Kastration,das leidige Thema!

  • Hallo an alle Foris,
    wir überlegen nun schon seit knapp einem halben Jahr ob wir nun unsere Hündin (ca.5 jahre alt) oder unseren Rüden (2 jahre alt) kastrieren lassen sollen.Von dem Gedanken unsere Hündin zu kastrieren sind wir abgekommen,da mir jetzt schon häufiger erklärt worden ist das 70% aller Hündinnen danach inkontinent werden.


    Die Kastration unseres Rüden ist aber auch ein heikles Thema,seit dem unsere beiden sich letztes Jahr vermehren durften hat der Dicke echt "Blut geleckt" und unsere Madam war im Dezember 08 wieder heiß.Durch konzequente räumliche Trennung konnten wir einen weiteren Deckakt vermeiden,aber die knapp 2 Wochen waren Mega anstrengend.Immer ganz genau aufpassen,abends mit Taschenlampe in den Garten um die 2 auch immer zu sehen und erst das Gejammer von unserem schmachtenden Romeo...


    Außerdem ist er sehr besitzergreifend geworden,jeder Rüde der sich seiner Frau nähert wird angeknurrt und bedroht (aber er greift nicht an) meistens stellt er sich zwischen die Madam und den anderen Rüden.Seine besten Kumpels von früher sind im nur noch ein Dorn im Auge,und spielen tut er fast gar nicht mehr mit anderen Rüden.
    Er ist ein richtiger Macho geworden,wobei mich das eigentlich nicht stört,aber ich bekomme von allen Seiten gesagt das er sehr dominant sei und ich ihn doch kastrieren lassen soll (wobei sich die Frage stellt wie gut andere HH`s meinen Dicken kennen....)


    Ich selbst stehe dem Thema Kastration skeptisch gegenüber,wenn es medizinisch notwenig ist dann muß es sein,aber sonst möchte ich lieber alles "intakt" lassen.
    Nun hab ich gelesen,das es auch eine Art "Pille" für den Rüden gibt,hat da jemand schon Erfahrungen?
    Wenn wir unseren Rüden kastrieren lassen mit welchen Wesensänderungen muß ich rechnen?Wird er ruhiger im Umgang mit anderen Rüden,oder bleibt das Machogehabe gleich?Spielt er dann immer noch genauso gern oder verändert sich das?


    Oder ist es ok wenn ein Rüde klar macht das das seine "Frau" ist und er es nicht möchte wenn andere Rüden ihr am Arsch kleben?Wir hatten gerade letzte Woche wieder den Fall,von 2 (uns bekannten) Rüden auf unserer Runde begleitet zu werden (weil die Frauchen es nicht mitbekommen haben und einfach weiterliefen),unser Dicker war sichtlich und hörbar genervt,knurrte und bellte,konnte sich nicht auf meine Befehle konzentrieren,naja und die Madam war auch nicht unbedingt von den 2 Verehrern begeistert.Am Ende hatte ich 4 Hunde im Kofferraum und habe die 2 anderen Rüden zu ihren HH`s nach Hause gefahren und unsere entspannte Morgenrunde war einfach grottenschlecht.


    Macht nun eine Kastration Sinn?
    Verwirrte grüße

  • Huhu,


    Euer Rüde ist mit seinen 2 Jahren ja gerade erst richtig erwachsen geworden. Ich würde nicht unbedingt davon ausgehen, dass sein neues Selbstbewusstsein anderen Rüden gegenüber nur durch den erfolgten Deckakt entstanden ist (obwohl das sicherlich mit ein Faktor ist). Und es ist eher unwahrscheinlich, dass sich sein Verhalten anderen Rüden gegenüber durch eine Kastration wieder ändern wird.
    Das einzige, wovon Du ausgehen kannst, ist dass sein Interesse an der holden Weiblichkeit verloren geht. Aber "sein" Rudelmitglied wird er wahrscheinlich trotzdem noch verteidigen.


    Was Eure (und vor allem seine) Leidenszeit während der Läufigkeit angeht würde ich es erst mal homöopatisch und pflanzlich versuchen, bevor der TA zum Messer greift: Bei "verliebten" Rüden hilft Platinum Metallicum, der heißen Hündin könnt Ihr Chlorophyll-Tabletten geben, dann duftet sie nicht mehr so. Das ist natürlich kein Freibrief, zusammenlassen könnt Ihr sie natürlich trotzdem nicht.... ;)


    LG
    Pocke

  • Hm, wäre es nicht sinnvoller bei Verhaltensproblemen zunächst einmal einen guten Hundetrainer zu konsultieren? :?


    Ich wüsste nicht, warum man einen Rüden kastrieren lassen sollte/muss, nur weil er auf dem Weg zum Erwachsenwerden verstärkt "Machogehabe" an den Tag legt.
    Das bekommt man auch durch viel Konsequenz und Klarheit und u.U. mit Hilfe eines guten Hundetrainers (der nicht nur als einziges Mittel die Kastration kennt!) rein erziehungstechnisch in den Griff.

  • Wenn ihr die zwei nicht weiterhin trennen wollt, euch die Sache zu anstrengend/heikel ist, dann laß den Rüden sterilisieren (nicht kastrieren) ! Dann kannste beide unbeschadet zusammen lassen, behälst zwei kerngesunde Hunde und es kann nix mehr passieren.
    Der Rest ist Erziehungssache ;-)


    Gruß, staffy

  • Halte Steffis Idee mit der Sterilisation für absolut sinnvoll . " Seine " Hündin wird es sowieso immer bleiben . Daran ändert auch eine Kastration nichts . Ist halt sein Rudel / Frau . Meiner wehrt alle anderen Rüden ab , egal mit welcher Hündin oder Gruppe wir gerade spazieren gehen . Sie laufen mit ihm , also alles seins :p
    Liebe Grüße und berichtet mal wie Ihr Euch entschieden habt und was daraus geworden ist.


    Liebe Grüße


  • DENKANSTOß :


    Ein Rüde ist "immerSOOO" WIE DER HH ES ZULÄSST.


    Wie Du schreibst "stört" Dich es ja eigentlich nicht.


    Wenn dem so ist, muss man auch mit dem "artgerechten Gehabe" ungestört umgehen wollen.


    Nach Deinen Überlegungen wird es dann doch zum Problem.


    Als Lösung würde ich Dir vorschlagen nicht zu Steriliesieren/Kastrieren und Dich mit der Struktur Deines Rudel etwas näher zu befassen.


    Wer das Rudel anführt hat alle Rechte, und muss diese auch ständig in Anspruch nehmen 7diese ständig anwenden.
    Tust du es nicht tun es die Hunde!


    Für die Lösung Deines Problems kommt es auf deinen ernsthaften Willen an, und den musst Du aktiv durch Führung den hunden darstellen, wollen.



    WUFF


    MASSAvonSAMMY

  • Also: Ich weiß ja nun, dass das Thema "Kastration" viele Emotionen weckt und möchte diese Diskussion hier nicht nochmal entfachen!


    Aber ich würde schon gern mal wissen, woher so Zahlen wie "70 % werden inkontinent" eigentlich stammen. Bei seriösen Quellen habe ich in etwa solche Angaben gefunden wie "bis 5 % bei kleinen Rassen" und "bis 20% bei Riesen (Doggen usw.)". Dabei handelt es sich aber dann nicht um völlige Inkontinenz, sondern um vereinzeltes Auftreten (Tröpfeln) im Schlaf oder so, oft auch erst nach vielen Jahren. Leichte Inkontinenz im hohen Alter gibt es leider bei Hündinnen wie bei Menschen.


    Ich hatte einmal eine alte Boxerhündin, die wir wegen eines großen Tumors mit 11 Jahren kastrieren lassen mussten (lebte danach noch munter und vergnügt 3 1/2 Jahre weiter und starb an Altersschwäche), unsere jetzige Hündin (9 Jahre) ist vor der ersten Läufigkeit kastriert worden. Bei beiden konnten wir keinerlei Veränderungen feststellen, auf jeden Fall keine Inkontinenz.


    Beide hatten kein Übergewicht und normales Fell. Allerdings ist unsere jetzige Hündin ziemlich dominant und zofft gerne mit anderen Hündinnen (Umgang mit Junghunden und Rüden normal). Das trat aber auch erst im höheren Alter auf, ein unmittelbarer Bezug zur Kastration ist m.E. nicht eindeutig. Sie könnte es z.B. auch von ihrer Mutter gelernt haben, die ein ziemlich verhaltensgestörtes armes Wesen aus dem Tierheim war und mit überhaupt keinen anderen Hunden klar kam. Wir kennen auch etliche andere kastrierte Hündinnen, meine Nichte ist Tierärztin und eher für als gegen Kastration.


    Bitte: Ich möchte hier nicht der Kastration das Wort reden und weiß noch nicht einmal, ob ich wieder kastrieren lassen würde, wenn wir eine junge Hündin hatten. Wir sind mit den unkastrierten auch ganz gut klar gekommen. Aber hier scheint mir doch sehr viel Ideologie ne Rolle zu spielen!


    Dass man ungewollte Trächtigkeit bei Hunden verhindern muss, scheint mir eindeutig zu sein und ob es für den Hund belastender ist, ständig sexuell frustriert zu werden (denn welcher Hund, der nicht gerade Zuchthund ist, kann sich da schon ausleben) oder kastriert zu sein, möchte ich nicht entscheiden. Ein Mittel gegen fehlende Erziehung ist es natürlich nicht!


    Elise

  • Hallo,
    und erst mal herzlichen Dank für alle Antworten.Um eins gleich zu berrichtigen,unser Rüde ist vollkommen normal im Umgang mit anderen Rüden bzw. Hunden.Zum Glück ist er gut erzogen und fängt keine Beißereien oder ähnliches an.Und sein "Gehabe" ist auch vollkommen im normalen Berreich,wie es Rüden halt so tun.
    Und wie auch schon geschrieben bin ich gegen Kastration (wobei "gegen" auch nicht das richtige Wort ist...),ich selbst sehe bei meinem Dicken nicht die Notwendigkeit einer Kastra,schließlich benimmt er sich nicht vollkommen daneben,sondern wie jeder andere Rüde.


    Nur wurde mir halt von vielen anderen HH`s ans Herz gelegt ihn zu "entmannen",da nun mal so mancher HH gleich einen Kampf "hervorsehen" kann und das mit dem Geknurre gleich als aggresiv wertet.Mir ist bewußt das diese Verhaltensweisen ganz normal unter Hunden sind,nur eben manch anderem HH nicht.


    Meine Frage war deswegen ob sich nun nach einer Kastra das Verhalten ändert,wobei ich mir selbst schon sicher war das eine Kastra nicht der richtige Weg ist-oh man ich hoffe ihr versteht was ich hier zusammen schreibe. Es liegt also nicht daran das ich mit unserm Dicken nicht klar komme oder er irgendwie aggresiv anderen Hunden gegenüber ist.
    Nur die Kastra ist bei unseren Hundebekannten ein großes Thema und alle meinen er wäre besser für unsern Rüden (klar,denn alle anderen kennen meinen Hunde besser als ich :???: )

  • Wenn DU mit deinen Hunden gut und harmonisch leben kannst, wenn DU sowieso gegen eine Kastra bist und wenn DU das Gehabe deines Rüdens als normal einstuffst, dann verwirf den Gedanken.


    Was andere Leute zu DEINEM Hund sagen, sollte dir total egal sein. Das Imponierverhalten wird sich nicht groß ändern und wenn es zu keinen ernsten Rauferein kommt, dann laß es wie es ist.


    Es ist dein Hund und andere haben darüber keine Entscheidungskraft. Laß dich nicht bequasseln von Leuten, die keine Ahnung haben und nur auf Nummer sicher gehen.

  • Es kann sein, daß dein Hund ruhiger wird, anderen Hunden gegenüber gleichgültiger.
    Aber:
    Es kann genauso gut sein, daß er "aggressiver" wird. Er weiß ja, daß er kein vollwertiger Rüde mehr ist und viele (nicht alle) werden dann erst recht heftiger - was ihnen an Testosteron fehlt, das gleichen sie mit ihrem Verhalten aus.
    Auch kann es sein, daß er von anderen unkastrierten Rüden ständig bestiegen wird. Kein schönes Leben als Hund, zumal er jetzt eher selbstbewußt scheint.
    Möglich ist ebenso, daß er vermehrt seine Hündin verteidigt, unkastrierte Rüden wirklich angeht.


    All dieses kann, muß nicht. Es gibt viele Möglichkeiten, was sich verändern kann. Sicher ist nur, daß sich das Verhalten von unsicheren, eher ängstlichen Hunden verschlimmert.


    Nicht zu vergessen, daß durch eine Kastration die Anfälligkeit für Allergien, bzw. Hautprobleme, sowie Skelettproblematiken erhöht.


    Wird dir vermutlich kein TA so sagen, denn bei einer Kastration verdient er auch an den Folgen mit ;-)


    Gruß, staffy

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