Brauchen Hunde Spaziergänge?

  • Zitat

    Es war alles wie immer.
    Sie ist auch nicht ängstlich oder wehrt sich. Das Geschirr sitzt gut und sie hat auch draußen noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
    Sie kommt dann nach mehrmaliger Aufforderung und läßt sich das Geschirr anlegen und steht dann da wie ein "begoßener Pudel" mit hängendem Schwanz und Schultern, ich ignoriere dieses "Getue" so gut es geht und sobald wir aus der Wohnung sind ist sie auch wieder ganz normal.


    Ich weiß nicht was sie hat :/


    Macht mein Anton 6 Monate auch, wenn er das Geschirr anbekommt. er mag das Teil leider nicht :???: .
    Wenn ich ihm das Halsband anziehe ist alles okay.
    Sobald wir dann mal draussen sind ist´s egal, ob Halsband oder Geschirr, dann freut er sich ein Loch in die Mütze.


    Gruss Liane

  • Hallo ,


    in einem anderen Beitrag wurde das Thema angesprochen.


    Was mich veranlasste genauer nachzufragen ist:


    Es gibt HH die sich sehr viele Gedanken darüber machen wie Sie Ihrem Hund außerhalb der 4 Wände ein möglichst artgerechteres Leben ermöglichen können.


    Da ist von Spazieren gehen, Auslastung durch Hundesport-Arten, Kopfarbeit, Nasenarbeit, .....usw. die Rede.


    Wenn man mit offenen Augen durch die Lande schaut ergibt sich ein für mich eher erschreckendes Spaziergang-Bild.


    Hund laufen meist im gleichen Tempo wie der Leinenhalter, und wenn Sie sich etwas entfernen dürfen, dann im Bereich der Leinenlänge.


    HUNDE-Begegnungen werden auch aus dem Grunde unterbunden weil .... .
    Ist das was wir für uns so als Spaziergangsaktivität wählen für unsere Hunde arterecht?



    Und nun meine konkrete Frage:


    WELCHE ART von BEWEGUNG ist dann beim Spaziergang zu fördern wenn (was wir sicherlich auch als Wunsch haben) eine möglichst artgerechte Lebensweise dem Hunde förderlich ist?


    WUFF



    MASSAvonSAMMY

  • Die Diskussion war bisher interessant zu lesen.


    Wenn man allerdings Hunde mit Katzen vergleicht und sagte, man macht aus den Samtpfoten Stubentiger, warum nicht aus aus den Hunde, könnte man auch die Geschichte umdrehen. WArum nicht den Hunden gestatten ebenfalls freigänger zu sein, ohne Halter, ohne Leine und ohne Halsband. (stimmte die Bindung zum Halterchen, kehrt das Hundchen doch sicher immer gern zum Dosenöffner zurück) Aber das wäre wohl wieder ein anderes Diskussionsthema.


    Hier ist oft der Satz gefallen: Es kommt auf den Hund/Rasse an!


    Und wenn ich so drüber nachdenke, denke ich das irgendwie jeder der hier gepostet hat, ein Stückweit recht hat.


    Der Halter entscheide für den Hund, welches Leben er fristen wird. Es ist Gang und Gebe (in den meisten Fällen) das Welpen ans Gassigehen gewöhnt werden, also fordern sie ihre Tägliche Dosis eben auch ein, schließlich sind nicht nur Menschen Gewohnheitstiere. Setze ich einen Welpen in eine Hundehütte auf einen Hof, wird anfangs weinen, schließlich wurde er aus seinem Rudel gerissen und lebt nun allein mit Mensch auf einem Hof. Doch er wird sich daran gewöhnen, denn Hunde gehen stets den WEg des geringsten Widerstandes (meiner Meinung nach) Hund efügen sich in das was sie kennenlernen ... ob sie nun als Strassenhund geboren werden in einem Hunderudel verwilderter Hunde ... als Rassehundwelpe in eine Familie kommen, oder eben als Hundekind auf einem Hof groß wird ... er wird sich den Gegebenheiten anpassen.


    Ein Spaziergang stupide neben dem Halter her, ohne Artgenossenkontakt, ohne Beschäftigung oder Spaß ist in meinen Augen vielleicht Bewegung, aber artgerecht halte ich das nicht.


    Jeder Hund egal ob Mischling, oder Rasse besitzt Charaktermerkmale und Eigenschaften (entweder angezüchtet oder durch die Mischung eben gefördert), da es aber oft schwer ist, einem Hund seine Artgerechte Erfüllung dieser Eigenschaften zu bieten (zB Jagdhunden das Jagen) bleiben intelligenten Hundehalter, die zufriedene Hunde im Haus haben wollen, nichts anderes, als die hündischen Bedürfnisse so gut wie möglich in Spielen und Trainings umzuleiten oder zu ermöglichen ohne das sie dem Direkten Drang nachgehen, dennoch aber nach ihren Bedürfnissen ausgelastet sind.


    Ich hatte das schon einmal in einem Thread hier vor einiger Zeit mal gepostet, der Hund braucht den Menschen nicht, es ist eher umgekehrt. Ein Hund weiß wo es Wasser gibt, dass er zum Trinken benötigt, er weiß auch wie er Futter findet und er weiß auch wie ein Sexualpartner duftet. (jedenfalls kennen und wissen das instinktiv noch die meisten Hunde) Es klingt vielleicht hart, aber der Halter ist zu vorerst mal eine Futterstation mit Dach über dem Kopf und einer gemütlichen Einrichtung. Das wir Menschen sie bzw. ihre Eigenschaften und Charkterzüge zu nutzen wussten, hat den Müllkippenwolf zum Hund gemacht. Denn für Futter geht der Hund eben auch hier den Weg des geringsten Widerstandes.


    Mag vielleicht in den Ohren mancher hier bescheuert klingen, aber ich schwöre ich liebe meine Fellnasenbande auch wenn ich allgemein so eben denke ;)


    Man gibt ihnen eben den Alltag vor, seinen eigenen Alltag den man mit Hund gestaltet und genau danach richtet sich der Hund, denn ihm ist Kontinuität eben ein dankbares Verhältnis. Ändern sich urplötzlich die Lebensumstände für den Hund und seine Alltagsrituale werden durchbrochen, dann verwirrt das ... (wie ZB bei Tierheimhunden) es braucht nicht nur das Aufbauen neuen Vertrauens zu einem völlig neuen Halter, sondern auch wieder die Gewöhnung an einen neuen, meist völlig anderen Alltag ... aber eben Hunde sind auch Gewohnheitstiere ... und vielen fällt es eben dann auch schwer, die Dinge neu umzusetzen ...


    Ich denke Spaziergänge sind vielleicht nett, aber mit sinnvoller Bedürfnisabdeckung sind sie wesentlich artgerechter ...


    Liebe Grüsse
    Pandora

  • Mhm, wie ist das dann mit meiner Jette?


    Wenn ich das Geschirr in die Hand nehme, flieht sie. Nichts kann sie dazu bewegen, zur Anziehprozedur freiwillig schnell und freudig heranzukommen - nichts! Kein wochen- und monatelanges Training, keine Gewohnheit, kein Ignorieren - sie haßt das Anziehen einfach. Selbst wenn ich vor dir Tür gehe und es wirklich heißt: Entweder zum Geschirr hin/am Geschirr vorbei oder drinbleiben, bleibt sie drin.


    Sie ist ansonsten ne ganz ruhige, zeigt Freude kaum bis gar nicht. Rute zum wedeln ist nicht vorhanden, ihre Schlappohren sind mäßig ausdrucksstark, stehen höchstens interessiert nach vorn, wenn wir uns anziehen. Sicher macht sie manchmal Anstalten, mitzuwollen, wenn wir Beide gehen und sie dableiben soll.


    Aber freut sie sich auf's Gassi?! Keine Ahnung, ich könnte es nicht sagen.


    Andererseits: Wenn das böse Geschirr einmal dran ist, vergißt sie es sofort und hat kein Problem mehr damit. Vorm HB kommt erst gar keine Angst auf. Draußen ist sie unglaublich lauffreudig - ich habe bisher keinen Hund getroffen, der sich scheinbar ohne Grund draußen derart viel bewegt. Laufen ist und bleibt ihre große Leidenschaft. Auch ansonsten zeigt sie großen Arbeitseifer.


    Mein Fazit: Jette würde sich wahrscheinlich recht schnell in erlernte Hilflosigkeit flüchten und nach einer gehörigen Nervphase ohne Gassigehen oder Auslastung leben. Sie ist immerhin drinnen ein sehr dezenter und ruhiger Hund. Aber würde es diesem intelligenten, arbeitswütigen Tier gerecht werden? Definitiv nicht!

  • Hunde sind nunmal Anpassungskünstler, wie schon einige vor mir treffend bemerkten.
    Aber: Das Thema ist sehr komplex, sodass man eben die Ausgangsfrage nicht mit ja oder nein beantworten kann.
    Zum Thema "Von-Anfang-an-dran-gewöhnen-dann-will-der-.Hund-nich-Gassi" hab ich hier 2 Beispiele sitzen.
    Monty war 5 Jahre lang (von Geburt an) auf einem Hof, seit Erwachsenenalter auch noch angekettet. Nun ist er bei mir (seit 2 Jahren) und von Anfang an liebte er Rennen. Neue Gegenden erkunden macht ihm einfach Spaß und vor allem volle Geschwindigkeit auszufahren und haken zu schlagen. Er ist relativ genügsam, wenn wir mal einen Gartentag haben, fügt er sich darin, allerdings knabbert er beim 2. Gartentag in Folge an seinen Pfoten...


    Corey kommt vom Wochenmarkt aus dem Ausland. Dann Zwinger in Deutschland. Dann eingesperrt bei einer Frau. Dann zu mir: ein kleines Energiebündel. Wenn er nicht schnüffeln (und das ist ein Aspekt, der fast nur auf einem Spaziergang wirklich Spaß macht) und buddeln und rennen kann, am liebsten mit anderen Hunden, dann jagt er abends seinen Schwanz, knabbert an sich selbst/einer Decke aus dem Hundekorb.


    Zum Teil ist es beeinflussbar (von klein auf) denke ich, ob ein Hund in einem großen Garten zufrieden ist. (bzw mehrere Hunde)
    Aber vieles ist im Laufe der Zeit an- oder abgezüchtet worden...Ich finde den Vergleich Wolf-Hund schwierig und manchmal schon nervig.
    Denn dieses allgemein sehr juvenile Verhalten von Haushunden haben wir einfach schon so angezüchtet und unsere Hunde sind so zivilisiert :roll:


    Übrigens: Corey hasst Geschirr anziehen (Halsband noch viel mehr), aber sobald wir draußen sind, freut er sich und genießt das Rennen/Suchspiele/Buddeln...

  • Also ich habe bei unserer Rasselbande immer das Gefühl, sie brauchen die SPaziergänge nur wenn es mäßig warm und trocken draußen ist.
    Bei zu viel Wärme machen sie nur schnell ihre Geschäftchen, lesen ein bisschen Zeitung und dann wieder ab nach Hause.
    Bei Regen geht das ganze noch schneller.
    Denen langt es das Haus unsicher zu machen und sich gegenseitig zu jagen. Fressen, pupsen, schmatzen und schlafen sind die Hauptbeschäftigungen :D


  • Total witzig-ich dachte eben du schreibst von Emily!! :shocked: :D


    Passt echt alles 100%-und vor allem derin letzter Satz und die dazugehörige Frage ;)


    Sorry fürs o.T,aber das musste ich mal loswerden.

  • Ich finde interessant, was Ihr alles zum Hund geschrieben habt. Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber was habt Ihr zum Wolf zu sagen??


    Bloch beschreibt sehr wohl auch Streifzüge mit vollem Bauch. Oder regelrechte Hobbies von Wölfen. Sein Lieblings-Wolf-Jungspund, der immer wieder ne Böschung hoch gerannt ist, um auf dem Rücken herunter zu rutschen...


    Auch die Toskana-Pizza-Hunde, welche immer wieder mal regelrechte Wanderungen unternehmen und das obwohl sie gefüttert werden und keine feindlichen Rudel haben. Also können die Wanderungen ja mit Territorium und/oder Jagd nicht allzu viel zu tun haben...


    Von daher: Wer will wirklich sagen und behaupten, daß sich Wölfe nur bewegen um zu jagen????

  • freilaufende Wölfe/Hunde/Säugetiere sind von Natur intelligent und wissen im Gegensatz zum Mensch,Bewegung heißt gesund bleiben. :D


    Keine Bewegung bedeutet Muskelabbau, Muskelabbau heißt keine Beute-nichts zufressen.


    zu sinnvollen Spaziergängen mit dem Hund. Erst seit ca 10 Jahren gibt es Hundeschulen u. Aufklärungsarbeit.
    Vor 10 und mehr Jahren lebten die Haushunde mit sich und der Umwelt unzufrieden? weil sie nur gassi gehn konnten ohne besondere (von Menschenhand)Beschäftigung?


    mfG

  • Spazieren gehen und das noch wohlmöglich angeleint und immer dir selbe Route.... Neeee !!!!! Ist bestimmt nicht artgerecht und geht gaaar nicht !


    Mit meiner Fellnase laufe ich täglich am Nachmittag 2 Stunden am Stück gemeinsam mit anderen Hunden und deren Besitzern natürlich in unterschiedlichen Gebieten . Mal am See ,mal im Wald, mal auf der Wiese.


    Ich mag ja auch nicht immer die selbe Zeitung zu lesen


    ;)


    Und noch was...Nach Mäusen buddeln lassen, Dummyarbeit...danach ist sie zufrieden und müde...Ab ins Körbchen ... ;)

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