Jeden Morgen Kot im Körbchen

  • Bobtail-Bär
    Die Tä. Hat mir die Diagnose so nicht gesagt nur das es weiter in der Lähmung fortschreitet.
    Aber jetzt mal ehrlich. Wenn mein Hund hinten von alleine nicht mehr hoch kommt dann werde ich keine weiteren Schritte tun sondern ich werde sie gehen lassen. Ich finde es Hundeunwürdig wenn mir mein treuer Begleiter 14 Jahre zur Seite gestanden hat in guten wie auch in schlechten Zeiten und ich ihn dann nur aus reinem Egoismus am Leben erhalte.
    Nein ich habe es mir schon sehr gut überlegt, was ich mache, egal wie es sich für manche anhört.
    Mein Hund wird sich für mich nicht Quälen müssen.
    Aber so lange es geht wird sie jetzt noch verwöhnt. Es heißt ja auch nicht das sie in 4 Wochen nichts mehr kann. Mal sehen und es auf uns zukommen lassen.
    Bei deinem Boomer hast du dich auch richtig entschieden obwohl es sicher ein schwerer Weg war.
    Weißt du noch wie lange es von der Diagnose bis zum Tod gedauert hat?
    vg Petra

  • Die Diagnose "Cauda Equina" hab ich erst 1 Woche vor dem Tod gehört. Da war es zum 1. Mal ganz extrem. Wir waren bei den Pferden und er lief über die Koppel und plötzlich wurde er hinten ganz schief und er lief immer schiefer und immer schiefer bis er dann zusammensackte und nicht mehr hochkam. In dem Moment wusste ich, jetzt ist demnächst der Tag x. Ich rief heulend meine TÄ an und sie fragte ob ich ihn noch irgendwie wieder ins Auto bekommen würde. Ich blieb dann noch ca ne halbe Stunde mit ihm auf der Koppel sitzen und half ihm dann wieder auf und stützte ihn wieder bis zum Auto, er lief ganz windschief. Als wir bei der TÄ waren tastete sie ihn ab und sagte als sie mit den Hinterbeinen fertig war:"Oh je, da ist ja gar nicht mehr viel los". Ich fragte sie nach Schmerzmittel, ich war ja davon ausgegangen dass er Schmerzen hatte. Sie hat nur gesagt ich könne ihn vollpumpen mit was ich wolle, er hat keine Schmerzen und das beste Schmerzmittel der Welt wird nichts mehr helfen. Da hab ich geschluckt. Ich hatte so gehofft sie würde noch ein Ass aus dem Ärmel zaubern... Ich hab ihn nochmal mit heimgenommen um mich zu verabschieden. 3 Tage darauf haben wir sein Grab ausgehoben und nochmal 4 Tage später haben wir ihn erlöst.


    Es wird nicht so sein dass Dein Hund von heut auf Morgén nicht mehr aufstehen kann. Zuerst wird es Dir auf rutschigem Boden auffallen, Du wirst sie ab und zu mal hochheben müssen. Dann wirst Du sie irgendwann IMMER auf rutschigem Boden hochheben müssen. Du wirst dann die Futternäpfe höher machen müssen weil sie fast Handstand machen wird wenn sie unten frisst. Dann wird es ab und zu passieren dass sie auch auf Teppichboden erst beim x-ten Versuch alleine hochkommt. Dann kommt irgendwann der Tag wo Du sie immer wieder aufheben wirst. Der Übergang wird schleichend sein. Du wirst auf keinen Fall beim 1. Mal über den Schritt nachdenken. Erst wenn Du laufend nachts aufgeweckt wirst weil der Hund wo anders liegen möchte... Dann wirst Du ernsthaft darüber nachdenken... Jedenfalls war es bei uns so. Allerdings hat auch Boomer jedesmal böse herumgeschnappt wenn man ihm aufgeholfen hat. Wir hätten irgendwann auch noch zum Aufhelfen nen Maulkorb gebraucht.. Aber so war er schon immer...


    Ich meine vom ersten Mal wo man ihm Aufhelfen musste bis zum letzten Tag waren es 3-4 Monate, das deckt sich auch mit einer Bekannten mit ihrem Berner Sennenhund. Meine Tierärztin hatte allerdings gemeint das könnte eine Sache von Tagen oder auch Monaten sein...


    Ich wünsche Dir viel Glück, ich denke Du wirst schon noch ein paar Wochen bzw. sogar noch (wenige) Monate mit Deinem Hund haben. Geniess jede Minute!


    Ich hab jetzt noch so ein schlechtes Gewissen um jede Stunde die ich Boomer alleine gelassen habe im letzten Jahr! Wenn ich denke dass er jeden Tag wegen einem doofen Nebenjob 2h im Auto gewartet hat!? Das wären 730 Stunden mehr mit meinem Boomer gewesen und ich kanns nicht mehr rückgängig machen! Schrecklich der Gedanke!

  • Hallo Bobtail-Bär,
    Vielen Dank das du mir so ehrlich antwortest und auch die Kraft dazu aufbringst.
    Es muss ja echt schrecklich gewesen sein und wenn man das so liest steigen einem auch schon die Tränen in die Augen.
    Ich bin aber nicht der Meinung das du dir Vorwürfe machen musst weil dein Boomer ja auch dann wenn er 2 Std im Auto gewartet hat bei dir sein durfte . Denk doch mal so und nicht negativ.Du hast deinem Hund sicher viiiiiieeeeeel mehr gegeben als jeder andere es tun könnte.Und das hat er sicher auch gespürt. Ich werde es abwarten was auf uns zukommt und dann entscheiden wie es weitergeht. Vielleicht versagt ja (hoffentlich) das herz eher.
    Vg Petra

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