschaut ... das wird sehr schwer bis unmöglich werden.


    Ich kann nur den souveränen, gefestigten, erwachsenen Hund empfehlen. Ich habe selber eine Hündin, die oft unsicher ist, habe lange daran gearbeitet. Mein Zweithund ist ein damals 4 jähriger, wirklich souveräner Rüde geworden. Er hat meiner Hündin enorm geholfen.
    Je nachdem läßt sie ihn vorgehen, schaut sich seine Reaktion an (bei fremden Hunden z.B.) und geht dann auch gucken - alleine hätte sie sich das nie getraut.


    Gerade einem ängstlichen Hund kannst du mit einem coolen Partner viel Lebensqualität wiedergeben.


    Gruß, staffy

  • Ich kann mich auch nur anschließen.


    Eine Freundin von mir hat eine sehr ängstliche Bernersennenhündin. Sie hat vor allem und jedem Angst. Unsere TÄ empfahl ihr sogar, sich einen zweiten souveränen Rüden dazu zu holen. Das hat sie auch gemacht. Und siehe da, die kleine Maus orientiert sich total an dem "Großen". Ihre Ängste sind zwar nicht verschwunden, aber wie bereits erwähnt, geht der Große gucken, traut sie sich plötzlich auch.


    Liebe Grüße, Bianca & Paul


    Hab noch was vergessen:
    Ich würde mir keinen Welpen dazu holen, denn ich denke, ob souveräner Welpe oder nicht, er wird sich die Angst angewöhnen. Es gibt ja auch die verschiedenen Entwicklungsphasen, in denen ein Welpe/Junghund für Ängste & Co. sehr empfänglich ist.

  • Ich hab mir zu einer unsicheren Ersthündin ( extreme Angst bei gewissen optischen und akustischen Auslösern, Unsicherheit im Umgang mit fremden Hunden etc.) einen Welpen dazugeholt...ich würd sagen es hat gut geklappt...Janosch ist jetzt fast drei Jahre alt und hat nicht eine einzige von Emmas Unsicherheiten und Ängsten übernommen...allerdings hab ich da auch vom ersten Tag an intensiv gegengearbeitet...das war nämlich auch meine größte Angst!


    Es geht also schon... ;)

  • Danke erst einmal für eure Antworten. =)


    Zitat

    Ich kann nur den souveränen, gefestigten, erwachsenen Hund empfehlen. Gruß, staffy


    Das es in diese Richtung geht dachte ich mir schon.
    Das Ganze sind ja gerade nur Kopfspielerei unsererseits...(fängt es so an,der Wunsch nach eienm Zweithund?) :roll:


    Wenn es denn mal soweit ist, ist die Dicke wahrscheinlich selber schon eine halbe Omi (sie ist gerade 5,5 Jahre).
    Naja, und einen Welpen-jetzt rein aus meiner egoistischen Sicht gesehen- zu erziehen und aufwachsen zu sehen wäre schon ein kleiner Traum.


    Wir sind ja auch zu zweit, also Freund und ich, und uns durchaus der Problematik unserer Hündin bewusst.


    Zitat

    allerdings hab ich da auch vom ersten Tag an intensiv gegengearbeitet.


    Hallo Björn, auf dein Post habe ich etwas gehofft um auch die andere Seite zu beleuchten.
    Wie hast du mit Janosch gearbeitet?
    Viel getrennt von Emma was unternommen?
    Gezieltes Heranführen an Alkltagsgeräusche/sichtobjekte etc.?

  • Zitat

    Wie hast du mit Janosch gearbeitet?
    Viel getrennt von Emma was unternommen?
    Gezieltes Heranführen an Alkltagsgeräusche/sichtobjekte etc.?


    Ja...ganz genau!
    Mir war ja im Vorfeld klar welche Situationen für Emma problematisch sind und genau diese Situationen hab ich anfänglich ganz konsequent gemieden, wenn ich mit beiden Hunden zusammen unterwegs war.
    Ich hab Janosch dann erstmal alleine mit diesen Situationen konfrontiert bis die für ihn absolut alltäglich waren. Erst dann hab ich Emma mit dazugenommen und Janosch hat sich (durch meine Vorarbeit?) nie durch Emmas Unsicherheit aus der Ruhe bringen lassen.

  • Unser Fips ist ja auch so ein Angsthase Menschen gegenüber und wir haben jetzt einen Welpen, 4,5 Monate alt.
    Wir haben schon vor der Anschaffung des Welpen viel an ihrer Angst gearbeitet und gute Fortschritte gemacht. Hatten aber auch starke Bedenken, dass Anton die Angst übernehmen würde.
    Anton ist Menschen gegenüber aber so freundlich und aufgeschlossen, dass Fips Angst ihm da nicht viel anhaben kann und ich glaube nicht dass sich das noch ändert. Im Gegenteil, Seit Anton da ist können wir Fremden begegnen, ohne den geringsten Bogen zu gehen und Fips blüht richtig auf.
    Allerdings ist Anton ein Welpe der in keinster Weise zur Ängstlichkeit neigt.
    Die Gefahr, dass Ängste übernommen werden ist aber gegeben. Das hab ich an Pfingsten beim 4 Monate alten Hund meiner Tochter gesehen. In der Gruppe mit der wir Zelten waren war ein behinderter Junge, der von Fips aus Angst verbellt wurde. Nach 2 Tagen fing auch Rocky an diesen Jungen zu verbellen.


    Ich wollte deshalb ursprünglich auch einen erwachsenen Zweithund. Das ist bei mir allerdings ziemlich schief gegangen, weil es zu massiven Unverträglichkeiten zwischen den Hunden kam und ich Cap wieder abgeben musste. Danach habe ich persönlich mir nur noch einen Welpen zugetraut und vor allem keine gleichgeschlechtlichen Hunde. Aber das ist meine Story. Die Tipps zum erwachsenen Zweithund sind sicher berechtigt.


    Gruss Liane

  • Bei uns war es genau umgekehrt:


    Wir hatten Carina und dann kam Paco (Angsthund) dazu.
    Carina hat ihm schon seht dabei geholfen seine Angst zu verlieren. Er oreintiert sich unheimlich viel an ihr.


    Mittlerweile hat er keine Angst mehr vor Mülltonnen, vor Radfahrer, vor Kinderwagen, vor Jogger.


    An der Straße ist es noch nicht optimal aber das wird auch besser.


    Einen Welpen würde ich zu einem Angsthund evtl. nicht nehmen. Eher einen Hund der "mitten im Leben steht" und eben gar keine Angst hat.

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