Frage an die "Importhundegegner" !

  • Leider gibt es genug schwarze Schafe, Trittbrettfahrer, die mit dem Mitleid Geld verdienen. Man spricht teils von Podencozüchtern, die nur für den deutschen Markt produzieren. Hier wie dort gibt es geldgierige Menschen, korrupt und nicht um des Tierschutzwillens handelnd.


    Tatsache ist aber, daß es in Deutschland z.B. weniger "nette Kleinhunde" gibt, als wir in den TH haben (irgendwer schrieb es auch). Also geht man hin, hilft im Ausland, sucht sich die Kandidaten raus, die hier eine 99% Chance haben und nimmt sie auf. Dieser Hund kostet das TH ca. die Hälfte von der hier verlangten Schutzgebühr - mal abgesehen von den Ehrenamtlichen, die den Transport organisieren. Durch diese Hunde werden aber die deutschen Langzeitinsassen finanziert.


    Es ist bedauerlicherweise viel häufiger, daß sich Menschen für eine Patenschaft eines Hundes im Ausland entscheiden, als einem Langzeitinsassen hier zu helfen. Hinzu kommt unsere super tolle Landeshundeverordnung, die eine Vermittlung für viele deutsche Hunde fast unmöglich macht.


    Wenn ich sehe, wieviele Listis alleine in Köln-Dellbrück sitzen !! Bei jedem, der vermittelt wird :( ich vor Freude - es kommt so selten vor. Hier vor Ort haben wir einige, die sitzen fast ihr ganzes Leben im TH, Chance = 0.


    Ich hoffe, daß in den nächsten Jahren ein Umdenken stattfindet. Hier, wie auch im Ausland. Rumänien hat angefangen, andere werden nachziehen ... wir Deutschen, als vorbildliche "Hundenation" werden weiterhin helfen müssen, in vielen Bereichen.


    Gruß, staffy


  • Recht hast du Kioto, die deutschen Tierheime sind voll genug.


    Ich mag es nicht, wenn irgendwelche Orgas einen auf Mitleidstour fahren und den deutschen das Geld auf der Tasche leiern. So was macht man nicht. Die Orgas machen nicht mal vor karanken Hunden halt und holen auch diese nach Deutschland um hier eine OP zu organisieren. :irre:


    Das ist alles nur geldmacherei von den Orgas. :veg:


    Schade, dass es kein Einreiseverbot für solche Hunde gibt!

  • Zitat

    Nicky, so sehe ich das auch. Ich würde niemals einen Ex-Strassenhund in die Stadt vermitteln wollen. Ob der Tod gnädiger ist, als die Tortour, welche der Hund vor sich hat, man weiß es nicht ...


    Tja, eine interessante Frage. Die sich viele Tierschützer häufig nicht stellen.


    Eines ist zumindest klar: Für den einen Hund, den Du "gerettet" hast, weil Du sein Gesicht kennst, bleibt woanders ein Hund gesichtslos sitzen...


    Es ist nur eine Verschiebung des Problems mit einem immensen Aufwand dahinter.


    Ich seh das nicht als Lösung.


    Viele Grüße
    Corinna, die ihren Schafen vor der Fahrt zum Metzger mehr als einmal live ins Gesicht geschaut hat

  • Zitat

    Eines ist zumindest klar: Für den einen Hund, den Du "gerettet" hast, weil Du sein Gesicht kennst, bleibt woanders ein Hund gesichtslos sitzen...


    Ja, aber diesen einen habe ich gerettet ! Tue ich das nicht, geht es dem gesichtslosen auch nicht besser.


    Andererseits, mal auf dieses Forum bezogen, wo soo viele Tierfreunde versammelt sind, warum hat über die Hälfte einen Auslandshund, warum hat man nicht die Langzeitinsassen aus dt. TH genommen ?


    Ich schätze, alleine hier kommen 50 Auslandshunde auf einen deutschen TH-Hund.


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Andererseits, mal auf dieses Forum bezogen, wo soo viele Tierfreunde versammelt sind, warum hat über die Hälfte einen Auslandshund, warum hat man nicht die Langzeitinsassen aus dt. TH genommen ?


    Ich schätze, alleine hier kommen 50 Auslandshunde auf einen deutschen TH-Hund.


    Weil man über div. Orgas einfacher un schneller an nen Hund kommt?
    Ich hab von unsren TH auch keinen Hund gekriegt, weil die einfach teils bescheuerte Auflagen und Anforderungen stellen die man sich heutzutage kaum mehr erlauben kann (ohne Job, großes Haus & Garten etc. pp.). Ergo: such ich beim Züchter bzw wenn's aus der Tierhilfe sein soll eben im Ausland bei den gefühlten 2Mio. Orgas.


    Die eine Vorkontrolle die da kommt und das bissl Zeit das man dafür aufbringen muss - denk das spielt schon ne Rolle im Gegensatz zu dem, was man in D tun "muss". Jedenfalls kenn ich keine großen Nachforschungen von Orgas, hauptsache der Hund kommt zügig nach D. Vllt kenn ich aber auch nur die falschen..

  • Zitat


    Ja, aber diesen einen habe ich gerettet ! Tue ich das nicht, geht es dem gesichtslosen auch nicht besser.


    Ich meinte das eher so, dass der Gesichtslose stattdessen ein Gesicht bekommen hätte.


    Zitat

    Andererseits, mal auf dieses Forum bezogen, wo soo viele Tierfreunde versammelt sind, warum hat über die Hälfte einen Auslandshund, warum hat man nicht die Langzeitinsassen aus dt. TH genommen ?


    Ich schätze, alleine hier kommen 50 Auslandshunde auf einen deutschen TH-Hund.


    Das frage ich mich auch. Ich meine, es ist ja so: Wenn jemand einen Hund aus dem Tierschutz aufnimmt, dann nur diesen einen, dafür bleibt woanders einer sitzen...


    Und da frage ich mich, ob ein Insasse auf Lebenszeit in einem deutschen Tierheim damit so gut fährt, damit ein Auslandshund, der seine Lebenszeit so gut wie hinter sich hat, weil er auf der Abschussliste steht, importiert wird.


    Und: So manchen deutschen Langzeitinsasse würde ich die Gnade der Todesspritze wünschen. Aber sowas darf man ja innerhalb der Tierschutzszene noch nicht mal denken...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hm, ich bin im Auslandstierschutz nicht so bewandert. Wie war das nochmal mit den Tötungsstationen? Müssen die Hunde dort freigekauft werden und wenn ja, wohin geht das Geld?



    Warum ich keinen Langzeitinsassen habe?


    a) Ich wollte keinen Listenhund und auch keinen alten Hund. Den Listenhund nicht, weil ich mich viel mit meinem Hund in der Öffentlichkeit bewege und es da relativ "einfach" haben möchte. Den alten Hund nicht, weil es für mich Einschränkungen bedeuten würde und ich meinen Hund gerne immer dabei habe.


    b) Ich wollte einen Hund ohne schwierige Vorgeschichte.


    c) Ich wollte einen Welpen.


    Gut, auch deswegen habe ich natürlich keinen Auslandshund.
    Wenn ein Hund aus dem Tierheim irgendwann einmal für mich in Frage kommt, dann nur ein Lagzeitinsasse.

  • Zitat

    Andererseits, mal auf dieses Forum bezogen, wo soo viele Tierfreunde versammelt sind, warum hat über die Hälfte einen Auslandshund, warum hat man nicht die Langzeitinsassen aus dt. TH genommen ?


    Diese Frage kann ich zumindest für mich beantworten:
    Ich war damals naiv...hatte keine Ahnung von der Problematik des Imports südländischer Hunde und wollte einfach nur einen treuen Begleiter...woher dieser Hund ursprünglich kam war mir erstmal egal...über Mittelmeerkrankheiten, mangelnde Sozialisation etc. wurde ich nicht aufgeklärt und so ist Emma bei mir eingezogen!
    Mit meinem heutigen Wissen bezweifle ich, dass ich Emma damals genommen hätte...hört sich krass an, ist aber einfach so!
    Sie hat viele tolle Eigenschaften und ich hab sie auf einem niedrigem Niveau stabilisieren können, aber der Erfolg steht absolut nicht im Verhältnis zu dem jahrelangen Aufwand, den ich betrieben habe und ich musste mir einfach eingestehen, dass dieser Hund hier eigentlich nicht hingehört und ich nur Schadensbegrenzung betreiben kann. Selbst nach vier Jahren bei mir in Deutschland hat sie sich ihrem Umfeld nicht anpassen können: sie mag keine fremden HUnde, hat immer noch Angst vor den alltäglichsten Dingen und erinnert mich oftmals eher an ein scheues Wildtier als an einen domestizierten Haushund!
    Und Emma ist da doch wirklich kein Einzelfall...schaut euch doch hier im Forum mal um...

  • Zitat

    Es ist bedauerlicherweise viel häufiger, daß sich Menschen für eine Patenschaft eines Hundes im Ausland entscheiden, als einem Langzeitinsassen hier zu helfen.


    Es ist einfacher die armen Auslandhunde zu bemitleiden, als das Tierelend vor der eignen Haustüre zu realisieren.


    Es ist noch sehr viel Aufklärungsarbeit nötig! Sowohl hier als auch in den 'Herkunftsländern' der TH Hunde.


    Ich frage mich manchmal, wieso all die Hunde aus dem Ausland hergekarrt werden? Habe die es hier wirklich besser? Wird das Problem nicht einfach verschoben?
    Manchmal denke ich ein Importverbot würde evt. was nützen, aber das ist dann wohl wieder eine zu einfache Sichtweise. Vor allem wenn man so wenig Hintergrundwissen hat.

  • Zitat


    ...
    Und: So manchen deutschen Langzeitinsasse würde ich die Gnade der Todesspritze wünschen. Aber sowas darf man ja innerhalb der Tierschutzszene noch nicht mal denken...


    Viele Grüße
    Corinna


    Allerdings! Was da in TH sitzt und nicht die geringste Chance hat, irgendwann wieder ein zu Hause zu finden...
    da würde es manchem Kanditaten im Hundehimmel besser gehen.
    Aber nein, der Tierschutzgedanke verbietet ja die Tötung eines körperlich gesunden Tieres- wie es in der Psyche nach Jahren TH aussieht ist dabei egal...
    Aber mit uns Menschen ist das ja nicht anders, da wird herumlaboriert und herumlaboriert, nur sterben darf man nicht solange es noch irgendwas gibt, das unser Leben, unabhängig von der Lebensqualität, irgendwie verlängern könnte.
    Herzlich willkommen in der Moderne! :zensur:
    Was Importhunde betrifft:
    Gesicht hin oder her, ich finde eigentlich auch, dass wir erst mal vor der eigenen Türe kehren sollten.


    lg Susanne

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