Brauchen Hunde Spaziergänge?
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Seht es doch mal aus einer anderen Sicht...
Wie verhält sich denn euer Hund wenn ihr mit Leine und Geschirr angelaufen kommt. Also unsere Cora freut sich dann saumäßig und kann es kaum erwarten das es nach draußen geht.
Meiner Meinung nach sollte man mit seinem Hund nach draußen gehen solange er sich darüber freuen kann.
Es ist auch Erziehungs -und Gewöhnungssache. Wenn man von klein auf nur mit ihm zum Geschäft machen nach draußen geht gewöhnt sich der Hund daran.
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Sehr interessantes Thema!
Allerdings kann ich mich Dir, Björn, nicht ganz anschließen.Ich bin der Meinung, dass der regelmäßige Spaziergang, also körperliche Auslastung, ein Grundbedürfnis unserer Hunde ist. Damit meine ich natürlich nicht 5-Stunden-Gewaltmärsche mit ununterbrochener Dauerbespaßung. Doch einem Hund beinahe jegliches Bewegungsbedürfnis abzusprechen? :?
Unsere Hunde werden von uns versorgt, und zwar von vorne bis hinten, so dass wir ihnen den Grund abnehmen, sich bewegen zu müssen. Doch das Bedürfnis bleibt, zumindest bei den allermeisten Hunden.
Zudem fördert der gemeinsame Spaziergang, das gemeinsame Erleben, Vertrauen und Bindung, die Beziehung zwischen Hund und Halter.
Ganz bestimmt aber beeinflussen wir über das von uns "verordnete" Laufpensum in erheblichem Maße den Umfang des Bewegungsbedürfnisses unserer Hunde. Der jeweilige tatsächliche Bewegungsbedarf eines Hundes kann sicherlich nicht pauschal betrachtet werden, sondern hängt von der jeweiligen Rasse und dem individuellen Charakter des Hundes ab. Das erfordert eine gewisse Sensibilität des Halters, diesen Bedarf zu erkennen, der aber in den meisten Fällen sicherlich über das bloße Erledigen der nötigsten Geschäfte hinausgeht.
Doch auch wenn ich bemüht bin, möglichst auf die Bedürfnisse meines Hundes einzugehen, hat sich mein Hund, und da bin ich ganz ehrlich, auch ein klein wenig mir und meinem Laufbedürfnis anzupassen.Übrigens verschläft auch mein Hund mindestens 18 Stunden am Tag, und hat dennoch ein dringendes Bedürfnis, zumindest einmal am Tag für mehr als ein paar Minuten so richtig die Beine strecken zu können.
LG, Caro
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Zitat
Zudem fördert der gemeinsame Spaziergang, das gemeinsame Erleben, Vertrauen und Bindung, die Beziehung zwischen Hund und Halter.
Dem stimme ich voll und ganz zu.
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Oh, das glaube ich auch. Und ich würde auch (fast) immer mit meinem Hund gassi gehen, weil ich will, das ich ihn mitnehmen kann, das er viel erlebt und kennenlernt.
Ich finde auch, das die Bewegung wichtig für Hunde ist. Aber ich glaube das es noch andere Dinge gibt, die Hunde viiiieeel dringender brauchen als Spaziergänge.
Wie gesagt, es kommt da auch auf die Rasse, Veranlagung und Persönlichkeit des Hundes an.
Aber wenn ich mich gegen 23.00 auf macht zur letzten Pipirunde, dann kratzt Lotte winselnd an der Schlafzimmertür. Und wenn es regnet und ich sie mit raus "zerre", dann ist sie weg, sobald ich sie von der Leine lasse. Da ist plötzlich nix mehr mit abrufen... Sie macht auf der Stelle kehrt und flitzt nach Hause. Da sitzt sie dann unter dem Vordach und wartet, bis wir heimkommen.
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Ich muss sagen, ich finde die Diskussion sehr interessant. Allerdings sollte ich meinen Standpunkt vielleicht nochmal konkretisieren, denn es geht mir hier nicht darum z.B. die ausschließliche Zwingerhaltung eines Hundes zu propagieren. Das ein Hund, der alleine auf 8 oder 10 Quadratmeter Beton gehalten wird über kurz oder lang massive Verhaltensstörungen entwickeln wird steht wohl außer Frage. Meine Überlegungen zielten auch eher in eine andere Richtung...
Ich konstruiere mal einen Fall:
Famile XY (Mutter, Vater, zwei Kinder) lebt in einem freistehendem Einfamilenhaus, umgeben von einem 800 qm großem Garten. Famile XY hält sich drei bis vier Hunde einer mittelgroßen Rasse (bspw. Deutscher Pinscher, Cocker Spaniel, Jack Russell Terrier, Pudel oder von der Größe vergleichbare MIschlinge). Die Hunde sind voll ins Familenleben integriert, sie werden im Garten mit UO, Suchspielen und vielleicht etwas Dummytraining beschäftigt...es kommen fast täglich Freunde der Kinder ins Haus...die Hunde dürfen wachen und fremde Katzen aus dem Garten verscheuchen....ABER... niemand geht mit den Hunden spazieren, sie haben noch nie das Grundstück verlassen.
Die Frage ist nun, wäre die in diesem konstruierten Fall beschriebene Haltung ein Akt der Tierquälerei oder wären es Lebensbedingungen, die für Hunde, die nie zum "Spaziergänger" konditioniert wurden(!!!) akzeptabel sind.
Auch ich selbst bin mir da nicht so sicher...
Ziehen wir doch mal den Vergleich zur Katzenhaltung:
Wir haben eine Freigängerkatze, sie kann kommen und gehen wann sie möchte, ist manchmal nächtelang unterwegs, sie fängt Mäuse, kommuniziert mit anderen Katzen und muss sich mit fremden Menschen, fremden Hunden und dem Straßenverkehr arrangieren. Andere Menschen halten ihre Katzen ausschließlich in einer 70 qm Wohnung! Für mich persönlich undenkbar, aber es scheint zu funktionieren!
Wenn man jetzt aber eine Katze ausschließlich in der Wohnung halten kann (obwohl sie bei freier WAhl wahrscheinlich jeden Tag stundenlang unterwegs wäre) warum kann man dann einen HUnd nicht ausschließlich in Haus und Garten halten? Warum MUSS der Hund spazierengehen? Was ist da der Unterschied? Gibt es da überhaupt einen Unterschied oder wird der Unterschied nur in unseren Köpfen gemacht? -
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Ich halte den von Dir konstruierten Fall nicht für Tierquälerei, WENN:
1. Die Hunde das Laufen wirklich nicht brauchen. (Bei Rassen, die dafür gezüchtet wurden lange Strecken zurückzulegen wird das nicht reichen)
2. Diese Haltung für die Dauer des gesamten HUndelebens garantiert werden kann. Denn wenn die Hunde mal in eine "normale" Haltung wechseln müßten, hätten sie enormen Stress, da sie mit der Umwelt außerhalb des Gartens nicht zurecht kämen.
EDIT: das Raubtiere nicht "sinnlos" rumlaufen, kann man unter dem Stichwort "Verhaltensökologie" in der Fachliteratur (Verhaltensbiologie) nachlesen.
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Zitat
Die Frage ist nun, wäre die in diesem konstruierten Fall beschriebene Haltung ein Akt der Tierquälerei oder wären es Lebensbedingungen, die für Hunde, die nie zum "Spaziergänger" konditioniert wurden(!!!) akzeptabel sind.Interessante Bandbreite, die Du da anbietest. Müsste die Skala nicht von Tierquälerei über akzeptabler Zustand bis hin zu Optimum gehen?
Ich denke, für den klassichen Hofhund kann diese Haltung mehr als akzeptabel sein.
Hängt eben vom Hund ab. Würde ich jetzt pauschal keine Aussage zu machen können.
Mein Spitz würde übrigens auch ohne mich Gassi gehen (
Tat er ja auch schon. )
Meine Hütedinger würden das nie tun, dabei würde ich jetzt mal behaupten, wären die mit ohne Gassi erheblich unzufriedener als der olle Spitz
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Zitat
Famile XY (Mutter, Vater, zwei Kinder) lebt in einem freistehendem Einfamilenhaus, umgeben von einem 800 qm großem Garten. Famile XY hält sich drei bis vier Hunde einer mittelgroßen Rasse (bspw. Deutscher Pinscher, Cocker Spaniel, Jack Russell Terrier, Pudel oder von der Größe vergleichbare MIschlinge). Die Hunde sind voll ins Familenleben integriert, sie werden im Garten mit UO, Suchspielen und vielleicht etwas Dummytraining beschäftigt...es kommen fast täglich Freunde der Kinder ins Haus...die Hunde dürfen wachen und fremde Katzen aus dem Garten verscheuchen....ABER... niemand geht mit den Hunden spazieren, sie haben noch nie das Grundstück verlassen.
Die Frage ist nun, wäre die in diesem konstruierten Fall beschriebene Haltung ein Akt der Tierquälerei oder wären es Lebensbedingungen, die für Hunde, die nie zum "Spaziergänger" konditioniert wurden(!!!) akzeptabel sind.Das ist ja in etwa der von mir beschriebene Fall meiner Schwiegereltern. Zwei Söhne, Eltern leben im Haus, Grundstück ist da, jeden Tag kommt und geht die Verwandtschaft ein und aus, Kinder ebenso. Die Haustür steht den ganzen Tag offen, der Hund ist mittendrin, der Hund kommt aber höchstens mal ins Haus, wenn ich da bin (obwohl er es dürfte). Es wird mit ihm gespielt, aber er kennt keine Befehle und hat noch nie das Grundstück verlassen und kennt keine Leine, halsband. Meine Versuche mit ihm herauszugehen, haben sehr viel Streß für bsie verursacht und ich bin zu dem Entschluß gekommen, dass der Hund so ausgeglichen ist, es ihm gut gehzt, aber mit 11 Jahren muß ich jetzt nicht mehr eine für mich als artgerecht gesehene Hundehaltung einführen.
Luna würde auch selbstständig Gassi gehen und ausbüxen, wo sie nur könnte, wenn sie zu kurz käme. Suki nicht, abends kriecht sie noch einStück tiefer unter die Decke, wenn sie merkt, dass ich mich anziehe, ebenso bei Regen hat sie keine Lust rauszugehen und mit spielen im Haus und geistiger Auslastung wäre sie zufrieden, ohne das sie die Bude auf den Kopf stellt.
Ich denke schon es ist eine Konditionierung!
Sleipnir Beispiel ist so keine Tierquälerei, aber sicher nicht das Optimum und es kommt auf den Hund drauf an. Ein mali oder Border könnte ich mir bei so einer Haltung nicht vorstellen.Liebe Grüße,
Nicky -
Zitat
Warum MUSS der Hund spazierengehen? Was ist da der Unterschied? Gibt es da überhaupt einen Unterschied oder wird der Unterschied nur in unseren Köpfen gemacht?
Also Katzen sind ja eigentlich keine Rudeltiere, die zusammen umherstreifen, der Hund aber schon. Auch mein Hund wuerde sich selber spazierenfuehren (und wahrscheinlich jeden anderen Hund mitnehmen), aber da er das nicht darf MUSS ich halt mit als Rudel(ersatz) umherstreifen.
Finnrotti -
wer es interessiert, probiert's doch einfach 3 tage lang aus... wenn das unbedingt herausfinden möchte *g*
ich geniesse das draussen sein .... besonders den wald. und woody, der zeigt mir das es ihm gut tut. er spielt, freut sich , kommt zu mir und bringt mir irgendwelche sachen *g* , einfach super.
ich hätte gaaaaanz schlimme schuldgefühle, wenn ich mir meinem köti nicht raus gehen würde.
und ich finde murmelchens text,am anfang, einfach perfekt, so finde ich das auch.
LG nina
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