Drillinge geboren...
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Hallo ihr lieben,
ich habe ein ganz wichtige Frage oder besser gesagt Fragen.
Wir haben ca 30 Mutterschafe. Jetzt gebären andauernt Lämmer. Dieses Jahr läuft es echt gut, leider bekommen wir immer nur eins aber besser eins wie das die Mutter dann nur eins annimmt und das zweite nicht ran lässt. Heute sind zum ersten mal dirllinge geboren. Das erste war schon sofort nach der Geburt tot. Die anderen konnten nicht mal aufstehen, wir haben dann der Mutter geholfen mit Trocken reiben (ist ja sehr kalt außen) denn sie hat es nicht ganz geschafft. Wir haben warme Lämmermilch versucht zu füttern damit sie fit werden. Nix. Nun ist der zweite tot und der dritte so gut wie
woran kann das liegen? was haben wir falsch gemacht? oder ist es schon im Mutterleib passiert das ihne irgendwas fehlt?
Lg
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Hallo,
ich habe leider nur wenig Ahnung von Schafen . Wir hatten ( als ich klein war ) nur einmal Drillinge und da mußten wir alle drei komplett mit der Flasche aufziehen, was glücklicherweise gut ging.
Was sagt denn der Tierarzt?
Liebe Grüße, Jana
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Dafür gibts viele Faktoren, und für die Antwort bräuchte man noch einiges an Angaben: Wie alt ist das Mutterschaf? Körperkontition und Fütterung? Krankheiten im Bestand, bzw. Impfungen vorher durchgeführt? Haltungsart, sprich Stall oder Koppel? Maßnahmen vor der Lammung, wie zB Klauenpflege, Hüteaktivitäten, Scheren usw.?
Ne ganz sichere Antwort auf die Frage bekommt man, wenn man die Lämmer zur Sektion zum Schafs/Herdengesundheitsdienst bringt (ich hab auch so einen Fall in der Truhe liegen, der Montag nach Giessen soll).
Mal nen vorsichtiger Ansatz vom drüberlesen:
Das Schaf ist entweder zu alt oder hat schlechte Muttereigenschaften. Es könnte entweder sein, dass die Geburt zu lange gedauert hat, und dadurch die Lämmer geschwächt waren. Aber halt auch, dass sie schon im Mutterleib schlecht versorgt wurden, und daher zu schwach geboren wurden. Zu beachten ist allerdings auch, dass Drillinge sehr starken Nährstoffbedarf haben, und dass Mutterschaf in den letzen Wochen uU nicht ausreichend versorgt wurden.
Für die schlechten Muttereigenschaft spricht eigentlich, dass sie die Lämmer nicht ausreichend abgeleckt hat. Normalerweise muß man da nicht nachhelfen. Davon abgesehen animieren Mutterschafe ihre Lämmer eigentlich auch zum Aufstehen und schieben sie in Richtung Euter (zumindest meine machen das). Habt sie eigentlich nach der Geburt extra gestellt? Und was für Lämmermilch habt ihr zugefüttert? Pulver oder Biestmilch? Biestmilch ist gerade kurz nach der Geburt sehr wichtig. Dem lesen nach waren die Lämmer schon stark unterkühlt, kleiner Tipp in dem Fall noch: Der Milch im Fläschen etwas Traubenzucker (deswegen sollte der Schafhalter während der Lammzeit im Dextroenergen im Hause haben ).
Wie gesagt, ist halt nur schwer zu beantworten. Drillinge machen halt immer Ärger, deswegen ists mir nur recht, wenn meine erst keine bekommen. Wir haben nur einmal geschafft alle 3 ohne Hilfe durch zu bekommen (und das war auch noch ein Milchschaf).
Gruß Christian
PS: dagegen:Zitatdas die Mutter dann nur eins annimmt und das zweite nicht ran lässt
hilft nur das rote Halsband vom Metzger. Klingt zwar hart, aber solche Schafe (abgesehen Erstlammende) machen das meistens immer wieder. -
Zitat
hilft nur das rote Halsband vom Metzger. Klingt zwar hart, aber solche Schafe (abgesehen Erstlammende) machen das meistens immer wieder.Hallo Fassi,
heißt das, eine erstlammende Mutter, deren erstes Lamm als Flaschenlamm rumläuft, hat eine 2. Chance verdient?
Ich habe hier so eine laufen. Eigentlich ist sie für die Salami vorgemerkt...Grüssle Simone
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Zitat
Hallo Fassi,
heißt das, eine erstlammende Mutter, deren erstes Lamm als Flaschenlamm rumläuft, hat eine 2. Chance verdient?
Ich habe hier so eine laufen. Eigentlich ist sie für die Salami vorgemerkt...Grüssle Simone
Ich weiss nicht, bin ich so sensibel?
Ich hab als Kind und Jugendliche immer auf einem Bauernhof gearbeitet, jede Kuh, jedes Kalb, jeder Bulle hatte einen Namen, wir haben sie gehegt und gepflegt.
Mir ist klar, das man da als Erwachsener keine Zeit zu hat ....vielleicht auch nicht mehr das Bedürfniss und mir ist auch klar das man sich von Tieren trennen muss, egal aus welchen Gründen - egal ob verkaufen oder irgendwann töten, aber vom eigenen Tier zu sagen, es ist für die Salami vorgemerkt, find ich persönlich nicht witzig und auch sehr unsensibel. :/Christian, du bist doch ein Landwirt, denke ich da wirklich so quer oder warum habt ihr "Landleute" oft so gar keine Bindung ...keinen Bezug zu euren Tieren?
Ich mein das nicht böse oder provokant, aber ich meine mir schon einzubilden, dass Landwirte ganz anders über Tiere denken, als die Ottonormalverbraucher, die evtl. ein Pony, zwei Ziegen oder 5 Gänse haben.
Warum ist das so? -
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Naja, Landwirtschaft macht man ja nicht aus Spass, sondern um seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen und es ist in diesem Moment ein betriebswirtschaftliches Unternehmen. Warum etwas durchfüttern, dass nur Geld kostet und aber kein Geld einbringt? Und wenn der Schlachtertrag größer ist als ein Verkauf an Liebhaber...dann kommt das Tier halt in die Wurst. Hart, aber so ist das landwirtschaftliche Leben. :|
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Ja, das ist mir auch klar, schrieb ich ja auch schon.
Mir ging es um die Art und Weise des SatzesZitatEigentlich ist sie für die Salami vorgemerkt...
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denke ich da wirklich so quer oder warum habt ihr "Landleute" oft so gar keine Bindung ...keinen Bezug zu euren Tieren?
Wieso keinen Bezug? Viele Landwirt nehmen sonstiges auf sich, damit es den Tieren den Umständen entsprechend gut geht (Tieraltung ist heutzutage eh immer ein Kompromis, bei den Erzeugerpreisen kann man keine Schweine, Hühner und Rinder wirklich artgerecht halten). Und nur weil wir sie schlachten, und halt Entscheidungen relativ emotionlos treffen (müssen). Zumal bei Vollerwerb noch das Einkommen dazu kommt, da hängen an den Tiere nicht nur emotionen, sondern auch das Überleben der Familie. Da ist noch weniger sentimentalität drinne. Und wenn Du auf einem Hof aufwächst, wird man auch so erzogen. Respekt vor den Tieren, aber halt auch, wozu sie letzten Endes dienen (wußte ich laut meiner Mutter wohl schon mit 2 Jahren).
Ich schlafe teilweise im Stall, wenn Lammzeit ist, schlage mir für die Tiere jede Menge Zeit um die Ohren, und tue alles mögliche damit es ihnen gut geht. Aber es sind nun mal Nutztiere, und wenn sie ihre Leistung nicht bringen, dann ist halt ihre Zeit gekommen (das war auch damals schon so). Leicht fällt es nicht, ich zB kann meine eigene Tiere nicht töten. Und glaub mir, die Schlachtentscheidung bei alten, vertrauten Schafen fällt nicht leicht (bei Lämmern geht, da hat man immer vor Augen, dass sie diesen Weg gehen). Man muß sich da halt ein dickes Fell zu legen, sonst geht man daran kaputt. Dabei kommen dann halt solche Aussagen raus, die nicht halb so gemeint sind, wie sie sich für Aussenstehende anhören.
Wir haben also schon einen Bezug zu unseren Tieren, nur halt einen anderen als zu Haustieren. Was aber nicht heißt, dass er schlechter ist. Er ist halt nur anders, und weniger sentinetal. Aber meine Schafe und das Geflügel sind mir nicht weniger wichtig als meine Hunde und ich achte auch drauf, wie sie ihren letzten Weg gehen. Ich verkaufe ua deswegen keine lebenden Schlachttiere, weil ich nur so sicher sein kann, dass sie nicht leiden müssen.
@ simsa: ImPrinzip ja. Nur hab ich keine Flaschenlämmer, da ich die Lämmer so lange anhalte, bis sie die Müttern annehmen. Meistens sind sie beim ersten Mal ziemlich verwirrt, vor allem, wenn sie zu jung lammen. Seit ich sie erst mit 2 Jahren belegen lasse (und die Füchse hab), hab ich das Problem eigentlich nicht mehr. Wenn sie das zweite Mal wieder Ärger, dann ist die Chance vertan. Überigens hab ich die Erfahrung gemacht, das Lämmer, die nicht angenommen wurden, auch nur schwer ihre Lämmer annehmen. Daher kommen sie bei mir auch nicht zur Zucht. Aber vom Prinzip her kann man Erstlammenden immer ne zweite Chance geben.
Gruß Christian
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Zitat
Christian, du bist doch ein Landwirt, denke ich da wirklich so quer oder warum habt ihr "Landleute" oft so gar keine Bindung ...keinen Bezug zu euren Tieren?Unsensibel?
Das Schaf hat einen Namen. Auch das Flaschenlamm hat einen Namen. Das ändert nichts daran, das das kleine Böcklein geschlachtet werden MUSS, weil es als Flaschenlamm Verhalten zeigt, was es ausgewachsen gefährlich werden lässt.
Ich "unsensibler Mensch" frage mich nun gerade, ob ich dem Muttertier einen schnellen Tod beim Metzger um die Ecke erlaube, weil noch mehr Flaschenlämmer nicht das sind, was ich mir für meine Herdbuchzucht wünsche.
Und ja, ich selektiere Tiere und mache Termine beim Metzger für´s Schlachten und ja, ich mache mir doch tatsächlich Gedanken, wie das Fleisch dann verwendet werden soll.
Ich denke wohl eher pragmatisch und bedauere nicht auf der einen Seite sehr artgerecht aufwachsende Tiere, um mir dann im Supermarkt das Schnitzel in der Styroporpackung zu kaufen :/Fassi
Die Mutter hat nach Überredung und Ablammbox das Lamm angenommen. Zu jung war sie nicht, aber erstlammend. Als das Lamm dann drei Wochen alt war, war sie trocken. Am Futter kann es nicht gelegen haben.
Ich hatte so einen Fall noch nicht. Die Schnucken sind normal wirklich supertolle Mütter.Nun weiß ich aber, das "Schafsthemen" für mich zukünftig eher ins Schaf-Forum gehören
Grüssle Simone
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Als das Lamm dann drei Wochen alt war, war sie trocken. Am Futter kann es nicht gelegen haben
Trotzdem antworte ich Dir hier nochmal . In dem Fall liegt die Sache anders. Wenn sie sich selber trockenstellen bei so jungen Lämmern, dann hats keinen Sinn ihnen ne zweite Chance zu geben (übrigens auch nicht bei alten Schafen, da ist es ein Zeichen, dass sie zu alt sind). Das wiederholt sich eigentlich so gut wie immer (und geht zu Lasten der Lämmer), da ist es sinnvoller ein versprechendes Lamm nachrücken zu lassen.
Ist zwar OT, aber zurück zur Salami: Kann es sein, dass es heute schockt, wenn man nicht täglich Kontakt damit hat, dass Kind beim Namen zu nennen? Ich erlebt das ja immer wieder, dass Leute über die Tatsache, dass man seine Tiere ißt oder halt mal nen Satz wie den oben los läßt schockiert sind. Die meisten essen aber Fleisch, dass wie Du scon sagtest definitiv unter nicht so guten Bedingung erzeugt wurde (das hat man ja nur noch, wenn man Bio direkt vom Erzeuger oder halt vom Kleinbauern um die Ecke kauft). Es wird aber heute gerne ausgeklammert, dass das Schnitzel oder die Wurst ein Lebewesen waren. Warum? Keine Ahnung.
Gruß Christian
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