Unsitte der Doodle- und Designer Dog Vermehrung

  • Zitat

    KAT: Du weißt doch...verfängliche, politische Diskussionen sind hier mehr als unerwünscht... ;)


    Björn, und Du bist eigentlich lange genug hier dabei, um zu wissen, warum. ;)


    LG, Caro

  • Ach Björn... :roll:
    Eine Diskussion über die Forenregeln ist hier sicherlich fehl am Platze. Tut mir leid, ich weiß ja, wie gerne Du Dich hieran beteiligst. ;)

  • Nazis...krass...kann man echt nicht schreiben...ist ja wie in China... :hust:


    Aber du hast recht...Auseinandersetzungen darüber sind hier wirklich fehl am Platz, denn sie bringen ja eh nix...


    Also zurück zum Thema...was ist jetzt mit dem Heterosis-Effekt???

  • Hi Björn,


    was soll mit dem Heterosis-Effekt sein?


    So homozygot gezüchtet sind idR weder die LAbradors noch die Pudel, dass da wirklich ein nennenswerter Heterosis-Effekt auftritt.


    In der Nutztierzucht erzeugt man hierzu extra Inzucht/Inzest-Linien um wirklich Tiere zu bekommen, die in ihren Genen weitgehend homozygot sind. Aber in der Hundezucht versucht man ja, dies weitgehend zu vermeiden.

  • Mir geht da auch was durch den Kopf.
    Ich hab im Grunde nichts gegen Neuzüchtungen und neue Hunderassen. Solche Rückbesinnungen auf Gesundheit, wie z.B. die Continental Bulldogge, welche sich als Rasse zu etablieren versucht, finde ich positiv. Und auch einige durchaus bekannte und häufig vertretene Rassen sind nicht vom FCI anerkannt und da sagt auch niemand was (Weißer Schweizer Schäfer und Dogo Argentino z.B.--oder sind die mittlerweile anerkannt? :???: ).


    Was mich allerdings an der ganzen Sache stört sind einige Ungereimtheiten worin denn der Sinn einer neuen Rasse besteht? Und ich hab die ganze Zeit während ich diesen Thread gelesen habe angestrengt nach einem anderen Zuchtziel des Labi-Pudels gesucht als Allergikerfreundlich (was sich ja erledigt hatte) und bin immer wieder ausschließlich bei der Optik hängengeblieben.
    Dazu kommt noch, das ein Labi-Pudel wie man es auch dreht und wendet, womöglich immer noch eine durchaus angenehme Mischung ist, vielleicht sogar mit ursprünglichem Tiefgang hinter der Idee.
    Aber ganz ehrlich, was rechtfertigt denn die zum Teil lächerlichen Kreuzungen, welche aus Amerika kommen, wo die Hunde- wie Cocktails- nach Belieben gemixt werden? Da wird doch vorne und hinten ohne Sinn und Verstand rumgemischt damit was Nettes mit dollem Namen rauskommt. Bulldogge-Shi-Tzu zum Beispiel: Lustig abgekürzt wird der Bull-Shit genannt! Ha ha- da ist doch nichts als ein blöder Name der Zweck der Mischung gewesen. Gerechtfertigtes Zuchtziel?
    Es geht hier doch nicht nur um die Labi-Pudel, warum führen die meisten Befürworter dann immer nur diese eine Version der Designer Hunde in ihren Pro-Argumenten auf? Das stört mich ein bisschen. Gut, das ist EINE passende Mischung (beide Apportierer- beide lernwillig etc.), aber was ist mit den Hunderten von total unsinnigen kaum händelbaren Mischungen (Jagd x Hütehund etc) die auch zu den Designer Hunden aus Amerika zählen?


    Und woran ich noch zu knabbern hab: Im Laufe des Threads kamen irgendwo das Argumente das viele Retriever oder auch Pudel kaum noch ihr ursprüngliches Zuchtziel verfolgen können, weil schlichtweg auf Optik gezüchtet wurde. Also ist ein spritziger gesunder Mix aus beiden Rassen
    nicht zu verwerfen und ein Anwärter als Allroundfamilienhund, denn die Ursprungsrassen sind ja verzüchtet.
    NUR woraus entstehen denn die meisten Designer Labi-Pudel? Sehr wahrscheinlich jawohl aus Showlabis oder Showpudel.
    Ich bezweifel das es zumindest auf Retrieverseiten das rare und ursprüngliche Potenzial der Field Trial Linie, sagen wir mal, vermixt wird um es als idealen Familiendoodle an den Mann zu bringen. Da werden noch alte Zuchtziele verfolgt, ebenso wie in den Dual Purpose Linien. Ich bezweifle nicht, das es unter den Showies nicht auch herausragende Apportiertalente gibt, aber trotzdem ist die Gefahr eben größer einen Hund zu erwischen der kein Peil hat vom apportieren.
    Und wo soll der Labradoodle jetzt seine herausragenden Fähigkeiten herbekommen? Wenn er mit großer Wahrscheinlichkeit aus Rassehunden entstanden ist, die wiederrum selbst nur nach optischen Kriterien entstanden sind? Und wo soll die Gesundheit herkommen, wenn die meisten Designer Dogs Produkte von Rassehunden sind, die selbst mit Zuchtproblemen zu kämpfen haben? Wo soll da der Top Familienhund entstehen wenn es selbst unter seriösen Züchtern mit enormen Datenbanken schwierig ist, einen gesunden Zuchtkandidaten mit rassetypischen Anlagen zu finden? Wie soll das dann funktionieren wenn alleine das Genpotential schon dadurch eingeschränkt ist, das Hunde mit offiziellen Papieren nicht für eine Mischlingszucht zur Verfügung stehen?
    Wie viele Top-Labis bleiben da übrig? Wie viele Top-Pudel? Und warum soll dann genau das Produkt aus diesen Rassehunden besser sein als die Rassen selbst? Das ist doch total unlogisch...Selbst wenn der Designer Mix gut aufgezogen und geprägt wird, so ist er doch immer nur so gut wie das "Ausgangsmaterial". Aber wie gut ist das? Wenn kaum gute Kandidaten in Frage kommen, weil die Labis an sich zum Teil sehr verzüchtet sind, warum sollten dann durchweg gesunde, wesensfeste, sportliche Familienhunde entstehen? Weil man den Pudel mit einmixt?
    Dann kann man auch direkt beim Pudel bleiben.


    Und all diese Fragen hab ich mir nur zu der einen Mischung gestellt.
    Das sind alles solche Dinge die mir das Ganze ein bisschen komisch erscheinen lassen, wenn von neuen Züchtungen die Rede ist. Es ist eben alles ein bisschen komplizierter geworden als vor hundert Jahren, als die ersten Mischlinge zu Rassen wurden. Ich finde das kann man nicht mehr vergleichen, dafür ist das ganze zu komplex geworden. Früher waren die meisten Hunde robust. Züchtet man heute "neu", hat man nur eine begrenzte Auswahl an gesundem Genpool und auf diesen ist auch nur über Verbandszugehörigkeit Zugriff möglich (zumindest wenn man über Generationen hinweg sichergehen will.) Das schränkt doch von vornherein ein.
    Zumal ich auch ganz ehrlich gesagt nicht weiß, ob ich einen Labradoodle der über Generationen lediglich auf einheitlichen Phänotyp unter Ausschluss von irgendeiner Leistung oder Brauchbarkeit gezüchtet wird so optimal finde...Enstehen da nicht irgendwann eher total verdummte Schönlinge? Oder sieht so der optimale Familienhund aus?


    Das waren nur die Dinge die mir durch den Kopf gingen...
    Das soll alles nicht heißen das ich Labradoodle oder deren Besitzer irgendwie kritisiere. Jetzt sind die Hunde da und sie haben alle ihre Daseinsberechtigung. Ich finde sie zum Teil sogar total schön, zumindest rein optisch.
    Aber sie sind und bleiben nunmal was sie sind. Eine Mischung. Wie viel mehr oder weniger gelungene Mischungen auf dieser Welt. Und wie die vielen Mischungen die ungesehen in Tierheimen sitzen, nur weil sie nicht doodlen. Und alle nicht mehr oder weniger gesund als die Rassen, aus denen sie entstanden sind.

  • Darf ich noch einen kleinen Ausflug nach Uthopia wagen??
    Mann stelle sich vor, dass man rigoros eine Vermehrung von Mischlingen unterbindet, d.h.Mischlinge, egal welcher Art werden sofort kastriert.
    Sie werden zwar liebevoll bis zum Tod gehalten, aber es gibt eben keine Vermehrung mehr.
    Somit gibt es nach einigen Generationen nur noch Rassehunde, die auch nicht untereinander vermehrt werden dürfen, da ja somit wieder Mischlinge entstehen.
    Somit gibt es Pudel, Schäferhunde usw..will man sich ein Hund anschaffen, guckt man in den vorhandenen Rassekatalog und sich sich aus dieser begrenzten Anzahl einen aus. BASTA.Inzucht inbegriffen.
    Das widerspricht völlig der Natur.
    Wieviele Rassen sind denn gerade aus Verpaarungen entstanden...und irgendwann als eigene Rasse von wem auch immer, anerkannt worden.
    Wie arm wäre die Hundewelt, wenn es diese nicht geben würde??
    Ich habe nichts gegen Labradoodels, Schäferpekinesen oder Spitzboxern.
    Und steht es denn jetzt uns zu, darüber zu urteilen, wann Schluß ist?
    Wer sagt denn, dass wir genau jetzt genug Rassen habe und es keine Weiterentwicklung mehr bedarf?
    Ich finde das ein wenig vermessen.....und suche immer noch meinen Denkfehler. :hilfe:
    Natürlich ist nicht jeder Mischling unbedingt eine Weiterentwicklung, das muss er auch nicht. Natürlich gibt es auch unter den sog. Rassehunden welche, die trotz gutem Stammbaum völlig durchgeknallt sind. Vieles ist auch Erziehung!
    Ich möchte einfach nur nicht der Natur vorschreiben sich weiterzuentwickeln, das steht mir nicht zu.
    Soweit zum Prinzip.
    Natürlich gibt es in Spanien oder Griechenland oder sonstwo ein Riesenhundeelend. Das liegt aber nicht daran, dass diese Hunde alles Mischlinge sind....Die Mutter meines Hundes hat man jahrelang in Spanien als Zuchtmaschine missbraucht, im dunklen Keller eingesperrt war sie dafür zuständig, dem Besitzer viele kleine Boxerwelpen zu bescheren, gerade weil man mit Rassehunden den größten Reibach macht. Für sie wäre es viel besser gewesen, ein Mischling zu sein!
    Wieviele Rassehunde dienen in den wirschaftlich schlechter gestellten Ländern als zusätzlichen Broterwerb..darüber zu urteilen maße ich mir gar nicht an, es ist lediglich ne Tatsache!
    Aber dieser Markt entsteht doch nur aus dem Grund, weil viele eben rein auf Rassehunde stehen. Gäbe es nun keine Mischlinge mehr, würden noch viel mehr Rassehunde in diesem Elend versinken.
    Ein Mischling, den ich mir anschaffe, wird viel eher um seiner selbst geliebt, ein Rassehund hingegen läuft die Gefahr, als Gelddruckmaschine verbraucht zu werden.
    Ich habe nichts gegen eine Rassehundzüchtung, keine Frage, aber die Mischlinge haben genauso eine Daseinsberechtigung und deswegen verwehre ich mich dagegen zu behaupten: Nu ist aber mal Schluß, wir haben genug Rassen.
    Gerade die Vielfalt kann auch eine Schutzfunktion haben.
    Ich weiß, es ist wirklich ein schwieriges Thema und ich behaupte nicht, alles richtig zu sehen.
    Wir werden den Hunden in Spanien nicht helfen, wenn wir bei uns gegen eine Vermehrung von Mischlingen sind..das sind zwei paar Schuhe.
    Wieviele Boxer haben trotz gutem Stammbaum eine HD und einen Herzfehler? Man kann der Natur eben nicht immer ins Handwerk pfuschen.
    Wieviele Hunde sind trotz guter Charaktereiegenschaften völlig durchgeknallt, weil sie falsch erzogen wurden?
    Es spielen eben zu viele Faktoren mit.
    Außerdem sind es auch viele Zuchtverbände, die viel zu lange absurde, phänotypische Eigenschaften perfektioniert haben, ob der Hund damit noch ein fröhliches Leben hatte..egal! Es mag sein, dass bei vielen jetzt ein Umdenken stattfindet, jedoch ändert das nichts an der Tatsache.
    Geld regiert auch hier die Welt, leider.
    Wie gesagt..gaaaaaanz schwierigest Thema und ich freu mich, dass ich mich hier mal auslassen durfte! ;)


  • Ich möchte mich mal auf diese Passage beziehen.
    Es geht m.M. nach hier gar nicht um die Frage, ob Mischlinge eine Daseinsberechtigung haben oder nicht... Mischlinge wird es immer geben.


    Mir geht es auch nicht darum, den einzelnen Doodle oder sonst was schlecht zu machen oder als Hund 2. Klasse darzustellen (mir gefallen die hier im Forum vorgestellten Labradoodles ausnehmend gut).


    Du verdammst den Markt, der bei der Rassehundzüchtung entsteht, das Geldmachen.
    Doodles sind doch keine "Mischlinge", die mal eben so für nen Appel und nen Ei weitergegeben werden. Auch Doodles sind, zumindest teilweise, Hundeprodukte, die einen Markt und eine geschaffene Nachfrage bedienen. Teilweise hört man von Preisen um die 1000 Euro. Und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem: es handelt sich um einen höchst lukrativen Bereich, der sich aber jeder Kontrolle entzieht.
    Und warum sollte man sich strengeren Regularien unterziehen, wenn man auch ohne Kohle machen kann? Und nun erzählt mir hier nicht, dass alle Doodleanbieter an dem hehren Ziel arbeiten, geeignete Blindenhunde zu züchten.
    Es geht hier genauso viel oder wenig ums Geld, wie im offiziellen Zuchtwesen. Allerdings oft mit weniger Einsatz im Vorwege.

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