züchten von Mischlingen

  • Ein immer wieder interessantes Thema.


    Mein Problem bei der Rassehundezucht ist folgendes:


    Es gibt ja (so wie ich das verstanden habe)von den Verbänden her bestimmte Kriterien für den jeweiligen Rassestandard.
    Ist es irgendwie zu rechtfertigen, dass diese Rassestandards selber schon diverse Krankheiten oder Krankheitsanfälligkeiten beinhalten?
    Muss das sein??


    Kindchengesicht beim Mops - Glubschaugen, die gerne mal "überrollen".
    Klar ist das "Überrollen" kein Zuchtziel, aber wieviele Hunde bleiben bei dem Weg zum Zuchtziel hin auf der Strecke? Was passiert mit denen? Nun haben aus nem 5-er Wurf 2 Welpen z.B. dieses Problem nicht - Zuchtziel erreicht - was macht der Züchter mit den anderen drei? Einschläfern? Verkaufen? Eher letzteres. Und da er ja seine Kosten hat, gehen die auch für nen stolzen Preis weg...


    Oder Labradore:
    die ursprünglichen Labradore, die ja aus England kamen, waren eher schnittige, sportliche und schlankere Typen.
    In Deutschland macht man daraus sehr rumpfige, eher schwere und bullige Hunde. Rasse-Standard halt. Manch Labbi-Kopf erinnert mich schon fast an ein Rottweiler-Gesicht. Und schon gibts häufige Probleme mit Gelenkserkrankungen - komisch aber auch
    :irre:
    Die beste Freundin meiner Hündin ist eine reinrassige braune Labrador-Hündin vom Züchter. Die ist jetzt knapp 2 Jahre alt und hat schon die 3. Gelenksoperation hinter sich....


    Oder die Englischen Bulldoggen. Kurzer Fang, Überbiss => Falten, die zu Exzemen führen, Kurzatmigkeit, das es einem manchmal schaudert. Eine Freundin von mir hat eine solche Hündin. Ebenfalls vom seriösen Züchter. Und entsprechend "teuer". Der Hund kann keine 500 Meter am Stück gehen (von laufen will ich gar nicht reden), ohne das er fast erstickt.
    Natürlich ist DAS nicht das Zuchtziel - aber um halt den charakteristischen Kopf zuchtzielgemäß "hinzubekommen" - wieviele Hunde sind dabei "Ausschuß"?


    Ich denke manchmal, man sollte diesen "Zuchtzielen" gegenüber vielleicht etwas kritischer sein. Keine Ahnung....


    Patti

  • Zitat

    PS: ich geb Corinna da recht. Wenn ein selbstständig arbeitender Hund unglücklich ist wenn seine Menschen mal nicht vollzählig sind und die Kinder "hütet", dann ist es Zeit zu handeln. Wenn mein Hund das täte, würde ich doch mal ernsthaft über Schafe nachdenken...um zu sehen was da los ist- oder nicht.


    Wieso? Wir haben es ihnen ja so beigebracht, dass wir sie zu den Kindern schicken und sie mit ihnen mitlaufen. Es ist ja nicht so, dass meine Hunde selbständig auf die Idee kommen, meine Kinder zurzücktreiben zu wollen. Wir geben das Komamndo: Such Timm! Und dann laufen sie halt hin und bleiben bei ihnen bis wir auch da sind. Außerdem hören beide wie eine Eins auch auf die Kinder, wo ist da das Problem? Andersrum laufe ich auch mal vorraus und die Kiddies schicken die Hunde dann zu mir...verstehe grad nicht, wo das Problem ist.

  • Zitat

    Ich denke manchmal, man sollte diesen "Zuchtzielen" gegenüber vielleicht etwas kritischer sein. Keine Ahnung....


    Keine Frage, das ist nicht unbedingt toll. ABER: Wenn wir Mischlinge vergleichen mit Rassehunden, müssen wir doch ähnliche vergleichen. Wir können ja nicht einen Vermehrer Goldie mit einer Englischen Bulldogge vom Züchter vergleichen. Sondern dann wieder Bulldogge gegen Bulldogge ("reinrassiger Mischling") - oder vielleicht grad noch Bulldogge gegen Bulldoggen-X-Mix.


    Und dann hat der Züchter wieder den genetischen Vorteil. Ich persönlich würde mir dann auch wieder einen Züchter auswählen, der eben darauf hinzüchtet, innerhalb des Rassestandards die Atemprobleme zu reduzieren. DAS ist dann für mich verantwortungsvoll und seriös - nicht alleine die Tatsache dass der Stempel VDH drauf pappt er aber macht was er will.


    Ich habe hier zwei Boxer in der Nachbarschaft. Einer mit Papieren, einer so weit ich weiss ohne (spielt aber eh keine Rolle). Erster (Papiere) ist total fit, zweiterer zwar auch, aber röchelt wie eine alte Dampflock. Der hat auch eine total platte Nase - das kanns irgendwie halt auch nicht sein. Dieses Schönheitsideal muss nun nicht sein - es geht auch ohne sooo platte Nase innerhalb der Richtlinien. Das wäre dann halt wieder eine Sache dessen was gekauft wird. Der Markt bestimmt dann schon ein wenig den Preis. Wenn der zweite seine röchelnden Boxer immer los wird, wird er weiter nach diesem Schönheitsideal züchten.


    Edit: Bitte schlagt mich nicht, ich mag euch alle gerne - aber hat die Diskussion über (v)erzogene Bordercollies hier was verloren? *duck und weg*



  • Susa
    Alles soweit richtig bis auf (s. o. dick) den Rassestandard.


    Der Rassestandard wurde - wird im Herkunftsland des Hundes festgelegt. Ist das Herkunftsland nicht mehr eindeutig bekannt oder gab - gibt es kein Interesse wird der Standard von einer Kommission der FCI festgelegt.
    Kein Verein kann und darf seinen eigenen Rassestandard festlegen.


    Deinen letzten Absatz kann und möchte ich voll und ganz unterstreichen. Ich habe drei Rassehunde und einen Idefix. Ich möchte den kennenlernen, der es wagt mir zu sagen, Idefix ist weniger wert als die Neufundländer. Ich möchte das niemandem raten.


    Ich habe Idefix als 6 Wochen alten Welpen aus dem TH bekommen. Er wurde mit Mutter und 4 Geschwistern vor dem TH ausgesetzt. Wer jetzt schreit warum so jung, Idefix war der schwächste der Welpen. Er brauchte besondere Pflege und Versorgung. Also bekam ich ihn.


    Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zum BC-Side-Issue: Ich habe am WE auch einen "hyperaktiven" BC im Irish Pub getroffen :D ! Wurde wohl zur einfacheren Kontaktaufnahme angeschafft. Arme Lakritznase. Aber thats life!


    Zum eigentlichen Thema: Ich wünschte alle Varietätenzüchter würden im Sinne der Nachhaltigkeit züchten!!!!!!


    Liebe Grüße


    Nicole mit Jagdrunkel

  • Sind wir doch mal ehrlich - wie kommen denn die meisten an einen Mischlingshund ? Da wollen die Kinder einen, man sieht im Inserat nen süssen Welpen, Bekannte, Verwandte haben welche abzugeben.


    Die meisten haben doch im Ohr, dass Mischlinge viel gesünder seien als Rassehunde. Dann braucht doch ein Hund nicht viel zu kosten, im Gegenteil, oftmals bekommt man sie geschenkt oder für wenig Geld. In den meisten Fällen entscheidet dann die niedliche Optik. Was tatsächlich für Charakterzüge und genetische Defekte auf Grund der Abstimmung beider Elternteile im Hund schlummern, darüber denken doch die wenigsten nach.


    Von tatsächlichen Unfallwürfen mal abgesehen - viele wollen einfach mal Welpen haben, weil das alles so "süss" ist. Oder weil sie sich so den endlich verdienten Urlaub finanzieren wollen oder weil sie eine neue "Geschäftsidee" haben. Weil sie einen Nachkommen ihres tollen Hundes möchten oder Welpen bei anderen Leuten gesehen haben.


    Aber sicher nicht, eine Rasse zu "züchten", die gesünder als andere ist. Alles aus rein egoistischen Gründen.


    Ich habe jetzt mal nachgeschaut - allein im Bereich Frankfurt suchen aktuell 505 Hunde (nur aus einem Anzeigenblättchen entnommen !) neue Besitzer. Davon sind 2/3 Mischlinge. Während Rassehunde relativ teuer angepriesen werden, sind die Mischlinge meist weit unter 100 Euro (mit ein paar Ausnahmen) zu haben. Mehrfach entwurmt und besonders kinderlieb - so die Verkaufsdevise.


    Die Vermehrung von Hunden ist und bleibt unter dem Strich ein gutes Geschäft. Weil die meisten Vermehrer weder die Tiere auf genetisch basierende Erkrankungen untersuchen lassen, die Nachkommen auch grösstenteils gar nicht geimpft abgeben, sondern meist nach Absetzen von der Muttermilch abgeben. Da sind schliesslich die Kleinen noch am niedlichsten.


    Sie haben also i.d.R. KEINERLEI Kosten (wenn tatsächlich mal entwurmt wurde, kostet das ein paar Euros) und erhalten hierfür gutes und leichtes Geld für das Kotwegputzen. Sind doch nur 3 Wochen Arbeit - die anderen 3 Wochen kümmert sich die Mama ausschliesslich.

  • Edit: Bitte schlagt mich nicht, ich mag euch alle gerne - aber hat die Diskussion über (v)erzogene Bordercollies hier was verloren? *duck und weg*[/quote]


    :D Hast ja Recht, wir sollten da mal einen neuen Thread aufmachen :)
    Vielleicht kann man die entsprechenden Postings ja in einen neuen Thread schieben? a

  • Was mir jetzt spontan einfällt (hab aber nur die erste Seite gelesen bisher):


    Wenn man einen Pudel mit Papieren mit einem Aussie mit Papieren kreuzt, hat man doch bei dem daraus resultierenden Mischling genau die gleichen "Gewissheiten" was die Elterntiere angeht, wie bei einer Verpaarung von 2 Hunden gleicher Rasse.


    Und so könnte man dann auch mit diesem Mischling weiter verfahren, indem man ihm wiederum Papiere ausstellt....usw.


    Damit wäre das Argument der Krankeitsüberwachung außer Kraft gesetzt.
    Und man weiß auch, welche Charaktereigenschaften dieser Hund haben könnte. Eben die von Pudel oder Aussie (nur als Beispiel) oder von beidem was.


    Ist doch bei Verpaarung gleicher Rassen auch nicht viel anders. :???:

  • Aber ob die Kombination des ganzen Skelettes noch passt oder dann doch zu HD oder Ed neigt, ist doch auch mit gesunden Vorfahren nicht geklärt. Extrem Bsp: reinrasisger super gesunder Zwerpudel und ebenso gesunder Dobermann....Durch solche Kombis können auch erst Gelnkkrankheiten entstehen..oder Windhund und Bernhadiner...dann pastt das GEwicht des Körpers nichr auf die langen shcmalen Beinchen..nur so bsp

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