Problemhund Clickern

  • Hallo PfötchenNicki
    Es gibt neben der allgemein bekannten Art, den Hund zu clickern noch eine zusätzliche weniger bekannte Möglichkeit.(eigentlich die klassische Gegenkonditionierung) Keine Ahnung wieso sie nicht so verbreitet ist bei den "Clickern".
    Jedenfalls ist es so, dass du zu Beginn deinen Hund z.B. clickerst wenn er einen anderen Hund anbellt. Du bestätigst ihn dafür dass er bellt (JA GENAU!)


    Mit der Zeit (das geht recht schnell) fängst du deinen Hund mit dem Clicker ab, sobald er den anderen Hund SIEHT, es wird gecklickt BEVOR er bellt. Du lernst also das Timing und deinen Hund sehr gut kennen. Schritt für Schritt kannst du so das Verhalten deines Hundes "umpolen", in Zukunft clickerst du ihn dafür dass er einen anderen Hund anschaut, irgendwann clickerst du nur noch dass er an lockerer Leine neben dir ist und sich die Gegend anschaut.


    So das Prinzip. Man clickert zuerst das unerwünschte Verhalten und polt das dann langsam um. Diese Art zu clickern ist richtig angewandt extrem effizient und macht aus Leinenrüppeln mit hundefreundlicher Methode und ohne Stress einen rel. friedlichen Hund. Aber es ist ein hartes Stück Arbeit!


    Falls du Interessse daran hast, schreib mir eine Mail dann schicke ich dir Infos dazu. Ich kann die hier nicht einfach so einstellen.

  • Erst mal vielen Dank für die vielen Antworten :gott:


    schokilein
    Bei den Hundetrainer war das immer so das sie sich einfach irgendwann nicht mehr gemeldet haben oder aber auch nachfragen ausgewichen sind. Die eine hat gemeint wenn ihr Methode nicht zieht dann sollten wir Snoopy abgeben. Naja wie man sich vorstellen kann ich denn Glauben und das Vertrauen in Hundetrainer verloren. Mal abgesehen davon haben wir Momentan nicht so viel geld zur Verfügung um noch einen Hundetrainer zu bezahlen.


    Wie kann man den am besten so eine Desensiblisierung aufbauen. Wir haben Snoopy von einem Bauernhof wo er mit seinen Geschistern in einer Pferdebosx und draußen gelebt hat also Klingel gab es da nicht. Bei uns war das dann später so das wir total naja sagen wir mal komisch Nachbarn hatten die wegen jedem Sch* geklingelt haben und da war das Klingeln für uns nicht gerade mit positiven verbunden.


    Sein Körbchen steht an einem ruhigen Platz neben bzw hinter dem Sofa wo er nur den Blick ins Wohnzimmer hat.


    bungee
    Also im Körbchen ist es dann schon ruhig er schleicht sich halt nach kurzer Zeit wieder raus


    Wir habe schon versucht ihn im Auto das winseln komplet zu ignorieren das hat bei einer 90Min Autofahrt dazu geführt das wir total entnervt und Snoopy total fertig war.
    Dann haben wir versucht im Leckerli für das Ruhig sein zu geben die er aber im Auto nicht genommen hat.
    Jetzt versuche ich seit einiger Zeit mit dem Clicker wenn er ruhig ist gibt es ein Click=Würstchen das nimmt er dann an macht aber sofort weiter.


    Habe jetzt mit dem Clickertraining festgestellt das wenn er an seinem Platz bleibt und ich stelle mich dann zu ihm hin und clicker dann steht er auf ist das Schlimm oder ist das dann ok ?


    Er schläft täglich mehrere Stunden in seinem Korb und macht garnichts erst wenn Besuch kommt oder etwas anderes aus der Reihe dann legt er los.


    @ wildsurf
    Auch dir danke ich für deine Antwort. Leider kann ich es mir nicht vorstellen meinen Hund für schlechtes Verhalten zu belohnen und wie du ja auch schreibst wenn man es richtig anwendet. Habe nicht wirklich Lust dabei etwas falsch zu machen und alles schlimmer zu machen. Kleine Vortschritte haben wir schon gemacht und ich möchte nicht das ich diese mit falschem Clicken wieder heraufbeschwöre.


    Grüße Nicole

  • Zitat

    Wie kann man den am besten so eine Desensiblisierung aufbauen (...) und da war das Klingeln für uns nicht gerade mit positiven verbunden.


    Hab ich das richtig verstanden, du möchtest dass er das Klingeln an der Tür mit etwas positivem verknüpft?


    Eine Möglichkeit: Du bittest jemanden im Abstand von ein paar Minuten zu klingeln, jedes Mal wenns klingelt bekommt der Hund von dir was leckeres in seinem Körbchen. --> Klinglen = leckerschmecker im Körbchen


    Andere Möglichkeit: Unser Hund ist immer beim Klingeln hochgefahren, überdreht etc. Seit einiger Zeit ignorieren wir unseren Hund komplet wenn es klingelt. Ich gehe dann raus, wieder rein und lasse den Hund total links liegen. Wenn ich weiss dass Besuch kommt ist der Hund in der Küche, mit einem Türsperrgitter in der Türe. Er kann so rausschauen was läuft, aber niemand kümmert sich um ihn. Unser Besuch hat das absolute Verbot mit unserem Hund zu reden, ihn anzuschauen oder zu streicheln. Erst nach einer Weile (halbe Stunde oder so) wenn er ruhig in der Küche liegt, darf er raus und hallo sagen. Danach geht es wieder in die Küche. So haben wir erreicht dass unser Hund Besuch total gelassen nimmt. Kümmert sich ja eh niemanden um den armen armen Hund ;)


    Zitat


    Also im Körbchen ist es dann schon ruhig er schleicht sich halt nach kurzer Zeit wieder raus


    Dein Fehler ! Das geht absolut nicht. Wenn er ins sein Körbchen muss und dort bleiben soll dann binde ihn an. Das Zauberwort ist Konsequenz. Wenn du was willst von deinem Hund, dann ziehe das durch, freundlich aber bestimmt.
    Er darf ein Kommando von dir nicht selber auflösen. Fixiere ihn im Körbchen und hole ihn wieder wenn er raus darf.


    Zitat


    Habe jetzt mit dem Clickertraining festgestellt das wenn er an seinem Platz bleibt und ich stelle mich dann zu ihm hin und clicker dann steht er auf ist das Schlimm oder ist das dann ok ?


    Eigentlich ok, da der Klick sozusagen die Übung beendet. Wenn du möchtest dass er länger im Körbchen liegen bleibt, muss du das Schritt für Schritt üben mit dem Clicker. Du zögerst langsam die Zeit bis zur Belohnung durch den Click immer weiter raus. Oder du bindest ihn eben an. Sollte er winseln musst du ihn ignorieren! Und erst losbinden wenn er still ist.


    Zitat


    Er schläft täglich mehrere Stunden in seinem Korb und macht garnichts erst wenn Besuch kommt oder etwas anderes aus der Reihe dann legt er los.


    Er hat evtl. gelernt dass Besuch = action oder Stress oder Aufregung ist. Wie oben beschrieben, runterfahren, Ruhe reinbringen, Aufregung minimieren durch Erziehung des Besuchs ;)


    Ich kann dir noch aus eigener Erfahrung einen "Trainingsplan" empfehlen. Notiere dir was du in den nächsten Wochen mit ihm ändern/üben möchtest. So bringst du eine Linie in das Ganze rein, für dich und für den Hund. Ich fand das für mich sehr gut, so "verlor" ich mich nicht in all den Dingen die wir üben wollten. Du kannst dir kleine (realistische) Ziele setzen, oder du notierst dir Fortschritte etc. Das motiviert, hilft eine Struktur zu erhalten.


    Viel Erfolg, und immer in kleinen Schritten denken.


    (hoffe ich empfehle hier nichts falsches, sonst bitte korrigieren, liebe "Profis/Erfahrene")

  • Zitat

    Hab ich das richtig verstanden, du möchtest dass er das Klingeln an der Tür mit etwas positivem verknüpft?


    Ja und das wenn irgendwelche Geräusche sind er nicht immer sofort losbellt.


    Das mit dem Türgitter und der Küche haben wir so ähnlich schon einmal mit einer Gitterbox versucht und das hat alles verschlimmert er hat so gebellt das man sein eigenes Wort nicht mehr verstanden hat. Obwohl er bevor Besuch da war immer lieb in der Box geblieben ist.
    Warscheinlich werde ich es so versuchen das es immer wenn es klingelt an seinem Platz bleibt. Das finde ich die beste Lösung und Besucher bekommen wie du schon geschrieben hast Streicherlverbot, bis er lieb ist.

  • Hallo Pfötchennicki,


    wenn er im Körbchen ruhig ist, dann brauchst du doch nur konsequenter zu sein:
    Wenn es klingelt, schickst du ihn jedesmal!!!! sofort ins Körbchen, wenn er sich da wieder rausschleicht, jagste ihn wieder zurück und machst ihm deutlich, dass er da zu bleiben hat! :D (kennt er das Kommando "Bleib"?)
    Habt ihr nen Flur? Kannst ja auch die Tür hinter dir zu machen, so dass er gar nicht erst in den Flur kommt.


    Was habt ihr denn hinsichtlich des Winselns im Auto versucht?
    Was war denn "alles"?
    Hab ich das überlesen oder hast du noch nix dazu geschrieben?
    Du schreibst, er macht es nicht immer. Hast du mal beobachtet, WANN er das macht?
    z.B. Dauern die Autofahrten dann länger? Ist das nur an einer bestimmten Ecke? Macht er das, wenn du mit ihm alleine im Auto fährst?
    Oder macht er das nur, wenn du dich mit dem Beifahrer unterhälst?

  • Ja habe es hier geschrieben

    Zitat

    bungee
    Also im Körbchen ist es dann schon ruhig er schleicht sich halt nach kurzer Zeit wieder raus


    Wir habe schon versucht ihn im Auto das winseln komplet zu ignorieren das hat bei einer 90Min Autofahrt dazu geführt das wir total entnervt und Snoopy total fertig war.
    Dann haben wir versucht im Leckerli für das Ruhig sein zu geben die er aber im Auto nicht genommen hat.
    Jetzt versuche ich seit einiger Zeit mit dem Clicker wenn er ruhig ist gibt es ein Click=Würstchen das nimmt er dann an macht aber sofort weiter.

  • Fängt er sofort an zu winseln? Mir ist immer noch nicht ganz klar, ob er das sofort macht oder nur bei bestimmten Gelegenheiten.


    Ist er in einer Box oder auf dem Rücksitz?

  • wildsurf

    Zitat

    Dein Fehler ! Das geht absolut nicht. Wenn er ins sein Körbchen muss und dort bleiben soll dann binde ihn an. Das Zauberwort ist Konsequenz. Wenn du was willst von deinem Hund, dann ziehe das durch, freundlich aber bestimmt.
    Er darf ein Kommando von dir nicht selber auflösen. Fixiere ihn im Körbchen und hole ihn wieder wenn er raus darf.


    Habe hierzu noch eine Frage: Mir hat ein Hundetrainer gesagt wenn Snoopy 10 Minuten im Körbchen war und er kommt dann soll ich das ignorieren.
    Anbinden wird bei uns etwas schwierig da sein Korb zwischen Schrank und Sofa steht und dort keine Wand ist. Muss mal überlegen wie ich das mache.


    bungee

    Zitat

    Fängt er sofort an zu winseln? Mir ist immer noch nicht ganz klar, ob er das sofort macht oder nur bei bestimmten Gelegenheiten.
    Ist er in einer Box oder auf dem Rücksitz?


    Nein er macht es nur wenn er merkt das er rennen darf oder wenn er nicht einschätzen kann wo es hin geht. Ich glaube auch nicht das ihm schlecht wird im Auto sondern es ist reine Nervosität da er im Auto die Sitation nicht im Griff hat.
    Snoopy sitzt nach Anraten eines Tiertrainers vorne im Fußraum hatten ihn auch schon auf der Rückbank und im Kofferraum da ist es das Gleiche außerdem wenn er noch sieht das draußen ein Hund läuft bellt er wie verrückt.


    Grüße Nicole

  • hallo Nicole
    Hat denn Snoopy gelernt auf Kommando immer länger in seinem Körbchen zu bleiben? Ich meinte mit "dein Fehler" nur, dass wenn du ihm ein Kommando gibst und er 2min. später wieder rausspaziert, du ihn wieder zurückbringen musst.


    Wenn er aber 10min. im Körbchen bleiben kann, super! Dann musst du nur noch den Zeitpunkt erwischen, bevor er selber wieder kommt. Geh hin, lobe ihn und löse das Kommando auf. Mit der Zeit dehnst du das immer weiter aus. Es kann aber immer wieder Rückschläge geben. Die kannst du abfangen in dem du ihn auch mal bereits nach 3min. wieder "erlöst".


    Wichtig ist natürlich, dass du ihn nicht auf seinen Platz schickst und "platz" sagst. (sofern du das "platz" im Hundesport brauchst)
    Sonst müsste ja der Hund ewig lange in der Sphynxstellung im Körbchen liegen, ohne sich umzudrehen etc.
    Also dafür ein anderes Wort benutzen. lieg ab, Körbchen, etc. Dann darf er sich auch mal umdrehen, anders hinlegen etc.


    Wie lange bleibt er denn auf seinem Platz wenn er z.B. einen Kauknochen bekommt?
    Kannst du ihn nicht am Schrank anbinden oder am Sofabein?
    Wenn du ihn anbindest kann es sein dass er winselt und jault, evt. bellt. Da musst du ganz gut beobachten WIE er das macht. Es kann sein dass er aus Protest jault oder bellt, dann wenn irgendwie möglich ignorieren und den Nachbarn eine Schachtel Pralinen bringen ;)
    Sobald er still ist loben, losbinden.


    Wenn er aber wirklich ganz schrecklich jault und sich enorm reinsteigert, dann musst du die Übung abbrechen. Er soll sich nicht in eine "schlimme Situation" reinsteigern. Da kommt er nämlich selber nicht mehr runter.
    Also gut beobachten! Aber bisserl protestieren darf er, kann er auch aushalten :)


    Was ich auch wichtig finde: das Körbchen (mit oder ohne Leine) soll kein Platz sein wo er zur Strafe hin muss. Das soll ein toller Platz sein an den er gerne hin geht. Weil wenn er da aus "Strafe" angeleint wird findet er das garantiert ganz schnell ganz doof ;)


    Vielleicht reagiert er ja am besten darauf wenn du ihn in sein Körbchen "steckst" und anbindest als wäre das das Normalste der Welt. Hundi rein, Leine dran, Leckerchen hin und wieder weg. Kein Trara, ist total normal.
    Vielleicht kannst du dir was brauchbares rauspicken? wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg.


  • Körbchen:
    nicht anbinden: er soll auf dein Kommando hin in den Korb und auch da bleiben.
    Wenn der Hundetrainer erzählt hat, du sollst das ignorieren, wenn dein Hund selbsttätig dein Körbchen-kommando auflöst, hat er Mist erzählt! (oder das in einem anderen Zusammenhang gemeint). Hund sofort wieder zurückschicken.



    Auto:
    GAAANZ kleine Schritte:
    Probiers mal mit ner Hundebox. Da kriegt er keinen Blick auf andere Hunde und es gibt ihm Sicherheit. Hund sollte schon drin stehen können.


    Schon zuhause im Wohnzimmer dran gewöhnen, positiv besetzen. (Da auch langsam den Aufenthalt ausdehnen.) (Anfangs minutenweise die Aufenthaltsdauer erhöhen.
    Jedesmal ganz doll loben, wenn er das gut gemacht hat.


    Wenn du es schaffst, dass er gemütlich ne Stunde drin bleibt,
    kannst du die Box ins Auto stellen:
    Genau das Gleiche: Hund kurz rein, wieder raus. Mehr nicht.
    Hund bleibt drin, aber hier auch minutenweise ausdehnen, Bis er auch im stehenden Auto gemütlich ne halbe Stunde, vielleicht sogar ne Stunde bleibt.
    Dann mal Motor anschmeißen. Hund wieder raus.
    Dann mal um den Block fahren.
    Fahrtzeiten langsam ausdehnen.


    Dann unregelmäßig längere und kürrze Fahrten abwechseln lassen.

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