Warum dürfen Hunde nicht spielen?!

  • Ist doch gut, wenn eine Diskussion in Gang kommt :).


    Ich muss auch gestehen, dass ich es auch manchmal nervig, wenn ich das gefragt werde, denn mein Verhalten ist eigentlich immer eindeutig. Wenn ich Paula an der Leine habe, gehe ich anderen HH aus dem Weg. Wenn ich es dann gefragt werde, verstehe ich es nicht ;). Wenn Paula frei läuft und der andere Hund auch, dann ergibt sich die Frage auch nicht, denn dann laufen sie ja frei.


    Und ob ich trainiere oder nicht, ist nicht immer zu sehen. Wenn ich mit Paula übe, an der Leine zu gehen, sieht nicht jeder, dass ich trainiere. ;)


    Das, was du schreibst, ist doch ok. Jeder soll es so machen, wie er meint. Ich sehe daran nichts verwerfliches ;).

  • Dann werde ich auch mal meinen Senf dazu geben.


    Obwohl wir in Berlin, wie Cerridwen schon schrieb, quasi keine Leinenpflicht haben, sind meine vier Hunde grundsätzlich auf dem Weg zum Hundeauslaufgebiet angeleint. Wir leben zwar in einem ruhigen Wohngebiet mit kaum Verkehr, aber woher soll die Leinenführigkeit denn kommen, wenn nicht geübt und praktiziert.


    An der Leine wird nicht geschnüffelt, nicht das Bein gehoben und schon gar nicht gibt es irgendwelche Kontakte zu anderen Hunden. Ich komme mit drei Neufundländern und einem Idefix daher, habe also eigentlich nicht das Problem mit anderen großen Hunden. Die meisten HH nehmen ihre freilaufenden Hunde angesichts dieser Übermacht doch recht schnell zu sich.


    Anstrengende Situationen ergeben sich meist mit Kleinhunden, die ungeachtet der Entsetzensschreie ihrer Frauchen, mitten in mein Rudel platzen. Das stört die schweren Jungs herzlich wenig, nur ich bin oftmals etwas irritiert, wenn ich dann so ein keifendes Fellbündel unter meinen vorholen darf.


    Im Auslaufgebiet sind dann alle vier frei. Bis auf Arthos, der da meint sein Rudel vor einem ausgesucht kleinen Kreis anderer Rüden beschützen zu müssen, sind sie mit allem und jedem verträglich. Ich weiß bis heute nicht warum und wieso er sich einen blonden Hovawarth, einen Golden Retriever und einen Berner Sennenhund auserkoren hat. Wären´s nur die Blonden, hätte man vielleicht eine Erklärung :D
    Jeden dieser Rüden hat er sich vorgenommen, umgeworfen und in den Boden gerammt. Gebissen hat er nie, aber das reicht jawohl.


    Sehe ich nun einen dieser Lieblingsfeinde, rufe ich ihn zu mir und leine ihn an. Jedesmal, wirklich jedesmal: "Ach lassen Sie ihn doch, ist doch nichts passiert". Zuerst habe ich auch noch erklärt warum und wieso.
    Heute gehe ich wortlos, nur mit einem "Guten Tag" vorbei.


    Da frage ich mich auch, was das soll. Ich will einfach nicht, das der Kerl sein Machogehabe auslebt. Schluß aus und Basta.


    Auf der anderen Seite ärgere ich mich aber auch sehr über HH, die meinen ausgerechnet im stark frequentierten Hundeauslaufgebiet, zu besten Spaziergehzeiten, Unterordnung üben zu müssen. Die von allen anderen verlangen ihre Hunde an die Leine zu nehmen, weil ihr Hund jetzt keinen Kontakt haben soll. Da bin ich dann gerne Rücksichtslos, weil mir das Verständnis dafür fehlt, 10 oder 15 Hunde an die Leine zwingen zu wollen, damit der eigene Hund jetzt übt und nicht spielt, tobt, rennt, wie auch immer.


    Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Mir war schon klar, wie es gemeint war :^^:
    Wollte jetzt nur mal ganz krass verdeutlichen, das es ja meist der Fall ist, das solche Treffen in der Nähe von Straßen oder anderen unmöglichen Gegenden stattfinden. Ich gehe jetzt mal von Berlin und insbesondere hier den Kiez aus und ohne offizielle Leinenpflicht laufen nun mal 90% aller Hunde ohne Leine. Erziehung und Abrufbarkeit in höchster Klasse bei 10 % weitere 30% lassen sich vielleicht noch mit viel betteln abrufen oder lassen sich wegschicken. Bei den restlichen 50% interessiert es Hund und meist dem Halter gar nicht, was gerade geschieht.


    Besonders gut - allerdings sind es ungute Beispiele - das ich darum gebeten werde meine Hunde abzuleinen, weil der Hund eines Radfahrers Angst vor angeleinten Hunden hat und deswegen nicht an mir vorbei will. Das erste mal ist der Hund auf die Straße - Nebenstraße - gelaufen und bei der Begegnung bin ich extra auf die Seite der Straße gegangen, damit der Hund an der Hauswandseite laufen kann. Auf meine Frage, warum ich meine Hunde an einer Hauptstraße ableinen sollte, bekam ich die Antwort, damit er sicher mit seinem Hund weiter gehen kann. Als ich meinte, das es nicht gehen würde, weil meine Jungs dann sich zum spielen auf den Hund stürzen würden und ich auch gar keinen Grund darin sehe, warum ich meine Hunde ableinen solle, weil sein Hund ein Problem hat, dann solle er ihn doch anleinen und vorbeiführen, wurde der Herr noch ausfallend und schleifte seinen Hund in Ermangelung einer Leine am Halsband vorbei.
    Ein Radfahrer meinte mich beschimpfen zu müssen, das sein Hund mal eben die Straßenseite einer Hauptstraße 2x wechselte, weil ich mich erdreistet habe genau zu diesem Zeitpunkt auf dieser Straße zu laufen.


    Ups. Das sind aber doch wohl recht krasse Verhältnisse, oder? Ich wohne hier in einem recht spiessigen Wohnviertel - ich hätte hier andere Zahlen. ;) Die von Dir geschilderten Beispiele passieren mir in vergleichbarer Form vielleicht 2-3 Mal im Jahr. Die meisten Hundehalter sind hier doch durchaus bemüht nicht wirklich negativ aufzufallen. Nicht alle Hunde sind hier perfekt erzogen und aus jeder Situation sofort abrufbar, aber in der Regel sind die Hudehalter bemüht, dass niemand vom eigenen Hund belästigt wird. Hört Fiffi dann mal nicht und stürmt zu einem fremden angeleinten Hund wird das von der gegnerischen Partei hier relativ cool hingenommen. ;) Wirklich verantwortungslose Hundehalter treffe ich hier, aber auch im Hundeauslaufgebiet recht selten. Ich erwarte aber auch von aanderen Hundebesitzern nicht, dass deren Hunde immer perfekt erzogen sein müssen und nehme es gelassen, wenn mich mal ein Hund anspringt. :D

  • Mir ist gerade in den Kopf geschossen, dass einige der HH vielleicht das vielleicht sagen, weil sie angst haben mn könnte ihren eigenen Hund für gefährlich halten.


    Wenn ich versuche mich in die Lage solcher HH hineinzuversetzen, dann kommt folgendes heraus:


    Ich habe einen Hund. Ich lasse ihn frei laufen. Ich weiß, wenn er ruft kommt er zurück und er versteht sich mit anderen Hunden gut.
    Nun kommt ein zweiter HH mit angeleintem Hund und geht meinem aus dem Weg. Ich denke: "hm, vielleicht hat der angst vor meinem hund" (weil mein hund vielleicht größer ist als seiner...) und ruft: "ach, lassen sie sie doch spielen, der tut nix..."


    eine weitere mögliche erklärung...



    ich glaube aber auch, dass sich nur wenige HH wie wir soviele gedanken darüber machen. Ich denke wenn wir uns treffen würden, dann hätten wir das problem gar nicht... ich glaube wir haben das nur mit leuten die sich nicht wirklich für ihre tiere interessieren...


    denn mir ist es schon so oft passiert, dass ich die leute gebeten hab ihren Hund wegzunehmen und ich dann gesagt hab, dass ich gerade mit ihr übe und ich wurde nur mit großen kulleraugen angeschaut...


    ich mein die leute hier in meiner gegend haben noch nie was von clicker Schleppleine oder ähnlichem gehört... da wird eher darüber gesprochen, wie man den alphawurf richtig praktiziert... :kopfwand:

  • Ich z.B. lasse meine Kleine auch nicht an jeden Hund ran.
    Wenn ich sehe, der andere Hund kommt spielend auf sie zu,
    oder ist in ihrer Größe (Chihuahua) .. dann ist es okay.
    Da sie aber vor knapp 3 Monaten von einem freilaufenden Schäferhund böse gebissen wurde, passe ich da etwas mehr auf. :|

    [/i]

  • Also ich kann auch nur bestätigen was Cerridwen schrieb. Liegt vielleicht daran, dass wir nicht weit voneinander weg wohnen ;)


    Wenn solche Situationen mir nur 2-3 im Jahr passieren würden, dann würde ich vielleicht auch drüber hinwegsehen, aber wenn solche sachen bei jeder gassirunde passieren, dann wird man schonmal ungehalten...

  • Mir passieren auch fast täglich solche Dinge... oder Hunde, die am Gummi-Leinen-Arm näher bei mir hängen als am Herrchen/Frauchen....

  • Gerade eben auf der Runde 2 mit meinem Sitterhund einzel und das zum glück.
    Ein Hund kommt aus dem SBahnbereich, den ich noch nie gesehen habe, was auch nicht ungewöhnlich ist, weil halt Durchgangsbereich. Merke nur, wie der fixiert. Schnappe mir also Pedro mit einem klaren "Rechts ab" und wechsel die Straßenseite, um erst mal Distanz rein zu bringen. Der andere Hund sehr selbstbewusst an der Flexi, versucht dann immer wieder auf die Straße zu kommen und fixiert auch über die Straße noch.
    Dann kommt ein unangeleinter Hund denen entgegen und stürmt auf den Hund an der Flexi zu - konnte gerade noch geregelt werden, wenn auch von dem Halter mit der Flexi.


    Aber um ehrlich zu sein, finde ich hier noch die rücksichtslosen Fahrradhalter viel schlimmer.


    Habe mal zu einem gesagt, das er bitte seinen Hund nicht ranlassen soll, weil der Kleine Husten hätte. Wurde mir noch gesagt: ach du spinnst ja, Hunde können keinen Husten bekommen, die niesen vielleicht mal. Fand ich auch sehr spannend.
    Könnte da jeden Tag so Geschichten erzählen.

  • Rücksichtslosigkeit unter HH kenne ich auch zur Genüge:
    Ich gehe heute mit Madame, die gerade läufig ist spazieren. Ein uns unbekannter Mopsrüde kommt (ich hatte ihn wirklich erst zu spät gesehen) angerannt, direkt auf Anouk zu. Ich versuche ihn von meiner Hündin fern zu halten (stelle mich zwischen beide, da Stehtage), ich rufe der Besitzerin, die ca. 20 Meter entfernt ist zu, dass mein Hund läufig ist. Warum auch in Hektik ausbrechen? Da kann man sich ruhig ein bisschen Zeit lassen mit dem Rückruf, da wird schon nix passieren :motz: .

  • Ohje, das geht ja wirklich schlimm zu bei euch. Ich muss wohl mal mein Hundchen einpacken und nach Berlin kommen, um mir das mal live ansehen zu können - um das gesamte Ausmaß, so wie ihr es beschreibt nachvollziehen zu können fehlt mir hier gerade wohl fast das Vorstellungsvermögen. Wenn ich das in diesen Dimensionen hier hätte, währe ich wohl auch sehr genervt. :denken:

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