Freizeithüter und Hobbyjäger
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In diesem Thema geht es eigentlich um einen Beitrag von Marita:
ZitatHallo Ihr Lieben!
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Gaby und andere mit "Problem"-Border oder -Kelpie
Würde mich auch gerne mit Dir austauschen, insbesondere darüber, ob das unregelmäßige Arbeiten an Schafen (Du hast sicherlich auch keine eigenen) eine Auswirkung auf das "Alltagsleben" mit unseren Hunden hat. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast auch Du Deinen Kelpie nicht als Welpen sondern schon als fast erwachsenen "Problemhund" mit Jagderfolgen bekommen.
Bella war auch schon fast ein Jahr und hat sich vorher sozusagen selbst erzogen. Als Kettenhund mit purer Langeweile konfrontiert hat sie jede Chance der Freiheit genutzt, abzuhauen und wahrlos alles zu hetzen, was sich bewegte. Wir brauchen sicherlich ne Menge Geduld, um nur ansatzweise dahin zu kommen, wie die anderen BCs aus dem Seminar.
Die entscheidende Frage bleibt die, ob durch die Vorerfahrung des unkontrollierten Hetzens von leblosen und lebenden Objekten eine kontrollierte Umlenkung auf ein zweifelsfrei genetisch veranlagtes "Hüteverhalten" überhaupt möglich ist. Ich glaube, dass eine entscheidender Aspekt die Kooperationsbereitschaft unserer Hunde ist....
Mir ist schon klar, dass es meinen Hund glücklich machen würde, wenn ich "regelmäßig" mit ihr an Schafen arbeiten könnte. Mir ist auch klar, dass diese Arbeit unsere Bindung bestimmt intensiviert. Meine Frage also an alle "Problem-Hütehundhalter" (watt für ein Wort?): wie regelmäßig müßte dies sein. Hat die Auslastung durchs Hüten positive Auswirkung auf die unerwünschten jagdlichen Ambitionen im Alltagsleben eines ja auch Familienhundes?
Denn nicht nur mein Hund soll glücklich werden, sondern ich will es auch!!!
Na dann, ran an die Tasten. Bin sehr gespannt auf Erfahrungsberichte oder Kommentare!
Marita
Marita
Sorry, dass ich jetzt erst antworte!
Wie Du schon sagtest: eine entscheidender Aspekt ist die Kooperationsbereitschaft unserer Hunde. Das denke ich auch! Und Dein Hund hört Dir zu !!! Das fand ich - im Vergleich zu meinem - sehr beeindruckend, da ich zwar die "6 Uhr" bin bei Josie, aber den Rest würde sie gerne auch ohne mich machen. Standuhr reicht!Meine Hündin, ebenfalls mit einem Jahr und keiner prikelnden Vorgeschichte bekommen, hat damals alles gejagt/eingesammelt, was schneller als 'n Jogger war - geeeerne auch Autos und Fahrradfahrer. Die zuletzt genannten Objekte habe ich weitestgehend "raus" aus meinem Hund - sage niemals nie. Das ging verhältnismässig schnell. Wild/ Vögel hatte ich nach ca 1 1/2 Jahr auch fast sicher weg .... bis zu einem Beinbruch meinerseits ... eine andere Geschichte. Auf jeden Fall: totaler Rückschritt!
Was hat das Hüten mit meinem Hund gemacht ... ausser ihn glücklich ..... Hmmmmmmm??!!
Zunächst einmal haben wir erst im Spätsommer letzten Jahres angefangen und nun leider 5 Monate pausiert. Will sagen, differenzierte Aussagen über Auswirkung Hetzen/Hüten noch "in Arbeit".Entwicklung bisher -> Negativ-Beispiel:
Eine Freundin von mir hat 'n super tolles riesiges Gehege für 3 Zwergkanninchen. Das Gehege ist fast rund gebaut. Mein Hund hatte sich bis zur ersten Arbeit an Schafen nie an den Kanninchen gestört. Liefen ja nicht weg. Tja, seit dem ersten "Schnupperkurs" meint sie, man kann KANNINCHEN HÜTEN, jedenfalls die rund eingepferchten!!! :shock: Läuft auf 12 Uhr und ist verzweifelt, weil sich die Dinger auch nicht mit Anstupsen durch 's Gitter ordentlich einsammeln lassen. Gut! Das liegt nun an mir, meinem Hund klar zu machen, das Kanninchen nun wirklich keine "Hüteobjekte" sind. Muss meine Freundin halt öfter besuchen. Habe übrigens auch durch dauernde Konfrontation und Alternativangebot die Fahrradfahrer rausgekriegt aus der Jagdliste.Momentaner Stand - Korrelation Hetzen/Hüten:
Habe meinen Hund seit 3 Monaten wieder zur Schleppleine verdonnert. Freies Hetzen von Krähen und Reihern, ihre zuletzt begehrten Objekte nach erneutem Rückfall also eliminiert. Waren jetzt erstmals dieses Jahr an Schafen ;D . Und mein Hund hat mir doch tatsächlich - für ihre Verhältnisse - sehr gut zugehört (stimmt doch Antje)!! Zusammenhang von "Spass alleine ist nicht" und "Arbeitserlaubnis"?! Ich denke schon. Dauerhafte Ausschluss des Hobbyjagens in Aussicht: die Hoffnung stirbt zuletzt! Mal ohne Scherz .... abwarten!Von anderen habe ich erzählt bekommen, dass ihre Hunde, die bis zum ersten Einsatz an Schafen nie gejagt haben, plötzlich Interesse an Wild zeigten. Aber da denke ich, dass wenn ich der Chef bei den Schafen bin, dieses Verhalten kein Dauerproblem sein sollte. Richtig??? Hüteexperten gefragt! Das könnte auch entsprechend bei erfahrenen "Jägern" passieren, also auch bei Bella.
Zur Frage, wie reglmässig man hüten müsste:
Tja, ich bin da noch nicht der von Dir gefragte Experte. Und "so oft wie möglich" wäre keine wirklich hilfreiche Aussage. Aber es wird doch noch andere "Hüter der Freizeitjagd" geben!!! Kommt Leute, ich glaube nicht, dass eure BC, AS und andere Hüter alle so Engelchen sind oder waren!Marita und ich warten!!!! :help:
Gruss
Gaby -
- Vor einem Moment
- Neu
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Hi ihr beiden ,
Ich habe zwar keinen Hund , der sich mit euren in der Form
vergleichen kann , aber gerade zu dem Thema mache ich mir
ja auch so meine Gedanken - besonders weil interessanter Weise
so ziemlich alle Hunde die zum Training kommen ein Jagdproblem
haben ....
Was mir aufgefallen ist , ist das viele Hunde der Hütehundrassen
ihren Menschen nicht wirklich brauchen um Spaß zu haben .
Spaß im Sinne von losgehen und jagen , oder Kleintiere / Dinge " hüten ".
Das Kleintiere anhüten ist ja für viele nicht sooo tragisch , weil der
Hund ja dabei nicht außer Sicht , bzw . im Wald entschwunden ist .
Aber dennoch hat der Hund entschieden sich abgekoppelt von seinem
Boss zu beschäftigen .
Eine Nummer mehr ist natürlich das Wildern und hinter Tieren hinter
her jagen . Auch da hat der Hund sich irgendwann außer Reichweite
des Chefs besonders wohl gefühlt und gelernt das um Spaß zu haben
eine " Teamarbeit " nicht von Nöten ist .
Für die erfolgreiche Arbeit an Schafen ist aber ein Wille zur Teamarbeit
unumgänglich und schon der junge Hund sollte lernen das ohne den
Boss nichts läuft - nicht einmal " Freizeitgestaltung " .
Bei der Vieharbeit werden die Handlungen des Hütehundes enorm
instinktmäßig gesteuert und er muß lernen diesen Instinkt auch zu
unterdrücken wenn es die Situation erfordert . Abrufen und Arbeit
beenden ist für viele Hunde schwer zu erfüllen , aber darum trainiert
man ja schließlich .Schwierige Situationen gibt es häufig genug und
siegt der Instinkt über dem Kommando - manchmal nicht im Sinne des
Hundeführers , weiß man an was man arbeiten muß - Grundgehorsam .
Hunde , die gelernt haben sich zu entziehen um z.B. zu wildern sind
eine echte Herausforderung und ich denke , das man dieses gelernte
Verhalten nicht abgewöhnen kann - auch nicht durch Hütehundeunterricht .
Dafür wurde im Welpenalter schon der Grundstein gelegt durch
falsche Erziehung .
Was aber bei solchen Hunden eventuell ihre Bereitschaft zur besseren
Unterordnung - und damit eine bessere Kontrolle der Hunde , erhöht
ist die Teamarbeit am Vieh und die Akzeptanz von Instinktunterdrückung .
Ich denke nicht das innerhalb eines Jahres eine Abgewöhnung des
Jagdverhaltens eintritt - genauso wenig wie in einem Jahr ein Hütehund
seine Instinkte 100% unterdrücken kann , wenn er sich in der Ausbildung
befindet .Grüße ,
Antje -
Hei,
mit dem Beitrag von Antje ist schon alles gesagt...
Aber ich möchte Euch Mut machen. Vor kurzem habe ich hier zum Thema erwachsener Hund geschrieben. Auch dieser Hund hatte starke Neigung zum Wildern, Rehe, Reiher und im Grunde auch die Schafe, er ist völlig unkontrolliert drauflosgestürzt.
Ich habe ihn seit Ende Februar und er geht dreimal täglich mit zu Füttern der Mutterschafe, etwas Fußmarsch über Koppeln zu den Böcken und zu den Pferden. Mittlerweile ist er fast immer ohne Leine, manchmal um ihm etwas zu erklären und selten als (für ihn schlimme) Strafe. Zum Melken wird er vorm Stall angebunden, weil ich dann nicht auf ihn achten kann, sonst geht er zum Hühnerkino (verboten).
Auf dem 500 m Weg zu den Böcken hat er jede Menge Gelegenheit, zu wildern, aber bisher ist er nur einmal losgesaust und kam nach 200 m wieder. Das war mein Fehler, weil ich ihn nicht im Blick hatte.
Vom ersten Tag an habe ich dem Hund unmißverständlich klargemacht, daß ich der Chef bin und er auf mich achten muß, sonst gibts Ärger. Er ist einer von der robusten Sorte, steckt Rüffel locker weg.
Absolute Konsequenz ist die Grundlage der Arbeit mit ihm und im Grunde muß ich schon reagieren, bevor er seine eigenen Ideen in die Tat umsetzt.
Ich versuche, ihm nicht die kleinste eigene Entscheidung zu lassen, bis er meine Regeln akzeptiert hat und dann erst bekommt er wieder mehr Freiheit. Das hört sich vielleicht fies an, aber es klappt wunderbar, z.B. kann er schon allein langsam die Schafe von der Koppel in den Paddock bringen und dabei auch zwischendurch anhalten. Das ist für ihn sehr schwer und er ist stolz wie Oscar, daß er es schafft! Das ist seine Belohnung, daß er kleine Jobs allein erledigen darf.
Nur mit freundlicher Ansprache, wie es in mancher Hundeschule gemacht wird, wäre ich bei ihm nicht weit gekommen. Das heißt nicht, daß er Prügel bekommt; ich bin manchmal grob, um durchzudringen, vor allem aber streng. Dazu entsprechendes Lob und er spielt mittlerweile als Ausgleich sogar, was er nicht wollte, als er kam. Das nutzt er dann zum Spannungsabbau.
Ohne die Schafe glaube ich nicht, daß ich ihn in Griff bekommen hätte, und er war auch nicht vermittelbar. Abgesehen davon hätte ich ohne Schafe auch keine Border...Viele Grüße!
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Hat schon mal jemand eine Ikea-Küche aufgebaut? Horror!!! Dies nur als Begründung für meine späte Reaktion auf Eure Antworten.
@ Antje: Alles was du schreibst kann auch ich genau so unterschreiben: Hat man das Glück, einen Welpen zu erziehen und mit ihm eine Verbindung einzugehen, so sollte man ihm liebevoll aber konsequent klar machen, dass alle wichtigen Dinge des Hundelebens immer in Zusammenarbeit. mit dem Halter oder mit dessen Erlaubnis stattfinden.
Aber bei Gabys und meinem Hund und bei vielen anderen 2.Hand Hunden ist sehr stark verinnerlicht: alles was „Spaß“ macht, gibt’s gerade ohne Mensch, sogar im Gegenteil, der Mensch schränkt gerade das ein, was dem Hund sinnvoll und lebenswichtig erscheint.
Wie Du schon sagst, es ist wirklich eine besondere Herausforderung, einen solchen Hund zu erziehen und sinnvoll zu beschäftigen.@ wild flowers :
Ich glaube, dass Antje etwas anderes meint als Du. Wenn man sie mit ihrer BC-Hündin Cleo sieht, dann kann man getrost behaupten, ein tolles Mensch-Hund-Team zusehen und zwar ohne "grobe" Chef Allüren seitens Antje. Cleo’s wichtigste Motivation scheint wirklich zu sein, Antje gefallen zu wollen und deshalb setzt sie ihr ganzes Können in Form ihre instinktgesteuerte Bewegungsmuster ein. Diese Zusammenarbeit hat mich echt gerührt.
Dies ist neben der Sachkunde und dem richtigen Umgang aber nur erreichbar, wenn man den Hund entweder als Welpen erziehen konnte oder dieser eine hohe Bereitschaft zur Kooperation mitbringt sprich: er will gefallen!
Hunde, die diese Bereitschaft mitbringen, werden aber (Gott sei Dank) in aller Regel nicht abgegeben;(oder die findet man nicht völlig resigniert an einer kurzen Kette auf einem Hof, wo sie eigentlich zum Arbeiten am Vieh eingesetzt werden sollten, so wie meine Bella).Übernimmt man einen solchen Hund, so finde ich, dass man ihm nicht vom ersten Tag an klar machen sollte, wer der Chef ist und dies leider „auch mal grob“. Sondern, dass entscheidende ist, trotz der schwierigen Vorgeschichte, ein solides auf gegenseitigen Respekt aufbauendes Vertrauensverhältnis zu erarbeiten. Ich will, dass mein Hund sich, im Gegensatz zu seiner vorherigen Erfahrung, auf mich verlassen kann, dass ich zwar alle Aktivitäten steuere, aber ohne ihn immer und immer wieder so zu überfordern, dass es eine Steuerung nur mit absolutem Druck gibt. Dies bedeutet eine souveräne Leitfigur im Alltag einzunehmen ohne aus Sicht des Hundes immer wieder „aggressive“ Elemente der Unterordnung einzubringen. Ich weis nicht, wie dein Hund (wild flower)vorher leben musste, aber hätte ich mit meinem sofort am Vieh gearbeitet, so bin ich überzeugt, hätten wir zwei niemals ein einigermaßen gutes Verhältnis aufbauen können. Ich habe in den ersten Monaten versucht, ihr über souveränes Verhalten meinerseits, klar zu machen, dass Alleingänge zu keinem Erfolg führen, also Schleppleine und Alternativ- Angebote zu Autos, Lkws Wild etc- Jagen.
Ich fand den Weg, den ich mit meinem ehemaligen Kettenhund mit breitem Beutespektrum eingeschlagen habe eigentlich recht sinnvoll: Nämlich nicht sofort am Vieh zu arbeiten. Davon abgesehen, wäre mir das zu Beginn auch nie in den Sinn gekommen.Bei den jetzigen Anfängen der Arbeit am Vieh erkennt man wieder sehr gut, wie eingeschränkt ihre Kooperationsbereitschaft ist. Meine ach so instinktgesteuerte Maus, ist ohne Netz an den Schafen so aus dem Häuschen, dass ich eben nicht die lenkende Figur bin. Warum auch. Ihre prägende Erfahrung, gerade in diesen für jeden Hund wichtigsten nämlich aus sich selbst heraus motivierten Handlungsketten, hatten nie etwas mit Menschen zu tun. Also: geht die Kontrolle wirklich nur über Druck? Tu’s du nicht was ich dir sage, dann gibt’s Ärger!? Jetzt mal ohne ideologischen dogmatischen Überbau zum Thema hüten oder nicht hüten: bringe ich einen solchen Hund (extremer Beutetrieb), der das für mich elementarste in dieser Zusammenarbeit, nämlich den Willen zu kooperieren, nicht mitbringt , eigentlich durch die Arbeit am Vieh nicht immer wieder in eine Überforderungssituation, auf die ich als Mensch nur mit massiven Druck reagieren kann.
Und bedeutet es nicht für diesen Hund mit seinem Halter Frust zu erleben, den er am liebsten ganz schnell dann wieder an Ersatzobjekten ohne „Einwirkung“ seines Menschen abreagieren möchte.
Jedenfalls habe ich gerade den Eindruck, dass ich noch besser auf meinen Hund aufpassen muss, als sonst. Unkontrolliert alles jagen, scheint jedenfalls noch befriedigender als die Zusammenarbeit mit mir am Vieh.
Ist es nicht manchmal sogar besser, dass solche Hunde "völlig abstinent" leben. Ihre Beschäftigungsformen sich auf andere Dinge konzentrieren, die ohne Zweifel natürlich nicht aus sich selbst heraus motiviert sind und damit natürlich weniger beglückend sind. Ich bin manchmal etwas theoretisch, aber mich interessiert das halt, ohne dass ich dabei immer nur an meinen eigenen Hund denke.
Viele der Caniden, die vom Menschen hoch spezialisiert gezüchtet wurden, können ihren originären Aufgaben nicht mehr nachgehen. Ich kann nur allen domestizierten Lebewesen wünschen, dass sie so gezüchtet werden (oder eben nicht mehr), wie sie „gebraucht“ werden. Und wenn sie "nur" als Familienbegleithunde leben sollen, dann hoffe ich, dass alle Züchter, ihre Hunde bestens auf den Menschen prägen und nur Elterntiere zulassen, die eine hohe Bereitschaft mitbringen, mit dem Menschen eine enge Bindung einzugehen und zudem keine derart hoch spezialisierten Verhaltensmuster mitbringen wie unsere BCs.antje: es ist doch interessant, dass gerade die BC Halter zu Dir kommen, die Hunde mit einem Jagdproblem haben. Die anderen haben ja scheinbar kein Problem mit ihrem Hund, weil er sich angepasst verhält. Verrückterweise, wäre die Arbeit am Vieh mit diesen Hunden mit hoher Wahrscheinlichkeit Erfolg versprechender als mit den von uns beschriebenen.
Ich will nicht mit Bella hüten, damit sie nicht mehr wildert. Ich will mit ihr arbeiten, damit wir zusammen ein beglückendes Verhältnis haben. Dabei bin ich (jetzt werde ich gelyncht hier) kein ausgesprochener BC-Fan und zwar genau aus der besprochenen Thematik. Manchmal überlege ich sogar, sie weiterzuvermitteln, damit sie viel regelmäßiger sprich täglich hüten könnte und weniger „Familienhund“ - sein müsste. Jedenfalls ist sie eine tolle, schlaue Maus, die sich mit ihren Möglichkeiten in meinen Grenzen arrangiert und oft auch ausgelassen und glücklich zu sein scheint.
@ Gaby: würde gerne mal bei Deinem Training mit Antje zugucken. Geht dass?
Marita
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Seeehr schön geschrieben, Marita!
Ich kann vieles sooo gut nachvollziehen und sehe es genauso, dass das Wichtigste erstmal der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses ist. Ich habe aber auch durch diesen Hund gelernt, dass es dabei Grenzen gibt und dass ich diese akzeptieren muss.
An dieser Stelle muss ich mal niederlegen, warum ich mit meinem Hund sooo gerne zu Antje gehe - abgesehen von Mensch Antje, Arbeitsweise Antje:
Eigentlich waren wir nur zum Zuschauen da. Gut ... dann überkam es mich doch. Was mich neben dem Instinktverhalten meines Hundes einfach umgeworfen hat, war die Tatsache, dass mein Hund - wie von mir vorrausgesagt - wie ein Ungetüm kläffend, nichts mehr wahrnehmend ausser den Schafen, um diese durch einen Zaun getrennt herumlief und Antje ganz ruhig zu unser aller Entsetzen! und Erstaunen meinen Hund zu den Schafen reinliess [ich bin immer noch ganz Erschlagen, wenn ich daran denke]... und sich diese Bestie schlagartig verwandelte in einen total ruhigen, zufriedenen Hund. Glücklich, endlich bei den Schafen sein zu dürfen. Das hätte ich ihr nicht mehr nehmen wollen und können! Ich habe meinen Hund - auch "nach der Arbeit" - nie so entspannt erlebt. Beim nächsten Mal war sie dann allerdings nicht mehr so ruhig an den Schafen, sondern forderte mich gleich, meine Fähigkeit als Chef unter Beweis zu stellen. Woran wir ja nun wieder fleissig arbeiten und ich mich langsam immer mehr behaupte. Oder Antje?!
ZitatBei den jetzigen Anfängen der Arbeit am Vieh erkennt man wieder sehr gut, wie eingeschränkt ihre Kooperationsbereitschaft ist. Meine ach so instinktgesteuerte Maus, ist ohne Netz an den Schafen so aus dem Häuschen, dass ich eben nicht die lenkende Figur bin.
Das ist scheinbar relativ normal. Nach dem ersten Mal am Vieh, bei dem auch die nicht jagenden Hunde ihrem Menschen noch "zuhören", testen sie die "ChefQualitäten".
Mein Ziel ist es auch nicht, durch die Hütearbeit das Jagen meines Hundes zu eleminieren. Das wäre ein schöner Nebeneffekt! Keine Frage. Ich möchte es mit ihr lernen, weil ich gemerkt habe, dass diese Arbeit die einzige ist, die Josie wirklich zufrieden stellt und dass diese Beschäftigung auch ihr Vertrauen zu mir/in mich noch weiter steigert. :freude:
Natürlich kannst Du gerne beim Training zugucken!!! Mail mir einfach, wann Du kannst, dann arrangieren wir das schon!
Ups ... habe meine email-Adresse gar nicht freigeschaltet! Hast Du Antjes Tel-Nummer? Dann ruf' sie doch einfach mal an. Die hat meine Tel-Nummer und email-Adresse. Darf sie auch gerne an Dich weitergeben!
Gruss Gaby
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Hi ihr ,
Marita
Wir haben eine IKEA Küche .....
und danke für deine gute Beobachtungsgabe in Bezug auf
Cleo .
So generell : Ich denke , das es ja sehr viele Möglichkeiten
des Hundetrainings gibt ( nicht nur Hütetraining , sondern allgemein ).
Mein Ziel für mich persönlich ist es die Hunde ( auch privat ) auf
eine "natürliche " Ebene zu bringen , wo sie für sich selber denken
und handeln lernen , ABER in einem von mir erlaubten Rahmen .
Das würde beim hüten heißen , das der Hund die Schafe arbeiten
darf mit all seinen natürlichen Talenten , die ich zu meinen Gunsten
in die eine oder andere Richtung lenke .
Ich muß versuchen meine Idee die Idee des Hundes werden zu lassen -
weitausgeholtgesagt .In den Anfangszeiten baue ich das Training
sehr viel auf den natürlichen Instinkt auf und gebe den Hunden viel
selbstbestätigende Arbeiten , wo sie Vertrauen in ihre eigenen
Fähigkeiten bekommen und in mich , weil ich sie darin unterstütze es
richtig zu machen .Dieses Training ist sehr auf die "Reifezeit" der Hunde
gestützt - der eine Hund braucht eine längere geistige Entwicklung der
andere ist fixer , hat aber vielleicht zwischendrinn einen Hänger ...
Manche Dinge / Trainingsprobleme erledigen sich mit dem Alter der
Hunde , das habe ich besonders bei dem Thema " mitdenken " in
Alltagssituationen festgestellt .
Wenn ich jetzt ganz speziell an Gaby's Josie denke - ein "ichbrauchdichnicht"-Hund erster Güte ....hat ein sehr starkes
Balanceverhalten und bringt die Schafe ohne viel Überlegung zu Gaby -
obwohl sie sie sonst nicht unbedingt warnehmen will ( es wird stetig besser !!! ) .Dieser Instinkt ist so stark , das wir darauf den Rest des
Trainings aufbauen können und sie mitlerweile rechts und links geschickt
werden kann UND seit nicht all zu langer Zeit sogar sicher gestoppt !!!
Hört sich bestimmt merkwürdig an ....aber es ist nicht irgendein Hund ...
nicht wahr , Gaby ? :freude:@ Marita , du darfst sicher mal zusehen !
Grüße ,
Antje -
Danke Frau Antje ... für das "es wird stetig besser"!!! Ja, gib uns Hoffnung!
Nein im Ernst, ich finde auch, es geht immer ein kleines Stück voran. Schritt für Schritt, das reicht uns. Und über das mittlerweile relativ sichere Stopp freue ich mich natürlich seeeehr!!! Wenn ich so an letztes Jahr denke, da kam ein Stopp ohne körperliches Abblocken von den Schafen überhaupt noch nicht in Betracht.
Genauso wie ich mich darüber freue, dass sie sich letzte Woche das erste Mal über mein Lob "nach der Arbeit" gefreut hat, den Blick freiwillig von den Schafen nahm und sich ohne Leine von den Schafen weg mitnehmen liess!! Ich weiss, dass sie sich sicherlich auch darüber gefreut hat, soviel Gaby-Einfluss endlich zu entkommen. :wink:
Wie gesagt, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!
Gaby
antje
Mein Hund hat mir geflüstert, sie würde sich mal wieder über eine Yard-Stunde freuen. Ich habe IHR aber geflüstert: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! :wink: -
Hi Gaby
Gedulde dich auf den 7. Mai mit dem Yard ...
Ich baue einen Utility Pacours auf und dann
kommt auch mal ein " Josie - special " zum Zug !Aber im Moment lassen wir die " Schulen über der Erde "
noch außen vor !!Antje
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Kommentar einer staunenden Ahnungslosen:
Mannomann, DAS hier sollten sich mal die Leute durchlesen, die immernoch glauben, man könnte einen BC als Haus- und Familienhund glücklich machen.
Bin beeindruckt ! Und will NIE einen BC habenChrissi
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antje
Natürlich sind wir geduldig! Ich möchte die momentanen Fortschritte auch durch Josies heissgeliebte und pushende Yardarbeit nicht wieder zu Nichte machen!!!Chrissie
Josie ist kein BC, sondern ein Working-Kelpie mit irgendwas vom Collie drin. Da ich bei Antje nun auch bei verschiedenen Hütehunden, insbesondere BCs zusehen durfte, diese Hunde teilweise aus dem Agility kenne, denke ich, dass machen BCs ein aktives Dasein als Haus- und Familienhund reicht. Auch wenn Kai mich jetzt erschlägt!Letzte Woche wurde ich nun erst überrascht, als bei 2 mir bekannten Bordern das Instinktverhalten an Schafen getestet wurde. Ich lag sowas von daneben: Der Border, von denen auch die Besitzer ausgegangen wären, dass dieser Hund Interesse an Hütearbeit zeigen würde (draussen alles umkreisen etc.) - NULL. Der andere "nette" Border - NETT im Sinne von ruhig, Rute meistens hoch erhoben, keine "typischen BC-Allüren", die ich von einigen Agility-BCs kenne ... keine Verhaltensstörung wie Klotzen etc. - hatte nur noch Augen für die Schafe und zog seine Kreise um diese! Beide übrigens aus sogennaten Showlinien. Aber Diskussionen Showlinie - Hütetrieb etc. gab es ja schon in diversen Threads hier im Forum.
Trotzdem denke ich auch, dass wenn man einen Hütehund hat und er entsprechende Instinkte an Vieh zeigt, ihm diese Arbeit auch ermöglichen sollte!
Und ich gestehe: es macht mich glücklich, meinen Hund glücklich zu machen!!!
Gruss Gaby
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