Vegane Ernährung beim Hund

  • Zitat

    Warum eigentlich ernährt man sich vegan?
    Geht's ausschließlich nur um die Tiere und die Ausbeutung derselben?
    Was ist mit dem Rest der Umwelt?
    Zählt der für Veganer nicht oder weniger?


    Genau das ist eine Frage, die mir beim Lesen veganer Argumente auch immer wieder gekommen ist. Eine Umwelt, in der es kein extensiv genutztes Weideland mehr gibt, scheint mir wenig erstrebenswert, besonders wenn ich an Gemüse- und Getreidemonokulturen denke. Auch den Menschen noch viel weiter vom Tier zu entfremden, als dies onehin schon der Fall ist, halte ich für verfehlt.


    Ja, wir nutzen Tiere und Pflanzen, so wie Tiere und Pflanzen auch uns nutzen. Wir können dies rücksichtslos oder rücksichtsvoll tun. Das scheint mir persönlich der wichtigere Punkt.


    Ich kann die Argumente gegen einen übermässigen Fleischverbrauch schon verstehen. Das spielt bei mir auch eine Rolle, warum ich nicht Fleisch als Brennstoff verheize, sondern eben auch KH füttere. Allerdings käme es mir nicht in den Sinn, zur Proteinversorgung eines Carnivoren Industrieprodukte heranzuziehen, die hoch verarbeitet und mit allerlei Zusätzen versehen werden müssen, damit der Hund damit was anfangen kann. Wobei ich da die zu 90+% aus Getreide bestehenden "fleischhaltigen" Billigfutter nicht ausnehme - die sind genauso künstlich wie die veganen, und auch mit Discountfutter sind Hunde schon steinalt geworden....


  • Hallo Marika!


    Vorweg möchte ich mal sagen, dass du der erste Mensch bist, den ich in einem Forum erlebe, der seinen Hund vegan ernährt, sich WIRKLICh mit der Materie beschäftigt hat und sachlich und freundlich diskutiert (was eine SELTENHEIT ist!!!). Das jetzt mal ganz davon abgesehen, ob ich persönlich mit deiner Meinung konform gehe oder nicht. Aber das ist echt ein Lob wert - denn sonst sind es platte Phrasen, die ich bisher auf den Versuch einer Diskussion zu hören bekommen habe.
    :2thumbs:


    So. Und nu... ;)


    Vernünftig gehalten und gefüttert war etwas, woran du dich störst. Und da muss ich sagen: Es gibt (wie schon genannt in Demeter Höfen) eine wirklich ordentliche Haltung! Auch wenn man mal genau hinschaut und guckt.
    Es gibt Rinder, die zumindest bis zu einem gewissen und imA nicht tierqälerischen Maß, artgerecht gehalten werden. Die weiden und keine Tiermehle und irgendwelche gepressten und geschmacksverstärkten Müll zu fressen bekommen, die keine Hormone, Antibiotika und sonstige Medikamente bekommen.


    OB man nun von solchen Rindern (oder eben: Schafen, Kaninchen, Geflügel) das Fleisch nimmt, das sonst weggeschmissen würde oder dann lieber etwas, was industriell so aufbereitet wurde, dass es alles enthält, was der Hund braucht... Ich bin einfach für "so natürlich wie möglich".


    Demeter hat zB auch ein Hundefutter. Trockenfutter sogar mit relativ geringem Fleischanteil (ich glaube 26% in der Trockenmasse), es ist Defu.


    Aber da ist alles von demeter. Oder du schaust mal hier: http://www.herrmannshundefutter.com


    Das wären für einen Fertigfütterer mit hohen Ansprüchen die Futter der Wahl, meiner Meinung nach.


    Aber gut, du fragtest, wie ich füttere.


    Mein Hund bekommt hauptsächlich Rohfleisch, Gemüse, Obst, Hirse natürlich mit Calcium und Ölen. Zuweilen ersetze ich das Fleisch mal mit einem Milchprodukt wie Hüttenkäse, aber eher so alle 2 Wochen. 1x pro Woche gibts ein Bio Ei.


    Das Fleisch ist nicht immer Bio. Das liegt dann am Geldbeutel. Aber es ist OFT bio und dann weiß ich auch, dass es den Tieren gut ging.
    Es ist auch sehr oft Wild und Kaninchen. Die Kaninchen leben paradisisch bei einem Privatmann, der einen Wald und Felder hat dort auch überall. Wild ist Wild, das nicht im Gehege gezüchtet wurde.


    Wenn das Geld knapp ist, dann gibts, da stehe ich zu, ich finde es nicht gut, aber ich kann damit leben, konventionelles Fleisch.


    Das ist zB etwas, wo ich Vorwürfe verstehe.


    Als "Notration" habe ich Bio-Dosen von zum Beispiel Terra Pura oder Herrmannshundefutter hier.


    Du hast 100%ig recht, dass schlechtes Trockenfutter mit Chemie und Abfällen absolut nicht guttut. Da empfinde ich auch keinen Unterschied zu schlechtem Vegetarischen Hundefutter. Schlechtes Futter ist schlechtes Futter.



    Zitat

    das argument "er liebt sein futter doch" ist nicht das einzige argument, das habe ich eigentlich auch deutlich gemacht.


    Hast du, damit warst auch nicht du angesprochen. ;) Sondern eher NeonBlack, die eben nicht so dezidiert wie du ihre Meinung begründet hat, sondern auf "Sie liebt doch ihr Futter, also warum ist das schlecht" (so in der Art) bestehen blieb.


    Zitat


    dann müsste man generell gegen jede art trofu sein.


    Bin ich auch. ;) TroFu ist für mich eine Notlösung. Es hat weder Form, Konsistenz, Geruch, Feuchte oder IRGENDETWAS, das die natürliche Nahrung hat. Daher ists für mich meinetwegen ein gutes Leckerlie oder eine praktische Lösung für unpraktische Fütterungs-Situationen. Ich habe seit einer Weile immer nur Probepacks (1 kg oder Pröbchen) von gutem TroFu hier. Denn ich gebe es fast gar nicht mehr.


    Ja, du hast auch recht, dass Hunde sowohhl Knochen verdauen können, als auch veganes Hundefutter. Sie KÖNNEN es, aber der Körper ist nicht darauf ausgelegt. Und nur, weil der Hund mit allem versorgt ist, was er braucht ist das doch nicht die Legitimation, dass das richtig ist? Kein Mensch käme auf die Idee, Menschenkinder mit "Einheitscrackern" groß zu ziehen. (Da könnte es ja auch welche "Babystarter", dann 2 bis 4 Jahre, dann 4 bis 9 Jahre dann 10 bis 18 Jahre geben - also mal wild rumgesponnen). Da könnte (soweit ist die Wissenschaft) ALLLES drin sein, was das Menschenkind braucht.


    Warum nur würden sich da alle gegen wehren? Weil es doch nicht normal ist. Nicht natürlich.
    Weil Lebenmittel Vitalstoffe haben, die nichts und niemand ersetzen kann! Warum ist die Bauchspeicheldrüse denn heutzutage so oft ein Problem, gerade von Trockenfutterhunden? Weil die natürlichen Enzyme fehlen. Der Körper bildet Enzyme, aber er ist auch noch darauf ausgelegt, dass er welche in seiner Nahrung bekommt.


    Keiner lebt mehr artgerecht. Kein Mensch (auch die, die nix dafür können und noch keine "Schuldigen" sind), fast kein Tier. Zu sehr ist in die Natur eingegriffen worden.


    Warum muss man denn dann noch hingehen und trotz der Tatsache, dass es sicherlich tierische Produkte gibt, für die es kein Leid (extra) gab, keine füttern? Der Hund ist dafür ausgelegt. Seine Organe können diese Pflanzenkost mit ergänzten Vitaminen nur verdauen, weil sie chemisch bzw maschinell soweit aufbereitet wurde. Ist das denn in Ordnung? Einen Organismus so zu "hintergehen", nur um des reinen Gewissens Willen und obwohl es andere Möglichkeiten gibt?
    Sollte man dann nicht lieber komplett auf Hundehaltung verzichten, wenn man weiß, dass man auch diesem Tier kein artgerechtes Leben bieten kann???



    Also ich bleibe dabei. Ich finde den Ansatz, jedes Leben zu respektieren mehr als in Ordnung. Aber eben: Jedes. Auch das des Hundes.


    Btw: Meinst du nicht, du könntest ein paar glückliche Hühner finden, bei denen du es mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, Eier von denen zu füttern? Ein paar Kühe, deren Milch/Quark/Joghurt du geben kannst? Einen Jäger, dessen Ausschuss du bekommst?

  • Zitat


    Hast du, damit warst auch nicht du angesprochen. ;) Sondern eher NeonBlack, die eben nicht so dezidiert wie du ihre Meinung begründet hat, sondern auf "Sie liebt doch ihr Futter, also warum ist das schlecht" (so in der Art) bestehen blieb.


    Zitat

    Sie hat keine gesundheitlichen Probleme und sie ist fit.


    Für mich ist es wichtig, dass ihr das Futter schmeckt und sie gesund und fit bleibt. Und das ist auf jeden Fall gewährleistet.


    Ich glaube, ich habe deutlich geschrieben, dass es mir wichtig ist, dass sie gesund bleibt, und nicht nur, dass ihr das Futter schmeckt.

  • Zitat


    mollrops: ich habe nicht geschrieben, dass ich umstellen würde, wenn mein hund einen schaden hat, sondern wenn das blutbild nicht optimal ist. das ist ein sehr großer unterschied, es gibt viele menschen, die z.b. einen eisenmangel im blut haben, ohne jemals einen schaden zu spüren bzw. die auch keinen schaden davontragen. und wenn man alle halbe jahre ein blutbild macht kann man mängel erkennen, bevor ein schaden entsteht.
    machst du ein blutbild bei deinem hund? wie fütterst du deinen hund?


    Die gesamte Verdauung ist auf Fleisch ausgelegt, das fängt bereits beim Abschlucken der Nahrung an. Der Speichel im Gegensatz zum Menschen enthält kaum bis keine Verdauungsenzyme, er dient nur dazu, die Mahlzeit gut abschlucken zu können. Der PH - Wert der Magensäure liegt unter 1 (der des Menschens zwischen 4 - 5) und vom Volumen her bis zu 10 mal höher als beim Menschen. Somit ist ein Hund in der Lage, eine Fleischportion innerhalb von 24 h zu verdauen und auszuscheiden. Das passiert im Hundekörper automatisch, sobald er den Schlüsselreiz "Fleisch" erhält. Nun bekommt er jedoch rein pflanzliche Nahrung zugeführt und seine Verdauung wird "beschissen" bzw. kommt nur deshalb überhaupt in Gang, indem er Verdauungsenzyme supplimentiert bekommt, um somit erst in der Lage ist, diese für ihn nicht artgerechte Nahrung überhaupt verdauen zu können. Pflanzenfresser brauchen bis zu 4 Tage, um ihre Nahrung zu verdauen und verwerten zu können. Die pflanzliche Nahrung durchwandert dabei ein kompliziertes Verdauungssystem. Wofür Pflanzenfresser also Tage benötigen, stopft man einen Hund mit verschiedenen Enzymen voll, damit er die Nahrung, die überhaupt nicht auf sein Verdauungssystem zugeschnitten ist, verwerten zu können.


    Wobei man als Veganer ja dann auch wieder darauf achten muss, dass keine Schweinepankreaslipase verwendet wird, hier muss man auf Schimmelpilzkulturen zurück greifen, die ein Hund bei fleischiger Nahrung nie bräuchte.


    Fast jeder Hundehalter weiss, wie wichtig das Calcium/Phosphorverhältnis für den Organismus des Hundes ist - wie bekomme ich das in der veganen Ernährung hin ? Wie berechne ich überhaupt das C/P Verhältnis ?


    Zu Deiner Frage zur Ernährung meiner Hunde und Katzen: Ich habe mich viel mit der Hunde- und auch Katzenernährung beschäftigt. Meine Hunde und Katzen bekommen kein Trockenfutter, sondern Fleisch von Tieren, die aus zertifizierter ökologischer Viehwirtschaft stammen. Diese Tiere wurden nicht wegen meiner Hunde und Katzen geschlachtet.


    Alle Halbjahr lasse ich von jedem Tier ein grosses geriatrisches Blutbild erstellen. Das ich den richtigen Weg eingeschlagen habe, sehe ich daran, dass meine Hunde bisher sehr alt wurden. Mein verstorbener Schäferhund wurde 15, mein Whippet ist jetzt über 15 Jahre alt und seine Blutwerte können mit denen eines jungen Hundes mithalten.



    Zitat

    außerdem kann keiner sagen, dass meine hunde an ihrer ernährung schaden nehmen. sie bekommen, im gegensatz zu den azawakhs doch keine hirse zu fressen, sondern ein ausbalanciertes futter, das ist ein riesenunterschied!


    Das war nur als Beispiel angeführt, dass es Hunderassen gibt, die ausschliesslich mit Hirse ernährt werden und kurzfristig mit dieser Ernährungsform zurecht kommen. Da die Hunde in ihrem Ursprungsland jedoch nicht alt werden, hat man keine Nachweise, in welchem Grad eine Mangelernährung vorliegt.


    Ich habe Dir nicht unterstellt, Deinen Hund nur mit Hirse abzufüttern.


    Zitat

    zum konflikt veganer und tierhaltung: wenn es nach uns veganern ginge, gäbe es keine haustiere, sie würden nicht gezüchtet werden. die hunde, die bei mir wohnen kommen auch nicht von einem züchter, anouk kommt aus einem griechischem tierheim und luca ist ein scheidungskind (hab ich im internet gefunden). ich unterstütze keine zucht, weder von haustieren noch von nutztieren. und ich finde nicht, dass es ein widerspruch ist gegen tierzucht zu sein und tierheimtiere aufzunehmen.


    Mein ältester Sohn ist Veganer und er würde überhaupt kein Tier aufnehmen, weil es gegen seine Gesinnung ist. Für ihn spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Tier aus einem Tierheim oder sonst woher handelt. Er ist prinzipiell gegen Tierhaltung. Er hat aber überhaupt kein Problem damit, dass ich meinen "Raubtieren" Fleisch füttere. Denn er steht auf dem Standpunkt, dass das Tier in unserer Gesellschaft nichts dafür kann, dass es geboren wurde. Und wenn es sich schon in der Hand des Menschen befindet, hat dieser dafür zu sorgen, dass es artgerecht ernährt und so gut wie möglich gehalten wird. Deshalb habe ich auch nicht einen Hund, sondern drei.


    Zitat

    es gibt menschen, die keine eigenen kinder bekommen möchten, weil sie finden, dass es zu viele menschen auf dieser welt gibt. wenn diese menschen dann aber ein kind adoptieren...ist das dann widersprüchlich?


    In diesem Thread geht es um eine unnatürliche Ernährung des Hundes und nicht um die Problematik der Überbevölkerung der Menschheit ;-).

  • Zitat

    hallo NeonBlack
    Lässt du die Blutwerte deines Hundes regelmässig untersuchen? Weisst du welche Mineralsalze und Spurenelemente ein Hund in welchen Mengen benötigt? Denn dieses Wissen setzte ich nicht nur fürs barfen voraus, sondern auch dann wenn jemand seinen Hund vegetarisch ernähren will, geschweige denn vegan.


    Einen Hund vegan zu ernähren - wie seid ihr auf diese Idee gekommen? Wieso gibst du ihm nicht ein gutes normales Trockenfutter?


    Mein Hund lebt bereits seit einigen Jahren "vegan", genau genommen 4, ihm geht es prächtig und seine Blutwerte sind spitze.


    Wo liegt das Problem?

  • bungee: richtig, hunde können salat nicht wirklich verwerten. allerdings können sie das trofu verwerten, was sie von mir erhalten. das kann ich aus ihrem output und gegebenenfalls aus einer blutuntersuchung einsehen.


    yane: wo habe ich polemik hineingebracht?


    "Def.: Polemik (von griech. πόλεμος pólemos, „Auseinandersetzung, Streit, Krieg“) bezeichnet einen meist scharfen und unsachlichen Meinungsstreit im Rahmen politischer, literarischer oder wissenschaftlicher Diskussionen.
    Polemisieren heißt, eine (bestimmte andere) Ansicht zu bekämpfen. Der Polemiker sucht nicht den Konsens, sondern will im rhetorischen Wettstreit siegreich sein. "


    ich habe lediglich fragen gestellt, die rein sachlich gemeint sind. ich habe niemanden persönlich angegriffen, sondern bleibe (und das wird sich auch nicht ändern) auf der sachebene. bitte interpretiere keine zynischen untertöne in meine argumentation ;)


    mir ging es darum zu fragen, was für tinator "artgerecht" bedeutet, da es sehr unterschiedlich ist, wo wir die grenze zwischen artgerecht und nicht artgerecht setzen. denn das sieht jeder anders und ich wollte einfach mal nachfragen. viele benutzen den begriff bio und setzen ihn mit artgerechter haltung gleich. und was artgerecht ist entscheidet der mensch und nicht das tier. egal ob bei nutz- oder haustieren.


    du fragtest, wie wir das sehen, wenn rinder mit fleischmehl gefüttert werden. die erfahrung hat gezeigt, dass sich bei dem verzehr von fleischmehl gefährliche krankheiten bilden (bse, kreutzfeld-jacob). allerdings hat das primär damit zu tun, dass das verzehren der eigenen art bzw. ähnlicher arten zu gesundheitlichen schäden führt, egal ob es ein fleisch- oder pflanzenfresser tut. menschen, die menschenaffen essen können ebenfalls solche erkrankungen bekommen.


    ich kann nur für mich antworten, natürlich finde ich es nicht gut, wenn pflanzenfresser fleischmehl erhalten, weil es vermeidbar ist, dass kühe sterben, um von kühen gefressen zu werden. und weil es ERWIESENERMAßEN ungesund ist. im gegensatz dazu gibt es viele erfahrungsberichte und auch tierärztliche informationen zur gesundheit von veganen hunden.


    ich kenne eine angehende tierärztin, die ebenfalls veganerin ist. zur zeit setzt sie mit dem studium aus, weil sie verständlicherweise das schlachthofpraktikum nicht absolvieren möchte. sie hat ebenfalls eine hündin, die sie vegan ernährt. mit ihr stehe ich im ständigen austausch und ihre hündin ist gesund.
    mein tierarzt meinte, dass er wenn er einen hund hätte ihn barfen würde, jedoch laut den produktangaben auf amidog eigentlich nichts gegen eine fütterung mit diesem futter spreche. ich habe insgesamt mit sechs unterschiedlichen tierärzten über mein futter gesprochen und habe argusaugen auf die gesundheit meiner hunde.


    und ich bin offen gegenüber veränderungen, falls das leid der nutztiere doch nicht vermeidbar ist, um die gesundheit meiner beiden rüpelchen zu erhalten.


    das mit der chemie habe ich eigentlich schon einmal erläutert, auf seite 8.
    wie gesagt: von vollpumpen kann absolut nicht die rede sein. viele barfer benutzen ebenfalls supplemente, wie z.b. kalziumpulver. ich würde deswegen aber niemals sagen, dass die gebarften hunde vollgepumpt werden.
    in vielen futtersorten wird vitamin e zugesetzt. findest du, dass die hunde vollgepumpt werden?
    beim menschen ist es doch genauso: vielen müttern wird geraten selbst säuglingen vitamin d zusätzlich zu zu führen, damit sie keine rachitis bekommen.


    das hunde ein fleischfressergebiss habe ich ebenfalls nicht geleugnet, genausowenig wie die konzentration der magensäure, sowie die beschaffenheit der magenschleimhaut. ich habe gesagt, dass dies alles fakten sind, die absolut klar sind. und das hunde meister sind im fleisch- und knochenverdauen. deshalb können sie ja auch nicht von salat leben, weil die darmpassage dafür nicht gemacht ist. aber das heißt im umkehrschluss nicht, dass sie nicht veganes fertigfutter verdauen und aufschließen können.


    auf den beitrag von neonblack, dass viele vegane hunde ihre vorteile aus der ernährung im alter ziehen können hast du geantwortet, dass dies auch für gebarfte hunde gilt. aber das streitet doch keiner ab. ich denke auch, dass gebarfte hunde sehr gesund sein können, weil sie fleisch optimal verdauen können. und auch neonblack hat in keinem beitrag gesagt, dass dies schädlich sein könnte.


    jeder hund ist verschieden und es gibt wahrscheinlich hunde, die barf vertragen und andere nicht. es gibt ebenfalls hunde, die eine vegane ernährung sehr gut vertragen und andere nicht. hab auch mal eine hh kennen gelernt, dessen hund das überhaupt nicht vertragen konnte (mais- und getreideallergie) und sie barft jetzt ihren hund. wiederum verträgt z.b. die hündin meiner eltern absolut kein rohes fleisch (sie bekommt einen wahnsinnsdurchfall davon). sie haben das mit dem rohen fleisch übrigens ausprobiert, weil ich ihnen dazu geraten hatte, weil sie ihr select gold nicht leiden kann. und der hund einer freundin liebt rinti, aber bekommt beim anblick von richtigem rohem fleisch das kalte kotzen.
    so unterschiedlich hunde eben sind sollte man sich auf sie einstellen.
    es gibt sogar hunde, die gänzlich allergisch auf tierisches eiweiß reagieren.


    @aura1: in manchen hundefotterdosen befinden sich nur abfälle, das ist richtig. und diese sind nicht der hauptgrund für die tötung des tieres. aber sie sind einkalkuliert in den marktpreis (man bezahlt ja für die dose) und somit unterstütze ich beim kauf einer chappidose ebenfalls die haltung und schlachtung von nutztieren. mal abgesehen davon würde ich solche futtersorten, die nur schlachtabfälle anthalten niemals füttern, denn da sind auch eventuell genügend andere gefährliche stoffe drin (schwermetalle, vitamin k3, ein ungünstiges kalzium-phosphor-verhältnis, zucker, lockstoffe, konservierungsstoffe, ohrmarken, prionenerkrankungen und so weiter...). all diese stoffe beinhaltet mein futter gar nicht.


    anders wäre es, wenn ich gesunden ausschuss von schlachtern geschenkt bekäme.


    lg marika
    dieser ausschuss wäre nicht im marktpreis drin, somit fällt hier die unterstützung vollkommen weg. weiterhin könnte ich bei frischen schlachtabfällen auch sehen, was mein tier bekommt. so könnte ich meinen hund ebenfalls ernähren.


    du sagst, dass das mit dem leidvermeiden sowieso nicht ginge: wieso vermeidet man kein leid, wenn man kein fleisch kauft? es regiert immernoch das uralte wirtschaftsprinzip des angebotes und der nachfrage. wenn weniger fleisch gekauft wird, werden auch weniger tiere geschlachtet. ergo: es werden weniger tiere gezüchtet, die schon aufgrund ihrer verzüchteten anatomie leiden müssen. ist wie mit kinderarbeit: wenn ich fairtrade kaufe mach ich das nicht, um mein gewissen zu beruhigen, sondern um alternativen zu unterstützen und damit leid zu vermeiden.


    es geht auf keinen fall um eine "reine weste", sondern ernsthaft um die vermeidung von leid. übrigens auch nicht nur von tierischem leid, sondern auch von menschlichem ;), womit ich auch zu lunanuovas frage komme.


    lunanuova: es geht bei einer veganen grundeinstellung nicht ausschließlich um nutztiere und tierrechte, sondern allgemein um den schutz des lebens.


    "Die Exkremente aus der Massentierhaltung sind hauptverantwortlich für die Schadstoffbelastung vieler Gewässer. Der Wasserverbrauch bei der Fleischproduktion ist um ein vielfaches höher als bei der Produktion von pflanzlicher Nahrung. Es werden 20.000 Liter Wasser benötigt, um 1 kg Fleisch herzustellen, aber nur 50 Liter Wasser für 1 kg Weizen. Jährlich werden hundertausende Quadratmeter Regenwald vernichtet, um darauf Tiere für den Verzehr zu züchten.


    Um 1 kg Fleisch zu produzieren, werden zwischen 7 und 16 kg Getreide an Tiere verfüttert. Allzu oft kommen Futtermittel wie Soja aus wirtschaftlich armen Ländern in denen Menschen nicht genug zu essen haben."


    der satz "vegetarier essen meinem essen das essen weg." ist angesichts dieser fakten ziemlich traurig, finde ich. allerdings möchte ich hier noch einmal betonen, dass ich niemanden angreifen möchte und auch nicht will, dass sich jemand durch diesen fakt angegriffen fühlt.


    demeter ist auf jeden fall eine sehr gute biomarke, definitiv besser als andere aus dem supermarkt. und wenn ich fleisch für meine hund kaufen müsste wären es solche höfe, bei denen ich einkaufen gehen würde. aber wenn es nicht notwendig ist, würde ich lieber keins kaufen.


    edit: hab gerade gesehen, dass ganz viele beiträge in der langen zeit, in der ich geschrieben habe, folgten. ich möchte erst einmal mit meinen monstern rausgehen, schreib dann später weiter ;)


    lieben gruß an alle


    marika

  • Zitat

    Warum eigentlich ernährt man sich vegan?
    Geht's ausschließlich nur um die Tiere und die Ausbeutung derselben?
    Was ist mit dem Rest der Umwelt?
    Zählt der für Veganer nicht oder weniger?


    :irre: Rest der Umwelt?


    Warum sich ein Mensch vegan ernährt/ warum ich mich vegan ernähre:


    Weil ich jedwede Form der Ausbeutung von Lebewesen ablehne.
    Ich lehne es ab Lebewesen zu züchten, zu dem alleinigen Zweck dem Menschen zu dienen. Dabei macht es für mich keinen Unterschied ob Massenaufzucht oder Bio-Bauernhof.


    JA, um Zugang zu diesem Thema zu finden, muss man ersteinmal alles was man bisher "nicht anders kannte" über Bord werfen und beginnen den Grundgedanken des Veganismus, nämlich die Achtung vor jedweder Art von Lebewesen, zu verstehen.


    Wie kann es denn sein, dass ein lauter Aufschrei durch das Land geht, wenn es heißt "Robbenschlachten, Walfang, Tierquälerei an Haustieren, Eisbär Knut und Braunbär Bruno.." und dass andererseits Milliarden - man stelle sich das einmal vor - von sogenannten Nutztieren täglich für uns Menschen ihr Leben lassen. Sind sie etwa weniger wert als andere Tiere? Sind es nicht auch Lebewesen, die fühlen?

  • Zitat

    @tinator: was bedeutet denn "artgerecht"?
    denkst du, dass eine biokuh artgerecht lebt?
    aus wessen sicht ist diese haltung artgerecht?
    hast du dich schon einmal darüber informiert, wie biotiere gehalten und geschlachtet werden?
    warum sollte man, vorrausgesetzt der hund ist und bleibt bei bester gesundheit durch spezialfutter, seinen hund nicht fleischlos ernähren?


    lg marika und lucanouk


    Ja, ich weiß wie Biokühe gehalten werden. Ich weiß sogar, wo die Kühe, die ich esse auf der Weide stehen. Mein Partner arbeitet in einem Bioladen.
    Was ich als artgerecht empfinde? Hm...du hältst einen Hund...hältst du ihn denn wirklich artgerecht? Erstrecht wenn du ihn vegan ernährst? Von daher drehst du dich mit dieser Argumentation im Kreis.


    Der Hund braucht Fleisch weil das Aminosäurespektrum im Gemüse ein anderes ist. Und der Hund braucht die essentiellen Aminosäuren Histidin , Phenylalanin, Lysin, Valin, Leucin, Threonin, Isoleucin, Tryptophan
    Methionin und Arginin. Und die findet man leider nicht ausreichend und man müsste sie künstlich zusetzen. Der Hund ist ein Carnivor.
    Die Aminosäuren, die vom Hund nicht selbst synthetisiert werden können, muss er über die Nahrung zu sich nehmen. Sie dienen zur Erhaltung der Körpersubstanz (permanent ablaufende Ab- und Umbauprozesse im Körper) sowie für die Synthese von Gewebe (Wachstum, Reproduktion, Heilung), Sekreten oder Enzymen.


    Ich habe nicht das Gefühl, dass ich die Tiere ausbeute...bzw. ich kann gut damit Leben...wenn ich die Welt verbessern will mach ich das persönlich auf anderen Wegen...z.B. Gemüse aus der Region, Fair Trade-Ware etc. Ich entwickle meine Ideale eher um was zu bewirken und nicht um mein Gewissen zu erleichtern. Ich verstehe das Problem voll und ganz. Und ich kann es auch sehr gut verstehen, wenn Leute vegan leben, finde es sogar gut.


    Und ich gehöre auch mit zu denen, die immer groß rumposaunen von wegen "muckieren wenn se in China Hunde essen und sich hier in Deutschland die Kühe reinschaufeln". Und die Haltungsbedingungen sind nix anderes.
    Ich hab das Gefühl ich bewirke mehr wenn ich die Biohaltung (wobei Bio nicht gleich Bio ist) fördere und etwas für Aufklärung sorge, dass man bewusster konsumieren sollte...
    Die Nutztierhaltung wird es immer geben, daher sollte man anstreben sie zu verbessern.


    Was sich damit sagen will ist, ich finde es wichtig, dass man sich Gedanken dazu macht und dass man sich die Lage bewusst macht.
    Aber es geht absolut zu weit einen Carnivoren zum Veganismus zu zwingen. Dass ist widernatürlich und absolut nicht artgerecht.
    Wieso hältst du dann bitte einen Carnivoren, wenn du ihm in seinen Bedürfnissen nicht gerecht werden willst oder kannst?

  • Zitat

    Mein Hund lebt bereits seit einigen Jahren "vegan", genau genommen 4, ihm geht es prächtig und seine Blutwerte sind spitze.


    Wo liegt das Problem?



    ;) Lies einfach den Thread, dann wird deine Frage beantwortet. :roll:

  • Zitat

    :irre: Rest der Umwelt?


    Meine Frage zielte auf die veganen Verhaltensweisen, die über das Essen hinaus gehen.
    Veganer, die es ernst nehmen, tragen ja auch keine Wolle, keine Seide, kein Leder.
    Und da stellt sich mir die Frage, was ziehen Veganer in unseren Breiten an die Füße, wenn es draußen kalt und nass ist.
    Ein mir bekannter Veganer trägt Schuhe aus Kunstfasern. Ob das für den Rest der Umwelt so gut ist?

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