Angst bei WInd und Sturm
-
-
Hallo! Unser Hütehund ist ein wahrer Freund, verhält sich jedoch "seltsam" bei Wind und Sturm. Wir haben ihn im Alter von ca. 1 Jahr aus den Tierheim geholt. Das war vor fast 4 Jahren, aber immer wenn es draussen stürmt und windig ist, versteckt er sich unter dem Tisch oder liegt an "unmöglichen" Stellen im Haus und zittert wir Espenlaub. Was können die Gründe für seine Furcht sein?
Gestern z.B. ist er mir bis runter in den Keller gefolgt, was er sonst nie macht, und hat sich zitterend vor die Waschmachine gelegt. Ich ignoriere ihn dann und mach einfach meine Arbeit fertig.
Hat jemand so ein Verhalten bei seinem Hund auch beobachtet und "abgestellt"?
Freue mich auf Antworten.
GS
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich habe das Thema mal in eine andere Rubrik verschoben - passt hier besser :wink:
-
GS
hallo,ich denke das das tier schlechte erfahungen im welpenalter gemacht hat.
du sagst das ihr den hund mit ca. 1jahr aus dem tierheim geholt habt,
was ist also vorher so passiertWesensschwäche und Ängstlichkeit entstehen häufiger durch zu frühes Alleinlassen, als dass sie angeboren wären.
Ein Welpe, der während der prägenden Zeit häufiger das Alleinsein erdulden musste, wird nie richtig selbstbewusst sein und vor dem Alleinsein häufig Panik behalten. Zum Verlassenheitsgefühl kommt womöglich noch das erste Gewitter im Welpenleben, und wieder ist keiner da, der ihm signalisiert: „Es ist alles in Ordnung - trotz Donner und Blitz." Das Resultat ist ein weiterer Hund, der, wie so viele, Angst vor Gewitter und Silvesterschießen hat.Wenn der Hund bei solchen Stürmen schlechte Erfahrungen gemacht hat wird der Hund sich sein Leben lang mit dieser Angst quälen so bald er in eine solche ähnliche Situation kommt. Welpen gewöhnen sich ganz unbewusst an lärmende Geräusche. Sie dürfen nicht von Lärm abgeschirmt oder sogar während dessen mit Trost überhäuft werden. So gewöhnt der Welpe sich nicht an „gefährliche“ Situationen, sondern beginnt Panik zu entwickeln und wird von mal zu mal bestärkt durch das Fehlverhalten seines Besitzers. Es kommt darauf an wie groß die Angst des Hundes ist. Wenn es nicht reicht den Krach zu ignorieren und dem Hund zu zeigen dass der Lärm nichts Besonderes ist, sind andere Schritte notwendig. Durch Desensibilisierung wird der Hund an das Krachen,Stürmen gewöhnt. Am besten legt man die Übungszeiten zur selben Tageszeit und nicht in Zeiten von häufigem Stürmen fest. Der Hund muss sich auf Kommando in die Nähe der Lautsprecher einer Stereoanlage oder Kassettenrekorder setzen oder legen und dabei entspannt sein! Man spielt dem Hund die „gefährlichen“ Geräusche ( Sturm ) vor. Dabei muss man die Lautstärke so einstellen (ganz leise beginnend) das der Hund keine Angst zeigt. Gleichzeitig spielt man mit dem Hund und lobt ihn. Alle 30 Sekunden wird der Hund kräftig gelobt und im Hintergrund laufen die Geräusche weiter. Hat er sich nach einigen Tagen daran gewöhnt, kann nach ca. 20 Übungen die Lautstärke etwas angehoben werden. Dies erfolgt schrittweise. Wenn der Hund unruhig oder gar ängstlich reagiert, sind die Steigerungen zu schnell erfolgt und man muss wieder niedriger schalten. Am nächsten Tag stellt man die Lautstärke erneut so ein dass der Hund entspannt bleibt. Man darf nie vergessen immer großzügig zu loben! 30 bis 60 Übungen müssen folgen damit der Hund nicht mehr negativ auf „gefährliche“ Geräusche reagiert. Aber auch hier gilt wie bei allen anderen Phobien, man braucht viel Geduld bis der Hund soweit ist!
Es gibt auch Hunde die überängstlich am Anfang der Übungen auf solche Geräusche reagieren. Hier können Beruhigungsmittel für den Anfang helfen. Bei normaler Dosierung sollte dann die Übung mehrmals am Tag durchgeführt werden. In der zweiten und dritten Woche wird dann die Dosis des Medikamentes schrittweise herabgesetzt, während aber die Übungen weiterlaufen. Die Lautstärke wird erst langsam erhöht wenn der Hund das gewünschte Verhalten ohne Beruhigungsmittel zeigt. Die Desensibilisierung kann nun ohne Beruhigungsmittel mit schnelleren Fortschritten erwartet werden. Aber Medikamente können nicht die Angst nehmen! Ziehen Sie in jedem Fall Ihren Tierarzt zu Rate!
Bachblüten (benannt nach ihrem Entdecker Dr. Edward Bach) eignen sich besonders gut als Beruhigungsmittel. Es gibt 38 verschiedene Essenzen. Mit frischem Quellwasser zubereitet werden eine oder mehrere dem Hund tropfenweise verabreicht. Welche Kombinationen auf seinen Hund passen muss man mit dem Tierarzt besprechen.lieben gruß
michael & vegas -
Vielen Dank für eure ausführliche Antwort. Da ist ja Licht am Ende des Tunnels. Ich werde euren Beitrag beherzigen und gleich damit beginnen.
-
Hi,
zur Zeit heult und windet es bei uns auch ganz fürchterlich. Mein Hund mag das auch nicht so besonders. Draußen ist ihr das egal. Ich denke, es hängt mit den Geräuschen zusammen, die die Hunde hören. Sie haben ja ein super gutes Gehör und wer weiß, was da ankommt. Gleichzeitig glaube ich aber, dass Hunde durchaus wissen, was Sturm bedeuten kann! Unser Nachbarhund merkt schon Gewitter 2 Stunden vorher. Ich ignoriere das Getue bei meinem Hund. Alles andere würde ja die Angst nur verstärken!
-
-
Hallo GS,
meine verstorbene Hündin habe ich damals, vor ca. 17 Jahren, aus schlechten Haltungsbedingungen heraus geholt. Sie wurde von ihren Vorbesitzern in einem Schweinestall gehalten, ganz allein. Als ich sie fand, war sie ca. 1,5 Jahre alt. Sie hat in dem Stall natürlich auch ganz allein Gewitter, Sylvester etc. durchmachen müssen. Seither hatte sie immer Angst vor Gewitter und Sylvester, auch jegliches Knallen... und sei es nur von einem Kind eine aufgeblasene Papiertüte, welche derselbige zum knallen gebracht hat, hat sie schon zu Tode erschreckt. Diese Angst war nie aus ihr heraus zu bekommen. Ich konnte ganz einfach nur in ihrer Nähe sein und allenfalls beruhigend auf sie einreden. Allein gelassen habe ich sie in solchen Situationen nie!! Manche Tiere haben halt durch solche oder ähnliche Ereignisse ein Trauma bekommen, gerade wenn das auch noch in früher Jugend geschehen ist. Ich bin zwar keine "Hundefachfrau", aber mein Bauchgefühl sagt "lass ihn halt nach Möglichkeit nie allein, wenn es draussen stürmt". Vielleicht gibt sich die Angst ja irgendwann oder wird zumindest schwächer, wenn du ihm durch dein Verhalten zeigst, dass so ein Sturm nichts schlimmes ist.
Liebe Grüße
Sinia -
Hallo,
ich habe meine kleine Hütehündin mit acht Wochen vom Züchter bekommen. Sie ist im Garten ziemlich unbeobachtet von den Menschen zusammen mit ihren Geschwistern aufgewachsen. Auch sie hat Angst vor allen möglichen Geräuschen, Gewitter, Sturm und Regen. Wenn die Jahreszeiten wechseln, die Bäume sich verändern und auch die Beleuchtung eine andere wird, ist die Angst jedesmal besonders groß. Wenn es windig ist und der Himmel ganz dunkel, bedeutet das in den Augen meines Hundes ein riesengroßes Gewitter. Das heißt ........ ich habe Angst..
Sie steigt dann nicht mal aus dem Auto. Ich nehme sie dann aber an die Leine, überzeuge sie, daß es gar nicht so schlimm ist und gehe los. Nach einiger Zeit wird sie ruhiger und kann dann irgendwann auch wieder ihren Ball holen. Ich kann nur sagen, ich habe gelernt, damit zu leben und freue mich über jeden Fortschritt, den meine Kleine macht und auch mein Hund hat gelernt mit ihrer Angst zu leben. Zwischendurch helfen Bachblüten (Rescue habe ich immer in der Tasche) und auch Konsequenz meinserseits. Womit ich überhaupt nichts erreicht habe, war eine Geräusche CD. Letztendlich läuft sie auch nicht weg, wenn es im Fernsehen gewittert oder knallt.
Mach Dich nicht verrückt, ignoriere die Angst Deines Hundes und sei gerade in solchen Momenten ganz locker drauf.
Übe mit Deiner Maus, das Ablegen auf Entfernung, sollte sie Angst haben und weglaufen wollen, kannst Du damit immer aus sie einwirken.
Liebe Grüße
Christa
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!