Entwicklungsstörung?
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Unseren Asgard, Am Staff, ca. 5 Jahre, Rüde, haben wir von privat übernommen. Er hat verstümmelte Reißzähne, ist uns als rüden- unverträglich beschrieben worden. Tatsächlich ist er angstbedingt relativ unverträglich. Über seine Vorgeschichte wissen wir überhaupt nichts.
Mir sind einige Dinge schon häufiger aufgefallen. So z.B. das er unkonzentriert ist. Er liegt irgendwo auf dem Gelände und spielt mit einem stock. Auf Zuruf kommt er zwar, vergisst aber manchmal seinen Stock unt rennt zurück, bleibt dann dort. Oder er kommt mit Stock, bleibt dann aber auf einer unbestimmten Distanz stehen und spielt weter mit dem Stock.
Wenn ich mich verstecke oder einen anderen Weg einsclage, wärend er spielt, findet er mich nicht.
Den Bock hat er letzten Freitag geschossen. Frauchen war aus beruflichen Gründen vier Wochen weg und ich habe sie zusammen mit Asgard vom Bahnhof abgeholt. Der Bahnhof hat nur ein Gleis und es sind auch nur fünf Leute ausgestiegen. Keinen davon hat er beachtet. Auch Frauchen nicht. Ich habe sie umarmt, aber Asgard hat keinerlei Notiz von ihr genommen. Auch anschließend im Auto nicht. Nichtmal das Schweineohr hat er von ihr genommen.
Es ist wirklich so, dass er einige Dinge einfach nicht wahrnimmt. Eine Seh- oder Hörschwächer hat er nicht.Hat jemand ähnlicher Erfahrungen oder eine fundierte Erklärung/Idee?
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Hallo!
Erfahrungen habe ich in dieser Hinsicht nicht und ob meine Antwort wirklich fundiert ist wage ich auch zu bezweifeln, aber eine Sache schoß mir gleich in den Kopf: Gibt es bei Hunden eigentlich autistische Störungen? Du hast ja geschrieben, dass er verstümmelte Reisszähne hat, daraus kann man ja mal schliessen, dass seine Vergangenheit nicht besonders glücklich war. Vielleicht ist er durch ein Ereignis in seiner Vergangenheit so schwer traumatisiert, dass er sich in seine eigene Welt zurückgezogen hat und die Reize der Aussenwelt nur noch unvollständig bei ihm ankommen bzw. er nicht mehr adäquat darauf reagieren kann?!
Sonst hab ich wirklich keine Ahnung, was denkst du denn?
Liebe Grüsse,
Björn -
Wenn ich davon ausgehen kann, daß der Hund medizinisch vollkommen gesund ist, klingt das nach einer nicht sehr schönen bisherigen Haltung.
So ein Verhalten zeigen Hunde, denen jegliche eigene Wahrnehmung fehlt, die z.B. vollkommen isoliert gehalten wurden, die kein Spiel etc. kennen. Wenn er 5 Jahre wie Kaspar Hauser gelebt hat, muß er die Welt erst neu entdecken, wie bei einem Welpen.
Probier mal, ihn sich selbst bewußt werden zu lassen ! Angefangen mit Massagen (meine Hunde entdecken dabei vollkommen neue Qualitäten bei mir ) mach einfache Übungen, laß ihn über eine kleine Hürde springen, klettern, irgendwas, wo er sich körperlich konzentrieren muß und du ihn wahnsinnig lobst, wenn er es geschafft hat.
Auch ziemlich simple geistige Übungen. Verstecke sein Lieblingsspielzeug oder Megaleckerli und laß es ihn suchen. Anfangs kann er ruhig zusehen, wo du es hinlegst, er muß ja erst lernen, was du von im willst. Alles das würde ich in ganz winzigen Schritten steigern, je nachdem, wie er mitkommt. Und beim kleinsten richtigen Schritt ruhig loben, am Ziel natürlich RICHTIG freuen !
Sich konzentrieren können muß man lernen und viele Staffs sind schnell überfordert. Mit manchen kann man eine Stunde trainieren, andere brauchen nach 5 min eine Pause.
Geduld ist gefragt und danke und , daß ihr einen Staff aufgenommen habt, das sind super tolle Hunde !
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Ich habe keinen Zweifel daran, das es auch bei Hunden ein, mit Autismus vergleichbares Krankheitsbild gibt.
In dem fall spricht aber nach meiner Ansicht dagegen, das er im Prinzip sehr gut im Gehorsam steht und neue Eindrücke (Gerüche, Objekte etc.) doch scheinbar bewusst wahrnimmt. Die Ausfallerscheinungen sind nicht unbedingt festgelegt. Beim Spiel mit dem Ball, stock unsw. achtet er sehr darauf zu gewinnen, aber auch darauf, mich nicht zu verletzen, sollte ich gewinnen und er nachfasst. Auf der anderen Seite schein er auch mich nicht immer zu erkennen.
Als ich Frauchen abgeholt hatte, habe ich uns noch einen Döner geholt. Asgard wartete mit Frauchen im Auto. Kurz vor mir kamen einige Gäste aus der Dönerbude. Asgard war total aufgeregt, hat aber nicht realisiert das ich nicht dabei war. Als ich dann ins Auto stieg lag er da, als wäre ich nie weg gewesen.
Ich ziehe da eher Paralelen zur Stoganovschen (richtig geschrieben?) Krankheit. Ich habe zwar noch nie von einem Fall bei Caniden gehört, andererseits ist diese Krankheit auch bei Menschen sehr selten. Außerdem hat sie keine externen Ursachen.
Mir ist auch kein TA bekannt, den man nach solchen Dingen Fragen könnte und zur nächsten Tierklinik mit CT sind es drei Stunden, einfache Strecke- Sinn zweifelhaft. -
Wie äußert sich denn diese Stoganovsche Krankheit und wie entsteht diese?Habe da auch bei Google nichts gefunden...
Ich glaube auch eher nicht,daß das stellenweise merkwürdige Verhalten deines Hundes organische Ursachen hat.
Wurde der Hund eigentlich auch schon mal auf Borrelliose untersucht?In manchen Fällen äußert diese sich nur in fremdartigen Verhalten.Ich habe mal einen Fall gesehen,da hat der Hund seine Besitzer stellenweise nicht mehr erkannt und wirkte zeitweise einfach geistig weggetreten.Allerdings ist es bei diesem Hund im Laufe der Zeit schlimmer geworden und der Hund war vorher völlig normal.Das ist leider so das Einzige,was mir dazu an medizinischen Sachen einfällt. -
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Hallo,
also das mit dem Stock erlebe ich häufig auch so. Mein Hund apportiert schon gar nicht gerne und schon gar nicht zu mir. Wenn ich sie rufe, bringt sie ihren Ball oder ähnliches oft nicht mit. Sie versteht einfach nicht, was ich will. Ich denbke, euer Hund,w eiß auch nicht, was ihr von ihm wollt. Und so macht, er was er will.
Das Suchen muß er auch erst lernen,wenn er das nicht kennt. Außerdem hat das was mit Bindung zu tun. Genauso wie am Bahnhof. Kann sein, dass euer Hund noch gar nicht die Bindung zu euch aufbauen konnte. Mein Hund macht das aber auch manchmal, das ignorieren. Sie signalisiert so ganz eindeutig, ich bin der Boss, du mußt mich begrüßen. Du warst weg, da ignorier ich dich jetzt. Hündisch gesehen recht normal. Ihr dürft jetzt den Fehler nicht machen, und euch dem Hund anbieten. Kein Futter bei der Begrüßung, nichts! Ihr ignoriert, wenn ihr kommt. Und wenn ihr ihn ruft und er kommt, immer mit einem Leckerchen loben, somit werdet ihr ganz toll für ihn. Ein Hund der schon so alt ist, kann man nicht von heute auf morgen ändern. Stellt euch mal vor, ihr kommt nach China und könnt die Sprache nicht. Ihr versteht dort gar nichts und alles ist fremd. Ihr wißt nicht, was die Leute dort von euch wollen. Genau so fühlt sich im Moment auch euer Hund! Also helft ihm beim Übersetzten! -
Hmmm, Epilepsie ist bei Hunden ja gar nicht so selten. Es gibt in der Humanmedizin z.B. eine Absence Epilepsie, bei der sich die Anfälle dahingehend äußern, dass die Patienten ihre Umgebung vorübergehend nicht wahrnehmen und nicht ansprechbar sind. Vor uns nach einem solchen Anfall sind sie wieder ganz "normal". Dafür spricht ja auch, dass er anscheinend die meiste Zeit über relativ gut beieinander ist und diese Zustände nur gelegentlich auftauchen, wenn ich das richtige verstanden hab. Aber ob es das bei Hunden auch gibt? Keine Ahnung.
liebe Grüße
Ella
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Hallo wakan,
hab dein Problem jemandem geschildert. Er hat selber einen Staff und ist Humanmediziner. Das ist seine Aussage dazu:
Staffs sind keiner Bordercollies. Überlebt haben sie und Ihre Vorfahren über Jahrhunderte nur wenn Sie eigene Entscheidungen treffen konnten, bei den Borders kam es auf Leichtführigkeit und Zusammenarbeit an.
Vermutlich sind ihm einige Sachen nur wichtiger und die Bindung stimmt noch nicht so ganz. Ansonsten Auschlusssdiagnostik beim TA.....Conny
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Hi Wakan,
wie lange habt ihr den Hund denn?
Du hast doch mehrer Hunde und bist erfahren bei TS Hunden, oder nicht?
Mein Rüde hat in den ersten 2,5 Monaten ähnliche Verhaltensweisen gezeigt. D.h. hat mich nach dem Umziehen nicht mehr erkannt usw., draußen leidet er heute noch unter extremen Konzentrationsschwächen. Bei ihm ist medizinisch alles durch gecheckt. Würde dir das aber trotz der Entfernung empfehlen! Meiner ist einfach so traumatisiert daher rührt bei ihm dieses Verhalten. Eine THP hat uns da sehr geholfen, den Rest tut die Zeit.
Grüße
Andrea, Indiana und Athos -
Zitat
Wie äußert sich denn diese Stoganovsche Krankheit und wie entsteht diese?Habe da auch bei Google nichts gefunden...
Hi Tamora,
keine Ahnung ob der Name überhaupt richtig geschrieben ist. Ich habe vor ca. 15 Jahren mal einen Bericht über diese Krankheit gesehen. Demnach ist diese Krankheit seit etwa 20 bis 25 Jahren bekannt. Weltweit gab es damals nur 5 Fälle, davon 4 in der ehem. Sowietunion.
Sie äußert sich in dem plötzlich auftretenden, vollständigen aber zeitlich begrenzten Verlusst allen Wissens. So könnte beispielsweise ein Softwareentwickler ein High End Programm entwerfen, nach Hause fahren wollen, unterwegs aber seine Adresse, seinen Namen, seine Freunde vergessen und auch keine Banane mehr schälen können. Stunden oder Tage später ist wieder alles OK und er könnte sich auch an den Ausfall nicht erinnern.
Ich habe seit dem aber auch nichts mehr darüber gehört.@ Indianerjones
Asgard ist jetzt rund 9 Monate hier.
Im Grunde ist er aber sehr auf mich fixiert. Ein Bindungsproblem erscheint mir zwar möglich aber unwahrscheinlich.
Es mag eine Reizarmut zu sein bzw. ein eingeschränkten Vermögen Reize aufzunehmen und diese zu verarbeiten.
Ich werde mir in nächster Zukunft die Zeit herausarbeiten und öfter mit ihm in die nächste Stadt fahren um zu sehen, wie er das verarbeitet. Hier kennt er ja nur das Gelände und Wald. Bis zum nächsten Ort in dem man auch mal jemanden auf der Straße sieht und in dem man nicht in 5 Minuten alles gesehen hat sind es immerhin 35 Kilometer.Danke
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