Freizeithüter und Hobbyjäger

  • Hallo!


    Nur ruhig bleiben, wenns auch schwer fällt!
    Ganz sicher wird euer zusammenarbeiten irgendwann besser. der Weg dahin könnte steinig und schwierig sein, aber ich denke er ist zu gehen.
    Nach der Vorgeschichte deiner Hündin läst sich doch nun klar ableiten, das sie in der relativ kurzen Zeit, die du sie hast, vieleicht noch nicht ganz ihr altes Leben und ihre notgedrungene selbstständigkeit abgelegt hat.
    Sicher ist dieses Verhalten nun wirklich oberscheiße von ihr gewesen, und wären es meine Schafe gewesen, so wüste ich nicht wen von euch beiden ich zuerst gelyncht hätte. Verständlich, aus sicht des Schäfers!


    Gib euch zeit und arbeitet weiter. Und glaub mir, es wird besser werden, du wirst sie leichter händeln können und auch ihr Verhalten wird sich zu possitiven wenden. Da bin ich mir ganz sicher!


    Irgendwann werdet ihr die Leine ablassen können. Bella wird unterscheiden können, wie und wann sie sich welchen Schafen nähern kann und vor allem WARUM!


    Bau ein wenig mehr auf die Zukunft und verabschiede dich von deinen vielen Gedanken, wenn das auch sicher nach so einem Erlebnis mehr als schwer fällt!


    Ich habe Bella als sehr vernünftigen und relativ kooperativen Hund in Erinnerung , was gemessen an ihrer Genetik durchaus hätte anders sein können, ich sehe nicht das Hetzende und unkontrolierbare Tier!
    Auch du erwecktest in mir nicht den Eindruck, das du diesem Hund nicht gewachsen wärest, im Gegenteil. Ich sah eine durchweg sehr harmonische Beziehung!
    Sollte ich mich derart irren?
    Nein, das glaub ich nicht!


    Einzig deine vielen Gedanken stehen dir im Weg!
    Geh es doch langsam an, die Sache wird sich entwickeln, und zwar zum guten. Ich sage nicht, das das alles leicht wird, aber es wird klappen!
    Und ganz sicher wird es auch noch mehr solcher finsterer und übler einbrüche geben, aber sie werden weniger werden!


    Bei alex scheinst du mir in den allerbesten Händen zu sein, denn auch sie wandelt durch ein finsteres Tal, geht dem aber zunehmend "nüchterner" und weitaus weniger Zweifelnd entgegen!


    Durch Hüten ist noch nie ein Hund mehr zu Jäger geworden, wenn dann ist das Gegenteil der Fall!
    Ganz sicher!


    Ich wäre mir auch unsicher, ob sie tatsächlich Lämmer gebissen hat, womit ich ihr Verhalten keinesfalls beschönigen will! Aber ein Hund dieser Gewichtsklasse hinterläst üble Spuren im Lamm, wenn er tatsächlich beist!
    Natürlich ist ihr Verhalten unendschuldbar!


    Aber flüchte du dich jetzt mal nicht in die resiknation, ich glaube das wäre ein fataler Fehler!


    In diesem Sinne, alles wird gut!
    hoffe man sieht sich!
    VG Kai

  • Oh Marita, auch ich kann dir das sehr gut nachempfinden und gebe den anderen Recht. Bleib dran, das wird schon. Habe eine ähnliche Erfahrung gemacht.


    Mit Cheno war ich auf einigen Hüteseminaren. Die ersten Male an den Schafen. Eines Tages, wir gingen spazieren, mit einer Freundin und insgesamt 5 Hunden. Labalaba, wie es halt so ist, einmal nicht aufgepasst und es war passiert:


    Wir gingen an einer Wiese vorbei. Das Gras stand mächtig hoch und ich dachte noch, die Rinder da gaaaaanz weit hinten, die sieht die nicht. Von wegen. Blitzartig war dieses kleine Monster auf der Weide und raste zu den Rindern. Ich rief und rief. Nö, null Reaktion. Frei nach dem Motto: Ich kann das schon! Ich kann das schon! Habe ich gestern bei den Schafen gelernt. Sie umkreiste die Rinder. Die glotzen nur zu Boden und bestaunten diesen hüpfenden Maulwurf. Von weit hinten kam der Rest der Herde hektisch angelaufen. Aber: Gott sei es gedankt! Sie blieben allesamt ganz ruhig stehen und staunten nur. Sie kreiste, pendelte, bellte dabei und wurde stinkig, dass die sich nicht bewegten. Schließlich wurde ihr das scheinbar zu langweilig, sie hatte keinen Erfolg und kam schließlich zu mir zurück.


    Das hätte verdammt ins Auge gehen können. Bis zu dem Tag, wo sie das erste Mal an den Schafen war, war sie jederzeit abrufbar. Aber ich habe weitergemacht. Heute weiß sie, hüten darf sie nur mit meiner Erlaubnis. Ich erwarte Gehorsam wenn wir einer fremden Herde begegnen und es soll ihr eine Ehre sein, wenn sie mit mir an den Schafen arbeiten darf. Es ist durchaus schwierig und ich bin trotzdem immer auf der Hut, wenn es mal an Rindern, Ziegen o. Ä. vorbeigeht.


    Es geht. Der Instinkt ist bei deinem Hund ja da. Jetzt musst du schauen, dass du den in geregelte Bahnen lenkst. Mit einem guten Ausbilder/Schäfer schaffst du das. Und wenn du auch Spaß daran hast, dann bleib am Ball. Nur Mut!


    LG
    Bettina

  • Hallo Marita,


    wirklich ziemlich sch*** was da passiert ist. Aber ich sage Dir mal was ich als erstes dachte: Der Hund rennt diese weite Strecke zurück - ohne Dich (was er ja sonst nicht gemacht hat) um seinem Instinkt folgen zu können. Ich würde es Wink mit dem Zaunpfahl nennen...
    Woher soll der Hund am Anfang wissen, welche Schafe man nun hüten darf und welche nicht? Das wird! Büdde weitermachen :wink:


    Bettina: Hüpfender Maulwurf :lach: Ich lieg unterm Stuhl...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat


    Wenn es dir aber persönlich " zuviel " Hund ist , dann finde einen Weg
    wo ihr als Team besser harmoniert .


    An der Stelle gebe ich nur zu Bedenken, dass Marita ja usprünglich genau diesen Weg (und nicht die Schafe) wollte, bzw. eingesteuert hat.


    Aber eben dieser Weg der Team-Arbeit in anderen Bereichen hat ja auch nur dahin geführt hat, dass Bella anstatt von Wild Autos und danach anstatt Autos Züge gejagt hat. - solange bis Maritas Schmerzensgrenze erreicht war.


    Ich denke: shit-egal ob es an Bellas Vorgeschichte liegt oder daran, das sie ein AH-BC-Mix ist: der Gehorsam an den Schafen sitzt noch nicht so richtig, an dem muss - und das hat Antje treffend beschrieben - gearbeitet werden. Noch ist Maritas Arm zu kurz - meiner eher auch, daher denke ich, wir werden noch mal irgendwo anrollen, wo der Arm länger ist ;) Und die Idde,außerhalb der Schafe - also neben der Wiese - Gehorsam zu üben, find ich auch gar nicht so schlecht.


    Marita: wehe Dir, Du tauchst heut nicht zum Üben auf und lässt mich im finsteren Tal alleine :shock:

  • Hallo Ihr Lieben!


    Erstmal vielen Dank für Euren Zuspruch. Kann leider noch nicht auf alle eingehen, da ich immer noch ziemlich aufgewühlt bin. Zu dem ganzen hier gibts nämlich leider noch ne ganz, ganz doofe von Bella unabhängige Vorgeschichte mit der im übrigen "Riesen"- Schäferei. Werde mich bald mal äußern.


    @ Alex: Training wäre heute einfach zu viel gewesen. Sorry.

  • Hallo Marita!


    Ich muss Dir jetzt mal was schreiben ;)


    Du hast den Kopf so voller Vorgeschichten und "was-ist-wenns", das Du gar nicht so richtig dazu kommst, einfach mal unbelastet was Neues anzugehen (und zwar schon vor diesem Vorfall).


    Etwas Neues, bei dem Du vielleicht einfach nicht aus Deinem vorherigen Erfahrunsschatz schöpfen kannst, daher nutzt Dir auch das ganze Gegrüble gar überhaupt nichts.


    Kai hat total recht, wenn er sagt "Einzig deine vielen Gedanken stehen dir im Weg! ".


    Und mir glaubst Du ja auch nicht, wenn ich Dir sage, dass sich Dein Hund beim Training wie jeder andere schafbesessene Hund verhält, der anders drauf ist, als meiner. Was kann ich mehr tun?


    Ich neige ja genau so dazu, ständig Gedanken im Kopf hin und her zu schieben, warum mein Hund jetzt so ist, wie er ist, und warum sie auf einmal dies tut und jenes lässt. Da ich da aber noch nie eine Antwort drauf bekommen habe, bleibt mir auch nur Schulterzucken und durch.


    Dass Du gestern keinen Bock auf Schafe hattest, kann ich ja verstehen. Da aber die Zeit ganz bestimmt alle Wunden heilt, würde ich sagen: Du hast Deinem Hund zuliebe einen Job zu erledigen, also los!

  • @ Alex und Kai!


    Ihr seid mir ja zwei Herzchen!


    Genauso wenig wie ich den Charakter meiner Dogs ändern kann, genauso wenig kann ich meine Gedanken abstellen!
    Besser gedankenvoll an die Sache rangehen als kopflos durch die Gegend laufen, was sicherlich 1000mal einfacher wäre. (Solche Kopflosen treffe ich ja jeden Tag mit ihren "easy-going" Hunden. )


    Nichts desto trotz: "Der Kopf ist rund, damit sich die Richtung ändern kann".


    Liebe sonnige Grüße!


    Marita

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